Empfehlung für ein Oszi

  • Ich bevorzuge immer noch mein Hameg HM1507-3.

    Das kann neben Digital auch noch völlig Analog.

    Da kann man noch Dinge sehen, die beim digitalisieren einfach verloren gehen.

    Meinst du dann sowas ;)



    Ich wußte garnicht, dass der auch digital kann. Obwohl bei dem Preisniveau selbst für einen gebrauchten .. *puh*

    Tue nichts was ein Computer besser kann als du :coffeepc:

  • naja, das auch. Aber vornehmlich meinte ich z.B. seltene Spikes auf Leitungen

  • naja, das auch. Aber vornehmlich meinte ich z.B. seltene Spikes auf Leitungen

    Ja das Phänomen kenne ich mit Multimeter. Ein Analoges Multimeter kann dir noch einen kurzen Ausschlag anzeigen, welcher bei digitalen Geräten verloren geht.


    Muss für die Spikes nicht "nur" die Samplingrate hoch genug sein, damit das erfasst werden kann?

    Tue nichts was ein Computer besser kann als du :coffeepc:

  • Muss für die Spikes nicht "nur" die Samplingrate hoch genug sein, damit das erfasst werden kann?

    Im Prinzip ja, aber dann wirklich deutlich höher, nicht nur 10x.

    Für Spikes im Nanosekunden Bereich dann 1 GHz Samplerate ;)

    aber die Refresh Rate des TFT Displays ist ja auch noch zu beachten, und die ist relativ klein.

  • Muss für die Spikes nicht "nur" die Samplingrate hoch genug sein, damit das erfasst werden kann?

    Im Prinzip ja, aber dann wirklich deutlich höher, nicht nur 10x.

    Für Spikes im Nanosekunden Bereich dann 1 GHz Samplerate ;)

    aber die Refresh Rate des TFT Displays ist ja auch noch zu beachten, und die ist relativ klein.

    Haengt davon ab... Das alte Tektronix TDS 784D das ich habe schafft 400000wfm/s, und selbst das Rigol MSO5072 das ich vor einem Jahr gekauft habe, schafft 500.000wfm/s, wobei ich das bisher noch nicht nachgemessen habe, und es ist auch deutlich teurer (~1000EUR)


    Ich habe bis ca 2005 analoge Oszilloskope bevorzugt fuer Dinge wie Schaltnetzteilreparaturen, Fernseher/Radios reparieren, etc. Nachdem ich dann das Tektronix hatte, habe ich fast ausschliesslich das genommen. Mittlerweile verwende ich fast ausschliesslich das Rigol. Das Tektronix verwende ich nur, wenn ich hohe Frequenzen messen will, bzw. aktive Probes verwenden will/muss.


    Ich habe auch noch ein analoges Fluke PM3382, das verwende ich eigentlich so gut wie nie, ist mir nur zu schade das wegzugeben.


    Wenn ich viel Analogsachen machen wuerde, wuerde ich wahrscheinlich nur das Fluke verwenden, aber so benutze ich eigentlich nur DSOs.

  • Das Beste was du für kleines Geld zu Zeit bekommst ist das Siglent SDS1104X-E.

    4 Kanäle 100MHz Bandbreite, 2x 1GHz Wandler !!, Speicher genug, serielle Dekoder für die gängigen seriellen Bussysteme, das Display kannst du dir auch am Rechner im Browserfenster anschauen, ein wenig FFT etc., etc. Gab es für 480,- Euro vor Weihnachten. Wenn man keinen Logic-Analyzer hat, sind 4-Kanäle sehr sinnvoll. Z.B. ist dann die Darstellung von CLK oder ALE, R/W_ oder CS_ und einer Daten- und Adressleitung an alten Parallelbus-Prozessoren oder Peripheriebausteinen möglich.

    Scope gibt es bei Batronix, Welectron, Meilhaus etc.. Aktuelle Preise liegen bei ca. 510 Euronen.


