Winifried Göpfert - SFB Computer Club 1985 (Fernsehsendung)

  • Ist es neuerdings verboten, Youtube-Links zu posten?


    https://www.youtube.com/watch?v=mPMuFXhCZws

    https://www.youtube.com/watch?v=jIzq_ws3wys

    https://www.youtube.com/watch?v=bRWvom-vs1k

    https://www.youtube.com/watch?v=xNJXw8rr1UU

    https://www.youtube.com/watch?v=xnDmrg7BWec


    SFB Computer Club - Teil 1-5/5 - mit Winfried Göpfert - SFB Wissenschaftssendung 1985



    auf Wunsch und weil man es so einfach bei YT findet - Winifried Göpfert - da braucht man noch nichtmal einen KI Algorithmus, um die richtigen Videos aus Millionen rauszusuchen, bei dem Namen ...

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich schätze mal, das ist er auch,, oder? Da fehlt aber noch der SFB Computerclub. Ist aber möglicher Weise im Vergleich zum WDR Computerclub zu unbedeutend für einen Artikel?!

  • Was meinst Du mit "zu unbedeutend für einen Artikel" ??

    Er hat doch einen Eintrag.


    Was sicherlich aus heutiger Sicht sehr spannend zum Anschauen ist, dürfte dieses "Wissenschaftsmagazin Dimensionen" sein, was da erwähnt wird. Da das nur halbjährlich erschien, hat man da nicht soviel Lesestoff und außerdem ist das bestimmt sehr schön divers gemischt, weil die Schreibenden wahrscheinlich freie Wahl des Themas hatten. Insbesondere auf amerikanischen und UK Unis gibt es immer mal wieder noch Restbestände von Semesterarbeiten aus dem Beginn des Netzzeitalters - das ist manchmal wirklich extrem schön anzusehen und auch aus Sicht des Classic Computing ( oder Vintage oder Retro oder auch nur rein informativ ) teils ziemlich interessant.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • SFB Computer Club - Teil 1-5/5 - mit Winfried Göpfert - SFB Wissenschaftssendung 1985

    Ich hatte mir gestern beim nächtlichen Runterfahren des Forums die 1.Folge angeschaut: im Hintergrund ist manchmal ein Mac zu sehen, d.h. die Jahreszahl der Ausstrahlung paßt so ungefähr. Aber einerseits sehe ich die "Optik" des Moderators und bin erstaunt über die 1970er-Details, andrerseits sehe ich die Erklärungen der BASIC-Programmierung. Auch das ist 1970er-Niveau. Wer hat denn im Jahr 1985 noch solchen "Kinderkram" mitgemacht? Zu diesem Zeitpunkt gab es richtige Betriebssysteme und Entwicklungsumgebungen, es gab strukturierte Programmiersprachen und leistungsfähige Editoren.

  • Wer hat denn im Jahr 1985 noch solchen "Kinderkram" mitgemacht?


    Also mein "Editor" war ein paar Jahre später der bekannte Screeneditor vom Commodore Basic, wo man sich mit dem Cursor frei auf dem Screen bewegen konnte und Basic Zeilen editieren. Und das Betriebssystem hieß "Kernal" ! und war ein ausgewogene Mischung aus Multitasking im IRQ und einige wenigen Routinen, aber sogar mit Graphic !


    So gesehen finde ich das eigentlich recht angemessen. Und was diskutiert wird ist doch ziemlich passend für die Zeit 1984/85. Da hatten VIELE Leute so ein Gerät überhaupt nicht und der C64 begann gerade eben sich so bißchen zu verkaufen - wahrscheinlich mit dem Hauptschwung eher Weihnachten 1985 und 86.

    Die Sendung hätte man im Rundfunk Ost ganz locker 4 Jahre später mit ganz viel Zuschauern nochmal zeigen können. So gesehen paßt das doch zeitlich. An das Original, nämlich an "The Computer Programme" https://www.youtube.com/watch?…oYtnCtLiLspq_Gnng1XusYwPU kommt eh' keine deutsche Sendung ran.



