pdp8/a läuft!

  • Hallo,

    pünktlich zum Fest hat es geklappt. Die letztens bei viel Regen geholte pdp8/a läuft!


    Hier sieht man die Anzeige, die einem sagt, OS/8 läuft im Leerlauf:


    Und hier ist der Raum, wo meine Racks hinkommen, ein Anfang ist gemacht.

    Da steht die 8/a nun neben der im Sommer geretteten aber defekten PDP11/34. Man ahnt, die beiden Rechner sind vom Design und den Laufwerken her gleich. Beides sind Geräte der zweiten Hälfte der 70er, die Spätphase der Minis. Die RL02 Laufwerke haben eine Kapazität von 10MB und sind damit für eine PDP8 reichlich groß.


    Das 12 Bit System ist gar nicht so einfach in der Lage diesen Platz zu nutzen. Das Dateisystem kennt keine Ordner. So wurde kurzerhand eine Platte in verschiedene Gruppen von Sektoren aufgeteilt und jede Gruppe als ein Device behandelt. So brauchte man bis zu 5 Devices um eine einzelne Platte komplett beschreiben zu können. Weil das Betriebssystem OS/8 aber nur insgesamt 15 Devices handhaben kann, wird es für ein System gegebenenfalls eng. Zwei Platten alleine schon 10 Devices, 2 für Diskettenlaufwerke, Drucker und was braucht man sonst noch....

    In den Kisten einige Ersatzteile und auch ein paar Medien haben sich auf dem Bild versteckt.


    Die 8/a bootet von Diskette, die ich heute erstmal gesichert habe und nun von der Kopie arbeite. An einer PDP8 kann man keine Disketten formatieren, die musste man formatiert beziehen. Zwar hatte ich mir Einige mit PUTR am DOS Rechner mit 8" Laufwerk erstellt, aber das hatte nicht bei Allen geklappt. Immerhin fand sich eine mit der ich dann das Backup machen konnte.

    Wenn das System von Diskette gestartet ist, kann man auch andere Devices booten, die notwendigen Sachen tut das Programm BOOT unter Angabe des Devicetyps. Ist der Typ im aktuellen System mit Treibern hinterlegt, kann man das Device booten. Setzt natürlich voraus, es enthält ein bootbares System.

    Mit BOOT/RL boote ich dann die Platte mit der ID 0.



    Bei der Blockmenge ist klar, das ist keine Diskette.

    In das zweite Laufwerk habe ich auch eine Platte gelegt, war aber zunächst nicht in der Lage darauf zuzugreifen. Bis ich gemerkt hatte, im System ist die ID Nummer 2 konfiguriert, im Schrank war aber ID 1 angeschlossen. In dem obersten Bild sieht man ja die Nummer 0 an der Festplatte leuchten, die Kappe mit der Nummer. Diese Kappen kann man abziehen und gegen andere Kappen wechseln, mit anderer ID. Die Kappen greifen nach innen hinein und codieren die ID!


    Also Kappe gewechselt un dder Zugriff war sofort möglich. Das Gute daran auch, es war das reserve Laufwerk mit der 1. Das funktioniert also auch!


    Demnächst mehr,

    Allen ein schönes Weihnachten

    Volker


    (ja leider waren Bilder weg und Teile vom Text)

    Suche Teile und Geräte für DEC PDP8 Systeme, DEC PDP 11/40 (Unibus) und Teletype ASR-33+ ASR-35. Sowie Zubehör, Doku usw. aus dem Umfeld.

    2 Mal editiert, zuletzt von gnupublic ()

  • Die ersten beiden Bilder fehlen leider... bzw. werden nicht angezeigt.


