VC 20 Dachbodenfund wie testen

  • Hallo,

    ich habe einen Dachbodenfund, bestehend aus Commodore VC20 mit Seriennummer A149378, Netzteil, Datasette und einem TV Modulator 1001027-03.

    Um zu testen, ob er überhaupt noch etwas von sich gibt (POWER LED leuchtet), müsste ich ihn ja mal an ein TV oder TFT anschließen.

    Hier kommt mein Problem: Der TV Modulator hat eine "weibliche" Chinch Buchse. Stecke ich nun ein standard "männlichen" Chinch Stecker in die Buchse, dann kann ich dies nicht verbinden, weil mein TV ja auch eine weibliche Chinch Buchse hat. Benötigt man also einen Chinch Stecker mit 2 männlichen Steckern?

    Sorry für die vermutlich blöde Frage, aber ich habe nicht viel Ahnung davon...


    Eigentlich möchte ich auch gar nicht mein TV verwenden, sondern lieber einen separaten TFT Monitor oder separaten TV verwenden.


    Frage ist also zunächst: Wie würdet ihr vorgehen? Welchen Adapter sollte man verwenden? Welcher Monitor oder TV ist der richtige?

    Alles soll kostentechnisch natürlich erstmal günstig sein, da ich nicht weiß ob der VC 20 überhaupt zu retten ist (die Datasette läuft nämlich auch nicht).


    Bin für jeden Tipp dankbar ;-))


    LG

    Martin

    Kaum macht man etwas richtig, schon klappts.

  • Du brauchst für den Modulator ein Kabel mit Chinch auf der einen und einem Antennenstecker auf der anderen Seite. Allerdings dürfte das Bild darüber nicht sehr gut sein. Zu Kabel-Lösungen (ohne Modulator) siehe hier: VC20 am 1701 - oder TV


    Gruß, Jochen


    P.S.: Die Datasette läuft nur, wenn Du am VC20 den entsprechenden Befehl eingibst (LOAD oder SAVE).

    Einmal editiert, zuletzt von Joe_IBM ()

  • Hallo Jochen,

    vielen Dank!

    Leider kann ich im von Dir verlinkten Thema keine Kabel-Lösung entdecken...

    Habe ich da etwas übersehen?


    Und auch Danke für den Hiweis zur Datasette!! Das ist extrem hilfreich zu wissen.

    Kaum macht man etwas richtig, schon klappts.

  • Hallo Martin,

    schau Dir mal Post #8 an - da ist die Belegung der Videobuchse des VC20 abgebildet. FBAS-Signal auf Pin 4, Masse auf Pin 2. Audio lass ich hier mal weg. Du brauchst also einen 5 pol. DIN-Stecker und verbindest Pin 4 mit dem mittleren Stift in der Chinch-Buchse, Pin 2 mit der Abschirmung drum rum. Für Dauerlösung oder größere Kabellängen würde ich abgeschirmtes Kabel verwenden, testweise und unter einem Meter geht auch ungeschirmtes zweiadriges Kabel. Scart geht auch, ist aber etwas komplizierter, weil einige Fernseher noch ein 12-V-Spannung brauchen, um auf Scart umzuschalten. Wenn Du einen Fernseher mit Video-Eingang in Form einer Chinch-Buchse hast, ist das oben beschriebene Kabel die einfachste Lösung und gibt definitiv ein besseres Bild als über den Modulator.


    Gruß, Jochen

  • Hallo Jochen,

    also ich bin wirklich kein Elektroniker... Ich weiß nicht, was FBAS ist und wie ich das auf PIN 4 löten soll etc.

    Wie gesagt würde ich auch am liebsten einen alten TFT Monitor nehmen, damit ich mir nicht noch alle Sender am TV verstelle.

    Gibt es für den Zweck vielleicht irgendeinen Adapter, den am fertig kaufen und einstecken kann?


    Viele Grüße

    Martin

    Kaum macht man etwas richtig, schon klappts.

