heute möchte auch ich euch einmal im Stile von CBM_Ba und mesch mit meinen geistigen Ergüssen in schriftlich dargebotener Form erquicken und über eine Begebenheit berichten, die sich vor nunmehr über 2 bereits ereignet hatte.
Dazumal ward mir danach, aufgrund der sich ständig erweiternden Preise und deren stetig steigenden Niveaus auch etwas aus meiner Sammlung bei einem Online-Auktionshaus feilzubieten.
Nachdem ich schon lange sehr angetan war von dem von der Firma ASUS entwickeltem Bus-System "Media-Bus", was auf einem Slot-Steckplatz 2 Komponenten vereinigt und auf eine gemeinsame Karte bannt, habe ich mir auch einige von diesen Boards besorgt und hatte auch meinen Spass damit.
https://de.wikipedia.org/wiki/ASUS_Media_Bus
dazu hatte ich um eines dieser Boards optisch sinnvoll in Szene zu setzen einen hübschen kleinen Highscreen-Mini-Tower mir zugelegt:
https://i.ytimg.com/vi/qtAaj44Czos/maxresdefault.jpg
Auf diesen fiel meine Wahl und ich habe ihm dann das Innenleben implantiert, welches ich ihm zugedacht hatte - ich hatte auch meinen Spass mit dem kleinen und wir bestritten so manches Duell M.A.X. ( https://en.wikipedia.org/wiki/…d_Assault_%26_Exploration ) zusammen, jedoch was ich damals nicht wusste - und was mir speziell bei diesem Modell nicht gefiel ist die seltsame Montage der Steckkarten im Rechnergehäuse, die durch eine rote Kunststoff-Klemmvorrichtung durchgeführt wird - was speziell bei so einer langen Karte wie sie nunmal bei den beim ASUS Media-Bus System verwendeten Leiterkarten hier an physikalische Grenzen stösst.
Soll heissen: die Karte wird nicht korrekt gehalten und "wackelt" ..solange bis sie sich so weit herausgewackelt hat, dass irgendein Steckverbinder-Streifen keinen Kontakt mehr zum Slot auf dem Mainboard aufweist und die Performance des gesamten Rechners zuerst in die Knie zwingt, bis sie letztlich ganz zum erliegen kommt und der treue Spiele-Begleiter seinen Dienst verweigert.
Deshalb entschloss ich mich also das optisch doch recht hübsche Gehäuse wieder frei zu geben und dem gierigen Mob zu kredenzen. Das Mainboard blieb drin, da es davon noch jede Menge am Markt gibt, lediglich die Kombi-Karte habe ich entnommen - und so wurde so wurde das Rechentier wieder angeboten. Ich wollte niemanden übers Ohr hauen damit und forderte läppische 80 Einheiten der zur Zeit vorherrschenden Währung - vor allem für das Board und weniger das drumherum.
Es kontaktierte mich ein Herr über PN und liess mich wissen, dass er "damals" genau so einen Tower gehabt hätte und diesen gern aus nostalgischen Gründen wieder erwerben möchte - er sich allerdings nicht besonders gut mit der Hardware auskenne und deswegen mich bitten würde, ihm doch gleich noch ein voll funktionsfähiges Betriebssystem - seine Wahl fiel auf Win98SE - ...wohl ebenfalls aus nostaligischen Gründen.. zu installieren.
Nachdem ich mich nun nicht der Software-Piraterie strafbar machen wollte und ich nicht genau wusste, wie so etwas bei einschlägigen Auktionshäusern allgemein gehandhabt wird, richtete ich ihm aus, dass ich das nur tun könne, wenn er ein Original dieser Software incl. OEM-Nummer besässe - dies wurde mir dann schriftlich zugesichert und ich installierte also mit der OEM-Nummer des Kunden von meiner CD ein Betriebssystem nach Wunsch auf die im Rechner befindliche HDD. Ich muss wohl kaum erwähnen, dass allein dieser Vorgang - jeder von euch wird das mehrmals schon gemacht haben - eine Unsumme an Zeit in Anspruch nimmt - allein, alle Treiber zu finden für Chipsatz, Audio, zusätzliche Grafikkarte etc.
ausserdem wollte der neue bald-Besitzer diverse 3D-Spiele, die er wohl in seiner Jugend mal gespielt hatte ebenfalls auf seiner Neuerwerbung zocken können - also spendierte ich ihm noch einen gerade verfügbaren Grafikbeschleuniger in Form einer Vodoo1-Karte incl. Loop-Kabel ...allein die dürften inzwischen ein Vermögen wert sein.
