Ein '73er TTL Selbstbaucomputer

  • Mein neuester Fang : das Buch "Computers aan het werk" .


    Keine Frage : ist auf Niederlandisch. Aber nicht deswegen speziell : sondern weil diese Buch aus 1973 das gesamte Spektrum abdeckt. So zu sagen : von 0 auf 100 in 300 Seiten

    Fängt an mit "was ist ein Computer" und endet mit den Selbstbau eines einfachen 16 bit Computer mit ein Philips 1Kx16 Feritkernspeicher. Dabei wird auch das Design erklärt, es wird also nicht nur ein Schaltbild dahingeschmissen. Wie gesagt : 1973, damit der erste mir bekannter Selbstbaucomputer.


    Das riecht förmlich nach ein neues Projekt, mit Platine usw. Wer macht mit ?


    Einmal editiert, zuletzt von jdreesen ()

  • Klingt sehr cool! :)


    Ein 16 Bit Computer, - nur mit TTL??

    Das muss ja eine Monsterplatine sein oder zig kleiner Platinen?


    In was programmiert man das Ding?

    Gibt es Tools?

    Zumindest einen Assembler?





    1Kx16 Feritkernspeicher?

    Das dürfte schon viel Arbeit darstellen.

    Und es ist extrem fehleranfällig beim verdrahten.


    Ich plädiere auf den Einsatz eines gängigen SRAM ...

  • Das riecht förmlich nach ein neues Projekt, mit Platine usw. Wer macht mit ?

    Aus meinem Blickwinkel hängt das stark davon ab welche Bauteile man dafür braucht. Heute noch handelsübliche oder irgendwelcher Feenstaub?

  • - Seht ziemlich einfach aus. Ist aber eindeutig ein Lernkomputer. d.h. kaum erweiterbar, und mit 1Kx16 Arbeitsspeicher wohl nicht hochsprachen-fähig.


    - es gibt keine Tools. Einen Assembler zu schreiben ist jedoch keine grosse Sache.


    - Auch in 1973 wurde das Ferritspeicher nicht von Hand gemacht : das Memory ist ein eingekauftes, fertiges 1Kx16 mitsamt-ansteurerung, von Philips/Elcoma. Das wird naturlich durch 2 6116 SRAM's ersetzt. Ansonsten sind nur 08/15 TTL eingesetzt.


    - Arbeit wird halt die Ubersetzung NL -> DE machen. Die Baubescheibung macht ca. 100 Seiten aus. Binär-system erklären usw wird wohl kaum nötig sein, d.h. die ersten 200 Seiten braucht es eher nicht. Obwohl auch die interessant sind, da wird anhand des Philips P1000 Grosscomputer erklärt was stand der Technik ist. Wenigstens in 1973...

    Einmal editiert, zuletzt von jdreesen ()

  • - Seht ziemlich einfach aus. Ist aber eindeutig ein Lernkomputer. d.h. kaum erweiterbar, und mit 1Kx16 Arbeitsspeciher wohl nicht hochsprachen-fähig.

    Bei "symbolischem", funktionalem Nachbau, also z.B. modernem SRAM statt Ferritkern, könnte man 2* 128kB SRAM nehmen, dann reicht wenigstens der Speicher für ein schönes p-System. Wenn der Befehlssatz mitmacht ... Und schon wäre die Frage der Hochsprache geklärt :)


    Ansonsten sind nur 08/15 TTL eingesetzt.

    Das ist gut so .


    - Arbeit wird halt die Ubersetzung NL -> DE machen. Die Baubescheibung macht ca. 100 Seiten aus. Binär-system erklären usw wird wohl kaum nötig sein, d.h. die ersten 200 Seiten braucht es eher nicht. Obwohl auch die interessant sind, da wird anhand des Philips P1000 Grosscomputer erklärt was stand der Technik ist. Wenigstens in 1973...

    Gibt es, außer in Deinem Buchexemplar, irgendwo Informationen zu dem Konzept? Mich würde zunächst der Befehlssatz interessieren, dann die vorgesehene I/O.


