Bastelanleitung: ATX-Netzteil-Adapter für Schneider PC 1512 / 1640

  • Hallo zusammen


    Heute bin ich endlich mal zu etwas gekommen, was ich schon ewig auf Halde liegen hatte: Ein ATX-Netzteil-Adapter für den Amstrad / Schneider PC 1512 bzw. 1640 zu basteln. Dazu habe ich Fotos und auch eine Schema-Zeichnung bzgl. der Pin-Belegung gemacht. Hier habe ich mich inspirieren lassen. Das kleine Projekt möchte ich hier vorstellen.


    Ich schreibe gleich vorweg, dass das Größte Problem für Nachahmer die Beschaffung des DIN-14-Steckers sein wird. Der wird nicht mehr hergestellt. Man muss hier entweder bei eBay Glück haben oder notfalls auf ein Atari-ST-Kabel für die externe Floppy ausweichen. Beides leider nicht ganz billig. Natürlich gibt es auch die Option, das Kabel von einem Defekten Schneider-Monitor zu verwenden. Achtung: Es gibt noch mindestens eine Variante des Steckers. (Audio-Bereich?) Anordnung der Pins in der Zeichnung beachten. Ihr braucht die Kreisform, nicht die Hufeisenform.


    Folgendes braucht man für den Adapter:


    ATX-Verlängerung, am Besten in 20-Polig wie abgebildet



    DIN-14-Stecker


    Das Herstellen des Adapters beschränkt sich eigentlich auf das Abtrennen des ATX-Steckers und Verlöten der Kabel mit dem DIN-14-Stecker. Wie immer gilt: VOR dem Löten das aufstecken des Mantels nicht vergessen! ;)



    Ein paar Dinge sind nützlich zu wissen:

    • Die Schemazeichnung habe ich als PDF und LibreOffice Draw angehängt. Dabei schauen wir uns den Stecker von hinten(!) an - Lötseite. Und die ATX-Buchse ebenfalls (also von da, wo die Kabel herauskommen).
    • Die Farben der Kabel bitte wie immer prüfen. Meist passen sie zur Norm.
    • Nicht verwendete Kabel am Besten von der ATX-Buchse komplett entfernen. Ich habe dazu mit einer Büroklammer auf der Pin-Seite (also nicht da, wo die Kabel herauskommen) die je zwei Widerhaken eingedrückt und die Kabel herausgezogen. Entfernt werden können die Kabel 1, 2, 3, 8, 9 und 13. Pin 3 ist ein überschüssiges GND-Kabel. Stattdessen könnte natürlich ein beliebiges anderes entfernt werden. Aus "mechanischen" Gründen habe ich mich für dieses außen liegende entschieden. Pin 8 zeigt an, wenn das Netzteil nach dem Einschalten bereit ist. Da der Schneider damit nichts anfangen kann und wir es nicht allzu kompliziert machen wollen, entfernen wir es einfach. Dasselbe gilt für Pin 9 (Standby).
    • Pin 15 und 16 können mit einem Ein/Aus-Schalter verbunden oder kurzgeschlossen werden (immer Ein). Ich habe sie provisorisch mit einer WAGO-Klemme verbunden.
    • Die erweiterten Pins 11, 12, 23 und 24 der 24-Poligen ATX-Variante werden ebenfalls nicht benötigt. Ich habe einen 20-Poliges Kabel verwendet, wo es sie garnicht gibt.
    • Pin 20 liefert theoretisch -5V, fehlt aber im neueren ATX-Standard. Ich habe es trotzdem verbunden. Der Schneider nutzt keine -5V, sondern führt die Leitung intern direkt zu den ISA-Slots. Es könnte also höchstens mit einigen Erweiterungskarten Probleme geben.
    • Die zwei +5V sind intern miteinander verbunden. Ebenso sind alle GND-Leitungen miteinander verbunden.
    • Den Schirm des Steckers habe ich ignoriert.
    • Ich habe alle vier +5V mit den beiden +5V-Pins am Schneider verbunden. Ich würde das empfehlen, weil der Schneider recht viel Einschaltstrom zieht, wenn eine Festplatte verbaut ist. Aus demselben Grund habe ich auch alle fünf Masse-Pins mit je einem Kabel belegt.

    Es wird recht voll am Stecker und sieht dann so aus. Ich habe nichts überhitzt; die Stifte sind bei meinem Stecker standardmäßig ein wenig schief. Evtl. damit er besseren Halt hat.



    Und so sieht dann der fertige Adapter aus:



    Viel Spaß beim Nachbasteln.


    Jens

  • Sehr cool! Sowas brauch ich auch, um meinen alten PC 1512 mal wieder zum Leben zu erwecken. franken_smiley259.gif

    "Link arms,don't make them." - Du musst Gott für alles danken, sogar für einen Franken