FLUXCOPY: Projekt zum fluxbasierten Kopieren von hard- und softsektorierten Disketten via USB

  • PAW: Spannendes Projekt. Habe hier ja auch eine CP/M Maschine mit hardsektorierten Disketten. :)

    BOSS hat auch 5.25" hardsektorierte Disketten, oder? Mit Kryoflux und geeigneten PC Laufwerken (z.B. von Panasonic) sollten diese Disketten lesbar sein. Natürlich kann Kryoflux sie nicht schreiben, aber da könnten wir mit Fluxcopy einhaken wenn Du die Kryoflux Files übermittelst...

  • Hier sind die Daten der CPM Systemdisk im Kryoflux Format, die mir Antikythera vor ein paar Jahren eingelesen hat.


    Es sind hardsektorierte 5.25 Zoll Disketten mit 16 Sektoren im Quad-Density Format ~700 kB 256 kB.

  • Und hier noch das Prologue namens "QMOS" vom selben Rechner.

    Normalerweise kann man ja CPM Disketten direkt am Rechner kopieren, ist das beim Questar nicht möglich? Oder gehts Dir nur um die grundsätzliche Möglichkeit, die Disketten auch außerhalb des Systems zu schreiben?

  • Da ich nur wenige Leerdisketten habe und die Daten irgendwann verloren gehen, ist es wichtig die Daten anderweitig zu sichern.

    Außerdem möchte ich diese untersuchen, bearbeiten und nutzen können z.B. in einem Emulator.

    Nach meinem bisherigen Wissen sind alle Micralrechner seit 1974 mit 8008, 8080 und Z80 Prozessor mit hart sektorierten Floppycontrollern ausgestattet. Der Questar/M folgt dieser Linie, obwohl zum Erscheinungsdatum 1981 Soft Sector der Stand der Dinge war. Der einzige mir bekannte Rechner aus dieser Ära von R2E mit softsektorierten Disketten ist der Olympia Boss.


    Vielleicht lassen sich die Programme der Micrals mit den Tools von PAW auch auf den Questar/M überspielen und umgekehrt. Die Rechner haben ja sehr viele Gemeinsamkeiten. Auch von und zum Olympia Boss will ich das mal probieren.

  • FLUXCOPY/FLUXTEEN Neue Test-Version


    Diese Version kann an verschiedene Driveparameter angepasst werden, welche im Feld neben des EXIT-Buttons aufscheinen. Derzeit werden nur 5.25“ DD-Laufwerke unterstützt.


    Es muss sowohl FLUXCOPY als auch FLUXTEEN auf Version 0.50 updated werden. Ein Mischen der Versionen ist nicht vorgesehen.


    Standardmäßig sind alle vier Laufwerke auf PHILIPS 80 Track Doubleside DD voreingestellt.


    Mittels Commandline können folgende Parameter eingestellt werden, welche aus den technischen Daten des jeweiligen Laufwerkes zu entnehmen sind:


    MaxTrack letzte Tracknr

    MotorStartTime msec

    StepToStepTime msec

    HeadLoadTime msec

    HeadSettingTime msec


    ACHTUNG! Bei zu kurzen Zeiten kann es zu Fehlfunktionen kommen. Z.B. ist die StepToStepTime zu kurz angegeben, dann wird der Kopf überhaupt nicht bewegt und macht vermutlich seltsame Geräusche. Im Zweifelsfall eher längere als kürzere Zeiten angeben.



    Bestehende Commandline-Parameter von Vers. 0.40


    /C="nnn" selektiert COM nnn

    /D="n" selektiert Drive Nummer n = 1 to 4

    /I="nn" tpi von Drive nn = 48 oder 96, ansonst bleibt unverändert

    /F="nn" von Spur

    /T="nn" bis Spur
    /P="x" x: S = single, D = double step
    /S="n" Seiten n = S (single side), D (double side), 2 (nur Seite 2 alleine)

    /R="n" Anzahl Wiederholungen pro Spur n = 0 to 5

    /H="folder" Name des Subfolders



    Zusätzlich zu den bestehenden gibt es in Vers. 050 nun folgende:


