Frage: Gab es "Taktverdoppler" zwischen-Platinen für den 486 Sockel?

  • Ich habe derzeit per eMail eine Diskussion mit einem amerikanischen Retro-Bastler, der angeblich einen 2x Adapter Sockel besitzt, welcher einen normalen 486DX zu einem DX2 macht (der war angeblich für 20 Mhz Systeme gedacht). Ebenfalls soll ein DX4 bis zu 6x gepusht (2x3) werden können (5x86 bis 8x). Hat jemand schon mal von sowas gehört? Bisher kenne ich solche Teile nur für den 68040 (Quaddoubler) und verschiedene frühere CPUs (68000...usw. dort aber oft mit Cache Logik). Da der 486 einen eigenen Cache hat erscheint mir das plausibel. Leider kenne ich kein Beispiel für den 486.

    -Jonas

  • Die typischen 3V->5V adapter kenne (und habe) ich. einen 486->5x86 meine ich auch nicht.

    Mehrere 386->486 Adapter habe ich auch aber die reichen den Bustakt einfach nur an die 486er CPU weiter.

    Interposer Module waren ja nicht selten, habe ich hier auch liegen. Ich denke aber Jonas sucht Taktverdoppler die aus einer DX CPU eine DX/2 CPU machen?

    Korrekt.


    Ich suche Infos über einen echten Taktverdoppler Interposer für den 486er, der dem Quaddoubler für den 68040 gleicht (25 MHz -> 50 MHz).


    -Jonas

  • Hm, mit externen Modulen zur Veränderung des Takts habe ich keine Erfahrung. Es war aber früher durchaus üblich, CPUs direkt per Mainboard-Jumper zu übertakten. Das konnte man z.B. mit 486 und Pentium machen, ich hatte selbst einen P75 als P90 getaktet und einen P90 als P100. Ich kann mich auch an übertaktete 486DX2-50 --> 486DX2-66 erinnern (das mag aber oft nicht lange gut gegangen sein). Natürlich kann man solche Anpassungen auch mit Adapter-Modulen machen, wie im Ardent-Tool Link auch schon aufgezeigt. Primärer Zweck der Adapter war wohl zur Nutzung von neueren CPUs (wie z.B. Overdrives, 5x86) in älteren Mainboards samt Anpassung der Spannungen und Multiplikatoren. Man kann aber auch mit "klassischen CPUs" darauf experimentieren, dem Sockel selbst ist ja egal was drauf steckt. Eine Taktverdoppelung ohne Verwendung einer entsprechend schnelleren CPU halte ich allerdings für eher problematisch in Hinblick auf Stabilität und Lebenszeit der CPU. Auch der beispielhaft angesprochene Mac Quaddoubler erhöht den Takt ja nur um 20 Prozent.

  • Die 486er CPUs von damals waren zwar etwas übertaktbar, aber den doppelten Takt kann ich mir nicht vorstellen. Schon einen DX33 auf DX40 hochzuprügeln war schwierig. Erst später war es mit DX4 und DX5 CPUs einfacher, mehr raus zu holen. Zwischenadapter für Low-Voltage-CPUs (5V->3,3V) gab es, da hat man dann den DX durch einen DX2 oder gar DX4, DX5 getauscht, und dann ging die Post ab, sofern das Mainboard-BIOS mitspielt.


    Einen 20 MHz 486er kenne ich übrigens garnicht, das ging erst bei 25 MHz los.

    1ST1

  • Die 486er CPUs von damals waren zwar etwas übertaktbar, aber den doppelten Takt kann ich mir nicht vorstellen. Schon einen DX33 auf DX40 hochzuprügeln war schwierig. Erst später war es mit DX4 und DX5 CPUs einfacher, mehr raus zu holen. Zwischenadapter für Low-Voltage-CPUs (5V->3,3V) gab es, da hat man dann den DX durch einen DX2 oder gar DX4, DX5 getauscht, und dann ging die Post ab, sofern das Mainboard-BIOS mitspielt.


    Einen 20 MHz 486er kenne ich übrigens garnicht, das ging erst bei 25 MHz los.

    Laut Wikipedia gab es wohl auch 486er mit 20 MHz (https://en.wikichip.org/wiki/intel/80486). Beim DX kann ich mich selbst nicht daran erinnern, beim SX und SL gab es definitiv 20 MHz Varianten.

  • Zum Thema Übertakten: Ich hatte damals mitbekommen das es einen bestimmten Pentium II gab (Baureihe SL2W8), der als 300MHz verkauft wurde, aber eigentlich ein 450Mhz ist. Der läuft absolut stabil (heute noch, siehe: ASUS P2B-S ) damit. Zitat aus der Wikipedia:


    Zitat

    Eine Besonderheit war der Deschutes-Prozessor der Baureihe SL2W8 (siehe Bild oben), der mit nur 66 MHz FSB und 300 MHz Kerntakt lief. Diese Prozessoren entwickelten sich in der Übertakter-Szene schnell zu einem Geheimtipp, da viele von ihnen mit den gleichen Cache-Bausteinen ausgerüstet waren, die auch beim 450-MHz-Deschutes verwendet wurden. Da jeder Deschutes-Kern mit 100 MHz FSB betrieben werden konnte, war es in vielen Fällen möglich, den SL2W8 bis über 450 MHz zu übertakten.

