SX-64 - mal eben schnell die Membrane wechseln

    • Offizieller Beitrag

    Eigentlich wollte ich nur mal rasch jemanden glücklich machen... zwei Tastaturen aus der Elektrobucht in unterschiedlichem Verwesungsfaktor mit zwei neuen Tastaturmembranen ausstatten...

    Kleinigkeit, dachte ich...



    Das übliche nervige Tastenrauspopeln war noch unspektakulär...



    Ebenso die Reinigung der Graphitschicht mit Spiritus und das Polieren der Flächen danach...



    Leider zeigte sich nach dem Zusammenbau, dass die Membran doch zu beschädigt ist, um damit sinnvoll was anfangen zu können. Aber egal, es liegen ja zwei neue Membranen mit bei...



    Dazu muss die Alte raus, was immer die Kontaktreihe irreparabel beschädigt. Die neue Membran bringt aber wieder frische Kontakte mit.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, wenn man dann nicht doch mehrfach überrascht wird...


    Mit der neuen Membrane soll ja alles ganz einfach sein. Die Kontaktreste müssen von der Übergabestelle entfernt werden, damit die neuen Kontakte kut aufliegen. Und die Schraube für die Abschirmungskontaktierung nicht vergessen...



    Die neue Membrane hat extra eine Schaumstoffauflage über den Kontakten, damit diese zuverlässig kontaktieren:



    Super, da gehen schon mal eine ganze Reihe Tasten nicht, das fängt ja gut an... Wenn der Fehler immer so - äh... anders wäre...



    OK, das war ja einfach... Jetzt fällt auf, dass auch mit der neuen Membran ein Taster dauernd auslöst.



    Da hatte wohl wer gedacht, die ranzige Altmembran mit mehr Federkraft pimpen zu können... Mit einer Flachzange und Geduld lässt sich die derart gelängte Feder gottseidank wieder auf Maß bringen. Toll... dafür hab ich jetzt jede Menge Doppelauslösungen... diese sind darauf zurückzuführen, dass die neue Membran nicht 100%ig ausgerichtet ist und an den Durchbrüchen von den Tastengehäusen quasi aufgewölbt wird - da geht es um Zehntel Millimeter!



    Die beiden Befestigungsbohrungen für die Kontaktklemme sind unsauber ausgerichtet! da hilt ein Lötkolben, dann kann man die Membran auch passgenau ausrichten. Links und rechts mit einem Streifen Tesafilm fixiert, hält das dann auch bis zur Montage der Tasten.

    Drei Stunden Später und ich habe eine perfekt funktionierende Tastatur vor mir.


    Und bei der zweiten Tastatur, bei der so gut wie keine Tasten mehr gingen, dachte ich mir, mache ich es doch gleich richtig. Leider musste ich feststellen, dass einzelne Tasten nicht ansprachen. Das lag jetzt nicht an meinem Unvermögen, sondern an einem Fertigungsfehler der Membran:



    Eine Unterbrechung in der Leiterbahn (die natürlich überlackiert und unsichtbar ist) macht mir das Leben schwer. Vorsichtig mit Aceton freigelegt (auch der Silberlack löst sich ab! also sehr vorsichtig!) kann man sich an die Reparatur wagen...

    • Offizieller Beitrag

    Und zu guter Letzt ist auch die zweite Tastatur funktionabel - Silberlack sei Dank!



    Jetzt habe ich nur noch das Problem, dass bei einem Taster der malträtierten Tastatur ein Rastnäschen der inneren Mechanik gebrochen ist. Die Taste funktioniert, hängt aber im nicht gedrückten Zustand schief... Hat jemand eine vollig vergnaddelte SX-64-Tastatur als Ersatzteillager? Bevor ich die groben Varianten ausprobiere...

    • Offizieller Beitrag

    Sodele, (fast) alle Tasten sind wieder an ihrem Platz...


    ...und funktionieren butterweich.


    Jetzt bleibt nur noch das Problem mit dem Tastenstempel - ich hab jetzt erst mal das Pfundzeichen genommen - braucht man das überhaupt? Nach dem Brexit?

  • Der Kunststoff sieht so aus, als ob man ihn mit einem Tröpfchen Aceton wider kleben könnte. Das habe ich mal mit einem Antriebsrad von einem Tapedeck gemacht. Funktioniert immer noch. Man braucht aber ein wenig ( ~ 1 Tag) Geduld, bis der Kunststoff wider fest ist.

  • Echt super gemacht. Ist doch ein Haufen Arbeit gewesen.

    • Offizieller Beitrag

    Sodele, eine der Tastaturen hatte Sehnsucht nach mir und kam zurück... die folie hat Wellen geworfen und einfach so kontaktiert.


    Es zeigt sich, dass die Maßhaltigkeit der Nachkauffolie extrem schlecht ist:


    Egal, wie man sie ausrichtet- die Aussparungen sind ungenau und zu knapp. Wenn man dann die Tasten einrastet, biegt sich die Kante der Folie zur Seite, die Folie wölbt sich und die Taste löst aus. Ich musste ein gutes Dutzend Ränder mit Cuttermesser nachschneiden oder mit dem Lötkolben wegschmelzen...


    Super, dass ich dabei eine der Leiterbahnen gekillt habe - aber ich hab ja gottseidank Silberleitlack da...


    Nach dreimaligem Auseinandernehmen funktioniert die Tastatur jetzt - irgendwie hab ich die Lust verloren, das noch mal als Dienstleistung anzubieten...

  • Ist eine üble Arbeit - die Folien sind nicht 100% passgenau und das führt zu Fehlauslösungen, wenn die Folie Wellen wirft.

    im Video sagt der 8Bit Guy (der die Folie auch von SellMyRetro hat) ab 09 min15 sec, dass es auch eine Platik-Protectorfolie dazu gibt, damit es keine falschen Keypresses gibt... bei ihm sah es nicht so aus, als wuerde es Falten werfen.....

  • im Video sagt der 8Bit Guy (der die Folie auch von SellMyRetro hat) ab 09 min15 sec, dass es auch eine Platik-Protectorfolie dazu gibt, damit es keine falschen Keypresses gibt... bei ihm sah es nicht so aus, als wuerde es Falten werfen.....

    In Videos wird viel gesagt - die Folie hilft schon viel, das Problem besteht trotzdem. Und ich gehöre jetzt nicht zu denen, die zwei linke Hände haben... ;)


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Es ist der Tod von vielen SX Membranen, dass sie, wenn man sie zum Reinigen entfernen will, reißen, wenn man nicht seeeeehr vorsichtig ist. Genau dieses innige Pappen auf der Platine verhindert aber zumindestens bei den Originalen auch die Doppelauslösungen - Eine festgepappte Membran wellt sich halt nicht...


    Wenn die Membran nicht irgendwo gerissen, also beim Ausbau zerstört wurde, würde ich lieber mit Graphitspray "flicken" als eine neue verbauen.