  • Ohne Gewähr, dass dieses Kabel wirklich passt. Ich kenne mich mit dem VC20 nicht aus.

    https://www.ebay.de/itm/313681278142


    Laut Artikeltext gibt es beim VC20 auch noch unterschiedliche Belegungen, was die Sache nicht einfacher macht. :pinch:

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

    Einmal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Hallo Detlef,

    vielen Dank, ich habe das jetzt einfach mal bestellt und werde berichten ;)

    Habe den Verkäufer gefragt, ob er vielleicht anhand meiner Seriennummer erkennen kann, welche Belegung ich benötige.


    Schönen Sonntag noch.


    Viele Grüße

    Martin

    Kaum macht man etwas richtig, schon klappts.

  • Selberbauen kommt auch nicht billiger, wenn man die Stecker und das Kabel nicht da hat und alles extra bestellen muss. Bei Reichelt und Conrad alleine schon 6 Euro Versandkosten.

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  • Kabel ist angekommen und scheint zu funktionieren.

    Nun habe ich am TV ein Bild, das eher nach einem Grafikkarten-Defekt aussieht.

    Kommt diese Optik jemandem bekannt vor?

    Kaum macht man etwas richtig, schon klappts.

  • Hi Martin 511 ,


    Oje, das schaut nicht gut aus...


    Traust du dir zu an der VC20 Platine zu werkeln?

    Hast du Erfahrung mit Elektronik?

    Besitzt du ein Multimeter?


    Mit einem Multimeter könntest du ein paar erste simple Messungen vornehmen

    Und auch mal alle gesockelten Chips am Mainboard in ihre Sockeln festdrücken


    Die Chancen sind sehr hoch, dass zumindest ein Chip defekt ist, welcher kann ich leider adhoc nicht sagen, es gibt hier ja noch viel größere VC20 Experten, ev. können die aus dem Fehlerbild den fehlerhaften Chip eingrenzen...


    Lg. TOM:0)

  • Ich bin auch kein VC20-Experte und kann nur mutmaßen. Anscheinend wird ja der Videocontroller initialisiert, also läuft die CPU und zumindest Teile des ROMs. Ich würde spontan vermuten: teildefekter Video-Controller, defektes Video-RAM oder sonst ein Defekt in der Video-Logik.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Ein defekter RAM-Baustein, würde ich vermuten. Könnte auch am Netzteil liegen. Ohne Messen schwer zu sagen. Und wenn schon das Löten des Videokabels ein Problem ist, dann wird Dich eine Reparatur des Boards vermutlich überfordern. Obwohl wir Dir natürlich gerne mit Tipps helfen. :)

    Da Du aus Köln kommst, sind einige Vereins-Kollegen näher dran - vielleicht findest Du jemanden, der Dir helfen kann. Ansonsten kann man den VC20 auch recht gut per Post schicken - stabile Verpackung und Polsterung voraus gesetzt.

    Ich biete Dir an, danach zu schauen, gebe aber zu bedenken, dass der VC20 nicht mein Fachgebiet ist (das sind eher Apple II). Insbesondere habe ich keine Ersatzteile da, wenn es dann doch einer der Spezialchips ist. Also ich schau gerne danach, aber ohne Erfolgsgarantie.


    Gruß, Jochen

  • Hallo Tom @Scouter3D,

    ja, ich habe Lötkolben und Multimeter da, aber ich habe von Elektronik keinen Plan.

    Von daher kann ich mir nur schwer vorstellen, dass Du mir vermitteln kannst, wo ich die Messspitzen ansetzen muss.

    Und zwar nicht, weil ich Dir das nicht zutraue sondern weil ich selbst zu wenig Ahnung habe :hatschi:

    So generelle Dinge wie einen Chip festzudrücken sollte ich schon hin bekommen - das werde ich mal versuchen.

    Es gibt also Chips, die nur gesteckt und nicht gelötet sind? - Dann versuche ich diese mal zu identifizieren.

    Ansonsten komme ich gern auf das Angebot von @Joe_IBM zurück und gebe den VC 20 mal in professioellere Hände. ;)

    Danke auch an @detlef für die Ferndiagnose.


    Aber zuerst würde ich dann doch versuchen, alles mir als Laie mögliche zu prüfen.

