HP 7090A Measurement Plotting System

    • Offizieller Beitrag

    Hallo !


    Nachdem ich das Gerät in "Mein neuestes Etwas" ( RE: Mein neuestes Etwas ) ja schon kurz gezeigt hatte, haben bernd-7 und ich uns heute etwas mit dem Gerät beschäftigt.


     


    Der H 7090A wurde 1984 für einen Preis von 4400 $ vorgestellt. Das Gerät hat drei analoge Eingänge, die Werte zwischen 5 mVolt und 100 Volt verarbeiten könnten. Die Werte können direkt geplottet oder im eingebauten Speicher gepuffert werden. Der Speicherinhalt kann dann später geplottet werden. Beim direkten Plotten kann die Dauer der Erfassung zwischen einer Sekunde und 24 Stunden betragen, beim zwischenspeichern zwischen 30 Millisekunden und 24 Stunden. Die Genauigkeit beträgt 0,1 %.

    Alternativ kann der Wert eines Eingangs auch "live" auf dem Display angezeigt werden. Zudem kann der Wert auch an ein extern angeschlossenes Oszilloskop übergeben werden.

    Die Abtastrate beträgt 33.330 Messungen pro Sekunde.


    Über das Tastenfeld auf der rechten Seite wird die gewünschte Konfiguration eingestellt:



    Für die drei Eingänge lassen sich im Bereich "Setup Conditions" jeweils der Messbereich ( 0 - 100 Volt ) und ein "Offset" eintragen. Ausserdem kann man hier das Raster, welches später "über" das Messergebniss geplottet werden kann, definieren. Zudem wird hier die Dauer der Messung festgelegt.

    Im Bereich "Trigger" kann definiert werden, wie die Messung ausgelöst wird - das haben wir bisher nur manuell gemacht.

    Im Bereich "Channel Select" lassen sich die Eingänge "aktivieren" bzw. "deaktivieren". Für die Y-Achse können eine, zwei oder auch alle drei Eingänge gwählt werden - dann wird die Zeit automatisch für die X-Achse verwendet. Alternativ können auch nur ein oder zwei Eingänge für die Y-Achse verwendet werden, für die X-Achse wird dann Eingang Drei verwendet.

    Der Bereich "Data Display" ermöglicht die Nutzung des HP 7090A als "digitales Voltmeter" - der Wert des gewählten Eingangs wird dafür 2,5 mal pro Sekunde gemessen und auf dem LCD ausgegeben.

    Die Eingänge selbst können mittels Schalter intern abgesichert werden - oder eben extern, über jeweils eine dafür vorgesehene Buchse.


    Mit dem Tastenfeld links lassen sich die Messungen starten und die Plotfunktion steuern.



    Mit der Taste "Record Dircet" aus dem Bereich "Measurement Control" kann eine Messung / ein Plot manuell gestartet werden. Alternativ kann hier die Speicherung einer Messung gestartet werden (Fill Buffer).

    Im Bereich "Plot Control" kann das Plotten einer gespeicherten Messung sowie das Plotten des eingestellten Rasters gestartet werden.

    Die restlichen Tasten dienen zur direkten Stiftauswahl, bewegen des Stiftes und festlegen des Plotbereichs ...

    • Offizieller Beitrag

    Hier ein Video einer 15-Sekunden-Messung, die direkt geplottet wird (DIRECT RECORD) - dazu muss man sich dann nur noch vorstelllen, das da jemand den Spannungsregler des Netzteils hin- und herdreht, das die Werte für den Eingang liefert ...

    Nach der Messung wird noch das Raster geplottet und dann der Stift positioniert, um die Beschriftung zu plotten.


    Hp 7090A.zip



    MfG


    Cartouce

  • Muß man nur noch ein interessante Anwendung dafür haben. 3 Kanäle ist aber scho interessant und über so einen großen Bereich und wahrscheinlich auch ziemlich "bastlerfest".


    Ich finde auch immer wieder interessant, daß man das mit dem Plotten überhaupt in dieser Form so präzise machen kann; und das Papier dabei dort bleibt wo es sein soll. Und das bei dem Speed (Raster malen).



    Eine interessante Anwendung wäre - im hiesigen Kontext - evtl. den Stromverbrauch der Plotters zu plotten.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    • Offizieller Beitrag

    Tolles Gerät ! Danke für die Vorstellung. Ist bestimmt ziemlich selten das Ding.


    30ms Aufnahmezeit gesamt? Wie viele Samples sind das dann? 30ms über 25 divisions?


    Sollten genug Samples sein um die Schaltzeit eines Magnetventils oder eines Relais zu messen bzw das Schaltverhalten zu Charakterisieren.


    Kanal 1 Strom über 1 Ohm Shunt und Spannung direkt.

    • Offizieller Beitrag

    Ist bestimmt ziemlich selten das Ding.

    War ein Zufallsfund bei Ebay Kleinanzeigen - und ich hab das Ding für einen sehr fairen Preis bekommen - obwohl es eine "Preis : VHS" - Anzeige war ...

    30ms Aufnahmezeit gesamt? Wie viele Samples sind das dann? 30ms über 25 divisions?

    Äh - ich hätte jetzt gedacht, das das Gerät bis zu 24 Stunden Messungen vornehmen kann ? Hab ich das falsch verstanden / den Text im Handbuch falsch "übersetzt" ?

    Sollten genug Samples sein um die Schaltzeit eines Magnetventils oder eines Relais zu messen bzw das Schaltverhalten zu Charakterisieren.


    Kanal 1 Strom über 1 Ohm Shunt und Spannung direkt.

    Das sagt mir leider gar nix :nixwiss:;) ...

    • Offizieller Beitrag

    Cartouce



    Blau: Spannung, rot: Strom.


    Beim ersten Höcker der Stromkurve bewegt sich der Anker/der Ventilkolben von Pos offen nach pos geschlossen,

    beim zweiten Höcker nach dem Ausschalten passiert das Gegenteil.

    Zwischen der steigenden Flanke der Spannungskurve und dem 1. Höcker der Stromkurve ist die Öffnungszeit des Ventils/des Relais.

    Die wird schneller je höher die Spannung ist.

    Durch die Gegeninduktion wird die Spannung kurzzeitig negativ nach dem Abschalten. Das ändert sich ein wenig wenn man eine Diode/Zenerdiode an die Spule anschließt.


    Denke aufbauen könnte man den Versuch so



    1 und 2 sind die Eingangskanäle des Meßgerätes.


    Ich denke der Bereich 30ms bis 24h ist die Aufzeichnungsdauer, auf die sich die immer gleiche Zahl an Samples verteilt.

    • Offizieller Beitrag

    Toshi : Danke für die Erläuterung. Da werd ich wohl mal mit meinem Bruder drüber quatschen müssen ...


    Wegen der Messungen / Speicherung hab ich gerade noch was im Handbuch gefunden : Jeder der drei Eingänge hat einen eigenen Speicher, der für ein "Buffered recording" bis zu 1000 Werte speichern kann.