    Prozessoren werden ja Hergestellt und hinterher geschaut wie viel Takt er aushält und dann entsprechend gelabelt. Ja nach Perfektion des Herstellungsprozesses würden die CPU immer besser. Dumm nur, wenn keine "langsamen" rausspringen, die man billig verkaufen kann. Deswegen gibt es oft spätere Produktionen von langsamen CPUs die eigentlich schneller laufen könnten.


    Ob das schon zu Zeiten der 486er war, weiß ich nicht. Evtl. die sehr späten "langsamen" CPUs ?

  • Also m.E. gibt es keine Taktverdoppler-Adapter, da es ja DX2 und DX4 CPUs gab, die das schon "von Haus aus" machten (also im Chip, alter Bus-Takt, aber Taktverdopplung/-vervielfachung in der CPU selbst).

    Allerdings gab es oft Leute, die bspw. eine AMD Am5x86 CPU nicht mit 33MHz Bustakt laufen gelassen haben, sondern mit 40MHz - wenn es lief waren es dann 160MHz CPU Takt (intern), was schon die Krone darstellte.

    Kam daher, dass viele Mainboards nicht nur 25 und 33 MHz Bustakt konnten, sondern auch 40 MHz (es gab ja passend dazu auch eine CPU).

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • Mit VLB habe ich 40MHz mit einer Miro Crystal 10SD schon hinbekommen. Aber mag sein, dass das nicht jede Karte mitmacht (siehe oben).

    Ein Versuch macht "kluch".

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  • Die 486er CPUs von damals waren zwar etwas übertaktbar, aber den doppelten Takt kann ich mir nicht vorstellen. Schon einen DX33 auf DX40 hochzuprügeln war schwierig. Erst später war es mit DX4 und DX5 CPUs einfacher, mehr raus zu holen. Zwischenadapter für Low-Voltage-CPUs (5V->3,3V) gab es, da hat man dann den DX durch einen DX2 oder gar DX4, DX5 getauscht, und dann ging die Post ab, sofern das Mainboard-BIOS mitspielt.


    Einen 20 MHz 486er kenne ich übrigens garnicht, das ging erst bei 25 MHz los.

    Ich glaube es geht nicht um übertakten, sondern um einen schnelleren CPU einzubauen welcher nicht auf dem Mainboard unterstützt wird. Es gibt ja Mainboards die können nur 33/40 Mhz und keine 66Mhz (DX2) oder 100Mhz (DX4). Und um diesen Mainboards einen 66 (also Takt verdoppeln) installieren zu können.


    Und übertakten, mit guter Kühlung geht das doch recht gut. Ich habe schon mal einen 66Mhz auf 80 bekommen und so.

    Schaut doch mal in meinem Blog vorbei.

  • Das ist aber was an deres, oben wird ausdrücklich behauptet, dass die Adapter die Taktverdopplung machen. Das gab es meines Wissens nicht. Sondern nur Adapter, die es ermöglichten statt eines DX ein einen DX2 (das ging meistens auch ohne Zwischensockel) oder DX4/DX5 einzubauen, da passierte die Taktvervielfältiggung in der CPU und nicht auf dem Bus.

    1ST1

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube es geht nicht um übertakten, sondern um einen schnelleren CPU einzubauen welcher nicht auf dem Mainboard unterstützt wird. Es gibt ja Mainboards die können nur 33/40 Mhz und keine 66Mhz (DX2) oder 100Mhz (DX4). Und um diesen Mainboards einen 66 (also Takt verdoppeln) installieren zu können.

    Für den DX/2 66 braucht es sowas nicht.

    Der ist als 1:1 Ersatz für einen DX33 zu verwenden.

  • Der Teiler für den ISA-Takt war gewöhnlich im BIOS einstellbar, also eher unproblematisch.

    Beim VLB sah das schon schwieriger aus, denn der VLB ist eigentlich der direkt herausgeführte CPU-Bus.

    Den mit 40 MHz zum laufen zu bekommen erforderte schon ausgesuchte Komponenten.


    da hatte ich aber keine Probleme mit. Hatte einige VLB Grafikkarten im Einsatz, und als letzte Evolutionsstufe habe ich hier einen 5x86, umschaltbar 120/160MHz (also immer 40MHz Bustakt) mit einer Spea Mercury P64 Graka *und* einer 100MBit Ethernetkarte im VLB. Mainboard ist so ein FIC-VIA Ding.

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Also leider kennt dann auch von euch keiner einen solchen Adapter.


