Eltec SAC-7 cpu board

  • Bei mir liegt ne Eltec SAC-7 rum. ( 68070 CPU, 64K RAM / 128K ROM)

    Leider ohne irgenwelche Doku / Software. Hat da jemanden irgendwas ?


    Jos

    • Offizieller Beitrag

    Ok, das ist aber Microcontroller und keine CPU.

    Nach meinem Kenntnisstand ist die CPU 68060 die letzte.

    Da lag das Missverständnis.

  • Ok, das ist aber Microcontroller und keine CPU.

    Das kann man so oder so sehen :)

    Der Kern ist bei 10MHz ungefähr so schnell wie ein 68000 bei 7MHz. Aber die 68070-CPU hat einen DMA-Controller eingebaut, der manchen Treiber beschleunigt, wenn man ihn dafür auslegt.


    Gruß, Ralf

  • Es ist eine CPU mit integrierter Peripherie. Aber kein (xx)ROM oder RAM, das braucht es extern. Insofern würde ich das nicht den Mikrokontrollern zurechnen.

    Es gibt übrigens eine ganze Serie von (damals)Motorola mit 68000 Kern und integrierter Peripherie: z.B. 68302, 68360. Letzteren setze ich heute noch ein mit OS-9.


    Der 68070 war eine Eigenentwicklung von Valvo und ist z.B. im ersten CD/VideoCD Player von Philips drin (auch mit OS-9). Einige Firmen (auch meine damals) haben ihn auch auf VMEbus Karten verwendet, weil es eben eine billigere Lösung war.

    • Offizieller Beitrag

    Jede CPU mit integrierter Peripherie seh ich als Controller. Das hat mit RAM/ROM nichts zu tun.

    Z.B. gibt's die alte 8051 auch ohne ROM und ist ein Controller.


    Aber so eine Diskussion seh ich eher philosophisch.


    Die 683xx kenn ich auch. Schöne Serie, hat mir auch sehr gut gefallen.

  • Die meisten von den "Hüpfern" lassen sich notfalls ausklingeln, weil die die Konfiguration der drei Sockelpärchen für Speicher betrifft.


    Gruß, Ralf

    • Offizieller Beitrag

    Wie wird das IO im 6510 angesprochen?

    Eigener Opcode?


    Ich meinte integrierte Peripherie, die genauso (memory-mapped, io-mapped) angesprochen wird wie externe.

    Z.B. wird eine integrierte UART nicht mit einem Opcode angesprochen sondern ueber Uart-Config Register, die im Adressraum liegen.

    Definieren wir es mal so.

  • Ich meinte integrierte Peripherie, die genauso (memory-mapped, io-mapped) angesprochen wird wie externe.

    Ich habe gerade mein 68070-Handbuch von Valvo auf totem Baum (Januar 1988) aus dem Regal geholt: der externe Adreßbus ist auf 24bit beschränkt. Die IO-Adressen liegen im internen Adreßraum zwischen $8000.1000 und $8000.8080. D.h. aus dem Blickwinkel des Codes gibt's keinen Unterschied zwischen externen Chips und interner IO.


    Gruß, Ralf

    • Offizieller Beitrag

    D.h. aus dem Blickwinkel des Codes gibt's keinen Unterschied zwischen externen Chips und interner IO.

    Und sowas nenn ich Controller.


    Vor allem wenn (in Wkipedia) von einem 68000er Kern die Rede ist (im Datasheet wahrscheinlich auch) ist der Begriff 68070-CPU sehr irrefuehrend.

    Bei den 68300ern spricht ja auch keiner von einer 68300-CPU sondern von einem Controller. Mit einem ähnlichem Core wie bei dem 68070.


    Aber, wie gesagt, das ist etwas philosophisch.

  • Der Befehlssatz der 68070-CPU ist derselbe wie beim 68000. Die Ausführungszeiten sind teilweise anders, was den Geschwindigkeitsunterschied erklärt. In einem Adreßbereich ist IO eingeblendet, die zufällig im gleichen Gehäuse sitzt.


    BTW der 68302 ist für mich genauso eine CPU aus der 68k-Baureihe wie ein 68008, 68010, 68012, 68020, 68340, 68360 usw. Mit Einführung des Coldfire-Begriffs kamen noch dutzende weitere Varianten dazu. Für mich sind das alles CPUs, weil die extern um RAM, ROM und noch ein paar Details mehr ergänzt werden müssen, um ein lauffähiges System zu werden.


    Dagegen betrachte ich z.B. einen 8048/8748 als Controller oder Waschmaschinenprozessor, weil der extern nur einen Quarz braucht, um was sinnvolles machen zu können.


    Gruß, Ralf

    • Offizieller Beitrag

    Für mich sind das alles CPUs, weil die extern um RAM, ROM und noch ein paar Details mehr ergänzt werden müssen, um ein lauffähiges System zu werden.

    Welche "paar Details" meinst du, ausser Quarz oder Taktgenerator?


    Der Argumentation bzgl. RAM, ROM kann ich durchaus etwas abgewinnen.


    <spitzfindig>

    Ist dann ein ROM-less 8048 eine CPU und mit integriertem ROM ein Controller?