    Die Bekleidung im deutschen Fernsehen ist halt so ein Thema für sich. Aber das ist ja im Land nicht viel anders. Wahrscheinlich ist das was die Leute da anhaben schon die hippe Mode des Oberlehrers oder Weiterbildungsverantwortlichen gewesen - ich nehme an, daß die sich in der Maske vorher schon recht schick gefunden haben. Gestylt sind sie auf jeden Fall alle - auch der Programmierertyp mit dem braunen Pulli und der Matte, der hat auch noch einen Zwilling, der fast genauso aussieht (und da sollte das der regulären Kleidungsmode noch eher entsprechen).


    Wichtig ist aber: DAS da https://www.youtube.com/watch?v=mPMuFXhCZws&t=1281s IST die ZIELGRUPPE ! und der ist auch als einziger zufrieden mit dem Teil - und was er sonst noch sagt, wird wohl auch so gewesen sein. :)

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • SFB Computer Club - Teil 1-5/5 - mit Winfried Göpfert - SFB Wissenschaftssendung 1985

    Auch das ist 1970er-Niveau. Wer hat denn im Jahr 1985 noch solchen "Kinderkram" mitgemacht? Zu diesem Zeitpunkt gab es richtige Betriebssysteme und Entwicklungsumgebungen, es gab strukturierte Programmiersprachen und leistungsfähige Editoren.

    Das ist typisches C64 Heimanwender- und Hobby-Niveau. Diese Entwicklungsumgebungen, strukturierten Programmiersprachen und Editoren gab es für lau? Oder hätten die in der Sendung zum Raubkopieren aufrufen sollen?

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    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Wer hat denn im Jahr 1985 noch solchen "Kinderkram" mitgemacht? Zu diesem Zeitpunkt gab es richtige Betriebssysteme und Entwicklungsumgebungen, es gab strukturierte Programmiersprachen und leistungsfähige Editoren.

    Nun, bedenke bitte die Zielgruppe der Sendungen. Die war mitnichten der ADV und EDV gestählte Profi aus Wissenschaft und Wirtschaft.

    Der Computer als Freizeitbeschäftigung war zu der Zeit noch sehr in den Anfängen.

    Ich weiß noch, wie als Schüler (ja 1984/1985) im Horten in der Computerabteilung stand. Das waren genau die Geräte mit dem "Kinderkram" C64, Atari usw..

    Und schon die waren damals für uns UN-SAG-BAR teuer! Von den Preisen für die Profigeräte, die man im Kaufhaus auch gar nicht sah, ganz zu schweigen.

    Nur mal als Relation, mein erstes Lehrlingsgehalt als Gärtner betrug 1986 sagenhafte 200,- DM.


    Mitte der 80er fing es gerade erst an, das die Computer in die Heime der Menschen vordrangen.

    Die ganzen schönen Entwicklungsgeschichten gab es natürlich, sie waren aber nicht für den Heimanwender gedacht, geschweige denn verfügbar oder erschwinglich.


    Natürllich wirken die Sendungen aus heutiger Sicht altbacken. Nichtsdestrotrotz finde ich sie interessant.

    :sunny:

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Ich weiß noch, wie als Schüler (ja 1984/1985) im Horten in der Computerabteilung stand.

    Ich war zu jener Zeit Student und kaufte mir zu Jahresbeginn 1985 meinen ersten richtigen Computer, einen Apple IIe. Ich hatte zu 99% der Zeit das p-System am Laufen und somit Pascal in einer damals perfekten Programmierumgebung. Das war übrigens seit 1980 auf dem Markt und wurde z.B. ab dem WS1981/82 an der Uni Karlsruhe eingeführt. Dazu verweise ich gerne auf ein Bild aus einem der Pool-Räume der Erstsemesterausbildung: http://www.ralf-kiefer.de/TEMP/apple2uebungsraum.jpg


    Das p-System hätte zwar viel Geld gekostet, aber wir bekamen es frei von der Uni. Ansonsten war es dank der vielen damals "zweibeinigen FTP-Server"[tm] ziemlich frei verfügbar. Nebenbei versuchte ich es mit CP/M, wo es eine erheblich größere Software-Auswahl gab, z.B. dBase, Wordstar, Turbo-Pascal, Fortran, usw.. Aber die Qualität der Benutzeroberfläche hatte zu viel Ähnlichkeit mit dem daraus abgeleiteten MS-DOS, weswegen ich den Apple-II-Slot statt mit der Z80-Karte zu verstopfen mit was Sinnvollerem füllte.