    Ich habe selbst eines und ich habe noch einige andere.


    Beste Grüße

    mesch

  • Ich bin eher jemand, der nach schlechten Erfahrungen, lieber ein gebrauchtes Profigerät nimmt, anstatt so ein Teil vom Chinamann. Ich habe ein HP 54601B Digital Oszilloskop mit 100 MHZ und außerdem ein Hameg HM705 analoges Oszilloskop mit 70 MHZ. Mit beiden arbeite ich sehr gerne. Das analoge Oszilloskop ist in unserem Bereich auch wichtig, weil verschiedene Signale auf einem digitalen nicht dargestellt werden. Mir ist es zB nicht gelungen, bei der Justage eines Diskettenlaufwerks mittels analoger Alignmentdisk, die CAT-Eyes dar zu stellen. Das kann nur analog !


    Gruß Jan

  • Ja, so hat halte jede Klasse seine Vorteile - ein analoges Oszi ist gut fuer analoge Signale, wie z.B. das Eye-pattern das du erwaehnt hast - Auf der anderen Seite wirst du an einem 10ns Impuls der einmal in x Sekunden auftritt mit dem analogen kein Spass haben. Know your Tools :)


    Hat auch nen Grund warum ich mein analoges noch nicht verkauft habe. Manchmal verwende ich es halt auch noch.

    • Offizieller Beitrag

    Stand auch bis vor Kurzem vor der Entscheidung. Hab mir ohne viel zu überlegen bei Batronix das Siglent SDS1104X-E gekauft.

    Gebrauchte Speicheroszis kosten bei Ebay mindestens die Hälfte.... Und das ohne Funktionsgerantie. Ich hab nach einer schlechten Erfahrtung neulich mit einem gebrauchtem Profigerät lieber zum Hobbyware-Chinagerät vom deutschen Händler (Batronix) gegriffen.

    Das Siglent habe ich gegenüber dem Rigol vorgezogen wegen des besseren FFTs, der Browsersteuerung (nett, wenn man Screenshots machen will) und der höheren Summenabtastrate. Ob ich das nun wirklich brauche weiß ich selber noch nicht. Das Rigol hat aber andere Vorteile, ein wenig günstiger und bessere/schnellere XY Darstellung (brauch ich aber nicht).


    Für ein analoges Oszi spricht imho nichts mehr heutzutage aus praktischen Erwägungen als "Arbeitsgerät". Ich gebe mein altes Röhrenhameg aber trotzdem nicht her. Hat eine eigene Ästhetik, wie unsere alten Rechner.

    • Offizieller Beitrag

    Für ein analoges Oszi spricht imho nichts mehr heutzutage aus praktischen Erwägungen als "Arbeitsgerät".

    Da ich nach wie vor nur mit meinem analogen 100 MHz Tektronix arbeite kann ich da nur eingeschränkt mitreden.

    Aber:

    Mir ist es zB nicht gelungen, bei der Justage eines Diskettenlaufwerks mittels analoger Alignmentdisk, die CAT-Eyes dar zu stellen. Das kann nur analog !

    Sollte mit dem digitalen das Justieren eines Diskettenlaufwerks tatsächlich nicht klappen, wäre es eigentlich unverzichtbar.

    • Offizieller Beitrag

    Für ein analoges Oszi spricht imho nichts mehr heutzutage aus praktischen Erwägungen als "Arbeitsgerät".

    Da ich nach wie vor nur mit meinem analogen 100 MHz Tektronix arbeite kann ich da nur eingeschränkt mitreden.

    Bei uns auf der Arbeit habe ich seit Mitte der 2000er keine Analogen mehr gesehen.

    Obwohl für die ein oder andere Anwendung dort auch ein Analoges tun würde.

    Die dort eher besseren Meß- und Rechenfunktionen, die Möglichkeit zwecks Dokumentation einen Screenshot oder eine CSV Datei rauszuschreiben sind schon große Vorteile. Auch der Platzbedarf eines Digitaloszis ist auch ein Vorteil in meinen Augen.