    Ich habe mir das Mainboard mal agesehen; es sieht rein optisch top aus, es ist kein Kaffee reingelaufen, nichts unnormales außer einer toten Spinne zu sehen. Kein aufgeblähter ELKO (heißt das so? :fp:), alles sieht optisch gut aus.


    LG

    Martin

    Kaum macht man etwas richtig, schon klappts.

  • Hallo Martin,


    ich bin aus Solingen, also nicht ganz so weit weg. Bin eher beim C64 heimisch, RAM, ICs, Spannungen checken usw. kann ich aber anbieten. Ich habe aber keine Austausch Komponeten, so dass ich ggf. nur den/die defeten Chip/s identifizieren kann. Wenn du Lust hast, können wir das zusammen durch gehen.


    HG,


    Maurice

    Glaube nicht alles was du denkst! :)

  • Hi Martin,


    Ich nehme mal an, dein Motherboard sieht so aus?



    Von Werk aus ist da eigentlich nur der VIC (der Grafikchip unter der eckigen Metallabdeckung) gesockelt

    Nachdrücken kann da nicht schaden, ich würde mir aber auch nicht zuviel Hoffnung machen...


    Was du noch (relativ einfach) machen kannst:


    Die Versorgungsspannungen messen (5V DC und 9V AC) am einfachsten direkt am Kabel des Netzgerätes...

    Netzgerät in die Steckdose einstecken, Multimeter auf Spannungsmessung Messbereich 20V DC




    und den schwarzen Pol des Messgerätes an den untersten Pin der Din Buchse (0V) und den roten Pol an den Pin daneben (5V) halten...

    Vorsichtig, damit sich die beiden nicht berühren, und auch nicht mit der Metallabschirmung in Kontakt kommen!

    Das sollte eine Spannung von 5V sein (Ohne den Rechner dran wird die Spannung etwas höher sein)

    Welcher Wert ist da bei dir?


    Das selbe nur mit dem Messbereich 20V AC (Wechselspannung) zwischen den beiden oberen Pins (9VAC)

    Was kommt da bei dir raus?


    Die Sicherung sollte in Ordnung sein, da du ja ein Bild bekommst... aber du kannst sie trotzdem checken...

    Die kleine Glassicherung rechts oben checken bei abgestecktem Gerät! (optisch oder noch besser mit dem Multimeter auf Durchgang prüfen entweder hat dein Multimeter eine Stellung Durchgangsmessung, wo es piepst wenn man die beiden Messköpfe miteinander berührt, oder du nimmst eine Widerstandsmessung (Ohm), da sollte zwischen den beiden Seiten der Sicherung 0Ohm rauskommen)


    Den Ein- Aus- Schalter oft hin- und her- schalten oft oxidieren die innen und haben dan keinen oder keinen guten Kontakt mehr...


    Ab hier wird es dann schwieriger und ich würde die Reparatur einem der lieben Forumskollegen überlassen...


    Lg. TOM:0)

  • Hier noch ein Ausschnitt aus Ray Carlsens genialer VC20 fault finding guide:

    Ich hab dem Symptom entsprechend mögliche defekte Chips markiert


    LATEST VERSION CR BOARD: ASSY #250403 FAB #251040-01 REV D 1981/2

    (note this model uses the same power pack as a C64)


    UAB1 6522 VIA INTERFACE, KEYBOARD-SERIAL

    Startup screen normal, but no cursor. Keyboard doesn't work at all.

    Partial failure: some keys "stuck" or don't work... may be a whole row

    or column. Also may cause serial port (drive access) problems. Can

    produce blank screen if shorted (remove to check).


    UAB3 6522 VIA INTERFACE, JOY-USER-SERIAL-CASS

    Startup screen normal, but drive access problems ("SEARCHING FOR... "

    forever). One or more joystick positions don't work. No cassette or user

    port access. Can produce blank screen if shorted (remove to check).


    UB4 7406 LOGIC

    Blank screen or serial port (disk drive) access problems.


    UB6 LM555 TIMER POWER ON RESET

    Will not reset on power up. May produce garbled or random screen

    characters-graphics, or screen may start up "frozen". If drive resets

    when computer is powered up, this chip is OK.