    Mitte der 80er fing es gerade erst an, das die Computer in die Heime der Menschen vordrangen.

    Gerade deswegen hätten Neueinsteiger mit was Vernünftigem beginnen können, wenn z.B. das öffentlich-rechtliche Fernsehen Leute gesucht hätte, die sich auskennen.


    Den Inhalt der Sendung hatte ich im Jahr 1979 ziemlich ähnlich erlebt, nur mit einem PET 2001 mit 8kB RAM. Es war der erste Grundkurs Informatik an meiner Schule. Keiner hatte zu diesem Zeitpunkt viel Ahnung. Und unseren Lehrer hatten wir ab den Herbstferien bereits überholt. Aber als Student versorgte ich ihn später zeitnah mit dem Material aus der Uni. D.h. zum Zeitpunkt der Ausstrahlung konnten meine Nachfolger im Grundkurs Informatik bereits auf die Lehrinhalte der Informatik-Vorlesungen der Uni Karlsruhe zugreifen. Das waren ganz sicher keine solchen BASIC-Spielchen.


    Gruß, Ralf

  • Das ist lobenswert und sicher auch für die Leute in dem Unterricht sehr hilfreich gewesen. Aber man kann doch nicht davon auf die große Masse zurückschließen. Und wenn man den Zugang zu Software in der Form nicht hatte, war das schon nicht wirklich "realistisch", daß da jemand privat irgendwelche großen Entwicklersachen erstanden hätte. Das Acorn C, was ich VIEL später gern gehabt hätte, hat da (>1994) immer noch 700DM gekostet. Keine Ahnung, was so ein p System Pascal 1985 herum kam, aber es wird wohl eher mehr gewesen sein.


    Daß man den Leuten gleich was Richtiges anbieten hätte können, ist ja sicher richtig. Aber es ist halt nicht passiert.



    Hier gab es auch schonmal eine schöne Diskussion über den Sinn (und Unsinn) von BASIC als Sprache. Und da gibt es wohl ziemlich deutliche Ablehnung (bis hin zu Wirth'schen Zitaten), aber eben auch Leute, die das schön gefunden haben, weil es eben überhaupt ein Einstieg war.



    (meiner Erfahrung nach scheitern die Meisten eher an der Logik und Mathematik, die man gelegentlich mal braucht - die eigentliche Sprache ist dann zumindest am Beginn eher "egal")


    Was hätten sie denn für die Sendung nehmen sollen ?? Das BASIC war nunmal gleich dabei und auch in den Grundzügen überall ähnlich. Und vieles in der Sendung sind ja eher Vorstellungen von Sachen, die es gibt und die machbar sind, rein prinzipiell. Das Ganze sieht mir eher nicht nach einem echten "Programmierkursus" aus.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Aber man kann doch nicht davon auf die große Masse zurückschließen.

    Ich werde doch damals nicht der einzige gewesen sein, der Kontakt zu seinem früheren Lehrer und der Schule hielt?


    Und wenn man den Zugang zu Software in der Form nicht hatte, war das schon nicht wirklich "realistisch", daß da jemand privat irgendwelche großen Entwicklersachen erstanden hätte.

