Durchführung Leitung durch Ziegelwand, wie macht mans?

Ist die Wand massiv? Was für Ziegel? 40cm hört sich eher nach Mehrschicht an. Musst aufpassen beim Durchbohren, daß nicht die Luftkanäle miteinander verbunden werden. Also je nach Aufbau der Wand eine Durchführung einkleben/einschäumen, so daß z.B. die Luftschicht hinterm Klinker nicht mit den Luftkanälen in den Ziegeln verbunden ist und zusätzlich auch alles von außen und innen abgedichtet ist, damit keine Feuchtigkeit eindringt.

Bei massiven Ziegeln einfach durchbohren.

In jedem Fall nicht waagerecht bohren. Das Loch Außen sollte unterhalb des Loches Innen sein, so daß eventuell eindringendes Wasser nach Außen geführt wird (hab mindestens 4% Gefälle im Kopf) und Außen und Innen abdichten. Gibt da spezielle >Dichtaufsätze oder Dichtmasse, die eingepresst wird. Ich meine auch mal fertige Durchführungssets gesehen zu haben, die eine 2K Abdichtung haben: Bohren, Dichtschlauch walzen und reinstecken, Kabel durch, warten. Der Schlauch dehnt sich aus und dichtet alles ab. Die DTAG hatte hier sowas.

Zitat von Toshi

Zitat von tante ju

Ist die Wand massiv? Was für Ziegel?

Poroton, innen und außen verputzt. Glaube es sind eher 38cm. Kein Klinker, kein Styropor außen.

Cellpack Warmschrumpfdurchführungen gibts, die sind aber eher für unterirdische Hauseinführungen und brauchen eine

50mm Bohrung.

Neben der Besonderheit für Poroton bohren, schräg bohren, innen und außen richtig abdichten.

Zitat von Toshi

Zitat von tante ju

Neben der Besonderheit für Poroton bohren, schräg bohren, innen und außen richtig abdichten.

Reicht da wasserfeste Spachtelmasse oder sollte das was anderes sein?

Es muß dauerelastisch und witterungsbeständig sein. Spachtelmasse ist nicht so gut.

Zitat von Toshi

Zitat von tante ju

Es muß dauerelastisch und witterungsbeständig sein. Spachtelmasse ist nicht so gut.

Eher sowas: https://www.obi.de/silikon-acr…15d4b5ab268656feff0e2d7#/ ?

Bin kein Freund von Silikon außen. Bin aber auch kein Fachmann. Mein Favorit für dauerflex Abdichtungen ist https://www.bauhaus.info/abdic…ff-power-elast/p/20508326

Ich habe vor vielen Jahren eine Bohrung gesetzt, das Kabel durchgeführt und in eine wasserdichte Aufputzdose an unsichtbarer Stelle gesetzt. Da dort mit keinem Wasser zu rechnen ist, habe ich es einfach so gelassen. Solltest Du Wassereinbruch befürchten, dann kann das hier ggf. helfen:

https://www.beko-group.de/produkte/brunnenschaum_id724

Liegt denn die Kabeldurchführung jetzt geschützt unter dem Carport? Das habe ich noch nicht so richtig verstanden?

Ich habe hier am Haus diverse Kabeldurchführungen. Vom Keller in die Garage, von der Garage in den Garten. Sat-Kabel zur Satelliten-Schüssel, die an der Aussenwand hängt (also nicht auf dem Dach). Da gibt es nirgends irgendeine Abdichtung. Aber auch keine Feuchtigkeit. Die Satelliten-Verkabelung hat sogar der Elektriker gemacht. Da war nur die Kabelschlaufe wichtig, damit das Wasser nicht an den Kabeln entlang in die Mauer läuft.

Mein Arbeitszimmer grenzt an einen ungenutzen Balkon (Balkonnische). Da habe ich einige Löcher gebohrt, um diverse Außensensorik anzubringen. Auch da ist nirgends irgendwas feucht.