    Frohe Weihnachten

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • ich frage mich ernsthaft, was mit diesen Sauriern damals bewerkstelligt werden konnte:fp: Rechnen konnten sie nicht mangels Power (CPU+RAM) und speichern auch nicht viel. Wahrscheinlich war man die meiste Zeit mit "Operating" beschäftigt, also Bänder und Druckerlistings durch die Gegend zu tragen und die Kontroll-Lämpchen im Auge zu behalten:nixwiss:

    Wenn ich meinen Produktivitätszuwachs bei der SW-Entw. zu Data General und Prime Zeiten und heute quantifizieren müsste, würde ich das mindestens 100 aufrufen. Klar, die Ansprüche sind gleichermaßen gestiegen. Also viel Spaß beim Entschleunigen mit deinen hübschen Schätzchen:S

  • mit diesen und anderen sauriern wurde gerechnet und konstruiert und gesteuert. x mal schneller als das von hand möglich war.


    wenn man sich manch aufgeblähte software von heute anschaut sollte man sich im gegenteil eher wundern warum die um mehrere größenordnungen gesteigerte leistung heutiger systeme zum teil nicht beim endanwender ankommt und bestimmte dinge gefühlt immer noch so lange dauern wie vor 30 oder 50 jahren.


    auch war damals ein einziger (oder sehr wenige) noch in der lage das komplette system von hardware über os und anwendung zu überschauen und darauf hin zu optimieren. das ist heute bei teams von 3 oder 4 stelligen entwicklerzahlen nicht mehr möglich und es geht immens viel effektivität verloren.

  • Sehr, sehr schön! :thumbup: Nur die Spätphase der Superminis waren die 80er. Ende der 70er war die Hochzeit, der Schränke und Monsterplatinen.


    BG mesch

  • mit diesen und anderen sauriern wurde gerechnet und konstruiert und gesteuert. x mal schneller als das von hand möglich war.


    wenn man sich manch aufgeblähte software von heute anschaut sollte man sich im gegenteil eher wundern warum die um mehrere größenordnungen gesteigerte leistung heutiger systeme zum teil nicht beim endanwender ankommt und bestimmte dinge gefühlt immer noch so lange dauern wie vor 30 oder 50 jahren.


    auch war damals ein einziger (oder sehr wenige) noch in der lage das komplette system von hardware über os und anwendung zu überschauen und darauf hin zu optimieren. das ist heute bei teams von 3 oder 4 stelligen entwicklerzahlen nicht mehr möglich und es geht immens viel effektivität verloren.

    x mal schneller als von Hand - das wahrscheinlich ja. Ich kann mich entsinnen, wie ich Mitte der 80er auf ner Prime 2 Wochen Quicksort in Fortran hacken musste. Heute nimmt man die nächstbeste Collection und und lässt sie sich selbst sortieren. Zeitbedarf weniger als eine Minute. In der Firma werden teilweise noch Tonnen von Cobol gepflegt. Code, den nur der Entwickler versteht, der in zwei Jahren in Rente geht. Soviel zum Thema "überschauen" eines Sumpfgebiets. Nicht, dass es viel besser geworden wäre mit Javascript und PHP. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema::cry::

  • Bei dem Rechner sind 14 Diskmedien dabei gewesen. Und gerne möchte ich deren Inhalt sichern. aber wie?


    Zum Betriebssystem OS/8 hat Kyle Owen den os8diskserver gebaut. Das ist ein Stück Software auf zum Beispiel einem Raspie, was man über eine Serielle Schnittstelle an die PDP/8 anschließt und damit eine Festplatte simulieren kann. Um das zu nutzen, muss man die nötigen Treiber (System-handler und NonSystem-handler) in sein OS/8 einbinden.


    Dieser Vorgang passiert mit dem Tool BUILD.SV unter OS/8. Ohne dafür eine Anleitung zu geben hier kurz eine Übersicht eines fertig eingerichteten Systems:


    .RUN SYS BUILD


    $PR


    KL8E: *TTY

    R2SY: SYS

    R0AB: *R20A *R20B

    R0CD: *R20C *R20D

    RK05: *RKA0 *RKB0 RKA1 RKB1 RKA2 RKB2 RKA3 RKB3

    R01E: *R20E R21E

    RX02: RXA0 *RXA1

    RX8E: *SYS

    SDSK: *SDA0 *SDB0 *SDA1 *SDB1

    $


    In der kleinen Tabelle sieht man vorne den Optionsnamen und nach dem : die Devicenamen. Alle Devices mit Sternchen sind ins System eingebunden.


    Nur eine Option ist SYS, das Bootmedium. In diesem Falle die Option RX8E, was einer Diskette bei DEC entspricht.