    UB7 6560-101 VIC VIDEO/AUDIO

    White or blank screen, garbled or no video, screen full of (or few

    random) "garbage" characters. "Blind" disk commands may still work.

    Partial failure: Dark or smeary image, loss of color, garbled or no

    sound, game paddles or light pen doesn't work.


    UB9 7402 (M53202P) OSC MASTER CLOCK OSC

    White screen... no RF interference in AM radio (see text). Partial

    failure: can produce missing color or incorrect colors, slight or

    severe tearing of picture or diagonal lines, sounds play at incorrect

    pitch. Symptoms may only appear after warmup.


    UC2 74LS04 LOGIC

    Screen character colors incorrect (scrambled). If very bad, entire

    screen becomes garbled with flashing characters, vertical bars and

    random colors.


    UC3 74LS02 LOGIC


    UC4 74LS138 LOGIC MEMORY CONTROL

    Blank screen.


    UC5 74LS138 LOGIC BLOCK CONTROL

    Blank screen.


    UC6 74LS138 LOGIC I/O


    U14-U15 MB8416A RAM MEMORY

    Blank screen. Less than normal "3583 BYTES FREE" at startup. Sometimes

    will produce "garbage" screen or screen freeze after warmup. Shorted

    chips can get very hot.


    UD1 CD4066 QUAD SWITCH (LOGIC GATES)

    Incorrect color on screen characters.


    UD2 2114 SRAM


    UD7 901460-03 ROM CHARACTER

    Startup screen characters missing (just blocks or flashing lines where

    characters should be) and alphanumerics missing from games. Game carts

    that use mostly graphics characters may look normal while running.


    UD8 & UE8 MPS65245 or MOS65245 or 74LS245 TRI-STATE LOGIC

    Blank screen. Partial failure: garbled video or audio. see UB7


    UD9 74LS133 LOGIC


    UE1 2114 SRAM


    UE2 2114 SRAM


    UE10 6502 MICROPROCESSOR

    Blank screen. Partial failure: programs may run for awhile, then freeze.


    UE11 901486-01 ROM BASIC

    Startup screen with borders but no characters. Disk commands do not

    work, but game carts still work.


    UE12 901486-06 ROM KERNAL

    Blank screen on startup, no drive access, game carts don't work. Partial

    failure: some game carts may still work. This IC is a very common failure!


    UF8 MPS65245 or MOS65245 or 74LS245 TRI-STATE LOGIC


    U13 74LS08

    White garbled screen or blank screen.


    Q3 2SD880 TRANSISTOR, CASS. MOTOR DRIVER

    Cassette motor doesn't run. Common failure.


    CR2 S10B BRIDGE RECT, 1A, 50V


    F1 1 AMP FB FUSE, 9 VOLT AC SOURCE

    Opening screen normal and all functions work except cassette motor and

    9VAC source to user port.


    Y1 CRYSTAL, 14.31818MHz

    See UB9 (master oscillator chip).

  • Achtung: es gibt auch VC20 mit zweipoligem Netzteilanschluss. Also nicht wundern, wenn das bei dir anders aussieht! ;)

    :tuschel: Suche: BeBox, Commodore 900, KIM-1 :tuschel:

  • Die Versorgungsspannungen messen (5V DC und 9V AC) am einfachsten direkt am Kabel des Netzgerätes...

    Besserer Vorschlag: auf dem Board messen. Wenn an den 74LS... genau 5 Volt anliegen, ist der Zweig (inkl. Schalter usw.) OK, wenn da weniger als 4.5 Volt liegen, kann das genau so ein Bild verursachen. Hier mal ein Bild von meinem C128 mit Labornetzteil. Obwohl ich genau 5 Volt einspeise, kommen an den ICs nur 3.8 Volt an. Schuld war der Schalter...

  • Besserer Vorschlag: auf dem Board messen. Wenn an den 74LS... genau 5 Volt anliegen, ist der Zweig (inkl. Schalter usw.) OK

    Ja, ist eine gute Idee, jetzt müßen wir ihm nur erklären an welche Chip und an welchen Pins er genau messen sollte... (am besten bebildert, da das ja Neuland für ihn ist)


    Schuld war der Schalter...