    Das mit den "Cat eyes" wußte ich nicht, daß es nicht digital geht. Das wäre dann in der Tat für unser Hobby ein u.Umst. interessantes Kriterium.


    Ich denke ich würde mir heute kein analoges Röhrenoszi mehr kaufen als primäres Arbeitsgerät - es sei den aus Liebe zur Nostalgie/klassischer Meßtechnik.

  • Das mit den "Augendiagrammen" geht schon digital, aber nicht unbedingt in der 500 Euro Klasse...


    Das ist genau das Problem der niedrigen Bildwiederholrate eines TFTs (bestenfalls einige 100/s, aber wohl eher so 10/s in der Touristenklasse).


    Bei Analog ist die Bildwiederholrate gleich der X-Ablenkfrequenz, das heisst bis zu einige zig-Megahertz!



  • nicht als Kaufempfehlung zu sehen, aber ich habe dieses praktisch in "Mint Condition" (unverstaubt, unverkratzt, Baujahr 1967).

    Selbst damit könnte man das Augendiagramm/Laufwerk abgleichen!


    NACHTRAG: und es passt auch gut auf den Labortisch, nur 25cm tief...

  • Das mit den "Augendiagrammen" geht schon digital, aber nicht unbedingt in der 500 Euro Klasse...

    Korrek,t für die ganz billigen Geräte. Ähnliches Problem gibt es bei der Aufnahme von Frequenzgängen von Filtern (X/Y-Betrieb) mit einem wobbelfähigen Frequenzgenerator mit Z-Ausgang. Die ganz einfachen digitalen Scopes bringen da nur Fragmente auf das Display z.B. Tektronix TDS2001 und Vorgänger. Das Siglent sollte dies aber problemslos meistern. Noch etwas zur Bandbreite von Scopes. Bei 100MHz Bandbreite lassen sich Signale mit 20 MHz noch gut darstellen. Beim erwähnten Siglent steht jedem Kanal bei Zweikanalbetrieb je ein 1 Gigasample-Wandler zur Verfügung, macht ergo bei einem 20MHz-Signal (tp=50ns) noch 50 Wandlungen bzw. Stützpunkte möglich, was in der Regel auch für Details noch reicht.


    Tja, und 1:1 Tastköpfe sind keine Tastköpfe, sondern nur einfache koaxiale Messleitungen, welche ein Tiefpassverhalten aufgrund ihrer hohen Kabelkapzität aufweisen.

    10:1 Tastköpfe sind wirklich welche, da sie einen Längskondensator in der Tastkopfspitze beinhalten, dessen Aufgabe es ist, die Kabelkapazität (100-150pF/m) zu kompensieren. Diese Kapazität liegt in Reihe zum Eingang und muss folglich einen Parallelwiderstand haben, sonst wären keine Gleichspannungen oder Gleichanteile von Mischspannungen messbar. Die für den Oszilloskopeingang wirksame Gesamtkapazität des Messkabels wird beim Tastkopfmesskabel um den Faktor 10-20 vermindert (auf typisch 7-20pF). Leider sinkt durch den Parallelwiderstand (beim 10:1 Tastkopf sind es 9MOhm) die Empfindlichkeit, da das zu messende Signal um den Faktor 10 vermindert wird. Das mal kurz und knapp ohne komplexe Mathematik und ohne auf den Abgleichkondensator vor dem Oszilloskopeingang einzugehen und auf die drastische Impedanzabnahme des Tastkopfes zu hohen Frequenzen hin.


    Happy scoping :prost:


    mesch

  • Vielen Dank für die hilfreiche Diskussion hier...


    Ich bin jetzt wirklich am überlegen, ob ich mir nicht den Platz schaffen soll und mir ein analoges Oszi auf dem Gebrauchtmarkt kaufen soll. Ein 80-100MHz Hameg sollte es für meine Belange (für 8 und 16 bit Rechner, nebst Zubehör) tun.