    /M="DriveN,DriveType,Size358,DD,MaxTrack,MaxSide,MotorOnTime,UnitSelToStepTime,ChangeStepDirTime,StepToStepTime,HeadSettingTime"


    DriveN ... Drive "1" - "4" oder "*" für alle Laufwerke


    DriveType ... TYPE max. 10Zeichen, darf folgendes nicht enthalten: , ' "

    z.B.: PHILIPS oder PANASONIC oder TANDON


    Size358 ... 5 oder 5.25 für 5.25", derzeit nur 5.25” Laufwerke vorgesehen


    DD (drive density) derzeit nur DD vorgesehen, auch bei HD-Laufwerken


    MaxTrack ... letzte Spurnummer (z.B.: 79)


    MaxSides ... 1 = single side, 2 = double side


    MotorOnTime Wartezeit nach Motorstart

    UnitSelToStepTime Wartezeit nach Slektieren des Drives bis Stepsignal

    ChangeStepDirTime Wartezeit nach Wechsel der Steprichtung

    StepToStepTime Wartezeit nach jeden Stepimpuls

    HeadSettingTime Wartezeit nach Umschalten der Seite


    Alle Timings für MotorOnTime, etc. werden in Millisekunden angegeben

    z.B.: Werte für Philips X3113 Laufwerk 3: /M='3,5.25,79,2,500,1,10,6,20'


    HINWEIS: Werden Angaben für verschiedene Laufwerke angegeben, dann werden die Zuordnungen der Reihe nach ausgeführt. Man kann z.B. die Werte mit „*“ an alle Laufwerke zuweisen und danach einzelne mit anderen Werten überschreiben.


    Hier ein Beispiel für den Link (Eigenschaften/Ziel) in dem COM14 und Drive 3 ausgewählt werden. Drive 2 ist für ein altes SHUGART Laufwerk, SingleSide 35 Track konfiguriert, Drive 3 für ein PANASONIC HD Laufwerk, DoubleSide 80 Track. Hier wird derzeit trotz HD-Fähigkeit nur DD angegeben. Wird erst in Zukunft auch für HD möglich sein.


    "C:\TEST\FLUXCOPY 050 - Test.exe" /C='14'/D='3' /M='2,SHUGART,5.25,DD,39,1,500,10,20,20,75'/M='3,PANASONIC,5.25,DD,80,2,500,1,10,5,20'



    Hier die Programme (HEX-File für FLUXTEEN und FLUXCOPY.exe für Windows):

    FLUXCOPY 050-Test.zip


    Wie immer gilt: die Verwendung ist auf eigene Gefahr!


    Wie geht es weiter? Der nächste Schritt wird sein, FLUXCOPY auch das Schreiben beizubringen. Versuche sind bereits im Gange.



    Viel Erfolg!


    PAW

    Einmal editiert, zuletzt von PAW ()

  • Hallo PAW,


    ich habe drei Platinen bei gpospi zu mir nach Deutschland bestellt. Ich brauche nur eine - falls also noch jemand in D einsteigen will, kann er sich gern bei mir melden.


    Was ich aus den Beschreibungen bisher nicht erkennen konnte: Wird es möglich sein, die Imagedaten mit SAMConv zu bearbeiten?


    Gruß Aquarius

  • Aquarius: Gerne würde ich eine Platine nehmen. Vielleicht magst Du mich ja mal wieder bei Gelegenheit besuchen kommen? :)

    Sammle Computer, Tisch- und Taschenrechner bis ca. 1990, CPUs, Speicher, Speichermedien aller Art und suche u. a. EPROM C1701, Intel C4040 CPU, i487SX-CPU, IBM CGA-Karte, Netzteil für IBM 5155, Video Seven FastWrite und V-RAM ISA-VGA-Karte, Texas Instruments Notebook TravelMate 3000, Citizen W1D 3,5"-Disklaufwerk, MiniSD- und eMMC-Karten, Magnetblasenspeicher, Bänder (3/4"/1"/AIT/Mammoth/Travan/VXA) und Medien (2" LT-1, Apple Twiggy-Disk 5,25", Bernoulli Box II, HiFD, Jaz, Quest, SQ100-400)

  • Wird es möglich sein, die Imagedaten mit SAMConv zu bearbeiten?


