Ich kann mich schon gar nicht mehr genau erinnern, wie das am 6502 so war. Indirekt über die Zeropage oder so....
Das war das Erfolgsrezept des 6502. Das machte ihn schnell und billig. Während der 6502 überall eingesetzt wurde, blieb der 68000 aus Kostengründen aussen vor und hat sich erst spät ganz allmählich verbreitet. Aber auch da hatte die Intel-Prozessoren wegen ihrer Segmentierung (ebenfalls schnell und billig) immer die Nase vorn. Lineare Speicheradressierung ist eben sehr teuer und langsam.
Sorry, aber die Aussagen zur Segmentierung kann ich nicht nachvollziehen.
Wo ich zustimme: der 6502 war ein billiger, kleiner Chip für Anwendungen, wo man wenige Jahre später Microcontroller einsetzte. Weil der so billig war, hat er die Homecomputer-Entwicklung enorm vorangebracht (neben dem Z80).
Aber der 68000er war für eine ganz andere Zielgruppe gedacht und dort auch extrem erfolgreich: die Minicomputer durch persönliche (Unix) Workstations zu ersetzen. Sun, Apollo, Silicon Graphics, Sage, Apple Lisa etc. - bis zum Nachzügler NeXT. Leistungsstärkere Personal-/Homecomputer (Macintosh, Sinclair QL, Atari ST, Amiga, Sharp X68000) kamen dann halt etwas später, als bei 65xx/Z80/6809 nicht mehr viel Entwicklungspotential war - vor allem beim Speicherzugriff.
Was an segmentiertem Speicherzugriff gut sein soll, und an linearem Speicher "sehr teuer und langsam" musst Du mir mal erklären.
IMHO ist segmentierter Speicherzugriff umständlich zu programmieren und extrem limitierend, und eher langsamer als straight forward lineare Adressierung mit genügend großen Adressregistern.
Und wenn die x86 Architektur sich in die Gegenwart retten konnte, dann doch vor allem, weil seit dem 386 eben auch genauso adressiert werden konnte. Hat halt nur 10 Jahre gedauert, bis Software und Mainstream-Betriebssystem auf dem PC dies richtig genutzt haben (Linux, Windows 95, Windows NT).
Und mit der seit >10 Jahren dominierenden AMD64-ISA sieht ein aktueller Intel/AMD-Prozessor auch eher aus, wie ein RISC-Chip in den 90er:
viele 64 Bit General Purpose Register, statt dieses obskure Spezial-Register-Sammelsurium des 8086/88-Realmode.
Die Intel Linie hat sich nicht durchgesetzt, weil es eine tolle Architektur war, sondern weil IBM es damals als "gut und billige genug für einen Spielzeug-Computer" gewählt hat, der erstmal nicht so aussah, als könne er den "richtigen" IBM-Computern irgendwann ernsthaft Konkurrenz machen. Es musste nur Apple II und Commodore bei den 8-Bit Kisten genug Konkurrenz machen.
Der 68000 war damals noch eine andere Liga: teurer und evtl. eine ernsthafte Konkurrenz, zumindest in der mittleren Datentechnik.