    Gruß, Ralf

  • - Seht ziemlich einfach aus. Ist aber eindeutig ein Lernkomputer. d.h. kaum erweiterbar, und mit 1Kx16 Arbeitsspeciher wohl nicht hochsprachen-fähig.

    Bei "symbolischem", funktionalem Nachbau, also z.B. modernem SRAM statt Ferritkern, könnte man 2* 128kB SRAM nehmen, dann reicht wenigstens der Speicher für ein schönes p-System. Wenn der Befehlssatz mitmacht ... Und schon wäre die Frage der Hochsprache geklärt :)

    Der Programcounter hat 10 bits....


    Nein, das Konzept hat sich nicht im Internet gerettet, ausserhalb vom Buch gibt es nichts. Es ist, wie gesagt ein Lerncomputer.

    Ich lese mich erst mal durch, dann gibt es 2 Wochen etwas mehr. Hab das Buch zuletzt 1980 gesehen...


    Du suchst einen 16-bit Selbstbau-kiste mit Hochsprache ? Bau die Lilith nach! Das gibt es alles, Schaltbilder inklusive sourcecode der Bitslice-programmierung, des OS, und beide Modula-2 Compilern !

  • Das erinnert mich an den Elektor Computer 74. Ein interessantes Projekt, aber ein Nachbau könnte ziemlich umfangreich werden...

    Ich habe mal den ersten Teil als PDF angehängt, die Elektor Hefte gibt es alle bei archive.org.

  • Das erinnert mich an den Elektor Computer 74. Ein interessantes Projekt, aber ein Nachbau könnte ziemlich umfangreich werden...

    Ich habe mal den ersten Teil als PDF angehängt, die Elektor Hefte gibt es alle bei archive.org.

    Das ist eine ziemlich witzige 2-Adressmaschine ohne Befehlssatz.

    JA OHNE!

    Aber mit Diodenmatrix für ein "Mikroprogramm/Ablaufsteuerung"

    Die meisten Adressen sind RAM, aber manche Adressen sind speziell. Wenn man diese als Zieladdresse benutzt, wird z.B. eine Rechenoperation mit dem Inhalt der Quelladresse durchgeführt. Man kann natürlich auch auf den Programmzähler schreiben usw.

    Das System hatte 12 Bit Wortbreite und 12 Adressleitungen (4096 Worte) maximal, eine "Anweisung" bestand daher aus zwei Worten (= 2 Adressen).

    Ich hatte (zum Glück) damals nicht genug Geld es zu bauen und habe das Teil nur theoretisch laufen lassen können :)

  • Das erinnert mich an den Elektor Computer 74. Ein interessantes Projekt, aber ein Nachbau könnte ziemlich umfangreich werden...

    Ich habe mal den ersten Teil als PDF angehängt, die Elektor Hefte gibt es alle bei archive.org.

    das Elektor-74 hat ein kleines Problemchen : es hat nie funktioniert.... Was auch der Grund ist das die Artikelreihe abrupt gestoppt wurde.

    Hat mir der Author vor ca. 10 Jahren gestanden...Ein späteres Design von ihm, auf IM6100-basis, wollte Elektor dann nicht mehr haben.


    Der Elektor '74 ist ein System ohne Clock : abenteuerlich, und fur Nachbau kaum geeignet. Das ganze Timing basiert auf RC-glieder !

  • Ein ‘73er TTL computer

    Das wäre interessant.

    In einiger Zeit wird jdreesen ja den technischer Hintergrund (Schaltpläne, Befehlsliste, CPU-struktur usw.) als .PDF hier hochgeladen werden.


    Als realer fast Nachbau oder evtl. als eine Emulation?

  • Der Programcounter hat 10 bits....

    Eine klare Ansage gegen Hochsprache. Ich warte ab, was Du in ein paar Wochen berichten wirst :) Vorab ein Danke für die Anregung.