    Natürlich nicht. Ich habe zwar die Zeit der Schulhoftauscherei nicht mitgemacht, denn bei mir war's der Campus und das Studentenwohnheim. Nicht viel anders :) Als ich bekanntgab, daß ich 'nen IIe hätte, forderte die "Meute" sofort, daß ich mir eine Z80-Karte kaufen solle. Das tat ich. Und dann mußte ich Disketten kaufen, weil die mich mit CP/M-Zeug überschwemmten. Selbst die Handbücher in kopierter Form haben wir noch ein paar Mal kopiert, bis die Qualität eher unterirdisch wurde. D.h. es war eigentlich (fast) alles verfügbar.


    Die Schulhof-FTPs waren offensichtlich nur in einem Punkt anders: es wurden vorzugsweise C64-Spiele dezentral gelagert. Mit ein bißchen Motivation aus einer "Wissenschaftssendung" hätten das auch andere Inhalte werden können, IMHO.


    Was hätten sie denn für die Sendung nehmen sollen ?? Das BASIC war nunmal gleich dabei und auch in den Grundzügen überall ähnlich.

    Gute Frage! Aus meinem Blickwinkel natürlich einen Apple II mit dem p-System. Aus dem Blickwinkel des Jahres 1981 halte ich die damalige Entscheidung der Uni KA immer noch für die beste. Das Software-Angebot des Jahres 1985 hinsichtlich Entwicklungswerkzeugen in der Commodore-Welt habe ich nie kennengelernt. Da wird's doch auch einen Pascal-Compiler gegeben haben. Wesentlich: und einen Editor!


    Nicht zu vergessen, daß ein Jahr nach dieser Sendung Amigas und Atari STs die Schaufenster und dann die Kinderzimmer füllten.

  • Ich weiß noch, wie als Schüler (ja 1984/1985) im Horten in der Computerabteilung stand.

    Ich war zu jener Zeit Student und kaufte mir zu Jahresbeginn 1985 meinen ersten richtigen Computer, einen Apple IIe. Ich hatte zu 99% der Zeit das p-System am Laufen und somit Pascal in einer damals perfekten Programmierumgebung.

    Ich habe mal in eine alte mc geschaut, Ein Apple IIe kostete damals bei Vobis 5000 DM! Alles andere war also "Kinderkram"? Und ausschließlich solche Systeme hätten deiner Meinung nach in der Sendung gezeigt werden sollen? Für den Heim- und Hobby-Anwender?

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    2 Mal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Wer hat denn im Jahr 1985 noch solchen "Kinderkram" mitgemacht? Zu diesem Zeitpunkt gab es richtige Betriebssysteme und Entwicklungsumgebungen, es gab strukturierte Programmiersprachen und leistungsfähige Editoren.

    Ich habe 86 nach den Sommerferien meinen C64 bei der Quelle abgeholt . Mit dem Kinderkram war ich mehr als 2 Jahre lang Glücklich bis ich mir einen ST geholt habe und mit dem Glücklich war.

    Einen ST hätte ich mir 85 nicht leisten können, kannte auch niemand der das hatte.

    Ständige Interessen: Atari 16/32 Bit - Atari Lynx / weitere Interessen: C64 - Atari 2600/7800 - Sega Mega Drive - Casio Digital Diary SF/CSF (alle Reihen - die sammle ich nicht nur, ich benutze auch) / Psion Serie 3/a/c/mx

    Zu neu für den Verein: Nintendo DS (komplette Reihe)

    Derzeit wieder im Fokus: mein Atari Lynx FlashCard Projekt.

  • Mit dem Kinderkram war ich mehr als 2 Jahre lang Glücklich bis ich mir einen ST geholt habe und mit dem Glücklich war.

    Mit Kinderkram meinte ich Zeilennummern und GOTOs wie in der Fernsehsendung angepriesen.

  • Mit dem Kinderkram war ich mehr als 2 Jahre lang Glücklich bis ich mir einen ST geholt habe und mit dem Glücklich war.

    Mit Kinderkram meinte ich Zeilennummern und GOTOs wie in der Fernsehsendung angepriesen.

    Ging aber nicht anders auf bezahlbaren Computern. So mussten sich Normalsterbliche eben mit so einem Kinderkram abgeben.