    Immer langsam ...


    SAMConv konvertiert CPM Format ins DOS Format.

    Das ist high level ...


    Wir reden hier von Flux Daten.

    Das ist lowester low level ever.

    Hier wird zunächst nur mal aufgezeichnet, wie die Partikel magnetisiert sind.


    Aufgrund der Flux Daten könnte man ableiten, wie die Bitfolge ist.

    Vorausgesetzt man weiß die Art der Modulation: FM, MFM, GCR ...


    Selbst wenn man MFM heraus kodiert, muß man sich noch herum schlagen mit der Art wie der Controller die Daten logisch strukturiert.


    ==========


    Ich sag mal so, Flux ist genial, wenn man kopieren oder archivieren will, ohne genau zu wissen was das überhaupt ist.



    Aus Flux ein Disk Image zu machen, ist eine Herausforderung.

    Und das Problem ist, dass es sehr System spezifisch ist.

    Also eher dann etwas für Fachleute der speziellen Systeme ...


    ===========


    Aber prinzipiell ja, SAMConv ist anwendbar.

    Sobald jemand ein Programm anbietet, das aus den Flux Daten den Inhalt heraus liest.


  • Hallo Aquarius


    Diddl hat Deine Frage schon mal weitgehend beantwortet.


    Zitat von Diddl

    Ich sag mal so, Flux ist genial, wenn man kopieren oder archivieren will, ohne genau zu wissen was das überhaupt ist.

    Dazu möchte ich anmerken, dass das nur für Disketten gilt, bei denen die Indexlöcher auch tatsächlich verwendet werden. Es gibt aber auch Systeme die sich um das Indexloch nicht kümmern. Dort muss man sehr wohl wissen, wo die Gaps liegen, sonst kann es passieren, dass beim Kopieren der Start/Endepunkt mitten in den Daten liegt, was zu Datenfehlern führen kann. Es muss immer innerhalb eines Gaps mit dem Schreiben aufgehört werden!



    Zitat von Diddl

    Aus Flux ein Disk Image zu machen, ist eine Herausforderung.

    Und das Problem ist, dass es sehr System spezifisch ist.

    Also eher dann etwas für Fachleute der speziellen Systeme ...

    Das ist soweit richtig, das Problem ist nur, Fachleute dafür zu finden ...


    Zitat von Diddl

    Aber prinzipiell ja, SAMConv ist anwendbar.

    Sobald jemand ein Programm anbietet, das aus den Flux Daten den Inhalt heraus liest.

    Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Es gilt nur für CP/M-Disketten die µPD765 und Co. kompatibel sind, also FM und MFM Formate die am PC-Floppycontroller bearbeitbar sind. Der Grund dafür liegt vor allem in der Struktur der SAMdisk Dateien, welche nur für diese Formate ausgelegt sind. Das heißt, dass derzeit auch keine hard sektorierten CP/M-Disketten bearbeitbar sind. Ob solche in SAMdisk-Dateien überhaupt abgebildet werden können, wird die Zukunft zeigen.


    Grüße


    PAW

  • Bei der Fluxengine sind derartige Konvertierungen IMHO von Flux nach High Level für ein paar Systeme integriert. angst



    Eins nach dem anderen. Geduld ist eine Tugend. ☺️


    Und danke für die Erklärungen 👍

  • Das gibt einen Stuttgarter Fluxcopy Cluster 😂


    Antikythera: Ich besuch dich mal, wenn die Platinen da sind.


    ChaosRom : Passt, dann sind alle Platinen vergeben.


    Übernimmt von Euch jemand die Bestellung der Bestückungskomponenten? Können wir gern per PM klären.

  • FLUXDUMP für AES-Lanier Disketten


    Um den Inhalt der, mit FLUXCOPY eingelesenen, AES-Disketten ansehen zu können, habe ich ein kleines Dump-Programm erstellt. Mit diesem ist es möglich die FM-Codierten Fluxdaten in Hex und ASCII-Darstellung abzubilden.


