5,25"-Diskettenlaufwerke von BASF (hier: "Geräte Nr. 88101-502")

  • Hallo,


    ich war in den vergangenen Tagen am "Einsammeln", dazu später mehr :) Meine Fragen beginnen bei 5,25"-Diskettenlaufwerken von BASF. Ich finde Bezeichnungen wie 6104, 6106, 6138 für diverse Laufwerkstypen. Diese haben typischerweise eine BASF "PART No." der Art "80307-xxx". So weit, so gut. EIne Verkaufsbezeichnung und eine BASF-interne Gerätenummer.


    Ich habe vor mir zwei identische Laufwerke, auf denen einzig die "Geräte Nr. 88101-502" aufgedruckt ist. Die Laufwerke haben eine Zwischengröße zwischen halber und ganzer Bauhöhe und tragen ein "Datum 1181". Hinten ist ein 34.-pol. Card Edge Anschluß, soweit unauffällig. Exotisch wird's bei der Spannungsversorgung: mitten auf der oberen Controllerplatine sitzt ein 4-poliger Anschluß mit massiven "Rüsseln". Da könnte vielleicht ein üblicher Molex-Stecker für 5,25"-Laufwerke passen. Ist das wirklich so?


    Die wichtigste Frage zuletzt :) Gibt's zu diesem Laufwerkstyp ein Handbuch und technische Daten? Bitsavers hat nichts, und ansonsten finden die üblichen Web-Suchmaschinen mit meiner Part No ziemlich viel, nur keine BASF-Diskettenlaufwerke.


    Zu erwähnen wäre noch, daß man zum Disketteneinwurf eine große Klappe öffnen muß, die wie ein typisches Garagentor oben angelenkt die volle Front verschließt. Fotos kann ich noch liefern.


    Gruß, Ralf

  • Mein erstes BASF-Laufwerk sieht so aus, wie Du beschreibst. Muß ich die Tage mal aus der Kiste holen und Foto machen. Das ist ein SS/SD Laufwerk, 40 Track.

  • Guten Morgen

    RalfK


    Für den korrekten DC Anschluss wirst du kein Molex, sondern ein Buchsen/Stecker Gehäuse mit den passenden Einsätzen aus der Mate-N-Lok Serie benötigen,


    Wegen dem Hinweis, wie ein Garagentor, ein paar Screens aus der Serie der 6106



    Denkbar wäre das es ursprünglich damals so mit einer großen Klappe konstruiert, definiert war und später dann bei einer Neukonstrucktion verändert modifiziert wurde, evg war es auf Dauer einfach zu umständlich immer mit beiden Händen einen Disketten Wechsel durchzuführen, :nixwiss:

  • für die Mitleser ein Bild aus der Homepage (Inhaber ist auch unter uns) und ein Auszug Spannungsversorgung aus dem Manual der 6106/6108 LSI

    Und hier der entsprechende Anschluss. Der ganz normale Molex Stecker mit 5V und 12V.


    Kann ich bestätigen. Die Laufwerke sind in Alphatronic P2 und P3 im Einsatz, werden ganz regulär über MOLEX mit Strom versorgt.

  • Die einschlägigen Seiten wirst du sicher kennen, daher

    Kommt drauf an :) Vermutlich nicht alle und bisher nicht die richtige.


    Eine Doku zum 6106/6108 fand ich und darin diese längere Bezeichnung 80 307-046. Diese Nummer ist eine ganz andere als die einzige, die auf meinen Laufwerken klebt (88101-502). Daher hatte ich diese Doku als ungeeignet beiseite gelegt. Die Fotos da drin sind leider nicht in einer Qualität, die einen Vergleich zulassen. Wenn meine Laufwerke vom Typ 6106 sind, dann habe ich die Doku. Danke trotzdem für die Fotos.


    Für den korrekten DC Anschluss wirst du kein Molex, sondern ein Buchsen/Stecker Gehäuse mit den passenden Einsätzen aus der Mate-N-Lok Serie benötigen,

    Ok, die findet man bei einschlägigen Händlern, AFAIR.