    Der Bastler mit dem ich darüber diskutiere hat auf einem Inboard 386 einen (von mir gelieferten) Transcomputer Adapter benutzt um einen Cyrix 5x86-100GP zu verwenden. Er betreibt das Teil mit 120Mhz was mit dem max 3x Teiler der Cyrix CPU und 20Mhz (overclocked) Inboard einfach nicht möglich wäre. Er muss somit irgendwie 6x erreicht haben. Laut seiner Aussage hat er den Transcomputer 386->486 Adapter, darauf einen 2x Sockel darauf wiederum einen 3V Adapter gestapelt um den Cyrix 5x86 nutzen zu können.


    Entsprechende Benchmarks hat er mir gesendet (und die sind plausibel) aber leider noch kein Bild des Setups. Er bekommt nahezu das doppelte an Leistung in CPU benchmarks aber wegen seines 4,7Mhz XT Bus nur knapp unterhalb meiner Leistung, wenn es um Doom oder VGA-lastige Benchmarks geht. Aktuell baut er sich einen PC-Sprint Modul für den 8284 um auf 8Mhz XT-Bus zu kommen.


    Er hat somit den schnellsten XT (zumindest RAW CPU) den es gibt ... Leider macht er keine posts in Foren


    -Jonas

  • Aber über die Sinnhaftigkeit Retro Hardware zu tunen kann man sich herrlich streiten. Ich halte das nicht für besonders erstrebenswert.


    Also wenn man ein SX durch ein DX tauscht oder DX2 durch DX4 oder sowas, dann finde ich das ok. Aber übertakten usw. mit alter Hardware ist dann weniger Sinnvoll... oder nicht?

  • Für den DX/2 66 braucht es sowas nicht.

    Der ist als 1:1 Ersatz für einen DX33 zu verwenden.

    Was ich mich dabei immer frag ist wie das damals bei meinem AMD DX2 80 funktioniert hat das der als DX4 100 lief... das Board (Octek Hippo DCA2) hatte leider keine 40MHz FSB unterstützt (leider erst nach dem Kauf gemerkt...) und so hab ich auf DX2 66 gejumpert, was die selbe Einstellung wie für den DX4 100 war. Beim Starten meldet das Board dann einen DX4 100 und jeder Benchmark hat mir auch die entsprechende Geschwindigkeit bestätigt.

    - Acorn Archimedes 5000 - 4 MB - 2 IDE HDDs - Castle SCSI II - (Yamaha CRW2100SX) - Dell U2311h -

  • Das heißt dann aber das zumindest der Multiplikator extern gesteuert werden kann? Und irgendwo ist noch offen weshalb der dann auf 3 war, denn eigentlich hätte er ja 2 sein müssen. Wird das vom BIOS gesteuert? Denn die Jumper sind ja bei dem Board für DX2 und DX4 identisch gewesen.

    - Acorn Archimedes 5000 - 4 MB - 2 IDE HDDs - Castle SCSI II - (Yamaha CRW2100SX) - Dell U2311h -

    • Offizieller Beitrag

    Mir sind jedenfalls keine 486er Boards bekannt, bei denen der Multiplikator übers BIOS gesteuert wurde, nur über Jumper.

    Der Multiplikator ist allerdings in der CPU, und wird von außen angewählt. Daher kann das durchaus so sein, daß die gleiche Einstellung, die beim Intel DX2/66 für Multiplikator 2 galt, beim AMD DX2/80 Multiplikator 3 aktiviert. Das ließe sich mit entsprechender Recherche sicher schnell herausfinden.

  • Diese Konfiguration hat auf jeden Fall jemand drüben im vcfed Forum auch laufen:


    https://www.vcfed.org/forum/fo…ibm-5150-with-inboard-386

    Nicht die gleiche Person. Cimonvg nutzt den GP120 im 4x modus = 80Mhz und hat dabei wohl Stabilitätsprobleme.

    Die Leute im vcfed Forum mit Inboard 386 kenne ich alle ;)


    Der GP120 Cyrix 5x86 kann aber auch nicht so gut übertaktet werden. Bei 150 MHz scheint insgesamt Schluss zu sein. Zudem schaffen nur ganz wenige Varianten des Cyrix das überhaupt. 120 MHz zu erreichen (auch mit dem GP100) scheint nicht so ungewöhnlich zu sein.


    -Jonas

  • Ich habe einen Ansatz gefunden.

    Für die Japanische PC98 Serie gab es wohl von Buffalo eine ganze Menge Upgrades. Da gab es dann sogar 386DX16 -> 5x86 mit bis zu 133 Mhz. Verschiedenste 486-Sockel für Taktverdopplung und zusätzlichem Ram (bis 64mb).


    Alles ziemlich krasses Zeug. Ob das aber im Inboard 386 laufen würde (abgesehen von den 2x-Sockeln) bezweifle ich stark.