Amiga 500 bekommen, wie kann ich ihn schön und sicher machen

  • Hi,

    ich habe jetzt ein schönes kleines Paket mit einem Amiga 500 bekommen.

    Er läuft, funktioniert soweit klasse.


    2 Dinge gefallen mir jedoch nicht:


    1. Zum einen ist er drinnen wohl recht dreckig, was man auch an den Tasten sieht, dort wo sie ins Gehäuse gehen, siehe Foto.
    2. Und er hat an einer Stelle 2 Risse, siehe Foto. Wie sollte man die am besten reparieren ?


    Der Amiga hat noch die ungebrochenen Siegel, ist also vermutlich noch nicht geöffnet worden.

    Ich würde ihn schon gerne öffnen. Zum Reinigen muss ich das vermutlich eh tun.

    Was meint Ihr ?

  • Je nach dem was Du mit dem Amiga vor hast, wirst Du um das Öffnen des Gehäuses ohnehin nicht drum herum kommen. Sofern Du den Rechner nicht in eine Vitrine stellen oder als versiegelt wieder an den Mann bringen möchtest, sehe ich da keinen Hinderungsgrund.

    Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft!


    Es ist nicht Deine Schuld dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt!

  • Es bringt keinen Mehrwert den Amiga versiegelt zu lassen, das ist wie bei einem Auto, wo ein Siegel auf der Motorhaube klebt: Ein Zeichen für Wartungsstau. Die Siegel gibt es auf Rollen zum nachkaufen.

    • Offizieller Beitrag

    Ja,bevor du was machst an dem Teil würde ich es mal gründlich reinigen. Dazu zählt für mich das komplette Zerlegen.


    Fang doch mal mit der Tastatur an. Die kann man beim 500er sehr schön zerstörungsfrei zerlegen und reinigen.


    Dann das Board vom Dreck der Jahrzehnte waschen/baden.


    Alle gesockelten ICs vorher raus, Beinchen mit Glasfaserradierer reinigen.


    Dann das Netzteil mal unter Last prüfen (Spannungen, Noise/Ripple).


    Dann mal ein Bild vom Board machen. ist eine (akkusiffende) Speichererweiterung im Trapdoor?


    Dann die Floppy zerlegen/reinigen und neu fetten.


    Es gibt ein ROM mit ein paar Testprogrammen https://www.diagrom.com/.... damit kannst Du dann die grundlegenden Funktionen wie RAM, Timer, CPU, Floppy prüfen. Quasi die Deadtest Cartridge vom C64 für den Amiga....


    Wenn dann alles läuft können wir uns Gedanken machen über die essentiellen Erweiterungen wie RAM, Festplatte und wie Du Daten auf die Kiste bekommst (Netzwerk oder USB Drive oder oder)

  • Ihr macht mir Spaß :)

    Also auf jeden Fall zerlegen.

    Die Schritte werde ich dann mal alle durchführen.


    Hat jemand vielleicht noch einen Tipp wie man die 2 Risse am besten repariert, Kleber, Heißkleber, etc . ?

    Muss nicht perfekt wie neu aussehen, nur sicher kleben. die Stelle ist wohl recht belastet bei Spielen durch die Pfeiltasten.

  • Zum Klebchen: Man kann sehr schon das Schraubenloch mit einem sehr scharfen Messerchen rund herausschneiden. Dann hat man den Aufkleber irgenwie "ideell" erhalten.


    Aufmachen willst Du das Gerät auf jeden Fall. Es sei Denn Du willst ihn direkt weiterverkaufen, weil er sehr günstig war - aber danach klang es ja gerade nicht. Schon um die eklige Tastatur mal wieder schön zu machen; die hat schon da ein oder andere Stäbchen angezogen. Außerdem ist das dann die Chance den ganzen Rest zu baden. Was sich letztliche auch wieder gut macht, damit die Klebestellen halten. Hauptgrund ist aber, daß ein schönes Gerät mehr Spaß macht.


    Zum Kleben: Bevor Du anfängst, belies Dich. Es gibt so Kleber, die nicht mit jeder Plastik gut können. Stichwort Aceton. Eigentlich sieht es aber nicht schlimm aus - langfristig wird aber wohl tatsächlich ein Stück Platik untendrunter hilfreich sein. Wenn Du das perfekt ausmißt, kann Dir da bestimmt auch jemand was passend drucken. Wahrscheinlich würde auch ein Plastiknetz von unten auch schon reichen; das klebt man einfach unten auf und schneidet es (wenn das nicht zu verwinkelt ist) passen ab.


    Die fehlende Eckchen kann man mit Modellierpaste ausbesser, 1 Tage warten, dann mit kleiner Feile passend machen. Ist halt aufwendig und man muß genau arbeiten, damit es schön aussieht. Wahrscheinlich gehts auch ohne.

    ( https://shop.strato.de/epages/…e/Chemie%22/Spachtelmasse ) Im lokalen Modellbootclub fragen, die haben sowas und Du braucht nur bißchen. Unbedingt vorher innen testen, ob das sich mit der Gehäuseplastik verträgt.


    Netzteil: Generelles Problem ist die Unvorhersagbarkeit des Aussteigens. Daher macht es schon Sinn, da gleich ein neues Ersatzmodell zu nehmen. Sowas gibt es mittlerweile auch fertig beim "E" ( https://www.ebay.de/itm/113125101574?epid=19020722811 , https://www.ebay.de/itm/133727745615 , https://www.ebay.de/itm/163982978604 , https://www.ebay.de/itm/192739746124 ) oder bei Vesalia oder einem anderen "Händler". Mit bißchen Suchen bekommt man sowas bestimmt auch passend zum Selbstbau, wo man nur den Stecker tauschen muß.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Einmal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Ich würde die Gehäuserisse mit 2K-Epoxy und Verstärkung aus ABS egal welcher Provenienz und Farbe unterfüttert verkleben und die verbleibenden Risse mit einer selbstgemachten Spachtelmasse aus abgefeiltem Plastikmaterial im Innern des Gehäuses kaschieren: mit Aceton sollte die Masse anzufertigen sein.


    Von Revell gibt es eine Tube Modellierpaste im 0815-Stationärhandel wie etwa Spielemax. Die ist OK und hat mich noch nie im Stich gelassen. Manchmal wird sie etwas krümelig und sie ist sowies weiß und somit falschfarbig. Angegriffen hat die Fertigmasse aber noch nie etwas.


    Aceton ist natürlich gefährlicher.

    2 Mal editiert, zuletzt von MarkL ()