Yet another 2001-8C Restauration

  • Hallo Zusammen,


    Da hab ich wieder mal einen meiner PETs vor der Brust... diesmal ein 2001-8C, den ich höchstpersönlich 1984 für 20DM von einem Schulfreund kaufte, weil er einen coolen neuen C64 bekam ;)

    "Damals™" ging er sogar, gab mir auch mal beim Reinigen liebevoll einen aus seinem Elko mit ⚡ und wurde gegen '86 eingemottet... nun soll Dornröschen wieder erwachen.

    Sie will aber nicht so recht :weinen:


    Status

    • Board 320132
    • Trafo & Elko sind OK. Vor dem 1. Einschalten alle 7805 getauscht.
    • Alle 2114 (auch V-RAM) durch den Chip Tester Professional gejagt und von diesem für gut befunden.
    • Die BASIC1 ROMs sind lt. Chip Tester bis auf einen wunderschönen Keramik 6540-015 leider alle matschig (lt. CRC)
    • Per "Welte 6540 Adapter" ausgelesene ROMs stimmen auch Null mit Images von Meister Zimmerman überein.


    Done:

    • Board ausgebaut, gereinigt, Sichtprüfung der Traces
    • Alle gesockelten ICs ausgebaut, gereinigt, Sockel "DeoxIT'ized"
    • RAMs in den Sockeln durchrotiert, inkl. Video RAM
    • Anstelle der matschigen ROMs steckt nun ein "Welte universal 6502 RAM/ROM" drin (RAM aus, ROM BASIC1 aktiv)
    • Char-ROM gegen div. Alternativen getauscht (siehe unten)


    Sichtbares (jeweils ohne ROMs mit Universal-Adapter):


    Mit original Char-ROM bekomme ich diesen Screen:



    Setze ich z.B. den einzig "heilen" ROM (-015) in den Char-ROM Sockel sieht das so aus:



    Eine Image von Bo Z. im Welte-Adapter ergibt:



    Man muss nicht mal akribisch hinschauen, um zu erkennen, daß da Zeichen immer an der selben Stelle stehen/kippen - also ein sauberes Fehlermuster im wahrsten Sinne des Wortes.
    Da ich aber nicht soooo der PET-Checker bin (dafür aber faul :S), wollte ich Euch fragen, ob Ihr evtl. schon eine Vermutung habt, wo ich gucken kann... bevor ich alle ICs mit dem Oszi abfummel.


    In diesem Sinne schon mal vielen Dank für Eure Tips und Ideen im Voraus <3 und Grüße,
    Axel

  • Erste Frage, wie immer: Die Ausgangsspannungen der 4 Spannungsregler sind geprüft?

    Sorry, hätte ich gleich dazu schreiben sollen, mein Fehler.

    Ja, alle 4 (brandneue, 1.5A) 7805 liefern saubere 5V - bei ICs in der "entferntesten Ecke" kommen davon noch mind. 4.98V an.

  • Update und neue Bauernweisheit:

    "Kräht Dein RAM fit wie ein Gockel, prüfe trotzdem stets den Sockel!" ::solder::


    Will sagen: Ich habe, um bei Null anzufangen, auch mal das RAM (bis auf Video-RAM) gezogen und den Job der "6502 RAM/ROM Expansion" überlassen... und siehe da:



    [die führenden Nullen der Speicherangabe finde ich allerdings merkwürdig]


    Also liegt der Hund entweder direkt in den bekannt hochwertigen RAM Sockeln oder den Käfern dahinter (LS244/139/...) begraben.

  • geekdot , den Bildschirm musst du auch noch richtig einstellen. Die Person mit dem Handy ist sehr schlecht zu erkennen ;)

    CRT-Teil: Den Moni hab' ich noch nicht mal angefasst/aufgemacht... der wabert noch und ist unscharf. Eins nach dem Anderen ;)
    "Die Person mit dem Handy" ist morgens (vor dem 1. Kaffee) immer schwer zu erkennen - auch von sich selbst :kafeee: - und den "Ultra-Mega-HD 32K background layer" werde ich wohl auch nie richtig sauber auf dem 9" hinkriegen... :S

  • Sooo... Schritt für Schritt arbeiten wir uns voran...


