ROM-Umschalter Basics

  • Hallo zusammen,


    in meinem Commodore PC20 arbeitet ein NEC V20. Der ist auch mit dem Commodore-BIOS etwas schneller, aber für den Extra Wumms brauche ich ja wohl ein BIOS mit V20-Unterstützung. Allerdings möchte ich nicht einfach das c't oder Turbo-XT BIOS da rein setzen, da ich die Maschine eigentlich gerne auch mit dem Original-ROM mit dem PET-Zirpen nach erfolgtem POST weiter betreiben möchte.


    Da ich ja ohnehin schon ein BIOS programmiert habe (Upgrade von 2.03 auf 2.05 mit Einbau des Tandy SNDOFF für meine Lo-Tech Tandy-Soundkarte), war die Idee, das c't oder Turbo-XT BIOS ebenfalls mit dem SNDOFF zu versehen und in einen zweiten Baustein zu brennen, der dann umschaltbar ist. Sozusagen Original-Style mit PET-Zirpen und Turbo-Style mit Turbo-XT BIOS und voller V20-Performance. Da ich mir ohnehin noch ein Bracket für den XTCF-Lite 3D-drucken wollte (noch habe ich keinen 3D-Drucker, aber Anschaffung ist in Planung) könnte ich dort auch eine Aussparung für den Schalter einplanen.


    Ich weiß aber jetzt nicht, ob die ROM-Umschalter für den Amiga Kickstart kompatibel sind. Die enthalten ja auch noch etwas Logik, da ich aber noch keine Schaltpläne gesehen habe, frage ich mich, wofür.


    Reicht es nicht, die +5V umzuschalten? Oder muss da noch mehr passieren? Und wenn ja, was?

  • Ich denke die Optimale Lösung wäre ein EPROM, das doppelt so groß aber Pincompatibel zum ROM ist. Geht z.B. bei der Sidecar. Beim PC20 weiß ich das leider nicht. Die 5V solle man nicht umschalten. Jeder ROM oder RAM IC hat ein "enable" Signal, das dem Baustein mitteilt, dass er gemeint ist. Das musst zu zwischen den beiden ROMs schalten. Also Original kommt von der Platine rein und umgeschalten wird dann damit, an welches ROM man das Signal weiter leitet.

    C64 / Amiga 500, 1000, 1200, 2000 / SUN IPC, SparcStation 5, Ultra 1, Ultra 10 / MiSTer FPGA / ULX3S

  • Danke, klingt ja schon mal vielversprechend. Hieße nur wenn ich Enabled über einen Umschalter hart schalte (natürlich nur bei ausgeschaltetem Rechner) bin ich sauber?


    Der PC20 kann mit 32KB Bausteinen umgehen, habe mein 2.05SNDOFF BIOS in einen ST27C256 gebrannt (in die oberen 16KB, das BIOS hat nur 16KB). An die Möglichkeit, 2x16KB zu stapeln und die Adressleitungen so zu schalten, dass ich immer das gewünschte BIOS im Bereich F000:C000-F000:FFFF habe, habe ich auch schon gedacht, aber wenn ich es einfacher haben könnte, nehme ich es gerne einfacher. Die Chips kosten ja nix, da haue ich gerne zwei rein, wenn es dann mit einer simplen mechanischen Umschaltung getan ist.

  • A14 würde reichen. Ich habe heute etwas getestet. Der PC20 hat einen 27C128, der 27C256 hat ja A14 an der Stelle, wo beim 128er noch den /PGM hat, der generell immer HIGH ist. Man kann zwei BIOSse stapeln bei 0-16 und 16-32KB und A14 schalten.


    Allerdings spare ich mir den Aufwand.


    Grund:

    - PC20 Stock BIOS (Phoenix/Commodore): Norton SI Index von Sysinfo 3.2 ist 1.8 mit dem V20 reproduzierbar, ca. 370 Dhrystones in Checkit, andere Benchmarks habe ich mir jetzt nicht gemerkt

    - Turbo XT BIOS: Checkit ist gleich geblieben, SI Index schwankt zwischen 1.7 und 1.8, andere Benchmarks bleiben gleich. Performance also gleich oder gar minimal schlechter.

    - c't V20 BIOS: Checkit gewinnt etwas auf ca. 420 Dhrystones, SI gewinnt etwas auf Index 2.0, andere Benchmarks bleiben gleich, meinen Tandy SNDOFF Hack konnte ich bisher nicht erfolgreich implementieren und das BIOS hat Darstellungsprobleme mit der Original-Grafikkarte (Commodore AGA alias ATI Graphics Solution 3), mit einer ATI EGA Wonder 800 ist die Darstellung sauber. Leisure Suit Larry 3 Intro lief sogar langsamer (zugegebenermaßen nicht mit CGA verglichen sondern in 16 Farben, was mit Plantronics (es gibt einen inoffiziellen Plantronics-Treiber für AGI Version 1) vs. EGA evtl. etwas Äpfel mit Birnen verglichen ist). Mit anderen Worten, zu viele Nachteile für einen nur in synthetischen Benchmarks messbaren Performance-Vorteil.


    Auch mein ewiges Problem, dass der XTcf Lite es nicht schafft, DOS 3.3 (ein Abbild der original verbauten Festplatte) zu booten, was mit dem gleichen XTcf Lite und der gleichen CF in einem 486 gelingt, konnten das Turbo XT BIOS und das c't BIOS nicht lösen.


    Mag sein, dass das PC20 Phoenix-BIOS schon einen recht guten V20-Support hat und der Performance-Vorteil vom c't BIOS nur noch marginal ist, vielleicht ist es bei anderen PCs deutlich mess- und spürbarer. Aber das PC20 BIOS bleibt jetzt Stock plus Tandy SNDOFF Hack, die anderen BIOSse bringen im PC20 nix.


    Trotzdem danke für die Erklärungen, vielleicht kann ich es an anderer Stelle ja mal einsetzen.

  • Ich hab' in meiner Sidecar auch einfach zweimal das letzte BIOS in einem 27C256. Bei den Rechnern lohnt sich das tuning nicht wirklich.

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