    Gruß, Ralf

  • dann baue ich doch lieber eine P-Code Executierer in ein FPGA - wenn's denn sein muss.

  • Ich finde solche Projekte immer interessant.

    Einen TTL-Computer habe ich selbst schon einmal gebaut. (Allerdings nur 12 Bit Adressbereich, 8 Bit Datenbus)


    Und Niederländisch kann ich auch :)


    Gibt es das Buch als PDF?


    Gruß,

    Uni

  • also ich bau ja prinzipiell alles auf, was irgendwie "hier" schreit ...wenns nicht allzu kostspielig wird, bin ich auch dabei :tüdeldü:

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Das ist ja interessant, und gut zu wissen. In den elektor-Heften meines Vaters habe ich als Kind über den gelesen und immer mal geplant das vielleicht mal in Angriff zu nehmen. Das werde ich dann mal lieber nicht tun :D

  • Das Buch gibt es (noch...) nicht als pdf.




    Das Elektording ist zwar prinzipiell funktkionfahig, aber ohne Platinen und mit RC verzogerungen statt Systemclock ist es halt ein schwieriges Nachbauprojekt. Wenn sogar der Erschaffer es nicht richtig zum laufen gebracht hat...und sonderlich effizient ist es auch nicht.

  • Ich meine, da war noch einer in der Elektor. Muß ich mal suchen.

  • das Elektor-74 hat ein kleines Problemchen : es hat nie funktioniert....

    Und? Haben sie's den Lesern damals gesagt? :mrgreen:

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Also.....hab das Buch jetzt durch.


    Insgesamt ein guter überblick zum der Stand der Technik 1973.

    Sämtliche vorgestellte Peripheriegerate stammen aus der Philips P1000 Grossrechnerfamilie.

    Auch die Zeichnungen zur Erklärung des Ringkernspeicher stammen 1 zu 1 aus Philips Datenbucher.


    Im Buch wird Stück für Stück der Selbstbaucomputer vorgestellt, nebst Darstellung der aktuellen Technik.

    Dieser 16 Bit Single-Accumulator Computer hat folgende Struktur :


    Hier die Register :


    ...und der Instruktionssatz :



    Memory sind 2 Philips Elcoma FI-2 1Kx8 Ringkernspeicher, ergibt 1Kx16 Hauptspeicher.

    Es gibt kein vollständiges Schaltbild, jedoch werden sämtliche Untergruppen gut vorgestellt.


    Ablauf- und Instruktionsdecodierung sind ziemlich komplett.

    Auch die Interrupt-logik ist gut aufgelistet. Die CPU wird als 1-bit-slice vorgestellt, muss man also 16 fach kopieren.

    Oder die Schaltung etwas änderen und 74181 nehmen.

    Frontpanel und Singlestep Steuerung sind auch umfassend erklärt.


    Jedoch ist der Aufwand erheblich, minimal :

    16 x 74ls151

    10 x 74ls74

    10 x 74ls273

    ca 50 x 74ls00 und ahnliche Gatter.

    einige Multiplexer

    30 Schalter / Led

    usw. usw.


    Und da der Instruktionssatz jedoch nicht wirklich schlüssig ist, das I/O Konzept etwas fragwurdig, ( keine Busy/Acknowledge ), der Speicher mit nicht erweiterbarer 1K doch sehr klein, werde ich keine Platine machen. Ist halt ein eindeutiger Lerncomputer.

    Mit etwa dem gleichen Aufwand könnte man den DataPoint 2200 nachbauen...

    Ich überlege ob ich das Buch scanne, müsste es jedoch dazu zerlegen, was mich doch etwas reut.


    Noch ein paar Seiten :

  • Es gibt gute kostenlose FTP Clients, die faktisch aussehen wie die alten File Browser (Norton Commander etc.)


    Da sieht man rechts ein Verzeichnis auf dem FTP Server und links das lokale Verzeichnis.

    Und da geht dann alles wie normal: delete, copy, move ...