    Ich war auch froh, als ich in meinem ersten Job Sprachen ohne GOTO und Zeilennummern programmieren konnte. Da musste ich aber die Computer nicht mehr selber bezahlen. Die kosteten dann schon eher 5-stellig.

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  • Mit ein bißchen Motivation aus einer "Wissenschaftssendung" hätten das auch andere Inhalte werden können, IMHO.

    Naja, aber auf welchen Geräten denn?

    Du warst anscheinend in der, gegenüber ganz vielen anderen, in der "priviligierten" (bitte nicht als Wertung verstehen) Position Zugriff auf die entsprechenden Computersysteme zu haben. Der, sagen wir mal, "Nutzungswiederstand" war schon die Hardware und nicht die Software.

    Vor meinem Hintergrund und dem ganz vieler meiner damaligen Mitschüler, waren das aber Geräte (egal ob CP/M, Apple, UNIX usw) die wir uns, bzw. unsere Familien schlicht nicht leisten konnten.

    In der Informatik-AG gab es 1984 überwiegend VC-20, ein paar C64 und sage und schreibe ein Apple (welchen weiß ich nicht mehr).

    In 1985 gab es dann Olivetti M24, dank einer Finanzierung durch den Förderverein und der Sparkasse (soweit ich mich erinnere).

    Das waren tolle Dinger, aber anschaffen? Nicht drin!


    Die Programmverantwortlichen haben sicher auch mal geschaut wie groß die Zielgruppen so sind und da waren die "Ahnunglosen" bzw. die mit wenig Ahnung gegenüber den angehenden Profis in der Überzahl. Ich fürchte Du warst, mit dem von Dir beschriebenen Hintergrund, gar nicht die Zielgruppe.

    Vielleicht würde es Dich auch gar nicht so stören wenn das unter "Populärwissenschaftssendung" laufen würde?

    Ich finde es aber spannend aus welchen Blickwinkeln, damals wie heute, solche Sendungen betrachtet werden können.

    :sunny:

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Du warst anscheinend in der, gegenüber ganz vielen anderen, in der "priviligierten" (bitte nicht als Wertung verstehen) Position Zugriff auf die entsprechenden Computersysteme zu haben.

    Zugegeben, ich investierte als Student relativ viel Geld in Hardware. 1986 bekam mein Apple IIe eine 3,6Mhz-Karte, dazu 1MB RAM, 1987 bekam der IIe zeitweise bis zu 3MB zusätzliches RAM, dann eine 12,5MHz-CPU. Ende 1987 stand der erste 68k-Rechner in der Bude: Proteus 68010 mit 2MB RAM, Festplatte und OS-9. Ein paar Monate später kamen noch ein paar serielle Schnittstellen dazu, dann 8. Wg. der Terminals.1988 kam der erste Mac dazu, weil ich noch irgendwie 'ne Diplomarbeit gestalten mußte. Ich weiß, daß meine Ausstattung damals überdurchschnittlich war. Meine Bude hatte 2,89m * 2,92m zzgl. Einbauschrank und Waschbeckenecke. Beim Auszug trug ich 11 Bildschirme raus :)


    Ich sah natürlich mein Umfeld. Bis 1986 waren die Apple II und mehrheitlich die Kompatiblen die Standardausstattung im studentischen Umfeld. Commodore-Geräte waren dort Exoten. Es gab vereinzelte Sinclair- oder Schneider-Geräte von den Z80-Fans. Ein Bekannter hatte sogar einen ECB-Rechner. Ab 1986 versanken viele Apple II in der Versenkung, weil fast alle auf Atari ST oder Amiga wechselten. Ab 1984 bereits kauften sich die Ersten (ohne Apple II) irgendwelche MS-DOS-Geräte und selbstverständlich nicht von IBM. Die blieben auf ihrer Schiene. Etliche von den MS-DOS-Sklaven spielten mit einer Sicherungskopie von AutoCAD wg. Studium, was ihre Ausrichtung auf die Intel-Schiene motivierte.


    Es müßte im Jahr 1989 gewesen sein, als Apple mit einer großen Forschungs-/Wissenschafts-Aktion das studentische Umfeld erobern wollte: die Mac SE 1/20 gab's mit Immatrikulationsbescheinigung zum Kampfpreis. Da bereits mit dem WS 87/88 in der Uni Karlsruhe die Apple-II-Pools abgewrackt waren und durch eine dreistellige Anzahl an Mac II ersetzt wurden, auf denen übrigens vorzugsweise Modula-2 (AFAIR später auch Modula-3 und Oberon) gelehrt und geübt wurde, war die studentische Apple-Aktion überfällig.


    Erkennst Du durchscheinend eine Verbreitung von BASIC? ;) Lediglich der Herr mit dem SInclair-Gerät hatte keine Alternative. Aber der hatte dann einen der ersten 80286-Taiwan-Clone.


    Gruß, Ralf

  • Erkennst Du durchscheinend eine Verbreitung von BASIC?

    Ich erkenne auf jeden Fall das es zeitlich betrachtet mehrere Erscheinungsformen der "computertechnischen Sozialisierung" gegeben hat.

    EInmal gab es diejenigen die wie Du im studentischen, akademischen Umfeld mit den Highend-Computern der Zeit in Berührung kamen bzw. welche schon mit den ersten Generationen der in WIssenschaft und Wirtschaft verwendeten Gerätschaften "großwurden". Hier sind sicher schon viel weitergehende Sachen mit den Rechnern, die ja aber nur eingeschränkt für "Alle" verfügbar waren (Preis, Stückzahl etc.), gemacht worden, sodas ich schon nachvollziehen kann, das BASIC nicht mehr so ganz ernst genommen wurde/wird.:sunny:

    Und dann gab es diejenigen, wie ich, deren erste Berührung oder Möglichkeit zur Beschäftigung mit Computern erst Mitte der 1980er, mit dem dann in großen Mengen auf den Markt kommenden Heimcomputern stattfanden. Ich habe etwa 1987/88, also erst relativ spät, bei einem Sonderverkauf von Vobis den CPC gekauft. Waren immer noch zwei Lehrlingsmonate Geld.

    Da war es schon schick, das man das Ding nur anmachen mußte und schon hatte man... genau:) BASIC und sogar mit einem brauchbaren Handbuch.

    Für die ersten Gehversuche war das schon was.


    :sunny:

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Ich erkenne auf jeden Fall das es zeitlich betrachtet mehrere Erscheinungsformen der "computertechnischen Sozialisierung" gegeben hat.

    Das ist eine wirklich gute Beschreibung :) Mir war die damals nicht bewußt.


    Es gab noch eine weitere Art der Sozialisierung, in diesem Spezialfall sogar eine weihnachtliche. Mit meinen Rechnern aus meiner Anfangszeit (Apple IIe, OS-9) konnten meine Eltern nichts anfangen, denn sie hatten, wie die meisten Leute Ende der 1980er, noch nichts mit Computern zu tun. So fuhr ich noch als Student an Weihnachten zum obligatorischen Familienbesuch. In einer alten Reisetasche hatte ich den kompakten Knubbelmac dabei. Am Heiligen Abend nach all dem üblichen Gedöns packte ich den Mac aus, um Eltern und Schwester vorzuführen, wie Computer auch(!) aussehen und funktionieren können. Das What-you-see-is-what you-hope-to-get, also Dokumente auf dem Bildschirm so wie dann ausgedruckt, beeindruckte nicht. Das enttäuschte mich, denn das war aus meinem Blickwinkel der bedeutendste Fortschritt durch den Mac für Otto Normalverbraucher in den 1980ern.