    FLUXDUMP-040.zip


    Zum Probieren, habe ich ein paar Tracks einer AES-Bootdisk, sowie Textdisk vorbereitet, welche ich von gpospi erhalten habe. (Danke!)


    AES-Bootdisk Auszugsweise 3 Tracks.zip

    AES-Textdisk Auszugsweise 3 Tracks.zip


    Für einen Test FLUXDUMP.exe in ein Verzeichnis kopieren und die Images in je ein Unterverzeichnis speichern. Nach dem Starten von FLUXDUMP im Feld „Folder of Fluxfiles“ das jeweilige Unterverzeichnis angeben und den Button „READ FILE“ drücken.


    FLUXDUMP löscht im Unterverzeichnis alle Dateien, mit der Endung „FMdmp.txt“ ohne zu fragen! Danach werden die einzelnen Dateien gedumpt. Die Dateien können mit dem Editor angesehen werden.


    Viel Vergnügen!


    PAW

  • Ich habe nun mein Fluxcopy Modul zusammen mit einem Philips-80 Track-DD Laufwerk in ein leeres Commodore 1541 Gehäuse eingebaut. Nun muss ich für meine Experimente nicht mehr immer mühsam alle Einzelteile zusammenstoppeln...

  • Ich habe nun mein Fluxcopy Modul zusammen mit einem Philips-80 Track-DD Laufwerk in ein leeres Commodore 1541 Gehäuse eingebaut. Nun muss ich für meine Experimente nicht mehr immer mühsam alle Einzelteile zusammenstoppeln...

    Genau da möchte ich auch hin kommen ... :)


    Naja jetzt sind mal die Boards gelötet:


  • FLUXDUMP Vers.042 auch für BULL Questar Images



    Die neue Version FLUXDUMP 042 kann nun auch den Inhalt von BULL Questar M – Images sektorweise anzeigen.


    FLUXDUMP-042.zip


    Zum Probieren, habe ich ein paar Tracks einer BULL CP/M, sowie QMOS -Diskette vorbereitet, welche ich von Aquarius erhalten habe. (Danke!)


    DEMO1-BULL CPM.zip

    DEMO2-BULL QMOS.zip


    Die Bedienung ist gleich wie bei Version 040, außer dass man zwischen zwei Formaten wählen kann. Zusätzlich gibt es ein Feld, in dem diverse Lesefehler aufgelistet werden.


    Wie schon gehabt:

    FLUXDUMP löscht im Unterverzeichnis alle Dateien, mit der Endung „FMdmp.txt“ ohne zu fragen! Danach werden die einzelnen Dateien gedumpt. Die Dateien können mit dem Editor angesehen werden.


    Grüße


    PAW

  • Frage: Was hat das wohl zu bedeuten ???


    Meldung vom 2.5.2021

    Ich habe dafür einen Erfolg mit Eigenbau-Hardsector-Disks zu vermelden: Es ist mir gelungen, eine funktionsfähige Disk einfach per Lochzange zu erstellen. Die Disk ist zwar geräuschvoll, da die Löcher leichte Grate aufweisen und diese an der Hülle kratzen. Dennoch hat mein AES Rechner keine Probleme mit der Verwendung.

    &thumbnail=1

    Super Lösung für Hardsektor-Disks! Sind ja schon eine Rarität. :thumbup:



    Noch ein Hinweis zur Lösung der Frage:


    Auf dem AES-Lanier gibt es kein Diskettenformatier- oder Kopierprogramm!


    Spätestens morgen werde ich das Rätsel auflösen.


    Gruß


    PAW

  • FLUXKRYOCONV konvertiert RAW zu FLX



    Das Programm FLUXKRYOCONV kann RAW-Dateien die mit Kryoflux erstellt wurden auf FLX-Dateien für FLUXCOPY umwandeln. Die Fluxdaten müssen je Track und Seite in einer eigenen Datei gespeichert sein!


    FLUXKRYOCONV-050.zip


    In Zukunft sollte es dann möglich sein, auch Disks die mit Kryo gespeichert wurden, mit FLUXCOPY wieder auf eine Disk zu schreiben.