    Ich bin da wirklich zwischen einem günstigen neuen Digitalgerät und einem gebrauchten Analoggerät hin- und hergerissen.

    Aktuelle Retro-Projekte: Amiga 500: RGB2HDMI & PiStorm, Atari Mega ST: PiStorm, C64/128: Repro 1581, div. Reparaturen, Repro-Diskettenhüllen und -labels

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin da wirklich zwischen einem günstigen neuen Digitalgerät und einem gebrauchten Analoggerät hin- und hergerissen.

    Ich habe auch mir zuerst eine gebrauchtes Analoggerät ohne Speicherfunktion gekauft und gedacht, das reicht mir.

    Stimmt aber nicht. Ich kann damit keine nicht-periodischen Vorgänge anschauen. Das ist ein immenser Nachteil, aus meiner Sicht.

  • Vielen Dank für die Meinungen.

    Ich habe auch mir zuerst eine gebrauchtes Analoggerät ohne Speicherfunktion gekauft und gedacht, das reicht mir.

    Stimmt aber nicht. Ich kann damit keine nicht-periodischen Vorgänge anschauen. Das ist ein immenser Nachteil, aus meiner Sicht.

    Das ist ja genau der Grund, warum ich hier gefragt habe... ich habe noch keine Erfahrung damit und weiß selbst noch gar nicht, was ich brauche und was wofür gut ist... ich sehe nur viele Tutorials bzgl. Instandsetzung von alten Rechnern, Floppies, HiFi etc. Hier wird viel gemessen und genau nur für *dieses* jeweilige Beispiel erklärt, wo gemessen wird und was die jeweilige Anzeige bedeutet. Ich habe zwar auch grundsätzliche Erfahrungen mit Elektronik und kann das dann auch nachvollziehen und verstehen, ebenso kann ich durchaus Schaltpläne lesen und verstehen.


    Daher bin ich für jedes Argument pro und contra der ein oder anderen Technologie dankbar. Ein großer Minuspunkt für die digitalen Geräte (ich spreche jetzt von Geräten in *meiner* Preisklasse, ich brauche das Gerät für's Hobby und nicht um mir der Brot auf den Tisch zu verdienen) ist ganz klar die fehlende Möglichkeit, z.B. Kopfjustagen "vernünftig" durchzuführen. Andererseits muss ich auch immer den begrenzten Platz im Auge behalten, ein analoges Gerät würde bedeuten, dass ich 3-4 "Schätzchen" weniger unterbringen könnte und auch bei Reparaturen meinen Arbeitsplatz mehrfach umräumen müsste.


    Inwiefern für mich die Messung von Nichtperiodischen Vorgängen ein Argument ist, kann ich noch gar nicht beurteilen...

    Aktuelle Retro-Projekte: Amiga 500: RGB2HDMI & PiStorm, Atari Mega ST: PiStorm, C64/128: Repro 1581, div. Reparaturen, Repro-Diskettenhüllen und -labels

    • Offizieller Beitrag

    pcbastler , wenn du gar nicht weisst, was wie, wofuer, wurde ich das Thema anders rum angehen.

    Wenn du ein konkretes fuer Messungen hast, frag doch jemand ob dir ein Geraet leiht oder besser mit dir das Problem angeht. Dann siehst du wie es geht, ob das Messgeraet die Messaufgabe geeignet ist usw.


    Eine Messaufgabe faengt an einem Problem an und nicht am Messgeraet.


    Die Tutorials sind wie Verkaufsveranstaltungen von Software, aber auch Hardware.

    Die Software/Geraet kann dies, kann jenes, das macht man so, und hier ist der Vorteil von bla bla bla. Das eigentliche Problem/Anforderung faellt meist komplett unter den Teppich.

    Was du wirklich brauchst kannst du nur in der Praxis sehen.