    Die Nicht System Treiber dazu heissen RX02 und die Devices RXA0 und RXA1. Haltmal, an RXA0 ist gar kein Sternchen dran! Das liegt daran, weil die Diskette ja schon als SYS eingebunden ist. Hier brauche ich das Gerät nicht nochmal einbinden, muss mir nur merken die erste Diskette ist SYS: und nicht RXA0:! Da werde ich mich bestimmt vertippen, aber ich habe ein Device gespart.

    Die große Platte die ich sichern will hat die Optionsnamen R0AB, R0CD und R01E. Weil die Platten so groß sind (10MB), man unter OS/8 nicht mehr al 4096 Blöcke adressieren kann, wurden die Platten in verschiedene "Partitionen" aufgeteilt: die Platte besteht aus R20A:, R20B:, R20C:, R20D:, R20E:.

    Somit belegt eine Platte 5 Devices! Man will man ja auch noch andere Devices benutzen, Konsole (KL8E) und den os8dikserver zum Beispiel. OS/8 lässt maximal 14 Devices zu!

    Der OS8diskserver kann vier Devices liefern, die maximale Blockgröße speichern können und sich sehr ähnlich wie eine Festplatte verhalten. Die Option SDSK hat die vier Devices SDA0:, SDB0:,SDA1: und SDB1:.

    Mit dem obigen System habe ich nun die maximale Devicemenge eingebunden und das ganze auf eine Diskette gebracht. Boote ich die Diskette kann ich auf meine RL02 Platte und die 4 Medien vom os8diskserver zugreifen, toll!


    Es war ein Kampf das hinzubekommen, denn die Devicetreiber fanden sich nur in verschiedenen Versionen von OS/8 und wollten erst nicht miteinander. Der os8diskserver will kein zu spätes OS/8, die RL02 Treiber aber schon... Da gab es viele kleine Abstürze und Fehlermeldungen. Aber nun tut die Diskette.


    Wohlan, also echte Platte eingelegt, frische leere files in den os8diskserver eingelegt und die Dateien kopiert:

    .COPY SDA0:<R20A:


    Nun befinden sich die Daten auf dem os8diskserver, nachdem das für alle belegten Partitionen getan wurde. Hier waren nur die ersten Drei belegt! Die RL02 Medien werden bezüglich der 10MB also nur wenig benutzt!


    Nun muss aber noch der SYSTEM-HEAD gesichert werden denn darin steckt der bootbare Kern vom OS/8 und die Treiber. Das passiert mit dem Werkzeug PIP.SV und der Option /Y:

    .R PIP

    *SDB1:HEADRL.BO<R20A:/Y


    Dann wird eine Datei mit den entsprechenden Blöcken von R20A: in die Datei HEADRL.BO nach SDB1: gespeichert.

    Soweit also erstmal die Handgriffe am echten Rechner.


    Nun wird mit der Simulation weiter gearbeitet. Mit dem gleichen Floppy-Image wird eine Simh-PDP8 auf dem raspie gestartet und eine leere RL02 Imagedatei attached , sowie der os8diskserver eingehängt.

    Die noch unfertige RL02 Datei muss erstmal mit RL2FMT.SV eingerichtet werden und dann das Dirctory angelegt werden in den 5 "Partitionen". Hierbei ist zu beachten (hat mich Stunden gekostet), dass die erste Partition Platz für den Systemhead bekommen muss. Das erfolgt in einem Zuge mit dem anlegen des leeren Directorys (Zero) :


    .R PIP

    *R20A:</Z/Y

    *R20B:</Z

    *R20C:</Z

    *R20D:</Z

    *R20E:</Z

    *R20A:<SDB1:HEADRL.BO/Y


    Fertig ist die noch datenleere Platte mit frisch kopiertem SystemHead.

    Nun nur noch schnell mit COPY die Daten dahin bringen wo sie herkamen und mein Abbild der echten RL02 Platte ist fertig.


    Als Probe also dies Abbild im Simh gebootet, und es tut wie gewollt. Sehr schön. Jetzt wo ich weis wie es geht sehe ich den anderen Platten gelassen entgegen.... Hoffe die lassen sich alle lesen!

    Suche Teile und Geräte für DEC PDP8 Systeme, DEC PDP 11/40 (Unibus) und Teletype ASR-33+ ASR-35. Sowie Zubehör, Doku usw. aus dem Umfeld.