Vielleicht sind meine Schwerbetonsteine im Keller und Hohlblocksteine im Obergeschoss der Grund, dass das hier alles ohne besondere Maßnahmen prima funktioniert. Oder vielleicht liegt es auch daran, dass ich bei einem ordentlichen Starkregen sowie Wasser im Keller habe, und dass die paar Löcher da einfach Pillapalle sind.

Zitat von Toshi

Wie sieht so eine Kabelschlaufe aus?

Im Prinzip so wie auf diesem Bild (natürlich nicht in so einem spitzen Winkel :

https://fernseherfuchs.com/wp-…chfuehrung-wassersack.png

Ich wollte auch gar nicht sagen, dass so eine Schlaufen in deinem Fall sinnvoll ist, sondern nur, dass die Abdichtung des Bohrloches bei meiner Verdrahtung überhaupt kein Thema war.

Eine senkrechte Hauswand ist (außer vielleicht bei einem Hausboot) ja sowieso nicht wasserdicht. Ist das Haus gescheit gebaut (Dachvorsprünge usw.), läuft da auch nix rein, wenn man ein bißchen mitdenkt.

1. Ziegelwand bohren, nach Möglichkeit nicht ums Loch rum zertrümmern - was bei Ziegeln gerne mal vorkommt.
2. Leichtes Gefälle nach außen
3. Entlang des Kabels sollte kein Wasser in die Wand geleitet werden (d.h. nach dem Loch geht das Kabel außen nach unten, nicht nach oben weg)
4. Außer, man will zusätzliche Zwangsbelüftung und evtl. ein Insektenhotel, sollte das Loch nicht größer als notwendig und nachher nicht offengelassen werden. D.h. zuschmieren ums Kabel rum. Da tut's aber einfacher Gips oder Verputz wie beim Rest der Wand. Eine Kältebrücke ist das sowieso, und da kann man auch nicht viel dagegen machen.

Zitat von Toast_r

Zitat von detlef

nur, dass die Abdichtung des Bohrloches bei meiner Verdrahtung überhaupt kein Thema war.

Man kann das ganze zwar übertreiben, garnicht abdichten finde ich aber auch keine gute Idee.

Je nachdem, wieviel Platz da bleibt, ist das hinterher unter Umständen eine Einflugschneise für ein Wespennest.

Spinnen bauen in solchen Löchern auch gerne ihre Nester.

Bei mir hier sind es ja überwiegend Kellerräume. Die sind sowieso ein Spinnenparadies. Die halten den Keller frei von sonstigem Ungeziefer.

Und bei den Löchern in den Auswänden meines Arbeitszimmer ist praktisch keine Luft zwischen Kabel und Wand. Eine Spinne passt da nicht durch.

Zitat von Toshi

Hat jemand von Euch Erfahrung mir der Ausführung von oberirdischen Mauerdurchführungen durch eine Außenwand (keine unterirdische Hauseinführung). Es geht um eine Ziegelwand 40cm. Gewünscht ist eine 5x10mm2 für eine weitere kleine UV im Außenbereich (unter Carport).

Dafür gibt's für so ziemlich jeden Einsatzzweck Kabel- oder Leitungsdurchführungen. Guckst du z.B. mal hier.

Zitat von DiMa

Zitat von Toshi

Hat jemand von Euch Erfahrung mir der Ausführung von oberirdischen Mauerdurchführungen durch eine Außenwand (keine unterirdische Hauseinführung). Es geht um eine Ziegelwand 40cm. Gewünscht ist eine 5x10mm2 für eine weitere kleine UV im Außenbereich (unter Carport).

Dafür gibt's für so ziemlich jeden Einsatzzweck Kabel- oder Leitungsdurchführungen. Guckst du z.B. mal hier.

Die sind i.A. für die grade nicht angefragte unterirdischen Hauseinführungen gedacht.

Oberirdisch nimmt man sowas nur in extremen Ausnahmefällen.