    Viel Erfolg

  • Du darfst auch nicht vergessen, dass man zur Kopfjustage eine analoge Alignment-Disk braucht. Diese sind in der Regel sehr teuer, wenn überhaupt verfügbar. Also ein analoges Oszi alleine reicht da nicht.

    Ein digitales kannst du zu geschätzt 99% aller Reparaturen in unserem Bereich benutzen !

    Abgesehen von der Speicherfunktion kannst du bei einem digitalen Oszi Messlineale anlegen und dir die gemessenen Spannungen und Frequenzen in Klartext anzeigen lassen. Das macht es einfacher, gerade am Anfang !

    Meine Meinung ist: Ich rate dir eher zu einem gebrauchten Gerät eines namhaften Herstellers, anstatt zu einem günstigen, neuen Noname Produkt !


    Gruss Jan

  • Wenn ich mit einem Oszi einen Rechner [versuche, zu] repariere[n], dann verwende ich zu mindestens 70% nur die single-shot Funktion, um die Signale zu sehen. Das geht mit einem analogen gar nicht.

  • Wäre das nicht mal ein Ding für die nächste physische CC. Es gab doch auch mal einen Lötkurs auf der ClassicComputing.


    Wenn die Profis dann mal ein analoges und ein digitales Oszi mitbringen und präsentieren sowie am "lebenden" Objekt erklären.


    Da wäre ich als Workshop-Teilnehmer gleich mit dabei, weil mich das Thema auch interessiert. So wie beim Lötkurs.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Meinung ist: Ich rate dir eher zu einem gebrauchten Gerät eines namhaften Herstellers, anstatt zu einem günstigen, neuen Noname Produkt !

    Was ist denn ein Namhafter Hersteller und was ist "No Name"


    Sind Rigol, Siglent, Voltcraft und UNI-T mitlwerweile "namhaft"?

    Ich denke für nichtgewerbliche Anwendungen sind die brauchbar.


    Klar, gewerblich würde ich sowas nicht nutzen. Ich weiß, was es Wert ist, wenn man bei Rhode&Schwarz anruft, sofort einen deutschsprachigen Techniker ans Telefon und fachfunde Hilfe für seine Anwendung bekommt. Wenn man gerade im "Einsatz" ist und schnell eine Lösung braucht und keine Zeit hat rumzufrickeln und in irgendwelchen Foren zu wühlen, Gold wert. Das kann man natürlich bei Rigol und Co eher nicht erwarten. Aber fürs Hobby hat man ja eher Zeit....


    Ich werde kein gebrauchtes Meßgerät für hunderte Euros kaufen, was ich im zweifelsfall nicht in der Lage bin selber zu reparieren. Hab ich schon gemacht und es ging schief. Selbst der Hersteller hat eine Reparatur abgelehnt weil zu alt (18 Jahre alt)!

    Da ist mir Rigol und Co mit Garantie lieber.

    Muß aber natürlich jeder selber wissen.


    Klar ist eine bekannte "Premium-Marke" wie Keysight, Tek oder R&S schön zu haben und die Arbeit mit kompromißlosem Premium-Werkzeug macht ohne Frage viel Freude aber das geht natürlich nicht immer....

  • Ein sehr interessanter Thread. Weil ich gerade vor einem ähnlichen Problem stehe, habe ich mir alles genau durchgelesen. Mal eine ganz dumme(?) Frage: In wieweit (wenn überhaupt) bieten solche Oszilloskope Multimeter-Funktionen? Können solche Geräte auch Stromstärke, Widerstände und Kapazitäten messen? Ist das eine Frage des Preises oder ist das einfach nicht das, was Oszilloskope tun?


    Mein aktuelles Multimeter ist ein super simples 80er(?)-Jahre-Gerät und ich bräuchte mal etwas professionelleres. Ich möchte mir ungern gleich zwei Geräte (Oszi und Multimeter) neu kaufen. Funktionen, die mir aktuell am Meisten fehlen, sind: Ripple/Qualität der Spannung messen, Kapazitäten messen und Frequenzen an Retro-Hardware messen.


