Meine Sammlung Apple / Macintosh

  • Guten Tag


    Ich hätte zu meiner Apple-Sammlung ein paar Fragen:

    Wie habt ihr das mit dem laufen lassen der alten Computer? Gibt es dazu Erfahrungen, dass man diese möglichst nie laufen lässt, oder ist es besser, diese alle paar Monate für eine Stunde laufen zu lassen? Am Anfälligsten auf Alterung dürften der Macintosh Classic und die Macintosh LC sein.


    Hier eine Übersicht meiner Sammlung:


    Im Zusammenhang mit der Alterung stellt sich noch die zusätzliche Frage zu den 400/800K Disketten. Diese sind natürlich mehrfach gesichert und können so auch wieder zurück kopiert werden. Schadet das mehrfache Formatieren und Schreiben den Disketten, oder hat diese Auffrischung sogar einen positiven Effekt? Im Moment mache ich das so lange, bis eine Diskette fehlerhafte Sektoren hat. Dann werfe ich diese vorsorglich fort.


    Schreibt doch kurz eure Erfahrungen. Danke!


    Freundliche Grüsse vom Zürichsee

  • Ich lassen meine Geräte immer mal wieder etwas laufen. LC, Classic und SE sind recapped, die Batterien ersetzt.

    So sollten sie eigentlich noch viele Jahre funktionieren.

    Retrogaming und klassische Computer

  • Hallo,


    zu den Disketten: die magnetisch gespeicherten Muster/Informationen auf einem Träger werden im Laufe der Zeit schwächer. Beschleunigen kannst Du das durch nahe und starke Magnetfelder ;) D.h. entfernt von E-Motoren oder Röhrenmonitoren lagern. Häufiges Schreiben schadet nicht in dem Sinn, das der Magnetismus "kaputtgeht". Im Gegenteil: durch Schreiben eines Sektors wird die Magnetisierung innerhalb der Sektorgrenzen neu ausgerichtet.


    Wenn Du allerdings Disketten aufgrund eines fehlerhaften Sektors einfach entsorgst, ist das ein Frevel! Greta würde mit Dir schimpfen! ;) Frisches Formatieren schreibt die Informationen insbesondere zwischen den Sektorinhalten neu. Und die sind genauso wichtig, denn dort stehen Synchronisationsbits und Organisationsdaten für das Medium drin wie die Nummer der Spur und des Sektors innerhalb dieser. Ich würde eine Diskette dann entsorgen, wenn mechanische Beeinträchtigungen erkennbar sind, weil das den Kopf vom Laufwerk beschädigen kann, Dazu gehört nicht nur Staub, sondern insbesondere Schimmel bei zu feucht gelagerten Disketten. Ich entsorge weiterhin eine Diskette, wenn sie auch nach mehreren Formatierversuchen nicht ohne Fehler durchkommt.


    Gruß, Ralf

  • Danke für die rasche Antwort.

    Die Batterien habe ich bei allen Geräten entfernt. Die Einstellungen vom Datum und der Zeit dürfen verloren gehen, diese haben ja keinen besonderen Nutzen. Ich denke auch, dass alle Macintosh ohne Batterie starten, ausser beim Colour Classic, da bin ich nicht ganz sicher.


    Freundliche Grüsse

  • Ich denke auch, dass alle Macintosh ohne Batterie starten, ausser beim Colour Classic, da bin ich nicht ganz sicher.

    Die Schnellen aus der LC-Baureihe, insbesondere der Performa 475 schaffen den Start üblicherweise nicht ohne Batterie. Das liegt an einer Verkettung mehrerer Umstände: die Pizzaschachtelgehäusenetzteile liefern keine 5V Standby. D.h. ohne Batterie erhält der kleine Prozessor vom Uhren-PRAM-Chip zum gleichen Zeitpunkt Spannung wie die "große" CPU. Die 040-CPU ist mit ihrem Start bis zum ersten Zugriff auf den Uhrenchip schneller als dieser, um betriebsbereit zu sein. D.h. der Chip wird als tot erkannt, der Startvorgang bricht in einem sehr frühen Stadium ab: kein Ton, Bild bleibt dunkel. Netzteilstressend kann man den P475 ganz kurz aus- und sofort wieder einschalten. Das setzt die 040-CPU zurück, aber noch nicht den Uhrenchip.


    Für alle anderen Macs, die ohne Batterie starten können, gibt's das Kontrollfeld "PRAM Auto-Restore", das den Inhalt vom PRAM nach(!) dem Start aus einer Datei vom Massenspeicher restauriert, so daß die Informationen zu Maus, Tastatur, Startvolume und insbesondere Netzzugänge ins PRAM geschrieben werden, damit sie beim 2.Neustart gültig sind. Die Uhrzeitsynchronisation ist dann eine sinnvolle Sache. Die geht auch mit diversen kleinen Hilfsprogrammen unter System 6 entweder übers AppleTalk-Protokoll oder natürlich über IP und dann üblicherweise über NTP.


    Gruß, Ralf

  • Hallo Ralf


    Bei den Disketten habe ich mich wohl zu wenig genau geäussert. Auch ich entsorge eine Diskette, wenn sie nach mehreren Formatierungsversuchen nicht ohne Fehler durchkommt. Bei manchen sieht man auch optisch eine eingegrabene Spur auf der Magnetscheibe.


    Bei Originaldisketten ist das ärgerlich, da öffne ich diese und ersetze die Magnetscheibe durch eine funktionierende aus eine anderen No-Name Diskette. Dabei habe ich gelesen, dass man diesen Ersatz nicht von einer 1.44 MB Diskette nehmen soll, diese würde nach wenigen Monaten ebenfalls den Geist aufgeben, da die Magnetschicht viel dünner ist.


    Grüsse vom Zürichsee

  • Die Schnellen aus der LC-Baureihe, insbesondere der Performa 475 schaffen den Start üblicherweise nicht ohne Batterie. Das liegt an einer Verkettung mehrerer Umstände: die Pizzaschachtelgehäusenetzteile liefern keine 5V Standby. D.h. ohne Batterie erhält der kleine Prozessor vom Uhren-PRAM-Chip zum gleichen Zeitpunkt Spannung wie die "große" CPU. Die 040-CPU ist mit ihrem Start bis zum ersten Zugriff auf den Uhrenchip schneller als dieser, um betriebsbereit zu sein. D.h. der Chip wird als tot erkannt, der Startvorgang bricht in einem sehr frühen Stadium ab: kein Ton, Bild bleibt dunkel. Netzteilstressend kann man den P475 ganz kurz aus- und sofort wieder einschalten. Das setzt die 040-CPU zurück, aber noch nicht den Uhrenchip.

    Hallo RalfK


    Das habe ich rasch getestet und du hast recht. Beim ersten Start ohne Batterie ist der Performa 475 zwar gestartet, hat aber kein Bild gebracht. Dann habe ich kurz ausgeschaltet und wieder ein und der Macintosh ist gestartet und hat auch den Bildschirm angezeigt.


    LG vom Zürichsee

  • Den Kondensatoren im Netzteil und anderswo tut es wahrscheinlich ganz gut, wenn sie immer mal "Strom" bekommen. Daher wäre einmal im Jahr einschalten und bißchen damit beschäftigen sicher nicht das Schlechteste, was man machen kann.


    Zu Disketten. DD und HD sind wirklich irgenwie "anders". Vielleicht sollte man sich bei der Sammlung einfach auf DD beschränken. Refreshen der Disketten sollte bei beiden sinnvoll sein - zumindest theoretisch; d.h. Auslesen eines Images und direktes Zurückschreiben auf die Disk sollte eigentlich die Eisenpartikel wieder schön gleichmäßig und "korrekt" anordnen. Das eigentlich Problem ist langfristig aber wohl, daß diese Schicht letztlich nur geklebt ist - und das hält halt nicht ewig. Ganz langfristig ist da also sowieso mal Austausch angesagt - und zwar möglichst bevor das Metallzeug im Laufwerk liegt.