    Nachdem die beiden LS244 und der LS00 getauscht und das "hässliche" Patchkabel nach unten gewandert sind, wird auch das SRAM erfolgreich gefunden :thumbup:


    Als Nächstes mache ich mich mal ans Keyboard, denn das gibt keinen Mucks von sich... klarer Fall von "Unter-Graphit-ifizierung" (max. 170 Ohm) und Saubermachen/neue decals steht eh auf der Liste... aber wer zur Hölle hat denn da rumgebraten?


    [Pin 1 & 2 hatte ich schon abgelötet... 3 & 11 folgten "freiwillig" nach dem Foto X/]


    Das machen wir dann auch gleich nochmal neu... und nach dem "Waschen, Föhnen, Legen" stellt sich nun eine Frage:


    Einige der Caps haben an der Vorderkante schon einen recht deutlichen Gilb (zum Vergleich die Unterseite daneben)

    Ich weiß, es ist quasi die Gretchenfrage der Restauration (Egal ob Auto, Möbel oder Rechner), aber ich stelle sie trotzdem mal:

    "To bright or not to bright?"


    Und weil's der kommende Punkt auf der To-Do Liste ist schon mal die Frage an die Profis:
    Flackernder Monitor... wen oder was muss ich "drücken"? :streichel:


    Wie immer Danke für Eure Tips, Hinweise und Meinungen & Grüße,
    Axel

  • Wenn das Bild flackert, kannst du mal versuchen das Netzteil wieder richtig fest zu schrauben.

    Bei meinem CBM 8032 hat es geholfen. Ansonsten mal alle Steckverbindungen im Monitor reinigen.

    Aber vorsichtig sein bei Arbeiten am Monitor :strom:

    The evil is always and everywhere.

  • Ok, wieder ein Schritt(chen) weiter... das Keyboard tut wieder und mit neuen Tasten-Stickern sieht es ausreichend OK aus ;)



    Nun zum Monitor, der ja ganz gut flackert und nur hin-und-wieder nach einiger Zeit ein rel. stabiles Bild bringt... also ziehen wir doch mal das Video-Board (3200084) raus.
    Ui, da hat doch jemand "optimiert"?!


    Auf der Lötseite blättert schon mal gut Schutzlack ab :(


    Recht findet sich ein Folienkondensator (markiert mit T.1a, 047K, 400V), der da IMHO sonst nicht ist:



    ...und dann hat jemand den mittleren Pin des Brightness-Potis (R9) freigelegt und mit dem dünnsten Käbelchen, das er finden konnte, an R10 gelegt:


    [Die beiden Pins rechts und links unten sehe auch sehr nachlötungsbedürftig aus]


    Auf der Bauteil-Seite wurde dem Poti dann noch ein 100uF/63V Kondensator "spendiert", der schwebend seine Beinchen nach vorn an die hinteren beiden Pins des Potis strecken:



    Hat jemand von Euch diese "Mods" schon mal gesehen und/oder kann sich einen Reim drauf machen? Die Frage ist jedoch: Ist das Kunst oder kann das weg? Für mich riecht das alles nach Stabilisierungsmaßnahmen die Symptome - aber nicht die Ursache - bekämpfen sollten.


    Die 12V Abteilung werde ich eh auffrischen (also VR1, C1, alle 47uF'ler und dann mal schauen wie es sich entwickelt)...

  • Also Mitte R9 sollte eh immer mit R10 verbunden sein. Das scheint eher Reparaturversuch als Mod zu sein?!


    Der 100uF könnte der Versuch sein, C22 aufzupeppen. Das hat Commodore doch auch gemacht, anfangs war C22 3.3uf, später 47uF.

    C22 glättet die -30V, die vom Flyback miterzeugt werden. Also tendenziell eine gute Sache, da etwas mehr Glättung zu haben.


    PS: den größer zu machen kann auch als Spotkiller-Mod fungieren. Hält die -30V nach dem Ausschalten länger stabil.


    Kannst du sagen wo der Folienkondensator dranhängt? GND und?

  • Also Mitte R9 sollte eh immer mit R10 verbunden sein. Das scheint eher Reparaturversuch als Mod zu sein?!

    OK, das schaue ich mir dann nochmal im Detail an, wenn ich das "Blech" raus habe... doof, daß man da von der Röhre ablöten muss X/

    Zitat

    Der 100uF könnte der Versuch sein, C22 aufzupeppen. Das hat Commodore doch auch gemacht, anfangs war C22 3.3uf, später 47uF.

    C22 glättet die -30V, die vom Flyback miterzeugt werden. Also tendenziell eine gute Sache, da etwas mehr Glättung zu haben.


    PS: den größer zu machen kann auch als Spotkiller-Mod fungieren. Hält die -30V nach dem Ausschalten länger stabil.

    C22 ist bei mir noch 3.3uF... da die mit 200V eh schwer zu bekommen sind, könnte ich den ggf. auf 47uF wechseln und den 100nF am Poti abnehmen?
    Interessant - ist da vielleicht Wissen um den Spotkiller verloren gegangen und wurde in der "Renaissance" wiederentdeckt?
    Diese "Mods" sind alle pre-1984...

    Zitat

    Kannst du sagen wo der Folienkondensator dranhängt? GND und?

    An Pin 8 des Flybacks.


    Und wo wir schon bei "Mods" sind:

    Das Ding kommt mit einem internen Drucker 8| Ein Matsushita EUY-10E012 (Elektro-Erosionsdrucker wie der des ZX81).


    ["...das sägen wir mal schön ein Fensterchen ins Blech"]


    Dazu wurde ein separates Netzteil vor den Trafo geklemmt, welches wiederum eine Karte mit einem Fairchild 3257 character generator lustige 5x7 Zeichen ins Aluminiumpapier brutzelt...


    [Für all die wilden benötigten Spannungen...]


    ["Se Controller"]

  • An Pin 8 des Flybacks.

    Hm ich werd nicht ganz schlau aus den Schematics, da am Flyback Nummern in Klammern und ohne angegeben sind. Aber ich denke, das ist auch die -30V Leitung? Denn ansonsten wäre es die Primärwindung auf Seite des HOT.

    Ich doof! :fp: Pin 6! Sorry...

    Quasi direkt unter C25... so:


  • Das könnte factory sein, im Schaltbild ist da ja auch noch nachträglich ein 0.047 200V damper eingezeichnet.


    Das "K" im Aufdruck ist doch eher K ? ±10%

    Tatsächlich! Alles klar, dann ist das also "Kunst" und darf bleiben ;)

    Zumindest hat Frank (iz8dwf) da auch erst vor einiger Zeit nachgeforscht. https://www.youtube.com/watch?v=WULJxrQkQeg

    War u.a. auch von schneller alternden Zenern ausgelöst, also für einige Zeit auch nicht so oft zu sehen und wenn auch gerne als normal ignoriert.

    Auch wenn meine Rübe noch einige Problemchen hat... das Spot-Problem hat sie nicht. Und soweit ich mich an 1984 beim letzten Benutzen erinnern kann, auch damals nicht. Ergo: Spotkiller '84 scheint zu funzen.

  • Und weiter geht's mit dem Monitor.

    7812, der 4700uF und div. 47uF Kondensatoren gerauscht, alles nachgelötet (insbes. der Poti R9) und diese Kabelbrücke "stabilisiert". Der Mittlere Pin von R9 hat tatsächlich keinen Kontakt zum Board, da das gesamte Pad fehlt... da hat wohl mal jemand den Poti gewechselt und richtig doll reingebraten :-/
    M.E. hat es der auch hinter sich: Die Helligkeit lässt sich nicht stufenlos regeln, eher so 3 Stufen zwischen blendend-hell und Ok-für-dunkle-Räume.


    Hat es was gebracht? Ich glaube nicht... mal ist das Bild minutenlang stabil, dann zittert es wieder für längere Zeit.
    Hier mal ein Beispiel der "Zitterphase" (ich hoffe ein YT Link ist OK, IMHO besser als server hier mit MP4 vollzupumpen):

    https://youtu.be/upltPL9ueQA

  • Hast du mal die Schneidklemmstecker des Monitorkabels kontrolliert? Bei meinem 8032SK war genau das die Ursache für ein gleichaussehendes Zittern (was auch immer mal stabil war, dann wieder nicht). Bei meinem reichte es, mit einem Plasterest die Kabel wieder tiefer in die Schneidklemm....klemmen reinzustecken.

  • Hast du mal die Schneidklemmstecker des Monitorkabels kontrolliert?