    Ohne ROM wird's mit der Waschmaschine nichts. :)

    </spitzfindig>

    • Offizieller Beitrag

    Bei Wikipedia ist das u.a. so beschrieben:

    "... so dass für ein funktionsfähiges Prozessorsystem oft nur noch ein Quarz (für den Takt) und Speicherbausteine nötig sind."


    Und:

    "Die Grenze zwischen Mikrocontrollern und Mikroprozessoren ist fließend"


    Ich weiss jetzt wie ihr das meint, das ist das wichtigste.

  • Welche "paar Details" meinst du, ausser Quarz oder Taktgenerator?

    Manche Controller lassen sich mit billigsten RC-Gliedern als Taktgenerator betreiben, wohingegen eine CPU mit Bus-Interface einen deutlich genaueren Takt braucht und daher im einfachen Fall mit nur einem Quarz, meist aber mit einem guten Rechtecksignal versorgt werden möchte.


    Weitere externe Kleinigkeiten sind z.B. Reset-Generator oder Interrupt-/NMI-Eingang.


    <spitzfindig>

    Ist dann ein ROM-less 8048 eine CPU und mit integriertem ROM ein Controller?

    Ohne ROM wird's mit der Waschmaschine nichts. :)

    </spitzfindig>

    AFAIK hat ein 8048 immer internes ROM, ein 8748 ein EPROM. Ohne internem Festwertspeicher heißen die 8032.


    Gruß, Ralf

    • Offizieller Beitrag

    AFAIK hat ein 8048 immer internes ROM, ein 8748 ein EPROM. Ohne internem Festwertspeicher heißen die 8032.

    Dann sind 8048 und 8748 Microcontroller und 8032 Microprocessoren?

  • Dann sind 8048 und 8748 Microcontroller und 8032 Microprocessoren?

    Tendentiell sehe ich das so. Aber es gibt noch einen wesentlichen, weiteren Gesichtspunkt: die Anwendung des Systems.


    Ist das System ein frei programmierbares, dann ist es ein Computer mit einer CPU. Im Gegensatz dazu stehen die Systeme, die in den 1980er Jahren EMUF genannt wurden, später als Embedded System für denglischsprachige Leute bekannt wurden. Die verfügen eher über (Mikro-)Controller.


    Schwierig, und somit fließend, wird's z.B, beim 68020, der meistens als CPU durchgeht. Ich hatte hier allerdings den Fall, daß diese CPU ganz klassisch in einem Embedded System eingesetzt wurde, hier im Bintec Bingo, einem ISDN-Router aus den späten 1990er Jahren. Zu jener Zeit setzte Cisco 68030 als "Controller" in den Router der Baureihe 2500 ein. Aber jeder kennt diese als CPUs z.B. aus Macs.


    Eher umgekehrt verhält es sich mit einem 8052, also einem klassischen Mikrocontroller, der in Millionen Waschmaschinen Dienst tut oder tat. Auf der anderen Seite habe ich hier einen EMUF mit dem Name "8052AH BASIC". Dieses System kann ein klassischer EMUF sein, aber auch sein eigenes Entwicklungssystem. Mit dem kann man BASIC-Programme entwickeln, testen, in ein EPROM brennen und auf derselben Hardware als EMUF laufen lassen.


    Zurück zum 8032: meinen ersten bewußten Kontakt hatte ich mit dem in meinem ersten Modem, 1200Baud. Ein 8032 mit einem EPROM und sogar einem SRAM daneben, und sehr "embedded".


    Zur 6502-Familie: Millionen der 6502-CPUs kamen in PCs und Home Computer von Apple und Commodore auf den Markt. Mit dem 6501 bzw. 6500/13 gab's eine Variante mit klassischen Controller-Eigenschaften, d.h. internes ROM, RAM und IO. Ok, hier scheint die Unterscheidung einfach. Aber was ist mit den EMUF6502? Je nach Software läßt sich das eine wie das andere draus machen ...


    Gruß, Ralf

  • Der 8085 wäre dann auch ein Controller. Hat ja ein Schieberegister drin mit dem rudimentär seriell Kommuniziert werden kann ;)


    Aber es ist wirklich Philosophie und nirgends rechtlich verbindlich spezifiziert...

  • Man könnte auch einfach akzeptieren, dass die Grenze nicht scharf zu ziehen ist.

    Mir ist es egal wie sich das Ding nennt. Wichtiger ist, was es kann. ;)


    Wenn man es unbedingt klassifizieren möchte, dann würde ich schauen, was das vom Hersteller vorgesehene Einsatzgebiet war.

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

    • Offizieller Beitrag

    Der 8085 wäre dann auch ein Controller. Hat ja ein Schieberegister drin mit dem rudimentär seriell Kommuniziert werden kann

    Da ist aber kein Schieberegister, sondern nur ein Bit zum Schreiben und eins zum lesen.

    Und in dem Register liegen noch Bits fuer die zusaetzlichen Interupts des 8085.

    Ausserdem gibt es fuer das Register eigene Opcodes. Daher wurde ich das als CPU belassen.


    Dann sind 8048 und 8748 Microcontroller und 8032 Microprocessoren?

