Macintosh SE und SCSI-Adapter mit SD

  • Liebe Forenmitglieder,


    ich habe gestern für 30€ einen Macintosh SE mit 800kb Diskettenlaufwerk bekommen. Der Mac startet, aber ich bekomme ein Diskettensymbol mit Fragezeichen. Ich gehe daher sehr stark davon aus, dass die SCSI-Festplatte tot ist. Jetzt wollte ich fragen, welchen SCSI-Adapter mit SD-Kartenzugang ihr für den Macintosh SE nutzt. In Youtube-Videos wird erläutert, dass das mit SCSI2SD etwas schwierig ist, da die Version 5.X keine Kompatibilität für SE-Rechner garantiere (nur SE/30). Es existieren aber weitere Varianten, wie BlueSCSI, MacSD oder RAScsi. Habt ihr da Erfahrungswerte, die ihr mir nennen könnt? Möchte einen Fehlkauf tunlichst vermeiden.


    Viele Grüße!

    Macintosh Color Classic Fan

  • Es gibt durchaus auch Mac SE OHNE Festplatte. Und zwar ab Werk. Kann also sein, daß da alles OK ist und der Rechner einfach nur eine Bootdiskette haben mag - wofür auch das Symbol steht.


    Zur eigentlichen Frage kann ich nix sagen - SCSI2SD welche Version - aber Dir die Seite knubbelmac.de für alles andere empfehlen. Außerdem willst Du evtl. mal nachschauen, wie das so mit der PRAM Batterie aussieht ...


    Ansonsten wäre die einfachste Lösung erstmal eine externe SCSI Platte (oder evtl. sowas wie ein ZIPdrive).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ja, die PRAM Batterie muss ich unbedingt noch anschauen. Leider habe ich keine Torx15 in der nötigen Länge, um das Gehäuse zu entfernen. Ich muss das die Tage unbedingt nachholen. Kann ich die einfach mit einem Seitenschneider entfernen, wenn die Batterie festverlötet ist? Bei meinem Power Macintosh G3 (266 Mhz) habe ich heute noch die Batterie entfernen können.


    SCSI2SD Version 5.X sei wohl nicht kompatibel, da die Mac SE keinen richtigen SCSI-Standard verwende (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=wXWlJFrX19s). Und für eine v6.X möchte ich keine 120€ zahlen, wenn ich mit einem MacSD bereits eine CD-Emulation habe.


    Wo bekomme ich denn eine Bootdiskette her? Muss ich hierfür eine MF-2DD formatieren. Habe hier noch Amiga Disketten rumliegen, die ich verwenden könnte. Aber geht das? Mit dem Power Macintosh G3 könnte ich die Disketten wohl formatieren. Aber dafür muss ich mich noch einlesen.


    Vielen Dank für deine Antwort ThoralfAsmussen

    Macintosh Color Classic Fan

  • Der Mac SE erfüllt den damaligen SCSI-Standard. Was sonst? Lediglich der Mac Plus, der vor Verabschiedung des SCSI-Standards auf den Markt kam, hat eine Abweichung hinsichtlich der Spannungsversorgung von Termpower. Und das ist keine dramatische Einschränkung. Ok, beim Mac Plus sollte für manche Festplatte die dritte und letzte ROM-Version eingebaut sein, weil sich manche Festplatten(!) damals nicht an den SCSI-Standard hielten.


    SE aufschrauben, nachschauen, ob überhaupt eine Festplatte drin ist. Eigentlich(!) ist solch eine drehende Festplatte nicht zu überhören, wenn sie losläuft. Außer der Lüfter überdeckt alle anderen Geräusche ...


    Gruß, Ralf

  • Wenn Du einen G3 hast und der am Netz hängt, dann sollte das das einfachste sein damit die Bootdisketten zu erzeugen. Alles andere wird "hassle".


    Wo man die passenden Dateien findet, schreibt Dir vielleicht noch jemand direkt (weiß es leider bei Apple Sachen nicht, gibt es aber sicherlich; vielleicht sogar direkt bei Apple selbst). Ob die Disketten groß oder kleine sein dürfen hängt am verbauten Laufwerk im SE. Das solltest Du auch rausbekommen können, wenn Du hinten auf dem Klebchen die korrekte Bezeichnung der Maschine abliest. Normalerweise heißen die dann irgendwas mit FDHD, wenn sie mehr als 800kB können.


