Meine bisherigen Erfahrungen zum Modifizieren von Award BIOS (gilt für 386-Pentium II) mal im Schnelldurchlauf:
Habe awdbedit (Award BIOS Editor) ausprobiert, großer Reinfall, bereits beim Versuch, verschiedene Funktionen/Attribute im BIOS zu verändern, funktioniert nicht, weil bereits diese falsch angezeigt werden, oder gar nicht. Dabei wäre die Idee gar nicht so schlecht, dass auch mit Hilfe eines Windows-Programms tun zu können. Es gibt noch ein weiteres Programm, was leider auch nur bedingt gute Resultate liefert, AwardMod. Schade eigentlich.
Viel besser ist MODBIN benutzbar, hier werden die Funktion/Attribute zuverlässig angezeigt, und können auch verändert werden. Leider kann man das nicht mehr über award.com selbst herunterladen, aber mit Hilfe von archive.org kommt man u.a. auf diese wirklich gute Übersicht, wie so ein BIOS aufgebaut ist.
Herunterladbar ist MODBIN 4.50.63A aber bspw. >hier<. Die neueste downloadbare Version für Award 4.5x BIOSse ist die MODBIN 4.50.80, leider auch nur auf archive.org zu finden.
MODBIN bietet viele Optionen, gibt aber keinen Zugriff auf den eigentlichen BIOS-Code. Wenn man MODBIN benutzt, wird nach dem Laden (ohne wieder das Programm zu beenden) eine Datei "original.tmp" im gleichen Verzeichnis erzeugt, diese enthält das ungepackte (LZH Komprimierung wird genutzt) eigentliche System-BIOS (und keine anderen Module/Controller-BIOS Addons).
Um diesen BIOS-Code direkt zu bearbeiten, gibt es bestimmte Tools wie AWDHACK (findet man leider nur aus relativ dubiosen Quellen) oder CBROM. Habe AWDHACK 1.3 ausprobiert, finde das auch nicht wirklich toll. CBROM gibt es in verschiedenen Programm-Versionen, bspw. die CBROM 1.32, passend zu verschieden alten BIOS-Versionen.
Gemein ist beiden Tools (AWDHACK und CBROM), dass MODBIN zum Herauslösen des System-BIOS-Teils benutzt werden muss.
Meine Erfahrung ist, dass man das auch via Windows 98SE machen kann, d.h. eine DOS-Kommandoaufforderung startet, MODBIN darin startet und das jeweilige BIOS-ROM (*.AWD meist, am Besten aber in *.BIN umbenennen) lädt. Dann startet man eine zweites DOS-Fenster und schaut im Verzeichnis nach, wo MODBIN und die Flash-ROM-Datei liegt - man findet dann auch dort die "original.tmp". Diese kann man dann im 2. Fenster mit einem Hex-Editor oder sonstwas weiter bearbeiten, mit LHA 2.55 wieder packen und später mit dem Rest der Dateien, die mit CBROM erzeugt werden, wieder zusammenführen. Das zusammengeführte Ergebnis kann man dann im Besten Fall auch flashen (mit AWDFLASH, PFLASH oder dem 28F001 aus dem MrBIOS-Paket).
Wenn man gezielt in Google nach CBROM und MODBIN sucht, findet man auch diverse Seiten, die Beispiele für solche Code-Modifikationen zeigen.
Ich habe so auch die Scancode-Tabelle (einfach nach 'qwerty' oder 'qqwweerrttyy' in der Binär-Datei suchen) patchen können, um eine deutsche Tastatur bereits ohne KEYB GR nutzen zu können.
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Für den IBM AT habe ich das bereits auch schon geschafft, da gibt es kein spezielles BIOS Editor-Programm, man muss nur wissen dass jedes PC-ROM eine Prüfsumme besitzt, die auch abgefragt wird, diese Prüfsumme (es ist kein besonderer Algorithmus, sondern es werden nur Bytes addiert, ein Überlauf wird nicht berücksichtigt) kann man an einer "freien" Stelle im BIOS (bspw. wo nur FF gefunden werden) mit einer Veränderung eines Bytes wieder korrigieren. Natürlich braucht man für den IBM AT auch ein Tool, Even+Odd ROM zu splitten und wieder zusammenzuführen.
Als Tipp: 86Box ist super geeignet, solche veränderten BIOS-ROMs auszuprobieren. Im Programmverzeichnis von 86Box gibt es ein ROMS\machines Unterverzeichnis, dort sind auch die BIOS-ROM Dateien in Verzeichnissen pro Maschine zu finden. Das komplette ROM-Paket findet man dazu auch >hier<.
Für Modifikationen an AMI BIOS Versionen werde ich später hier noch einen weiteren Beitrag einstellen.