    Ich mache heute Abend noch ein paar Fotos ... Ich muß gleich wieder dorthin und noch ein par weitere Sachen sichern.


    Und hier der entsprechende Anschluss. Der ganz normale Molex Stecker mit 5V und 12V.

    So einer ist bei meinen Laufwerken nicht drauf. Die kenne gut genug :) Fotos heute Abend ...


    Danke schon mal, es gibt Hoffnung, daß ich diese Laufwerken artgerecht einsetzen kann.


    Gruß, Ralf

  • Sodele :) Fotos:



    Erkennbar: kein großes Käfer in der Mitte der Platine, sondern etliche kleine im Gegensatz zum BASF 6106. Hier der interessante Spannungsversorgungsstecker:



    Das Typenschild als einziger Hinweis auf dem Gerät (das zweite Laufwerk hat einen Seriennummernabstand von 66):



    Das Laufwerk von vorne:



    Von vorne mit geöffneter Klappe:



    Nach etwas mehr als nur Reinschnuppern zeigt das Handbuch zum Laufwerk 6106 sehr viele Übereinstimmungen. Vom Vorbesitzer (Erstbesitzer?) weiß ich, daß 160kB drauf passen, also 40 Spuren einseitig.


    Lediglich die Bezeichnung ist eine verwirrende. Schaunmermal, ob die Laufwerke funktionieren. Mit 27 Steckbrücken sehe ich großes Potential das zu versaubeuteln ;)


    Gruß, Ralf

  • Achje, das sind die mit der "Schnecke" für die Kopfposition. Die haben wir (noch vor Proteus Zeiten) als Laufwerke für den APPLE ][ probiert. Die Schnecke hat es bei der Apple-typischen Rekalibration recht schnell zerlegt - wenn man nämlich über Track 40 kam, ist die Mimik dann immer eine "Windung" zurück gefallen und das Plastik brach dann irgendwann mal...


    Ansonsten waren das ganz normale Laufwerke und mit einem "richtigen" Kontroller auch OK.

  • Die Schnecke hat es bei der Apple-typischen Rekalibration recht schnell zerlegt - wenn man nämlich über Track 40 kam, ist die Mimik dann immer eine "Windung" zurück gefallen und das Plastik brach dann irgendwann mal...

    Guter Hinweis! Dann werde ich auf die Spur-0-Erkennung achten, die der Apple II nicht benutzt.


    Ansonsten waren das ganz normale Laufwerke und mit einem "richtigen" Kontroller auch OK.

    Ok, ich dachte an einen externen WD1002 oder einen 1793 auf einer Plessey-CPU-Karte.

  • Guten Tag

    RalfK


    Anhand dem ersten Bild tippe ich auf ein "rein amerikanisches" Produkt, und BASF hat dieses wohl auch von dort bezogen,


    Warum amerikanisch?

    Auf dem 5phasen Stepper steht zwar Berger/Lahr (Lahr liegt im Schwarzwald), aber diese Firme hat sehr früh Zweigstellen /externe Fertigungsstätten aufgebaut, außerdem N.H. Ist wohl New Hampshire in den USA,


    Zu der Historie, Time line

    wie du sicher weißt wurde der "erste" 5Phasen Stepper (Schrittmotor) 1972 vorgestellt/produziert


    1969 war Shugart noch bei IBM,

    1976 war er schon selbstständig und hat

    z. b für Wang schon Teile, oder gesamte Diskettenlaufwerke entwickelt, konstruiert und oder auch gefertigt,

    Tandon, Alps und viele weitere namenlose fingen, produzierten auch schon frühet/später Diskettenlaufwerke mit Stepper,


    Zurück zu BASF

    Wenn man sich das Etikett anschaut könnte man den Aufdruck als 400 sich vorstellen,

    Also zuerst die

    Serie 400, dann 6106, 6118,...

  • Erkennbar: kein großes Käfer in der Mitte der Platine, sondern etliche kleine im Gegensatz zum BASF 6106.

    Also von diesen Prachtstücken hatte ich seinerzeit auch zwei Stück als 160K Laufwerke am Apple II - und hab mich grün und blau darüber geärgert. Die liefen absolut unzuverlässig und ich musste die damals bis in subatomare Strukturen untersuchen, um die Probleme zu lösen. Mechanisch kaputtgegangen sind sie mir allerdings nicht.


    Das große Garagentor ist ein einziges Ärgernis. Einhandbedienung geht nur wenn man die Laufwerke am Tisch festschraubt oder eine Waschbetonplatte mit ins Gehäuse legt. Sonst schiebt man sie beim Öffnen der Klappe vom Tisch.


    Ich finde in meinem Ordner eine Bestückungsliste der Laufwerke, auf der auch kein großer Käfer zu finden ist. Ich vermute deshalb stark, dass das Deiner Platine entspricht. Ist da ein MC3470 Leseverstärker drauf? Das Foto ist unscharf und spiegelt an der Stelle. Der MC3470 steckt ja auch auf den Disk II Platinen. Von dem Chip habe ich im selben Ordner ein Datenblatt abgelegt. Außerdem finde ich wüste Berechnungen zu dessen Beschaltung mit Vergleich Disk II / BASF 6106. Wenn ich das richtig deute habe ich damals auf den 6106 die Beschaltung des Leseverstärkers geändert, damit die Laufwerke mit GCR zurecht kamen.


    Das nächste Problem lag dann auf dem HOCO Controller, einem der zig Clones für wahlweisee zwei Disk II oder zwei "Industrie" Laufwerke mit Standardinterface. Das Ding habe ich ebenfalls bis hin zur Analyse der State Machine im PROM zerlegt, bis ich die Ursache hatte. Irgendein Hirsch hatte einen zwei Pfennig Kondensator falsch bestückt, der entscheidend für ein Zeitglied war.


    Kleiner Tipp am Rande - das State Machine PROM ist derselbe Typ wie das Firmware PROM. Wenn man ersteres in die Fassung des zweiten steckt, kann man es im Slot Bereich auslesen - wenn man wie ich keinen geeigneten Programmer hatte. Leider muss man es dann vom Bildschirm abschreiben oder auf Kassette speichern, es sei denn man hat ein zweites Disk II Interface, was aber damals unbezahlbar war.


    Am Ende lief die Doppelstation zuverlässig, aber der aufgestaute Ärger war in Summe so groß, dass ich sie dann veräußert habe. Das Garagentor allein reichte schon...


    VG Albert

  • Also meine Laufwerke haben die gleiche Platine und am Typenschild steht BASF 6106. Auf den Laufwerken wurden unterschiedliche Geräte Nummern angegeben, teilweise auch manuell korrigiert (88101-401, 88101-501, 88101-502). Besonders zuverlässig scheinen sie in der Tat nicht zu sein, bei mir sind auch einige Laufwerke defekt bzw. teilweise defekt (von meinen 7 Laufwerken lesen/schreiben 2 gar nicht und eines mit vielen Fehlern).
    Bilder.zip


    BASF hat hier wohl mehrere geringfügig unterschiedliche Varianten produziert, eventuell deuten die verschiedenen Geräte-Nummern auch nur auf verschiedene Werkskonfigurationen/Herstellungsorte oder unterschiedliche Abnehmer hin (Apple, TA, ...). Das Laufwerk wurde in meinem Alphatronic P1 (bzw. P2) Rechner eingesetzt. Es ist tatsächlich einseitig, kann FM oder MFM, Softsektor, 40 Tracks. Bei TA unterscheidet sich die Schnittstellenbelegung allerdings gegenüber dem IBM PC (PC PIN 34 <-> TA PIN 6, siehe Unterlagen von helwie44 †). Falls das Laufwerk bei Dir nicht gleich richtig arbeitet müsstest Du also die Signalbelegung prüfen. Zudem wurde bei TA die ursprüngliche Schreibschutzlogik von Shugart bzw. den IBM 8" Laufwerken verwendet, also Schreibschutz bei offener Kerbe! Das kann man allerdings am Laufwerk per Jumper anpassen.

    BASF_6106-6108Technical Manual.zip

    BASF-6106-Mini-Disk-Drive.zip

  • So ein Laufwerk habe ich auch. Meines läuft. Könnte also die Steckbrücken fotografieren, wenn Du da Probleme hast.

  • Also von diesen Prachtstücken hatte ich seinerzeit auch zwei Stück als 160K Laufwerke am Apple II - und hab mich grün und blau darüber geärgert. Die liefen absolut unzuverlässig und ich musste die damals bis in subatomare Strukturen untersuchen, um die Probleme zu lösen. Mechanisch kaputtgegangen sind sie mir allerdings nicht.

    Neben Reinhards Argument wg. Spur-0-Erkennung ein weiterer Grund diese Laufwerke an einem "ordentlichen" Controller zu betreiben :)


    Das große Garagentor ist ein einziges Ärgernis. Einhandbedienung geht nur wenn man die Laufwerke am Tisch festschraubt oder eine Waschbetonplatte mit ins Gehäuse legt. Sonst schiebt man sie beim Öffnen der Klappe vom Tisch.

    Verstehe. Dann braucht mein kommender 19"-Schrank auf Rollen mindestens zwei Rollen mit Bremse.


    Ich finde in meinem Ordner eine Bestückungsliste der Laufwerke, auf der auch kein großer Käfer zu finden ist. Ich vermute deshalb stark, dass das Deiner Platine entspricht. Ist da ein MC3470 Leseverstärker drauf?

    Ja, die MC3470 sind sogar gesockelt. Das könnte Gründe haben.


    Wg. GCR-bedingter Änderung am Schreib-/Leseverstärker: mir ist nur die weit verbreitete Anleitung für das 640kB-Teac-Laufwerk bekannt. Ich werde diese BASF-Laufwerke allerdings nicht an einen Apple II-GCR-Controller hängen, womit ich diese Herausforderung geschickt umgehe :)


    Wg. schlechte Fotos: ich mach noch welche mit dem Flachbettscanner vor einem Einbau ...


    Also meine Laufwerke haben die gleiche Platine und am Typenschild steht BASF 6106.

    Das habe ich auch hier gefunden (ganz unten): https://retrocmp.de/fdd/basf/6106/b6106_b.htm


    Dann vermute ich, daß es mindestens zwei 6106-Varianten gab: eine jüngere "LSI-"Variante und eine ältere mit mehr einzelnen Chips, also meine.

  • So ein Laufwerk habe ich auch. Meines läuft. Könnte also die Steckbrücken fotografieren, wenn Du da Probleme hast.

    Danke für das Angebot. Ich werde die Laufwerk an einem VMEbus-Rechner verwenden. Die dortigen Schnittstellen und -treiber sind dann vermutlich nicht mit Deinen kompatibel. Insofern muß ich selber forschen. Mit vorhandenem Handbuch geht das.

  • Schaue dazu mal nach: Bei den Laufwerken mit Metallschnecke war auf der Rolle, welche darin läuft, ein Plastikring. Diesen hat es zerlegt. Dann waren natürlich alle Spuren verschoben und das Laufwerk deutlich lauter beim Steppen.

    Ein Laufwerk mit Plastikschnecke hatte ich allerdings noch nie gesehen. Ich vermute, diese sind deutlich älter als die mit Metallschnecke. Aber vielleicht hat es da auf der Rolle auch noch einen Ring.

  • Ein Laufwerk mit Plastikschnecke hatte ich allerdings noch nie gesehen. Ich vermute, diese sind deutlich älter als die mit Metallschnecke. Aber vielleicht hat es da auf der Rolle auch noch einen Ring.

    Plastikschnecke, auf dem Mitnehmer vom Kopfschlitten ist ein Kugellager mit 9 oder 10mm Außendurchmesser aus Metall. Das ist so ohne Säuberung oder Schmieren sehr leichtgängig.