    Wenn die Sachen übers Netz geholt werden, sollte man die ZIPs o.ä. erst auf dem G3 auspacken, sonst verliert man Teile der Dateien (Res).



    Die Batterien gibt es beim SE , SE/30 wohl in verlötet oder mit Einsatzsockeln. Je nachdem wie es so aussieht solltest Du evtl. hier ein Foto posten oder, wenn es OK ist, mal die Spannung messen - wenn die noch gut ist, kann man es ja evtl. auch lassen. Ansonsten ist abknipsen direkt an der Batterie ein gute Version, dabei soviel wie möglich von dem "Draht" stehen lassen, also nahe an der Batterie abschneiden. Dann kann man nämlich die Kabel der Ersatzbatterie, die man evtl gleich weit weg vom Board ablegen will, gleich direkt oben an die alten Kontakte löten und muß nicht direkt am/im Board rumlöten.


    https://upload.wikimedia.org/w…Macintosh_SE_Main_PCB.jpg


    Sehr schön für sowas sind entweder bereits verpackte Akkusets, wie man sie "mit Lötfahne" bekommt. Oder Einsätze wie z.B. hier


    https://www.reichelt.de/batter…n-halter-2xaa-p44629.html (schön)

    https://www.reichelt.de/batter…halter-1xaak-p113154.html (einfach)




    edit: evtl. ist es eine gute Idee, die neue Batterie anzulöten und dann erst abzuschneiden. hat auch den Vorteil, daß der NVRAM niemals spannungsfrei ist. Zumindest scheint es da manche Chips zu geben, die nach längerem "stromlos" nicht wieder mitspielen wollen (Info aus dem Acorn Bereich).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Einmal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Nachträglich vom Nutzer verbaute Laufwerke sind beim SE sehr selten, da damals die wenigsten Leute das Werkzeug hatten, die Dinger aufzumachen.

    Ok, da bin ich anders sozialisiert :) Bei uns im Studentenwohnheim war's Ende der 1980er eher unüblich, daß die Rechner vollständig geschlossen waren. Ich hatte zwar "nur" ein bis zwei Mac 512, aber deren Rückwände standen meist irgendwo anders. Ich hatte sämtliche Besucher bereits angelernt, daß sie mich fragen, bevor sie was anfassen :)


    Gruß, Ralf

  • Ein paar Bilder vom SE und dessen Innenleben wären hilfreich. Im alten SE mit dem 800k Floppy wurde gerne die MiniScribe 8425S verbaut. Diese Platte lässt sich häufig durch ein paar Tropfen Öl auf der Achse des Schrittmotors wiederbeleben.


    Eine Alternative zur HDD ist entweder ein iOmega ZIP 100 SCSI oder eine SD-Lösung wie BlueSCSI, SCSI2SD oder RaSCSI.


    /edit: BlueSCSI funktioniert definitiv im SE.

  • Manchmal hilft auch das, damit eine lange nicht mehr benutzte Harddisk

    wieder läuft.


    Macintosh 1 Stunde laufen lassen

    Ausschalten, 3 Sekunden warten und wieder einschalten


    Vielleicht läuft dann die Harddisk wieder an und wenn du Glück

    hast, startet der Macintosh anschliessend von der Harddisk.


    Wenn das einmal funktioniert hat, dann hast du die Harddisk

    wieder gerettet, da war ein Öltropfen verklemmt ;)


    LG Rappi

  • Lieben Dank für die zahlreichen Hinweise und Hilfestellungen. Der Schlitz der Platte ist wahrscheinlich oberhalb der Diskette und eine LED-Leuchte ist auch dabei und sie geht an. Ich meine, sie leuchtete rot. Naja, sobald ich eine lange Torx 15 habe, schraube ich sie sofort auf und stelle die Bilder hier rein.


    Schönen Abend euch allen.

    Macintosh Color Classic Fan

    • Offizieller Beitrag

    Kleiner Tipp zum Torx: Für meinen schon vorhandenen Steckschlüsselsatz gab's im Baumarkt einen passenden Verlängerungsschaft für kleines Geld.