Jedenfalls dauerte es kaum 10 Tage, bis ich vom Online-Auktionshaus die Aufforderung bekam, meine Ware entweder wieder zurück zu nehmen, oder einen Teilbetrag zurück zu überweisen, da der Artikel nicht der Beschreibung "entspräche"..
angegeben war: "gebraucht - jedoch funktionsfähig" - dass ich im Disclamer exklusiv darauf hinwies, dass ich keine Garantie übernehmen würde und auch nicht mit einer Rücknahme einverstanden sei war völlig bedeutungslos, da der Kunde mit Paypal bezahlt hatte - und per Käuferschutz problemlos einfach sein Geld wieder retouniert bekam, ohne, dass ich als Verkäufer überhaupt zu dem Thema angehört wurde.
Der Vorwurf des Kunden enthielt weiterhin den Hinweis, dass Spiel xyz auf dieser Hardwar gar nicht lauffähig sei und er deshalb nix mit dem "Schrott" anfangen könne
lediglich das CD-Rom wüde er für gnädige 20 Lappen zu erwerben gedenken, den Rest hätte er schon mehr oder weniger entsorgt!
Das wollte ich dann so auch nicht auf mir sitzen lassen - und vor allem war ich tief betroffen, dass ein so hübsches Gehäuse nun doch vorzeitig der Vernichtung zugeführt werden sollte.
Also bestand ich schweren Herzens darauf, mein Eigentum wieder zurückzubekommen und sandte dem gefrustetem Käufer einen Rücksendeaufkleber zu, der mich finanziell dann komplett aus dem Rennen warf. Aber ich wollte dieses schöne Stück Technik nicht so einem ungehobeltem Menschen überlassen. Angekommen bei mir ist dann ein mit Paketklebeband gerade noch zusammengehaltenes Stück ETWAS, das nur noch entfernt an ein Computergehäuse erinneren mag.
Ich wollte ihn eigentlich selbt behalten um ihm ein derartiges Schicksal nicht noch einmal zustossen zu lassen und habe ihn inzwischen wieder geflickt - die Frontblende war gebrochen und alle Befestigungs-Nasen ausgerissen - gottlob hat das Gehäuse aber eine Art Abstandshalter und dazu passen im Blechgehäuse Löcher, so dass man die Frontblende auch mittels passender Schrauben montieren kann - so dass man ihm inzwischen nicht mehr ansieht, welch grausames Schicksal ihm zugedacht worden war. Lediglich die Reste der Klebestreifen habe ich ihm als mahnendes Denkmal überlassen und heute war es mir ein Bedürfnis, euch mit seiner Geschichte zu korrumpieren - hier nun die lang erwarteten Bilder:
wahrlich gar furchterbar ist sein Anblick
verschandelt von einem bösen Menschen..
wie gesagt - alle Haltenasen abgebrochen - ob das zu fixen ist?
aber mittels der Schrauben kann die Front dennoch befestig werden und wackelt auch nicht
übrigens war hier damals natürlich ein RS232-Anschluss mit DB9 - Stecker angedacht - ich habe diesen durch einen Front-USB in einem DB9-Rahmen ersetzt - kann aber auch rückstandslos wieder in den Originalzustand zurückversetzt werden
faszinierend ist, dass alle ESD-Laschen noch intakt sind am Gehäusedeckel
auch hier an der Seite haben sich diese filigranen Teile doch recht gut erhalten
und hier das noch verbliebene Innenleben
nun die grosse Frage: wer unter euch wackeren aufrichtigen Foren-Usern möchte diesem geschundenem Stück Technik ein neues Heim bieten - ihm wieder zu altem Glanz verhelfen und ihm ein Weiterleben gewährleisten?
Ich werde gleich noch eine Anzeige im Biete-Bereich veröffentlichen - diesmal aber wirklich nur das Board anbieten - den kärglichen "Rest" gibt es für eine Schutzgebühr und anhand dieser Geschichte kostenlos dazu
Edit: Verkaufs-Thread: