PC 40-01 instabil

  • Habe schon seit Anfang 2019 einen PC 40-01. Hat als Grafikkarte eine Video Seven Vega VGA, ansonsten wohl Originalzustand. Den hatte ich damals defekt erworben. Auf dem Mainboard waren mehrere Tantals durchgebrannt. Daher habe ich gleich alle im gesamten Gerät ausgetauscht, durch gewöhnliche Elkos, da das ohnehin alles nur Stützkondensatoren sind. Außerdem habe ich die Echtzeituhrenbatterien ausgetauscht, sodass da keine Probleme auftreten können.


    Auch hat das Netzteil von mir eine Generalüberholung erhalten. Alle Elkos getauscht, außerdem den Schalttransistor, den Gleichrichter, beide ICs, den Optokoppler (der Bereich zeigte Anzeichen eines Wasserschadens, welches wohl durch die Lüfteröffnung eingedrungen ist) und den Netzfilter. Spannungen vom Netzteil sind korrekt und scheinen stabil; habe ich unter Last mit Poti auf exakt 5V (gemessen an den Molex-Anschlüssen) geregelt. Die 12V sind minimal darüber (so um die 12,5), die beiden negativen Spannungen sind in Ordnung (kommen eh von Linearreglern). Die Elkos habe ich durch general purpose 105°C Elkos ersetzt, denn low ESR mögen die RW-Netzteile garnicht (wie mans, wie ich anderswo rauslesen konnte, schon vom Amiga 2000 kennt, und dieses Netzteil ist intern auch schaltungstechnisch annähernd baugleich mit dem Amiga 2000 Netzteil von RW, nur mit power good leitung anstelle eines tick-signals).


    Nach dem Einschalten gabs dann erst einmal Ernüchterung über ein schwarzes Bild, auch kein POST-piep, nichts. Festplatte und Lüfter liefen korrekt an, Suchzugriff aufs Diskettenlaufwerk gabs nicht. Numlock und co auf der Tastatur zeigen keine Reaktion an den LEDs. Später stellte sich dann heraus, dass der PC nach einer Weile des Eingeschaltetseins und anschließendem Neustart ohne "Abkühlen" tatsächlich startet. Bei dem Problem denke ich normaler weise erst an die Elkos, aber die sind ja frisch getauscht. Nun ist es so, dass er auch dann nach einigen Sekunden bis Minuten einfriert. Sobald er eingefroren ist, blinkt ein Cursor weiter, doch alles andere (z.B. Uhr in der BIOS-Konfiguration) stoppt. Auch die Tastatur-LEDs zeigen dann wieder keine Reaktion mehr.


    Jumper- und DIP-Switch Positionen sind mehrfach nachkontrolliert.


    Wenn man ihn WIRKLICH lange laufen lässt und dann neustartet, dann bleibt er auch weitgehend stabil laufen. In diesem stabilen Zustand habe ich CheckIt laufen gelassen, was bei RAM und co. keine Probleme findet, jedoch einen Mismatch zwischen Echtzeituhr und Systemzeitgeber um einige Millisekunden.


    Auch ohne ISA-Karten und generell in Minimalausstattung (nur Mainboard und Tastatur; am Netzteil ne Festplatte als weitere Last, jedoch ohne Datenverbindung) friert er ein. Zu erkennen daran, dass er nicht einmal den Grafikkartenfehler-Piepston abspielt bzw. beim verzögerten Freeze nach einigen Minuten die Tastatur-LEDs nicht mehr reagieren (das sollten sie normalerweise selbst ohne jegliche angeschlossenen Karten noch tun). Auch mit Minimalkonfiguration vom RAM auf 512KB (die übrigen gesockelten DRAMs dann ausgebaut) treten die Probleme auf.


    Anschließend habe ich dann noch in Verzweiflung sämtliche Sockel erst mit Kontaktspray behandelt, und nachdem ein PLCC-Sockel auf der Grafikkarte beim ausheben eines ICs zerbröselt ist (war wie Glas durch Alterung), habe ich dann in reinster Sisyphusarbeit ALLE Sockel im ganzen Gerät getauscht, durch qualitativ hochwertigen Ersatz; Doppelfederkontakte im Fall der DIP-Sockel.


    Die gesockelten DRAMs wurden mit dem Retro Chip Tester Pro getestet und sind in Ordnung. Die EPROMs sind auch korrekt mit einem EPROM-Brenner auslesbar.


    Hat leider alles nichts gebracht. Das Problem konnte ich immerhin auf irgendwas auf dem Mainboard eingrenzen. Leider habe ich kein anderes 286er Desktopsystem, sodass ich ISA-Karten oder CPU und Begleitchips nicht auf einem anderen Board testen kann. Bin ratlos. :nixwiss:

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  • Guten Abend

    nino


    Bezogen, obwohl deine damaligen Bilder

    kein Detailausschnitt zeigen, wäre folgendes denkbar,


    Da es keine Orginal schematic vom Mainboard PC 900 (ähnlich Acer 900 ) gibt, können wir uns daher auch nur grob an die Referenz von IBM halten, bzw diese wäre die Ausgangslage,


    Da du das RAM, das Netzteil wohl schon ausschließen kannst, würde ich mit den ggf. kommenden umfangreichen Messungen bei den Frequenzen /Ausgänge auf dem Board anfangen

    mir anschauen, ob sich diese bei Erwärmung sich ändern,

  • Guten Tag

    nino,


    aufgrund deinem Hinweis:

    Wenn man ihn WIRKLICH lange laufen lässt und dann neustartet, dann bleibt er auch weitgehend stabil laufen. In diesem stabilen Zustand habe ich CheckIt laufen gelassen, was bei RAM und co. keine Probleme findet, jedoch einen Mismatch zwischen Echtzeituhr und Systemzeitgeber um einige Millisekunden.


    könnte dies auf einen Indiz auf die Frequenzen oder die RTC bei Temperatur sein,

    da keine weiteren Angaben über die CheckIt Version , habe ich Version 3.0 soweit angenommen



    angefügte Bilder zeigen ein DTK 286, checkit 3.0 , Testablauf RTC, und Testablauf memory,


    beim memory Test ist noch zu bemerken , da die Paramter / und ein erweiterter Testablauf soweit möglich sind,

    kostet halt dann Zeit , aber ist zur Absicherung auf korrekte Funktionalität meineserachtens notwendig

    meistens lasse ich 10 Durchläufe, / oder über Nacht( nötige Sicherheitseinrichtung vorausgesetzt)

    diesen dann auch durchlaufen,

  • Stark verspäteter Nachtrag: Das System läuft stabil, seit ich die EPROMs UV-gelöscht und neu gebrannt habe (dabei dann auch gleich mit der letzten verfügbaren Version 3.01B, und bei der Gelegenheit auch noch das Video-BIOS aktualisiert). Keine Ahnung, ob EPROMs nach einigen Jahrzehnten irgendwie "schwach" werden, sodass die Daten zwar korrekt auslesbar sind, aber trotzdem irgendwie instabil....

  • Guten Abend

    nino


    Gut das es auch regnerisch trübe Tage gibt, :hatschi:


    Vermutlich hast du die aktuelle Bios Version von Zimmers net, hast du Bilder von den evt Bios Einstellungen,

    hast du dir notiert welche frühere Version drauf war,Bezeichnung und die die Checksumme aufgeschrieben,


    Hier z.b. hatte ich noch was damals gefunden, bzw. wird eine 2.01 Version erwähnt,


    Commodore pc 40-01 Festplatte nicht erkannt - Forum64
    Hallo!Ich habe eine Frage zum Commodore PC 40-01 an (anscheinend mit der Original Ausstattung und NEC MFM Festplatte).Habe ein schönes Exemplar erhalten.…
    www.forum64.de

  • Vermutlich hast du die aktuelle Bios Version von Zimmers net, hast du Bilder von den evt Bios Einstellungen,

    hast du dir notiert welche frühere Version drauf war,Bezeichnung und die die Checksumme aufgeschrieben,

    Original war in meinem 3.0A drin. Der einzige Unterschied, den ich zwischen 3.0A und 3.0B bisher ausmachen konnte, ist, dass bei den Diskettenlaufwerken nun auch 1.44 MB mit gelistet wird. Auswählen konnte man das aber schon in der 3.0A, wobei man hier die Ziffer "blind" eingeben musste (vermutlich war die Unterstützung für 3.5'' HD-Laufwerke in der 3.0A noch experimentell oder so).


    3.0B ist tatsächlich die letzte, siehe Commodore Ersatzteilkatalog von 1992, wo es immer noch die 3.0B und nix neueres als diese gibt.

  • Guten Morgen

    nino


    Hast du nun die Möglichkeit Checkit über mehrere Stunden laufen zulassen,


    Passt nun der Timer, d.h.