    Aktuell ist natürlich alles für mich “zu professionell”, auch ein 350-Euro-Oszilloskop. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass man ja auch eine Lernkurve hat bzw. die Ansprüche steigen, sobald man mal die Möglichkeiten hat.


    Oder wird umgekehrt ein Schuh daraus: Vielleicht zum Einstieg ein teureres Multimeter, das Oszi-Funktionen bietet? (Wobei ich jetzt ja schon gelernt habe, dass “MHz = Preis”...


    Wäre schön, wenn mir jemand, der sich auskennt bzw. den Weg schon hinter sich hat Tipps geben könnte. 🙂

    • Offizieller Beitrag

    Multimeter-Funktionen? Können solche Geräte auch Stromstärke, Widerstände und Kapazitäten messen? Ist das eine Frage des Preises oder ist das einfach nicht das, was Oszilloskope tun?

    In der Regel kann ein Oszi sowas nicht oder nicht gut.


    Behelfen kann man sich natürlich schon irgendwie. Mit einem Speicheroszi kann man die Lade und Entladekurve eines Cs darstellen und daraus die Kapazität rechnen. In der Praxis wird man das aber kaum tun.


    Es gibt Kombigeräte, die so aussehen wie ein Multimeter, die aber aber Oszi-Funktionen mitbringen. Meist wenig Speicher, wenig Kanäle und wenig Auflösung und Bandbreite. Aber wegen des fehlenden Erdbezuges super wenn man Messungen am Stromnetz durchführen muß.


    z.B. https://www.pollin.de/p/lcd-os…BjLXB9YkScYRoCZs8QAvD_BwE


    https://www.ebay.de/itm/362444…%3APL_CLK%7Cclp%3A2334524


    Vielleicht wenn man sowas häufiger machen muß in ideales Zweitgerät, um das "gute" Benchtop-Oszi nicht zu gefährden, wenn es mal schlecht vorhersehbar ist, was passieren wird.




    Es gibt auch Oszis, die Multimeter Funktionen haben. Gab z.B. mal ein Tek mit Röhre was man auf "Multimeter" stellen konnte und dann Spannungen und Widerstände messen (aber keine Ströme glaub ich) und die Werte dann als Zahlen anzeigen.


    Mit den meisten Oszis kann man natürlich Spannungen messen mit Cursor-Funktionen, kann sogar mein altes analoges Hameg.


    In der Regel jat ein Oszi aber sehr eingeschränkte Funktionen, Ströme mißt man mit einem Oszi mit entsprechenden Zusatzgeräten (Stromzange, Rogoswky-Spule, Pearson-Probe,....)


    Es gab / gibt ein Voltcraft/ Uni-T Tischgerät was Oszi und Multimeterfunktionen hat.... finde es aber grade nicht.


    Ich glaube, mit einem 50 Euro Multimeter hat man mehr Funktionen und Flexibilität als mit jedem Oszi, was ein paar MM Funktionen mitbringt.


    Zumal ein modernes Oszi erst mal "hochfahren" muß. Ein Multimeter ist kleiner, schneller, handlicher...


    Ich glaube, man investiert besser in 2 gute separate Geräte.


    Ich bin beileibe keine Experte im Bereich Meßtechnik.


    Aber ich würde lieber auf 2 "Mittelklasse" Geräte sparen. Wer (zu) billig kauft, kauft in der Regel zweimal.....


    Dein Multimeter ist doch vlt. gar nicht so falsch.


    Dazu noch ein kleiner "Transistortester", der auch Kondensatoren nebst ESR sowei Induktivitäten messen kann.


    Die Dinger sind billig aber ich benutze es wirklich oft: https://www.ebay.de/itm/184330…%3APL_CLK%7Cclp%3A2334524


    und dann irgendwann ein "einfaches" Speicheroszi in der 300-500 Euro Klasse? Wäre meine Empfehlung.