    Grüße, PAW

    P.S.: Die Frage im vorigen Thread war offenbar zu schwer zu erraten!


    Deshalb noch ein Hinweis: Wie konnte gpospi eine falsch (softsektor) oder gar nicht formatierte Diskette am AES zum Laufen bringen, obwohl am AES kein Formatierungsprogramm zur Verfügung stand?

  • Antwort zur Frage

    "Was hat das wohl zu bedeuten?" und

    "Wie konnte gpospi eine falsch (softsektor) oder gar nicht formatierte Diskette am AES zum Laufen bringen, obwohl am AES kein Formatierungsprogramm zur Verfügung stand?"


    Um die Diskette am AES verwenden zu können musste eine Formatierung auf die Diskette gebracht werden. Günther (gpospi) kopierte mit FLUXCOPY das Image einer funktionierenden AES-Diskette auf die "neue" Diskette. Dies hat, wie Günther schon schrieb, funktioniert.:)

    Das soll aber nicht heissen, dass nur selbstgemachte Disketten verwendet werden können. Natürlich geht es auch mit den Original gelochten Disketten.


    Das bedeutet, dass mit FLUXCOPY hard sektorierte AES-Lanier-Disketten kopiert werden können!


    Es müssen aber noch eine Reihe von Tests erfolgen, bevor FLUXCOPY zur Verfügung steht.


    gpospi wird noch darüber berichten.


    Gruß, PAW

  • Das bedeutet, dass mit FLUXCOPY hard sektorierte AES-Lanier-Disketten kopiert werden können!

    Ich bin ja so gespannt.


    Fluxteen ist zusammengebaut und Firmware ist drauf...nur hat ein Held bei Reichelt beim Einpacken der Darlington Arrays ins Fach daneben gegriffen :D. Jetzt heissts noch warten auf die 2 richtigen ULN.


    Passt zum Thema: Hier meine Lochstanze zur Herstellung von Hartsektorierten Disketten:

  • Jetzt noch ein Laser statt der mechanischen Stanze und Du kannst in die Massenproduktion einsteigen ;)

  • Passt zum Thema: Hier meine Lochstanze zur Herstellung von Hartsektorierten Disketten:

    Das gefällt mir ja noch besser als die händische Methode mit der Lochzange.


    Kannst Du ein bisschen mehr drüber sagen?

    Wie sieht das Schneidwerkzeug vorne aus? Gibt es einen Gegenhalter, durch den du durchdrückst und wie sieht der aus?


    Wie ist die praktische Durchführung und das Resultat?

  • So, nun folgt endlich der versprochene Bericht zu Fluxcopy und Hard-Sektorierte Disketten für AES!


    Teil 1:

    Ich habe ja vor einiger Zeit ein "AES 7100 Office System" bekommen. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Z80-basierte Bildschirmschreibmaschine. Das Textverarbeitungsprogramm liegt auf zwei Disketten vor und wird beim Systemstart automatisch geladen. Ohne Disketten tut der Rechner gar nix, d.h. es gibt keinen Bootscreen und man kann auch keine Eingaben tätigen. Zum Glück habe ich funktionierende Bootdisketten zum Rechner bekommen, konnte also mit dem System experimentieren.

    Leider gibt es am AES keine Möglichkeit, die Systemdisketten zu kopieren (ursprünglich musste man jeden Satz Systemdisketten teuer kaufen). Zudem handelt es sich um Hart-Sektorierte Disketten, diese können mit den meisten PC Laufwerken gar nicht gelesen werden. PC Laufwerke werden meist durch die zusätzlichen (Sektor-) Index-Löcher irritiert und erkennen so die eingelegte Disk nicht. Immerhin ist es mir gelungen, mittels Kryoflux und Panasonic JU475 Laufwerk ein erstes Image der Disketten zu ziehen. Kryoflux kann allerdings keine Hart-Sektorierten Disketten schreiben. Im ersten Lösungsansatz habe ich daher die Sektor-Index-Löcher einer Testdisk überklebt und das Kryoflux Image auf diese Disk geschrieben (darüber habe ich hier im Forum ja schon berichtet). Es hat auch "fast" funktioniert, d.h. AES hat die Disk erkannt und den Bootvorgang gestartet. Leider konnte aber nur etwa die halbe Disk geladen werden, danach kam es zu Fehlern und der Bootvorgang ist abgebrochen. Offensichtlich laufen die PC Laufwerke nicht ausreichend gleichmäßig und synchron mit den AES Laufwerken, sodass das simple Zurückschreiben der Kryoflux Images mit einmaliger Synchronisierung je Umdrehung (eben beim Indexloch) nicht funktioniert.