    Entspricht auch 1min gleich einer minute

    selbiges bei einen Stunde

    Oder einem Tag,

    oder hast du dort schon Differenzen,


    Kannst du noch deine gesamten Bilder fürs Archiv über dein System posten,

  • Checkit lief schon mehrere Stunden fehlerfrei, ja. Bilder von der Kiste habe ich schon einige gemacht, allerdings werden die vermutlich nicht viel weiterhelfen, weil sie ja nicht im Originalzustand ist (habe alle Jumper und DIP-switches selbst nochmal recherchiert und konfiguriert). Das entspricht nur dem Originalzustand, WENN ich da keinen Fehler bei dieser doch recht spärlich dokumentierten Hardware gemacht habe.


    Inzwischen sind außerdem auch die Lithiumbatterien für die RTC leer (liefern noch ca. 3.2V statt 6V, das reicht, um den Speicher im SRAM zu halten, aber nicht für die RTC. Damals waren die noch voll.) Daher habe ich Zweifel, dass Tests der RTC momentan aussagekräftig sing. Vielleicht kamen die RTC-Probleme auch damals in Wahrheit daher? Damals war die Spannung der Batterien aber noch in Ordnung. Hatte 2019 neue reingemacht, aber da womöglich NOS-Ware erwischt... oder die halten einfach nicht länger als 3 Jahre :(

  • Guten Tag

    nino


    Wie gesagt nur fürs Archiv,

    Wegen den Lithium Batterien weiẞt du welche du damals eingesetzt hast,

    oder die Marke,



    z. b. Haben wir mal bei einen pc30 statt NiCd es mal mit den NIMh versucht, aber diese sind zeigen auch innerhalb kürzester Zeit Fehlfunktion,

    (wir haben einmal pro Woche das Mainboard eingeschaltet, nach mehreren Monaten zwar noch ladefähig, halten aber die Kapazität nicht (geben keinen Strom mehr ab),

  • Wegen den Lithium Batterien weiẞt du welche du damals eingesetzt hast,

    oder die Marke,

    Original waren 2 Stück Sanyo CR12600SE drin. Die hab ich durch CR12600SE von FDK ersetzt (denen die damalige Batteriesparte von Sanyo heute gehört). Die sind nicht wiederaufladbar.


    Varta CR2NP scheint kompatibel zu sein; vielleicht halten die ja länger....

  • Die früheren Sanyo hatten 1500mAh, die aktuellen Varta nur 1400mAh, wobei auch deren Bauform und die Lötfahnen nicht übereinstimmen..

    Die Vartas gibts ja auch ohne Lötfahnen. Bei den FDKs habe ich vielleicht damals alte Lagerbestände bekommen, die jetzt unabhängig vom Verbrauch einfach altern. Das war meine Vermutung.


    FDK ist seit 2009 die Nachfolgefirma von Sanyo in Sachen Batterien, also können sie immerhin nicht älter als 2009 gewesen sein.

  • Edit: FDK und Varta scheinen die CR12600SE bzw. CR2NP leider gar nicht mehr zu produzieren. Das war 2019 noch anders.


    ...da muss also wohl eine Alternative her. Schade. Habe aber online auch schon PC-40 mit 4 AA-Batterien (ergibt ja ebenfalls 6V) gesehen, und solche Batteriehalter dürften auch nicht schwer zu bekommen sein. Wäre nur blöd wegen dem Auslaufrisiko. An Lithium-Knopfzellen würde ich mich nicht ranwagen, weil deren Kapazität sicher nicht ausreicht, wenn jetzt die CR12600SE schon so schnell leergesaugt waren. Und bei anderen, besser verfügbaren Lithiumbatterien weiß ich nicht, ob es dafür (gut verfügbare) Batteriehalter gibt, vor allem gleich für 2 Stück.


    EDIT: Hab da was zu dem Thema gefunden: https://minuszerodegrees.net/5170/battery/5170_battery.htm


    CR-P2 Batteriehalter sind einfach zu bekommen, die Batterien auch. Und die haben dann ne Kapazität von 1600 mAh. Klingt gut.

  • Guten Abend

    nino


    Die CR 2NO wurde nach der neusten Einstufung als Gefahrstoffe deklariert,


    Der Vorschlag mit den CR2P ist schon gut,

    aber das Problem taucht auf bei manchen mini- System anhand dem verfügbaren Bauraum,


    Darum setzte ich derzeit für solche Systeme die CR AA ein, gibt's leider nur noch axial, muss man halt etwas biegen,


    damit man den Unterschied sieht noch ein paar Bilder,