    Wenn man wirklich ernsthaft in der Computerdiagnose einsteigen will braucht man dann noch einen Logic Analyzer mit 16-32 Channels. Sowas hab ich aber auch noch nicht und auch keine Ahnung davon

  • Ich glaube, man investiert besser in 2 gute separate Geräte.

    OK! Das ist sehr gut zu wissen. 👍 Dann verschwende ich nämlich keine Zeit mehr auf die “Quadratur des Kreises” und betrachte beides separat.


    Zum Thema Oszi hat dieser Thread ja schon viele Antworten geliefert. 400 Euro wäre im Rahmen. Mit entsprechender “Spar-Zeit” vielleicht auch noch mehr. Da habe ich gelernt, dass das mit Rigol & Co gut machbar sein sollte.


    Bzgl. Multimeter vielen Dank für die Tipps! Ich schaue mir das Thema genauer an.

    • Offizieller Beitrag

    jewesta : Multimeter ist ja auch eine Wissenschaft für sich.

    Haben in der Firma Gossen Metrawatt und Fluke. Da ist natürlich die wertige Konstruktion und der edle Drehschalter fein und die Schnelligkeit der Anzeige / Autorange und die guten Meßspitzen, zusätzlich dazu, daß sie vermutlich engere Toleranzen haben als das Chinading bei mir zu Hause. Diesem habe ich aber einen Satz bessere Meßspitzen spendiert, das macht auch schon was aus.


    Meistens brauche ich beim MM Spannung, Strom, Widerstand, Durchgang. Die ganzen Sonderfunktionen habe ich nie gebraucht. Für Kapazitäten nutze ich immer ein separates Gerät was auch den ESR Messen kann.

  • Da ist natürlich die wertige Konstruktion und der edle Drehschalter fein

    Mir persönlich ist so etwas sehr wichtig. Auch (oder gerade?) im Hobby soll es ja Spaß machen.


    Witzig, dass Du das mit dem Drehschalter schreibst. Ich habe direkt einige Multimeter ohne Drehschalter gesehen und gleich gedacht: “Mein aktuelles hat aber einen. Das bedient sich super. Da will ich eigentlich nicht drauf verzichten - es soll ja besser werden, nicht schlechter.” 😉


    Vor anderthalb Jahren habe ich mir nach viel hin und her eine JBC-Lötstation gekauft und hatte Sorgen, einen Fehler zu machen. Nach dem Motto: Overkill für 1-2 x löten pro Monat, etc. Denn die „macht ja auch blos heiß“. Heute freue ich mich jedesmal daran, wenn ich Ding raushole. Es sind ja immer die Kleinigkeiten.

    Meistens brauche ich beim MM Spannung, Strom, Widerstand, Durchgang. Die ganzen Sonderfunktionen habe ich nie gebraucht.

    Ja, das ist bei mir ähnlich. Ich habe mir mal die Fluke-Seite angeschaut und im Filter meine Basis-Wünsche angekreuzt. Da purzeln dann immer noch gefühlt alle Geräte bei raus. 😅

  • Ja, doch, würd ich schon sagen, dass die mittlerweile namhaft sind. Letzten Endes ist es doch gut, dass es Erfahrungsberichte in Foren und in Youtube gibt. Da sieht man ja, womit die Leute arbeiten.

    Letzten Endes möchte ich den Leuten da immer meine schlechten Erfahrungen mit Hantek, die ja auch irgendwo namhaft sind, auf den Weg geben. Ich habe mit vor Jahren ein Hantek Oszilloskop bzw. ein Interface für den Laptop gekauft für rund 600 Euro. Ich habe es für die Werkstatt gebraucht und ich war auch wirklich super zufrieden damit ! Es hat all die Funktionen erfüllt, die ich brauche....und noch mehr..