    Zu Sektoren: Je nach Filesystem kann man Disketten mit defekten Sektoren durchaus weiterverwenden. Das ist so wie bei Festplatten mit ihren Grown-Defect Listen. Solange da Verifay auf der Diskette durchläuft und die Sektoren ausmarkiert, die nicht nutzbar sind, ist das immer noch "gut"; ist aber eben auf üblichen Homcputern eher unüblich, daß das vom FS beherrscht wird.



    Anosonsten : schöne Sammlung und sehr hübsches "Plakat".

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Danke an Alle


    Da sind innert kurzer Zeit doch sehr wertvolle Antworten hereingesegelt. Natürlich habe ich ca. 1300 DD-Disketten mit allen möglichen Systemen, Programmen und Games drauf. Davon sind ca. 20% Originale. Aber mit der Einführung vom System 7 braucht man auch HD-Disketten.

    Damit ich auch in Zukunft noch genügend Ersatz habe, kaufe ich hie und da DD-Disketten, HD-Disketten sind kein Problem, die bekommt man wie Sand am Meer.


    Zitat: Beim Power Macintosh 6100/66 steht OS X 10.5.8. Das erscheint mir unglaubwürdig.


    Da hast du vollkommen recht. An dieser Stelle stand wahrscheinlich ein anderer Macintosh und ich habe die Daten vergessen zu ändern.

    Das richtige System ist D1-7.5.1. Danke für den Hinweis und hier die Systeminfo:



    LG vom Zürichsee

  • Sowas wäre mal hilfreich - ein Liste mit empfohlenen Systemen für Macs. Das scheint auch so bißchen eine Art Geheimwissenschaft zu sein, was man da am Besten benutzt und was gut läuft.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Hallo,


    der 6100 läuft besser mit 7.6.1. Dagegen war 7.5.1 ziemlich fehlerhaft.


    Gruß, Ralf

    Hallo RalfK


    Bei den Systemen verfolge ich eine eigene Linie. Es gibt in meiner Sammlung einige, die lasse ich bewusst mit dem System und den Programmen so, wie sie damals benutzt wurden. Die persönlichen Dateien lösche ich natürlich, da könnte ich auch meine eigenen Dateien aufspielen. Bei anderen installiere ich so alles, was damals aktuell war. Hier ein Beispiel:



    Den Ordner "Games" will ich gar nicht öffnen, da sind hunderte Games drin, die ich aber nicht getestet habe.


    LG Zürichsee

    Einmal editiert, zuletzt von Rappi ()

  • So ganz einfach ist das nicht. Die "optimale" System-Software hängt ein bißchen davon, was Du laufen lassen möchtest und wieviel Ausstattung in dem Mac steckt.


    Was System 7.5 und die PowerMacs angeht, ist's einfach: der 68k-Emulator hatte in 7.6 nicht mehr so viele Fehler und lief besser.


    Gruß, Ralf

  • Bei den Systemen verfolge ich eine eigene Linie. Es gibt in meiner Sammlung einige, die lasse ich bewusst mit dem System und den Programmen so, wie sie damals benutz wurden.

    Die erste Baureihe der PowerMacs kam mit System 7.1.2 auf den Markt. Aber das muß man sich nicht antun. Es hatte schon einen Grund, weswegen es eine Systemerweiterung gab, die sich SpeedDoubler nannte und beim Name nicht zu wenig versprach.


    Gruß, Ralf

  • Was System 7.5 und die PowerMacs angeht, ist's einfach: der 68k-Emulator hatte in 7.6 nicht mehr so viele Fehler und lief besser.


    Genau sowas ist eine extrem wertvolle Info, wenn man so ein Gerät neu aufsetzen will ... man hat dann erstmal was, was gut läuft und danach dann evtl. auch mal irgendwann Spaß auch die erste Version noch auszuprobieren. Andersherum ist meist dann so, daß der Effekte ist, daß vieles nicht geht und man es einfach sein läßt. Ist z.B. auch bei Emulatoren anderer Art - wenn das im ersten Anlauf nicht läuft (weil z.B. uralt Version), dann ist der außen vor.


    Bei den Knubbelmacs gibt es solche Sachen ja wohl auch. Und bei den späteren könnte ich mir vorstellen, daß da auch solche Treiber Probleme mit 3D Grafik auftreten (>= G3 (?)), wie es im Win Bereich auch üblich war. Da heißt es dann eben sehr schnell, daß 3D ncht funktioniert - dabei würde es - und hat auch, weil damals(TM) die Leute einfach alle die nötigen Patches drin hatten.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    • Offizieller Beitrag

    Sowas wäre mal hilfreich - ein Liste mit empfohlenen Systemen für Macs. Das scheint auch so bißchen eine Art Geheimwissenschaft zu sein, was man da am Besten benutzt und was gut läuft.

    Gute Idee :) vielleich tmal einen Ansatz wert das mal zu verfolgen ... ich wollte eh auch irgendwann mal sowas wie ne "Datenbank" ui wichtigen Tips/Tricks auf meiner Homepage in der "Bastelecke" anlegen... auf jeden Fall nicht verkehrt :)

    • Offizieller Beitrag

    Am Anfälligsten auf Alterung dürften der Macintosh Classic und die Macintosh LC sein.

    Warum ist das denn so?

    Weil das die Macs waren die am schlechtesten Designed waren - zuviel auf engsten Raum und die Qualität der verbauten Caps ist so lala.. vorallem wenn die mal ausgelaufen sind, ist es ne Fummelarbeit und die bleiben irgendwie immer irgendwie anfällig, slebst nach Recapping :/

  • Am Anfälligsten auf Alterung dürften der Macintosh Classic und die Macintosh LC sein.

    Warum ist das denn so?

    Hallo Toshi


    Damit du dir ein Bild machen kannst, wo das enden kann, stelle ich ein Bild von einem Batterieschaden beim Macintosh LC III ein. Daher rate ich jedem, sofort die Batterie zu entfernen.


    Ich denke, die Pizza aus dieser Schachtel, ist ungeniessbar. 😁




    Und natürlich sind auch die ELKO's ein Thema. Diese wurden zu jener Zeit schlecht "raubkopiert" und billig auf den Markt geworfen. Erst nach Jahren und nach Millionen verbauter Komponenten, kamen die Langzeitschäden zum Vorschein.


    LG vom Zürichsee

    • Offizieller Beitrag

    Danke Rappi - das sind wüste Bilder. So was ähnliches hatte ich auch mal. Das beim Mac ist aber kein NiCD Akku, sondern eine Lithiumbatterie, oder ?


    Ich hatte auch cyberfritz geraten, die Litihiumzelle aus seiner Atari ATW zu entfernen - die sah zwar noch ok aus, aber sowas will man bei einem solchen Gerät auch nicht. Hoffe, das war ein guter Rat.

  • @Alle


    Vielleicht noch ein Hinweis zu meiner traurigen Pizzaschachtel. Ich habe bei Ricardo einen Macintosh ersteigert und diesen persönlich abgeholt. Der Verkäufer hat mir dann diesen Macintosh LC III mit dem Batterieschaden gezeigt. Da bei vielen diesen Macintosh LC / 450 / 475 auch ein Problem mit dem Netzteil besteht, habe ich kurz einen Test gemacht. Den Macintosh geöffnet, am Strom angehängt und kurz eingeschaltet. Da der Lüfter anging, wusste ich, dass das Netzteil zu 90% OK ist. Für CHF 20 habe ich diesen dann gekauft.


    Zu Hause habe ich dann die Komponenten in einem anderen LC getestet. Netzteil, HD und das 3.5" Laufwerk funktionierten. Das RAM wahrscheinlich auch und da war auch noch eine Netzwerkkarte drin, die wie neu aussieht.


    LG vom Zürichsee

    • Offizieller Beitrag

    Auf jeden Fall die Netzteile der LCs aufmachen und Elkos tauschen - auch wenn die noch tun, die Elkos da drinnen machen IMMER - ausnahmslos - Sauerei ;)

    ...und trotz des traurigen Zustands - herzlichen Glückwunsch zum LCIII :)


    Grüße,

    Marcus

  • Genau sowas ist eine extrem wertvolle Info, wenn man so ein Gerät neu aufsetzen will ... man hat dann erstmal was, was gut läuft und danach dann evtl. auch mal irgendwann Spaß auch die erste Version noch auszuprobieren. Andersherum ist meist dann so, daß der Effekte ist, daß vieles nicht geht und man es einfach sein läßt. Ist z.B. auch bei Emulatoren anderer Art - wenn das im ersten Anlauf nicht läuft (weil z.B. uralt Version), dann ist der außen vor.

    Ok, dann in Kürze, weil ich die Anfangsgeschichte der PowerMacs quasi als Early Adopter miterlebt hatte.


    6100/60, 7100/66[AV] und 8100/80[AV] kamen in .de Ende März 1994 auf den Markt. Für diese wurde das System 7.1 auf 7.1.2 als PPC-Version "aufgebohrt". Der Emulator lief einigermaßen, die Qualität wurde auf dem Markt erprobt. Apple hatte sich zuvor viel Mühe gegeben das System stabil lauffähig zu bekommen. Allerdings war der Code des Systems nur zu geringen Teilen als PPC-Code enthalten und wurde weitgehend als 68k-Code emuliert, weswegen die damaligen 040er (Quadras) schneller waren. Aus Kostengründen wurden zudem die ersten PowerMacs ohne Level-2-Cache ausgeliefert. Und genau dieser beschleunigte den 68k-Emulator signifikant (AFAIR: 20-30%). Die Level-2-Cache-SIMMs gab's mit 256kB und 512kB. Die größeren waren sehr selten und brachten kaum zusätzliche Leistung.


    So war der logische nächste Schritt von Apple mehr Systembestandteile in PPC-Code zu überführen, damit die Rechner endlich schneller wurden und zeigen konnten, welche Rechenleistung in den neuen CPUs tatsächlich steckt. Blöd war, daß das Folge-System 7.5.0 dermaßen fehlerhaft war, daß es so häufig abstürzte wie nie ein anderes Mac-System zuvor. Die abgefangene Absturzvariante im 68k-Emulator war der berühmte "Fehler 11". D.h. 7.5.0 war komplett unbrauchbar auf PowerMacs. 7.5.1 brachte nur leichte Verbesserungen. 7.5.2 war nur die Erweiterung für ein paar neue Mac-Modelle, AFAIR. 7.5.3 reduzierte die Quote der Fehler-11-Abstürze geringfügig. 7.5.4 siehe 7.5.2, und 7.5.5 war der Abschluß von System 7.5, der mich veranlaßte nie mehr Early Adopter irgendwo zu spielen. Seit dieser Zeit warte ich prinzipiell mit Aktualisierungen zu einem selbstbestimmten(!) Zeitpunkt ab. Ok, heute geht das in manchen PC-Welten nicht mehr trivial. Die meide ich daher. Ich spiele doch nicht unfreiwillig Versuchskarnickel.


    Zu jener Zeit müßte auch die Einführung von OpenTransport gewesen sein, das anfangs aus guten Gründen BrokenTransport genannt wurde. Dieses erreichte erst mit Version 1.1.2 einen akzeptablen Reifegrad. Gut war, daß man es teils auf älteren Systemen nachinstallieren konnte (bis zurück zu System 7.1, aber nur auf Macs ab 68030). Es braucht etwas mehr RAM als der vorherige Netzwerk-Stack.


    Zurück zum MacOS und dann 7.6, das ab diesem Zeitpunkt MacOS und nicht mehr System hieß. 7.6 war ein Fortschritt hinsichtlich 68k-Emulator auf PowerMacs und Ausführungsgeschwindigkeit. Die Fehlerbehebungen gab's mit 7.6.1. Ab dieser Zeit kostete das Mac-Betriebssystem Geld. Zuvor war es einfach vorhanden, weil die Nutzer zuvor einen Mac gekauft hatten. Aber mit 7.6 gab es erstmalig legale Clones z.B. von Umax, Motorola und Gravis.