    Aber ich hatte Tetris. Einfach zu kapieren, einfach zu spielen, und dank der dazu passenden Musik ein echter Hingucker. Für zwei Drittel der Restfamilie war der Heiligabend "gelaufen". Die waren nicht mehr wegzubekommen. Klassisch angefixt :) Am nächsten Morgen - ich war studentische Schlafzeiten gewohnt und ganz sicher nicht um 9 aus dem Bett zu bekommen :) - stehen jene zwei Drittel der Restfamilie vor meinem Bett, rütteln mich wach und fragen, wie das geht. Ich im Halbschlaf: "Hinten links ist der große Einschalter, dann warten, dann Doppelklick auf das Icon", das nicht ganz unzufällig auf dem Desktop lag. Erledigt. Mittagessen gab's trotzdem. Eine Woche später am Telefon: "Was kostet so ein Mac eigentlich?" Gebrauchtpreis plus Festplatte plus Speicherweiterung, ich nannte eine Preisspanne. Wieder eine Woche später am Telefon: "Wie lange dauert das, bis Du so einen besorgst und zusammenbaust?" Ich nannte irgendwas mit ein paar Wochen, weil man die Mac 512 damals nicht jederzeit und überall gebraucht bekam. Kurz: zwei Monate später stand solch ein gepimpter Gebraucht-Mac-512 bei meiner Mutter und wurde fast 10Jahre lang intensiv genutzt. Nicht nur für Tetris, Das What-you-see-is-what you-hope-to-get lernte sie nur etwas später schätzen.


    Fazit: auch das ging ohne BASIC :)


    Gruß, Ralf

  • Nette Geschichte.


    Nur das Fazit ... nun ja ... zeigt den eingefleischten Basic Hater.

    Auf dem Mac gab es das aber möglicherweise sowieso nicht in 'guter' Form - da war ja wohl doch eher Pascal angesagt.




    https://www.heise.de/ratgeber/…ng-4795323.html?seite=all


    da mal was aktuelles dazu - mittlerweile ist man sich wohl einig, daß es nicht sosehr und allein an der Sprache selbst liegt, wenn es nicht gut klappt.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Einmal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Programmieren auf dem Mac war nicht das, was den typischen Mac-Nutzer interessierte. Die Macs waren so gesehen vielleicht die ersten echten Anwender-Computer, d.h die wurden von Nutzern ohne viel technische Ahnung gekauft. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern eher ein Pluspunkt für die damaligen Macs im Vergleich zum Rest.


    Daß ich mich mehr im ResEdit und MPW wohlfühlte, ist dann die andere Geschichte :)


    BASIC auf dem Mac? Das gab's natürlich, sogar als Compiler. Ich habe hier M$ BASIC 2.0 vom September 1984 auf der Platte. 1.0 habe ich nicht, Benutzt hatte ich das nie. Das wiederum könnte an der "Pascal-Maschine" Mac gelegen haben, weil dadurch sämtliche Bibliotheksaufrufe in Pascal-Notation vorlagen, auch alle Demo- und Beispielprogramme.

  • https://www.heise.de/ratgeber/...


    da mal was aktuelles dazu - mittlerweile ist man sich wohl einig, daß es nicht sosehr und allein an der Sprache selbst liegt, wenn es nicht gut klappt.

    Da gebe ich Dir fast vollständig recht.


    Allerdings war mein Erlebnis mit BASIC und ein paar mehr Programmzeilen als üblich schon im Jahr 1979 ernüchternd. $KUMPEL und ich hatten sehr schnell erkannt, daß wir mit einem Computer die Möglichkeit hatten z.B. das beliebte Space Invaders nachzuprogrammieren. Gesagt, getan, wir begannen das. Unstrukturiert. Wir kannten nach ein paar Wochen Grundkurs nichts anderes. Wir verzettelten uns hoffnungslos zwischen den GOTOs und GOSUBs. Unsere Space Invaders wackelten manchmal sogar ein paar Sekunden über den Bildschirm, bis uns das regelmäßige "STACK OVERFLOW" (oder wie es beim BASIC vom PET hieß) in die BASIC-Realität zurückholte. Mein erstes Software-Projekt war ein Reinfall.