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


    Mein Netz: Acorn | Atari | Milan | Amiga | Apple //e und IIGS | Macintosh | SUN Sparc | NeXT |SGI | IBM RS/6000 | DEC Vaxstation und Decstation| Raspberry Pi | PCs mit OS/2, BeOS, Linux, AROS, Windows, BSD | Stand-alone: Apple //c und III | Commodore 128D | Sinclair QL | Amstrad | PDAs

  • Nochmal zum Thema BlueSCSI...


    Da die 40MB SCSI-Platten etwas problematisch sind, habe ich doch wieder die aktuelle Version davon gekauft und gestern zusammengebaut:



    Alle Infos gibt es hier: https://github.com/erichelgeson/BlueSCSI

    Und hier: https://scsi.blue


    Es läuft im SE problemlos. Die Images können mit Basilisk II erstellt und bearbeitet werden.

    Kleines Manko: BlueSCSI arbeitet mit HDD Images, während mini vMac Volume Images nutzt, die nicht untereinander kompatibel sind.

  • Nochmal zum Thema BlueSCSI...

    Es läuft im SE problemlos. Die Images können mit Basilisk II erstellt und bearbeitet werden.

    Kleines Manko: BlueSCSI arbeitet mit HDD Images, während mini vMac Volume Images nutzt, die nicht untereinander kompatibel sind.

    Hast du dir die Platinen selbst in China bestellt oder ein Kit?

    An Bauteilen sind das ja nur ein paar Euro...

    Braucht man einen Programmer oder kann man das mit der Arduino IDE über USB programmieren?


    Christian

  • Ich habe das Kit von FlameLily in UK bestellt und zu viel dafür bezahlt, dafür war die BluePill Platine bereits programmiert und alles musste nur zusammengelötet werden. Fertige Platinen verkauft er auch, aber den Spaß des Zusammenlötens wollte ich mir nicht nehmen lassen.

    • Offizieller Beitrag


    Eine Werkzeugempfehlung noch.

    ja den Hazet hatte ich mir die Tage bei Amazon für paar € geordert ;) hab zwar den originalen Mac-Cracker und andere passende aber der Hazet ist dennoch nicht verkehrt ;)

  • Die Fragen stelle ich mir auch, bräuchte mehrere für meinen SE, CC und evtl meinen Quadra 700, da wäre selber bauen sicher die billigere Lösung. Leider keine ich mich 0 mit PCBs aus 😅

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  • Zwischenstand zu meinem Macintosh SE: Dieser ist derzeit bei meinem Recapper olDirdey. Nun, die Bilder sehen wirklich katastrophal aus. Ich wundere mich, dass der Macintosh überhaupt gestartet ist. Kein Plan, wie der Vorbesitzer diesen Mac genutzt hat. Er scheint wohl des Öfteren neben einem Zementmischer gestanden zu haben. Ich kann mir das nicht anders erklären...


    Bild 1: Die Abdeckung ist runter.


    Bild 2: Das Logic Board ist nicht mehr erkennbar.


    Was erfolgt jetzt: Reinigung, dann anschließendes Recappen. Der Netzschalter muss ebenfalls ausgetauscht werden, da dieser nicht mehr in die Aus-Stellung geht. Für die Batterie wird eine Lösung wohlmöglich mit einer Knopfzellenbatterie gefunden.


    Ich werde berichten.

    Macintosh Color Classic Fan

    Einmal editiert, zuletzt von Jungleboy ()

  • Hui, der ist ja ordentlich verschmutzt. Die Festplatte sieht nach der guten alten MiniScribe 8425S aus. Ein Tropfen Öl auf die Welle des Schrittmotors ist sicher einen Versuch wert.


    Zur Batteriesituation... Ich habe beim Ur-SE die Varta ausgelötet und durch einen 1/2 AA Sockel ersetzt, wie er auf den späteren Revisionen der Platine verbaut wurde.


    • Offizieller Beitrag

    Lol... eigentlich schon fast ein Kunstwerk, was in einen Bilderrahmen gehört ;)


    Den Schalter kann man ganz einfach zerlegen, reinigen und wieder nutzen :) da sind nur Plättchen und ne Feder drin und da wird der Schmodder drin hängen.