    Tendentiell sehe ich das so. Aber es gibt noch einen wesentlichen, weiteren Gesichtspunkt: die Anwendung des Systems.

    Dann ist ein 8048 mit EA-Pin auf Low (also externes ROM) eine CPU und mit EA-Pin auf high ein Controller?

    Der gleiche Baustein?


    Das wird jetzt ziemlich viel Hirnriss.

    Die Grenze ist schwammig, ja, aber nicht wegen dem Pegel an einem Pin.

  • Dann ist ein 8048 mit EA-Pin auf Low (also externes ROM) eine CPU und mit EA-Pin auf high ein Controller?

    Die Grenzen sind wohl sehr schwimmend ...


    MOS hat ja auch den Einsatz eines 6502 als Mikroprozessor und den 6504 als Controller bezeichnet.

    Commodore hat in der 4040 einen Mikroprozessor (6502) und einen Diskcontroller (6504) drin.

    Später wurden nur noch 6502 eingesetzt, keine 6504 mehr und es hieß dann "Bus Controller" und "Disk Controller".

    Was jetzt ...


    Eine CPU mit EA Pins ... also ist die 6510 im C64 ein Controller?

    Und die 6509 im CBM-II ... :D

  • Ich hatte das bei den CBM Floppys eigentlich immer so verstanden, das "Bus Controller" und "Disk Controller" die jeweilige CPU mitsamt dem zugeordneten ROM, RAM und I/O bezeichnet. Das gemeinsame RAM ist dann die Schnittstelle zwischen den beiden.

    Ist wahrscheinlich eine weitere seltsame Eigenart eines Software Mensch wie mir ...


    Für uns wesentlich ist die CPU.

    Aus unserer Sicht gibt es nur CPU.

    Die führt unsere Software aus.

    Der Rest, - ist einfach nur für die CPU notwendige Zusatz Hardware ... :D

  • Dann mal zuruck zum eigentlichen Thema : die SAC7...


    Anbei die binary odd/even dumps der beiden 27c512's. An Text steht drin : Eltec 68KBUG 2.0(7) for 68070 und OS-9/68K System Bootstrap V2.1.B

    Brauchte OS9 nicht zwingend ein Massenspeicher ?


    Na ja die Karte geht zuruck auf den "Kuck ich mir spater noch mal an" Haufen...

  • Brauchte OS9 nicht zwingend ein Massenspeicher ?

    OS9?

    Das ist doch ein OS für die Motorola 6809?

    Ich liebe OS9, wusste gar nicht dass es das auch für 68K CPU's gibt ...



    Zwingend ...


    Der Hauptzweck von OS9 ist natürlich (auch) die Verwaltung von Massenspeicher.

    Aber OS9 ist sehr modular (wie Linux) und kann dynamisch erweitert werden.


    OS9 verwaltet eigentlich die ganze verfügbare Hardware.

    Es kümmert sich um den Boot Vorgang, das Speichermanagement, Massenspeicher, IO (Zeichen und Block orientiert).

    Und natürlich um den Start und Stop von Programmen.

    Es unterstützt Multitasking zu einer Zeit, wo die meisten Menschen dieses Wort noch nicht gekannt haben ...

  • Brauchte OS9 nicht zwingend ein Massenspeicher ?


    Nein, es gab zu jener Zeit drei Lizenzmodelle. Die billigste Version war ohne RBF (Random Block File Manager), also Massenspeicher, denn OS-9/68k funktioniert in der Variante Embedded auch ohne. AFAIR hieß das "Industrial".


    Das ganze OS-9 ist mit seinen Betriebssystem- und Anwenderkomponenten modular aufgebaut. D.h. auch die Anwenderprogramme liegen als Code innerhalb von Modulen im Speicher, wobei es egal ist, ob es sich um RAM oder ROM handelt. Denn es ist Code. Kein selbstmodifizierender!


    Es gibt genügend OS-9-basierte Geräte, die genau so funktionieren, angefangen beim prominentesten mit OS-9 auf einer 68070, dem Philips CDi-Player.

    OS9?

    Das ist doch ein OS für die Motorola 6809?

    Das ursprüngliche OS-9 von Microware war natürlich für den 6809. Das gescannte Bild ist eine Anzeige aus der BYTE 12/1977 und ist vermutlich eine der ersten Anzeigen von Microware zu ihrem Produkt, das sich damals noch nicht OS-9 nannte und noch auf dem 6800/6802 lief. Aber die Richtung war vorgegeben. Ungefähr 1984 gab's OS-9/68k für die 68k-Baureihe. Das war ein reines 32bit-Betriebssystem. Der Aufbau und die Strukturen waren zwar sehr ähnlich zum OS-9 (für 6809), aber selbstverständlich nicht binär kompatibel. Ungefähr ab 1989 gab's OS-9000 zunächst für die 68k-Baureihe, aber auch für das "Gemurkse"[tm] von Intel, d.h. 80386. Da OS-9000 überwiegend in C geschrieben ist, konnte es in den darauffolgenden Jahren auf weitere Prozessorfamilien angepaßt werden.


    Gruß, Ralf