    In der kurzen Ära der Clones gab's wiederum eigene Probleme mit der nicht 100%-kompatiblen Hardware einiger Clones. Z.B. der Umax Pulsar war ein 9500-Nachbau. Er unterschied sich allerdings beim Anschluß der PCI-Slots, denn die unteren 4 von 6 Slots waren über eine PCI-Bridge von DEC angeschlossen, die eine andere Aufmerksamkeit haben wollte als die Apple-Lösung. Folge: nicht alle Karten liefen anfangs in den unteren Slots. Mit welcher Systemversion das beseitigt wurde, weiß ich nicht mehr. Aber ich weiß noch, daß es irgendwann gut funktionierte, denn ich hatte in meinem Pulsar drei ATI-Grafikkarten, darunter eine mit TV-Eingang. Das Geniale an den ATI-Karten war, daß die Karte mit TV-Anschluß das Signal entgegennahm und dekodierte. Die Anzeige war allerdings wahlfrei(!) auf irgendeiner anderen Karte und ggf. sogar über die Grenzen der Karte hinweg. Das Fenster mit dem laufenden Fernsehbild konnte teils auf einer ATI-Karte, teils auf einer anderen sein und wurde vollständig angezeigt. Im Jahr 1998 und zu einer Zeit, als sich die Windows-Welt noch nicht so recht vorstellen konnte, daß ein Desktop überhaupt über mehrere Bildschirme hinweg reichen kann. Die Einschränkung durch das bewegte Fernsehbild war lediglich die verringerte Busbandbreite am PCI-Bus, was allerdings nicht die Rechenleistung vom Pulsar betraf, denn die ATI-TV-Karte konnte PCI-Master sein und die Daten eigenständig verteilen.


    Kurz: nicht ganz 100%ige Kompatibilität der Clones sorgte für Überraschungen. Hier immer ein möglichst junges System und die jüngsten Treiber nehmen.


    BTW die UMAX-Kompatiblen wurden in USA unter dem Markenname SuperMac vertrieben. Ein Pulsar war dort ein S900. Soviel für die, die bei "GURU" nach Daten schauen.


    Wg. frühe PowerMacs: wenn die nur über relativ wenig RAM verfügen, dann ist MacOS 7.6.1 mit OpenTransport angesagt. Ab 24 oder 32MB RAM würde ich dagegen MacOS 8.1, nicht 8.0, installieren, weil es damit HFS+, also mit dem '+' gibt.


    to be continued ...


    Gruß, Ralf

    Einmal editiert, zuletzt von RalfK ()

  • Rappi Deine Sammlungs-Grafik finde ich echt super. Mit welchem Programm hast du die erstellt?

    Hallo VCN


    Danke für das Lob, schön dass es dir gefällt. Das ist keine Hexerei, mit einem einfachen Paint-Programm. Viel mehr Arbeit gab das Suchen nach geeigneten Bildern. Zum grossen Teil musste ich bei den gefundenen Bildern den Hintergrund "weiss" machen.


    LG vom Zürichsee

  • Ok, dann in Kürze, weil ich die Anfangsgeschichte der PowerMacs quasi als Early Adopter miterlebt hatte.


    ... sehr schön ! Auch die Beschreibung. Macht doch gleich viel mehr Sinn, wenn man da so einen Text dazu hat.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Auf den LC gehört 6.0.8 ohne Multifinder :) Der LC ist fast mein liebster Mac :) und ja, die Kondensatoren hat mir Bolle schon tauschen müssen und hat ihn damit wohl gerettet. Vielen Dank daher an dieser Stelle nochmals!

  • Damit du dir ein Bild machen kannst, wo das enden kann, stelle ich ein Bild von einem Batterieschaden beim Macintosh LC III ein. Daher rate ich jedem, sofort die Batterie zu entfernen.

    Ist zwar gerade mal OT, aber dieses "künstlerich schöne" Foto einer LC Platine wollte ich Euch nicht vorenthalten. Verkäufer sagte: "Der gieht leider nicht mehr an.":D