Bahn: Anschlussticket während der Fahrt lösen

  • Vorweg: Ich habe bereits die betroffenen Verkehrsverbände angeschrieben, Antwort seit Wochen ausstehend.


    Folgende Situation:

    Ich wohne im Grenzgebiet Hessen/Bayern. In Hessen „herrscht“ der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und in Bayern ist es das Hoheitsgebiet der Vehrkehrsgemeinschaft am bayerischen Untermain (VAB).


    Der von meinem Wohnort (Hessen) aus gesehene nächste Bahnhof liegt in Bayern.


    Am Wochenende, an bayr. Feiertagen und in den bayr. Ferien gibt es vom VAB ein tolles Angebot: 5 Euro pro Person, gültig für den ganzen Tag, im gesamten VAB Netz, mit allen Verkehrsmitteln.

    Dieses Angebot gilt aber ausschließlich in Bayern.


    Beim RMV bin ich in ein Testprojekt geraten (RMVsmart) welches die Ticketpreise nach gefahrenen Kilometern berechnet und nicht mehr nach Tarifwaben, was für mich sehr günstig ist.


    Jetzt kommt die Aufgabe:


    Ich möchte von besagtem bayerischen Bahnhof, mit genanntem 5-Euro-Ticket, bis zur bayerischen Staatsgrenze fahren. Direkt dann im Anschluss ein hessisches Ticket online lösen, um den Rest der Strecke zu fahren.

    Dies alles wohlgemerkt im gleichen Zug (fährt durch, es gibt keinen „Grenzbahnhof“).


    Folgende Fragen habe ich beiden Verkehrsverbünden gestellt:


    1.) Fahre ich zwischen dem letzten Bahnhof auf bayerischer Seite und dem ersten Bahnhof auf hessischer Seite nun „schwarz“, oder gelten die Tickets jeweils bis an die Landesgrenze?


    2.) Ist es zulässig, für den bereits benutzten Zug, während der Fahrt, ein Anschlussticket zu lösen?


    Und für die Schlaumeier: Logisch könnte ich eine Komplettfahrt auf bahn.de erwerben. Diese ist aber um das Doppelte (!) teurer.


    Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. wie würdet ihr die Lage bewerten?

  • Hallo MIG


    1) es gilt (zumindest bei zw. D und CZ): bis zum ersten Bahnhof auf landesüberschreitender Seite (hoffe mal das ist noch so, dafür gibt es feste Regelungen bei der Bahn)

    2) buchen kannst du wie du lustig bist, ob das dann wärend der Fahrt anerkannt wird oder ob du das schaffst bevor du kontrolliert wirst...

    "Und für die Schlaumeier": nur wenn man die Tricks nicht kennt. Es gibt Fälle bei denen eine längere Strecke ("mit Umweg") unterm Strich billiger ist als "direkt", sofern der Zielbahnhof auf gleicher Strecke liegt. :S


    oder mal direkt DB Vertrieb GmbH Kundenservice mit deinen Fragen anschreiben, die bahn.de fachlich verantworten.


    Ob man letztlich ein günstigeren Preis bekommt, hängt u.a. von den verfügbaren Kontingenten ab, wann man bucht (Vorbuchungsfristen) und wo man buch/kauft. Mir sind mindestens vier Vertriebswege bekannt: Online (bahn.de + Navigator), Schalter (Reisezentrum), Ticketautomat, Telefon (DB-Dialog) .. ohh als zusätzliche Möglichkeit (nicht direkt Vertriebsweg) - Zugbegleiter mit dem mobilen Terminal, dann i.d.R. mit Aufschlag, wenn es nach Fahrtantritt erfolgt


    Der Bahn-Kosmos, unendliche Tarifkombinationen. Wir schreiben das Jahr 2021. Dies sind die Abenteuer von MIG, der als ahnungslos gelassener Kunde zu bayrischen Feiertagen unterwegs ist, um zwischen Bayern und Hessen mit günstigen ÖPNV-Tickets zu reisen. Viele Stunden im Internet und beim Kundenservice des ÖPNV, dringt MIG in Tarifkombinantionen vor, die nie ein anderer Kunde zuvor erahnen konnte.

    *ST1*

    Gute Reise. ;)


    (brauchte mal einen Grund das Enterprise Smiley zu benutzen)

  • Danke.

    Mit den Kontingenten ist das in diesem Falle nicht weit her. Es sind alles Regionalverbindungen, da gibt es keine Sparpreise. Bin mal gespannt, was die Verkehrsverbände mir hier erzählen werden.


    "Die Bahn" - Reisezentrum in Aschaffenburg Hbf - hat mir darauf direkt geantwortet: Es handele sich um Angebote von regionalen Verkehrsverbänden, dazu können wir nichts sagen. Aber wenn Sie ihr Ticket bei uns kaufen, stellt sich die Frage nicht.


    Ja, danke... krieg ich das DB Ticket aber auch für 7 statt 14 Euro? ^^

  • ohh als zusätzliche Möglichkeit (nicht direkt Vertriebsweg) - Zugbegleiter mit dem mobilen Terminal, dann i.d.R. mit Aufschlag, wenn es nach Fahrtantritt erfolgt

    Vor vielen Jahren, als ich noch jedes Wochenende zwischen Heimat und Ausbildungsstelle gependelt bin, war es möglich, sich am Automat ein beliebiges Ticket zu holen und dann beim Zugbegleiter auf das eigentliche Ziel umzubuchen, meistens mit Zuzahlung. Z.B., man war in Eile und hat schnell am Automat ein Ticket für 5€ geholt. Wenn das eigentliche Ticket 20€ gekostet hätte, dann konnte man beim Zugbegleiter die restlichen 15€ nachzahlen. Keine Ahnung, ob das heute noch geht.

  • Soeben kam eine Antwort vom RMV. Erstaunlich eindeutig. Ich brauche ein Ticket, gültig ab dem letzten bayerischen Bahnhof bis zum hessischen Ziel. Schade, denn der "smart"-Tarif funktioniert nur bei rein hessisch-hessischen Verbindungen.

    Aber den 1,35 Euro mehr kann ich gerade so verkraften.