    Im verlinkten Text*In geht's von den Autorer und Autorinnen hinsichtlich der Lernerer und Lernerinnen ziemlich unlesbar zu. Praktisch nicht konsumierbar*innen. Und die Fähigkeit*innen deutsch*innen Text*innen zu verfassen ist gering: Pairing, Onboarding, Young Professionals, usw. Es geht um Einarbeitung, Einarbeitung und Berufseinsteiger! Punkt.


    Und es geht anfangs um Java. In diesem Punkt bin ich mit Fefe vollständig einer Meinung, wenn's um Programmierer für "verteiltes Echtzeit-Java" geht, also nicht nur Ahnungslose, sondern komplett Ahnungslose. Java ist der seit Jahrzehnten tiefste Punkt, auf den ein "Software-"Entwickler sinken kann. Da gibt's nichts zu retten, nichts zu diskutieren, siehe auch die Pleite vor einer Woche. IMHO.


    BTW ich diskutiere seit ein paar Wochen mit einem Freund aus "alten Zeiten" über unsere Vorliebe zu C. C ohne irgendwelchen angehängten Mist im Name. Bei mir stellte sich diese mit meinem OS-9-Rechner ein und blieb durchgängig erhalten. Vor ein paar Jahren beschrieb ich einen konkreten Fall in de.alt.folklore.computer, siehe Anhang.


    Gruß, Ralf

  • Also ich habe so vor ungefähr 4 Jahren das erste Mal einen wirklich ernst gemeinten Artikel gelesen, wo ein "revival" klassischer funktionaler Programmierung gefordert wurde. Das scheint ja dann in Deine Richtung zu gehen.


    Was mir immer irgendwie sehr gut gefallen hat, war, bezogen auf die Beschreibung dieser Assemblerselbstbauvariante aus dem Textanhang, die Idee, die hinter dem Projekt TAOS stand. Eigentlich hatte das auch mal gute Chancen zur Basis im Amigalager zu werden, aber irgendwie hat sich das recht schnell zerschlagen - die Leute da waren wohl doch zu konservativ und wollten halt ihren Classic Mode beibehalten, wobei man das darauf hätte sehr schön abbilden können. Letztlich ist es nur ein SDK geworden, was aber tatsächlich vorführbar war.

    Die Idee dahinter ist so eine Art JavaVirtualMachine nur eben nicht mit Java sondern mit einem Assembler-artigen Konstrukt, was sich ziemlich gut auf RISC abbildet (und dem ARM ziemlich ähnlich sieht, wohl einfach, weil die Ursprungsidee aus UK kam - wobei die allerersten Ideen dazu eigentlich an einem CPC entstanden sind). Dort ist der Witz, daß man kleine Codefragmente hat, die in verschiedenen Ausgaben vorliegen haben kann - und es letztlich auch möglich ist Routinen durch maschinenspezifische Programme zu ersetzen.



    OOP ist halt ein Mantra. Und man muß wohl auch bißchen dran glauben, daß das Vorteile hat (die es wohl auch unbestreitbar hat -insbesondere wenn, wie bei M$ o.ä., 250 Leute an einem Programm mitschreiben). Ist halt ein bißchen wie SCRUM - das machen auch "alle", aber keiner weiß so recht warum eigentlich.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • OOP ist halt ein Mantra. Und man muß wohl auch bißchen dran glauben, daß das Vorteile hat (die es wohl auch unbestreitbar hat -insbesondere wenn, wie bei M$ o.ä., 250 Leute an einem Programm mitschreiben). Ist halt ein bißchen wie SCRUM - das machen auch "alle", aber keiner weiß so recht warum eigentlich.

    Das mit dem Mantra bei OOP höre ich nur von Leuten, die das selber nicht praktisch nutzen. Versuch doch mal eine etwas umfangreichere Applikation mit UI für Windows, Linux oder MacOS zu schreiben - ohne OOP. Selbst beim Arduino kommst du daran nicht vorbei, wenn du Libraries einbindest.


    Bei SCRUM ist das anders. Da sind auch viele Entwickler unzufrieden, die das täglich machen (müssen). Aber warum das gemacht wird, ist eigentlich klar. Aber das würde jetzt ziemlich abschweifen.

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