    Gute Idee, danke Dir! Gleich mal checken... äh, isch 'abe ga' keine Schneid-Klemmstecker. Mein Moni-Kabel ist ein sauber gemachtes Kabel mit Hülsen-Stecker. Alle Adern durchgemessen und für gut befunden. Warum auch immer war das Zittern dann trotzdem weg. Ok, Jesus-Effekt (Heilen durch Handauflegen).
    Also flugs das Board wieder ins Monitorgehäuse montiert... und prüfen - Mist, neue "Variante" :fp:: Das Bild schaltet sporadisch weg:

    https://youtu.be/eNHnD3oWIMs (Sekunde 5 & 12)


    Was mich in den Wahnsinn treibt: Das passiert nur im eingebauten Zustand... ist die Platine nicht im Moni-Gehäuse und ich kann sie böse anschauen, ist das Bild ruhig.
    Könnte das ein Kabel/Signal zur Röhre sein? Die sind ja im eingebauten Zustand mehr unter "Stress".

  • Passiert das auch eingebaut, aber mit aufgeklappter Haube? Könnte auch der Einfluss des Trafos sein. Gabs da nicht mal so eine Nachrüst-Abschirmplatte?

    Wobei ich vorher auch das Kabel/die Stecker nochmal anschauen würde wenn die durch Anfassen besser wurden. Pins saubermachen, etc.

  • Stecker-Pins PCB-seitig schon nachgelötet?

    Yup... und auch alle anderen Kabelverbindungen zur Röhre.
    Jedes Kabel im Betrieb "abgewackelt"... allerdings: Wenn ich das Board erschüttere dann zappelt auch das Bild. Je nach Position des PCB steht auch das Bild still... so weit so gut. Alle Bauteile sitzen, alle Lötstellen mit der Lupe kontrolliert... oh Mann. Ich hab echt keine Lust das gesamte Geraffel runter zu löten...

    Irgendeine Idee wer da so empfindlich auf die Störung seiner Ruhe reagiert?

  • Der Poti ist OKish... sitzt gut und ich kann ihn beliebig rütteln und klopfen - das Bild bleibt stabil. Aber er ist leider nicht mehr linear. Er kann nur noch 2-3 Stufen - Auch DeoxIT D5 hat nix gebracht.
    Auf niedrigster Stufe ist die Helligkeit aber ok... mal sehen, wo ich einen passenden Ersatz auftreiben kann. 100k mit 5 Beinchen im "5-Augen-Würfel-Layout" ist ja leider nicht so gängig (Hat jemand eine Quelle?).


    Darüber hinaus ist es zum Mäusemelken:

    Das Bild ist je nach Windrichtung und Mondphase stabil - manchmal einen ganzen Tag über (Mehrere Tests, nicht durchgängig :S).

    Die Dioden sind ok, die Caps auch. Den HOT würde ich jetzt nicht auf einen Dunst hin tauschen (ganz zu schweigen von dessen Beschaffung).

  • So, nach einem schönen Urlaub, frisch ans Werk...

    Warum auch immer, der Moni flackert nur noch sporadisch - ich tue das jetzt als "historisch korrekt" oder "Charme der 70er" ab, und kümmere mich dann drum, wenn ich nix Besseres zu tun habe (z.B. eine Wurzelbehandlung :rolleyes:)


    Nun bleibt nur noch die vermaledeite Datasette. Eine "CT-1020" oder auch "white keys 2001 datasette" (https://www.youtube.com/watch?v=E2Yv1PiNJFc)...

    Alles geputzt und gereinigt, Azimut so weit es geht eingestellt. Aber sie speichert nicht korrekt :weinen:


    Sie ließt alles, was ich mit einer 1530 schreibe ohne Probleme - am PET wie auch am C64.
    Nur das was sie schreibt kommt, wenn überhaupt, extrem verstümmelt an. D.h. sie bringt schon was auf's Band, aber eben nichts Sinnvolles.

    Das sieht man daran das aus einem "TEST-123" file beim Lesen z.B. ein entfernt ähnliches "Found T!STZTTs#$3" wird und dann aber nicht mehr kommt oder der Found wiederholt wird.


    Habt Ihr (wie immer) einen wertvollen Tip, was das sein könnte? Schreibkopf hin? Irgendwas auf dem PCB altersschwach? (LCR sagt Elkos sind noch OK)

    Datasetten habe ich schon Damalstm gemieden, muss mir also alles anlesen oder von den Besten lernen :anbet:


    Viele Grüße und Danke mal wieder,
    Axel