  • Teil 2:

    Nach diesen ersten Erkenntnissen zu den Hart-Sektorierten Disketten von AES habe ich mit PAW über mögliche Lösungen gesprochen. Das gab den Anstoss zur Entwicklung der Fluxteen Hardware und Fluxcopy Software. Schnell war klar, dass wir das Konzept von Kryoflux übernehmen und verbessern würden. Das System sollte ausreichend leistungsfähig zur Bearbeitung diverser Diskettenformate auf Fluxwechsel/Bitfolge-Ebene sein, daher hat PAW das Design auf Basis des leistungsfähigen Teensy 4.1 erstellt. Nach einem ersten "fliegenden" Versuchsaufbau haben wir dann auch gleich ordentliche PCBs produzieren lassen. Bis hierher ist ja schon alles im Forum bekannt und gepostet, wir haben bereits ein paar PCBs verteilt.


    Nun kommt aber das interessante Update: Wir haben relativ schnell herausgefunden, dass die AES Disketten einseitig mit 40 Spuren und FM Aufzeichnung beschrieben sind (wenngleich doppelseitige 80-Spur-Laufwerke verbaut sind). Also lag der initiale Fokus bei der Fluxcopy Software Entwicklung auf der Unterstützung von FM und Hart-Sektorierten Disketten. Im Zuge der Entwicklung hat PAW dann noch einige Besonderheiten des AES Formats (umgekehrte Bit-Anordnung, eigenartige Checksummen-Berechnungen) gefunden, darüber wird hier auch noch zu lesen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von gpospi ()

  • Teil 3 - Lösung des Rätsels zur Nutzung meiner "Eigenbau Hard-Sektor-Diskette" am AES Rechner:

    Die erste Version von Fluxcopy zum reinen Einlesen von Disketten hat PAW hier ohnehin schon veröffentlicht. Schon bald danach gab es auch eine experimentelle Version zum Zurückschreiben der Images auf reale Disketten. Hier gibt es natürlich ein paar zusätzliche Herausforderungen, z.B. das zeitgerechte Beenden des Schreibvorgangs in jeder Spur oder Write Precompensation (bei MFM Formaten). Eine erste von PAW erstellte Testdisk war am AES Rechner teilweise funktionsfähig (ähnlich wie mit Kryoflux). Schon beim zweiten Versuch konnte ich aber funktionierende Kopien von Boot- und Datendisketten herstellen. Mein Panasonic HD Laufwerk hat allerdings nicht gleich richtig funktioniert, insofern habe ich nun auch mein Philips 80-Track CP/M Laufwerk verwendet (und dann zusammen mit Fluxteen in ein Commodore 1541 Gehäuse eingebaut, https://forum.classic-computin…hment/95685-fluxcopy-jpg/). Auf diese Weise konnte ich auch meine selbst gebastelte Hard-Sektor-Diskette nutzbar machen, d.h. eine Kopie einer AES Datendisk darauf schreiben.


    Im Zuge der weiteren Analysen der AES Datendisketten haben wir schon einige Erkenntnisse zum logischen Format gewonnen. Allerdings ist uns die Struktur/Kodierung des Inhaltsverzeichnisses noch nicht ganz klar. Dazu gibt es hier nun eine separate Diskussion: XY - SOFTWARE RÄTSEL UNGELÖST ...

  • Ich lager das mal hier aus:

    Herstellen von Hartsektorierten Disketten


    Hier geht es ja um die (sensationelle) Entwicklung des Fluxteen / Fluxcopy.