    Allerdings war es nach 14 Monaten defekt. Garantie war natürlich 12 Monate und somit futsch. Es wurde sorgsam behandelt und ordnungsgemäß benutzt. Ich hatte es, sagen wir mal, Montags noch benutzt und weggeräumt, dann Dienstags hat es sich nicht mehr mit dem Laptop verbunden. Ich hatte das Programm zur Probe auf mehreren Laptops installiert, mehrere USB-Kabel probiert und und und... Letzten Endes hab ich es zerlegt und mal das seriell Eprom und den Controller mit meinen Programmiergeräten gelesen. Das serial Eprom war leer und in der MCU standen nur noch ein paar Zeilen Code. So, als hätte sich die Firmware selber gelöscht. Niemand konnte mir helden, der Support war das allerletzte !! Es gab eine Seite mit Firmware, doch da war weder meins, noch ein vergleichbares Modell verfügbar. Letzten Endes flog das Ding (und somit 600 Euro) in die Mülltonne.. NIE WIEDER HANTEK !!

    Für das Auto wurde es dann ein Picoscope für 3000 Euro inkl. Zubehör.. Das ist zwar wieder ne ganz andere Preisklasse, aber das läuft seit Jahren perfekt. Und ich brauch da ja ein verlässliches Gerät (Beruf)..


    Hobbytechnisch hatte ich mir das HP 54601B gebraucht, bei ebay geholt. Der Vorbesitzer hatte es im Rahmen seiner Ausbildung bzw. seines Studiums zum Üben für zuhause gekauft und es wurde nur einmal im Jahr benutzt, deswegen hat er es verkauft. Es ist gepflegt und funktioniert. Der Preis lag vor ein paar Jahren, glaub ich bei 350-400 Euro. Damit bin ich zufrieden !

    Als analoges hab ich mir dann vor 1-2 Jahren das HAMEG 705 bei ebay für 60-70 Euro geholt. Der Vorbesitzer war Vollprofi im Rauchen, so vergilbt war das Teil. Aber es hat funktioniert. Das einzige, die Potis der Y-Verstellung hatten ein Rauschen. Ich hatte das Gerät zerlegt und gereinigt. Es sieht wieder aus wie neu !! Ich hatte bei HAMEG angerufen wegen einer neuen Scheibe für den "BIldschirm" und wegen den Potis. Ich dachte, man würde sich darüber amüsieren, dass jetzt jemand wegen einem so alten Gerät anruft. Aber nein, man war supernett und freundlich und man konnte mir helfen. Teiletechnisch die Scheibe und die zwei Potis inkl. Versand ca. 15 Euro. Sehr geil !

    HAMEG ist super !!


    Bzgl. Gebrauchtgerät bin ich ja letztens mit dem Tektronix 1241 logic Analyzer aufgefallen (siehe Thread). Letzten Endes lief dann der Computerteil einwandfrei, aber der Bildschirm geht alle 30-40 Min aus und die interne Sicherung fleigt. Es liegt jetzt seit ein paar Wochen bei dem Radio/Fernsehtechniker meines Vertrauens. Ich hab gesagt, er soll sich damit Zeit lassen, er nimmt es als Lückenfüller. Das Glück im Unglück ist, dass alle Reparaturmanuals da sind, somit sollte es richtbar sein. Wenn das jetzt wieder so ein Gerät á la Hantek gewesen wäre, hätte ich es auf jeden Fall direkt in die Tonne kloppen können....



    Gruß Jan

  • Eine JBC Station hab ich auch. Die ist allerdings oft im Einsatz. War zwar etwas teurer, ist aber wirklich jeden Cent wert ! In verbindung mit einem Stereoskop macht SMD Löten richtig Spaß !! :)


    Bei Multimetern schwör ich auf Fluke. Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber Mercedes hatten wir Fluke Multimeter für knapp 1000 Euro/Stück. Viel zu gut fürs Auto, versteht sich ! Privat hab ich den Fluke 17B+. Gibts in der Bucht für 120 Euro. Damit bin ich mehr als zufrieden ! Das ist sehr empfehlenswert !



    Gruß Jan