War der erste Link, den ich gefunden habe - aber stimmt, die haben überwiegend Durchführungen für drückendes Wasser und Betoneinbau. Dann halt weitergooglen, dann findet man z.B. Mauerdurchführungen von Cellpack. Von 3M gibt's auch welche AFAIR, aber ich find' gerade nur das Äquivalent für Durchführungen durch Dampfsperren...

Und die werden eben nicht mit Silkon (oder Brunnenschaum 😂) eingebaut, sondern mit passenden (zugelassenen) Dichtmitteln. Die funktionieren aber nur, zu(ver)lässig wenn die Leitungen in einem Rohr geführt werden - daher nimmt man die Mauerdurchführung.

Kann man sich mit Leer-/Schutzrohr mit passendem Durchmesser, Schrumpfschlauch und einem geeigneten Dichtmittel natürlich auch selber bauen. Das wird dann aber i.d.R. nicht UV-beständig sein (und hat natürlich auch keine Zulassung).

Für nen Ingineör ist nix zu schwör !

Zitat von Wolfgang_A

Für nen Ingineör ist nix zu schwör !

Vor allem für den Theoretiker ohne jegliche Erfahrung in dem Bereich.

Wenn sowas dabei rauskommt, würde ich es dann doch besser dem Elektromeister überlassen.

Ich weiß ja nicht, ob sich die Kommentare auf mich beziehen - aber bei mir sind sämtliche Durchführungen, die nicht über die Decken und dann unter dem WDVS nach unten geführt wurden so ausgeführt worden. Mauerwerk ist KS.

Bei den Nachbarn wurde PV nachgerüstet - da wurde die Hauseinführung ebenso ausgeführt.

Aber keiner hindert euch, einfach ein Loch zu bohren und das dann mit Brunnenschaum oder Silikon zuzustopfen 😀

Zitat von DiMa

Ich weiß ja nicht, ob sich die Kommentare auf mich beziehen - aber bei mir sind sämtliche Durchführungen, die nicht über die Decken und dann unter dem WDVS nach unten geführt wurden so ausgeführt worden. Mauerwerk ist KS.

Wenn der Kunde es bezahlt, kann ich mir das schon gut vorstellen, dass sowas eingesetzt wird.

Ich persönlich bin da gar nicht gefragt worden - das hat mein TGA Planer so angeordnet... Kann natürlich sein, dass der keine Ahnung hat, oder nur Geld schinden wollte. Das trifft dann vmtl. auch für die PV-Fachplaner in der Nachbarschaft zu.

Gekostet hat so eine Mauerdurchführung übrigens 120€ (EP), hab' ich gerade extra nochmal nachgeschaut. Ich hab' insgesamt vier davon für die Erdkabel (kein Keller). Fällt bei meiner Haustechnik eher unter Rauschen.

Geld scheffeln will ich jetzt gar nicht unterstellen. Aber 480 Euro für Kabeldurchführungen würden bei mir nicht im Rauschen untergehen. Für das Geld habe ich meine komplette Garage verkabelt inkl. Durchführungen.

Aber jeder so wie er mag oder kann.

Ich glaube nicht, das die Verkabelung meiner Garage 480€ gekostet hat, die Technik meines Hauses und in diesem Fall: Meines Gartens dagegen signifikant mehr - sorry, ich verstehe den Zusammenhang nicht.

Sorry ich hatte den OP nicht als Frage nach "was ist die billigste DIY-Methode für eine bauphysikalisch relevante Maßnahme wegen Durchdringung der Außenhaut" verstanden.

Mein Fehler - ich bin 'raus.

Zitat von DiMa

Sorry ich hatte den OP nicht als Frage nach "was ist die billigste DIY-Methode für eine bauphysikalisch relevante Maßnahme wegen Durchdringung der Außenhaut" verstanden.

Es gibt eben eine gewisse Bandbreite, wie man's machen kann. So habe ich die Frage verstanden.

Meine DIY-Methode ist übrigens von meinem Elektriker abgenommen. Und der hat's an anderer Stelle genauso gemacht.

Das ist der in #18 referenzierte Kit.