    Ja, die sind oft im Argen... :0(


    Lg. TOM:0)

  • OK, hier das Bild. Messen musst Du an den beiden rot eingekreisten Pins. Unten links ist Masse (oder Minuspol), oben rechts Plus. Dort müssen 5 Volt +/- 5% liegen, sonst ist was mit der Stromversorgung im Argen.


    Gruß, Jochen

  • Hallo zusammen,

    ich hatte eine stressige Woche und bin zu nichts gekommen.

    Ich war gerade extrem begeistert, wie sehr und ausführlich ihr mir hier Hilfe anbietet!!

    @MuckiSG wenn alle Stricke reißen, komme ich vielleicht wirklich auf Dein Angebot zurück.

    @Scouter3D Hammer, wie viel Zeit Du Dir hier für so ausführliche Hilfe nimmst. DANKE DIR!

    @Joe_IBM Auch Dir danke für die sehr wertvollen Tipps!


    Ich werde mich nun durch die Tipps durcharbeiten und Schrit für Schritt vorgehen.

    1) Strom am Chip 74LS prüfen.

    2) Wenn nicht ok: Sicherung prüfen.

    2) Wenn Sicherung ok: Strom am Adapter prüfen.

    --> wenn das alles ok ist, scheine ich kein Strom-Problem zu haben und kann den Part ausschließen.

    3) Chips festdrücken.

    4) Dann wohl die Ray Carlsen Liste abarbeiten...


    Ich werde berichten und auch Detailfotos der Platine schicken - da habe ich an der Unterseite auch etwas interessantes entdeckt.

    Ich wollte mich jetzt nur ganz kurz für Eure Bemühungen und Zeitivestitionen bedanken. Nichts ist blöder, wie wenn man jemandem Tipps gibt und dann nichts mehr hört.


    Bis später / schönes Wochenende!!


    Martin

    Kaum macht man etwas richtig, schon klappts.

  • So, hier vorab die Bilder der Platine.

    Als Laie fällt mir auf der Unterseite ein blaues Kabel ins Auge, das links keinen Kontakt mehr hat. Es muss von seiner Lage her am untersten oder vorletzten Lötpunkt gewesen sein - aber ist das original?

    Kaum macht man etwas richtig, schon klappts.

  • Da das Kabelchen auf den Bildern im Netz sonst fehlt, solltest Du evtl. einfach mal von oben (andere Seite) schauen, ob da vielleicht eine Verbindung zerkratz/defekt ist. Dann ist das evtl schnell klar.


    Ansonsten müßtest Du mal rausbekommen, wie die beiden Chips heißen und was das für ein Beinchen ist, an dem noch was angeschlossen ist - und was das macht.Sieht ja eigentlich aus wie eine Datenleitung von einem ROM Chip. Wenn da oben was zerkratz ist, z.B. weil jemand beim Einlöten des Chips, der aussieht als sei er mal getauscht worden, abgerutscht ist, würde man das evtl. sehen. Siehe Bild.


    UE12 wäre wohl auch das Kernal ROM, was dann komisches Verhalten erklärt, wenns fehlt.

    https://www.mikrocontroller.ne…nt/142285/P1100826red.jpg


    Vom Gefühl her würde ich sagen, daß das an den Pin mit GRÜNEM KREIS muß; aber natürlich ohne Garantie. Normalerweise sind aber z.B. Datenleitungen da einfach von einem Chip zum anderen und dann zur CPU

    durchverbunden bei solchen Sachen.



    Hier ist mal der relevante Teil, wenn auch andere Boardnummer.

    http://www.zimmers.net/anonftp…puters/vic20/251027r3.gif



    Der andere infrag kommende Anschluß (Pin12) wäe außerdem GND / Masse. Und das macht erstens nicht soviel Sinn und außerdem würde man wahrscheinlich, wenn man denn eine Verbindung nach GND machen wollte direkt ein Kabelchen zum Pin neben/unter dem legen, wo das blaue Kabel noch fest ist. Der direkt daneben wäre nämlich auch GND. Du willst hier aber wahrscheinlich schon eher die Datenleitung erwischen (CD2 im Schaltplan).

  • Ansonsten, sei bißchen vorsichtig. Insbesondere der Videochip VIC, die RAMs ganz links und die CPU sind dort ziemlich empfindlich. Immer schön an die Heizung fassen vorher. oder ESD-Armband kaufen und Schutzmatte etc.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Hallo Thoralf,

    anbei ein Bild.

    Links ist der Pin eingekreist, auf dem das blaue Kabel der Rückseite verlötet ist, rechts beim Fragezeichen die 2 Pins, die in Frage kommen (von denen sich das Kabel gelöst haben könnte.

    Im angeschlossenen Zustand testweise dranhalten ist vermutlich keine gute Idee, oder?

    Kaum macht man etwas richtig, schon klappts.

  • Nach meiner Logik sollte das der obere von beiden Pins am IC auf der rechten Seite im Bild sein. Der entspricht meinem grünen Kreis.


    Der untere Anschluß, links unten, am IC in Deinem letzten Bild ist GND. Das Kabel sollte aber an D2, d.h. Pin 11.



    Auf dem Bild hier kann man auch erkennen, daß da anscheinend das Kupferauge fehlt. Da hat mal jemand das KERNAL ROM ausgetauscht und dabei wahrscheinlich beim Auslöten die Leiterbahn mit abgerissen. Daß das ROM getauscht ist, sieht man hinten auf der Lötseite, weil da noch Kolophonium oder sowas im Übermaß drauf ist. Vergleich mal mit den ganzen andern ICs.


    Wenn Du keinen Lötkolben zur Hand hast, kannst Du das blaue Kabelchen auch noch bißchen abisolieren, einen Verlängerungsdraht anbringen, Pflaster zum Isolieren drum und dann das verlängerte Ende oben am Beinchen (Oberseite) anknoten. Das ist aber echt die Pfuschlösung. Und meist baut sowas Kurzschlüsse oder macht Probleme oder man macht dabei noch mehr kaputt.

    Besser ist, wenn kein Lötkolben da (und NICHT 60 Watt, sonder 25 Watt Lötkolben oder so) mal noch ein/zwei Tage Geduld zu haben und das schon vorbereitete blaue Kabelchen einfach wieder anzulöten, löten zu lassen.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    3 Mal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Im angeschlossenen Zustand testweise dranhalten ist vermutlich keine gute Idee, oder?


    Nein. Keine gute Idee.


    Wenn schon dann im ausgeschalteten Zustand dort anlegen, so festhalten, daß man nicht verrutscht und am Besten jemand anderes den Power Knopf drücken lassen. Und dann auch wieder ausmachen.


    Und nicht mit nacktem Finger festhalten und draufpressen, weil man dann ja eine Verbindung zu den Nachbarpins herstellt (mit der Fingerkuppe).


    Oder mit Pflasterchen ankleben, dann nicht mehr rumwackeln und anschalten.


    Vorher alles Metall aus der Reichweite räumen ... Kulis, Brieföffner, Schraubenzieher, Scheren usf.



    Ist aber halt alles "Gemehre".

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    2 Mal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Ich stimme ThoralfAsmussen zu - das blaue Kabel am Pin mit dem grünen Kreis anlöten oder anlöten lassen. Von den ganzen anderen Möglichkeiten (Pflaster, dranhalten usw.) würde ich die Finger lassen. Wenn Du nämlich die ROMs dadurch kaputt machst, wird eine Reparatur schwierig. Den IC mit dem Kolophonium würde ich auch nur noch mit Bauchschmerzen auslöten (müssen) - wenn da schon jemand die Platine beschädigt hat, würde ein erneutes Auslöten den Schaden vermutlich verschlimmern. Und Ersatz habe ich keinen.

    Du kannst mal mit dem Ohmmeter prüfen, ob die beiden Pins eine Verbindung haben, wenn nicht: Kabel anlöten (lassen). Die Chancen stehen gut dass das die Fehlerursache ist.


    Gruß, Jochen