386DX CPU ISA Karte aus PCD-3M

  • Hallo,


    ich habe seit neustem eine wunderschöne 386-DX25 ISA Karte aus einem Siemens PCD-3M erhalten. Sie ist optisch quasi unbenutzt nur leider nützt das nichts, denn sie läuft nicht. :weinen:

    Habe eine ISA Analyzer Karte auf die Backplane eingesteckt und wie vermutet zeigt sie keinen BIOS Code. Die Karte verhält sich wie ohne CPU oder ohne BIOS Baustein.

    Alle Spannungen habe ich gemessen, sowohl am ISA Bus auch an der CPU und am Bios sind sie da. Vom Chipset habe ich leider keinen Pinout. Vss / Grd auch OK.

    Habe den Clock auf dem ISA Bus gemessen und an der CPU, ok.


    Nun kommt meine eigentliche Frage an euch. Wie läuft das mit dem Einschaltvorgang ab. Was geschieht in der CPU bevor sie aufs BIOS zugreift? Kann man dort irgendwas messen? Soetwas wie ein CPU ready Signal? Kann man am Steuerbus, Datenbus oder gar am Adressbus etwas messen? (habe Osziloskop, USB Analyzer und ein Metrahit)?


    Die CPU habe ich übrigens schon getauscht, an ihr liegt es nicht.


    Evtl ist auch das BIOS defekt? Hatte ich in meinen ganzen Jahren aber noch nie? Wie stehen da die Chancen? Habe mir mal zum auslesen des BIOS einen EEPROMER TL866 bestellt. Dies dauert aber noch ein paar Tage bis dieser hier eintrudelt. Kann man am Bios ROM etwas messen, Datenbus technisch?


    Vielleicht hat jemand noch eine Idee was man bis dahin messen könnte.


    Bisher ist mir nur eine Unregelmäßigkeit an dem 16Mhz Quarz aufgefallen, dieser taktet nicht durchgängig, macht immer mal eine Pause. Weiß aber nicht für was dieser genutzt wird.

    Der 50Mhz für die CPU und der 14,31Mhz für den ISA Bus takten ordnunggemäß. Auch der 9,6Mhz für was auch immer dieser gut ist, taktet auch durchgängig.


    Die CPU der Intel Cache Controller werden auch warm, nur die zwei Appian Chipsätze werden nur bedingt warm, kann aber auch Einbildung sein.

    Kann mir aber ehrlich gesagt keinen mechanischen defekt vorstellen da dieses Board in einem wirklich guten Zustand ist.


    Bin über jeden Tip Dankbar. Generell interessiere ich mich sehr, wie das Einschaltverhalten von statten geht, bevor das ROM gelesen wird.

  • Bzw. was könnte man denn von vornherein schonmal ausschließen. RAM, Cache, Keyboard Controller, Seriell, Parallel, Floppy, RTC, all das kommt ja erst nach dem Erstkontakt mit der BIOS Routine, oder?

    Hatte aber dennoch den RAM schonmal draußen, fals dieser etwas runterziehen sollte, dem war aber nicht so.

    Der Fehler wird wohl in den allerersten Taktzyklen liegen, zwischen CPU, Chipsatz und BIOS. Alles andere ist bis dato ja nicht relevant oder?


    Glaube ich muss mir mal ein richtig gutes Microprozessor Buch der x86 Familie zulegen. Von 8088 bis 80486. Auch hier könnt ihr gerne Empfehlungen dalassen. :)

    • Offizieller Beitrag

    Bei einem 386er kann es durchaus vorkommen, daß der keine Lebenszeichen von sich gibt, wenn die ersten 64kB RAM nicht da sind.

    Nachdem die Spannungen ja OK sind, als nächstes mal das RESET Signal checken.

    Ist das nach dem Einschalten kurz aktiv, und dann inaktiv?

    Dann mal kontrollieren, ob nach dem Reset das Chip Select am BIOS ROM aktiv wird.

    Auch Adress- und Datenbus mal auf Aktivität prüfen.

    +++ ATH

  • Ah ...da is ja auch schon der erhoffte Thread -


    hast du mal das Bios ausgelesen/neu geschrieben? ...nich, dass da nur noch Blödsinn drin steht? ...so ein Eprom soll ja auch "nur" ne bestimmte Zeit seine Infos halten? :tüdeldü:

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Alles klar Danke für den Tip mit dem Reset, den werde ich gleich mal messen.


    Für den BIOS Baustein habe ich leider unterschiedliche Layouts gefunden, bzw weiß ich leider nicht genau welchen eprom dort verbaut ist. Müsste ich den Aufkleber abziehen. Die Vcc und Vss sind bei allen gleich und die konnte ich auch messen.

  • Ah ...da is ja auch schon der erhoffte Thread -


    hast du mal das Bios ausgelesen/neu geschrieben? ...nich, dass da nur noch Blödsinn drin steht? ...so ein Eprom soll ja auch "nur" ne bestimmte Zeit seine Infos halten? :tüdeldü:

    Nein noch nicht, der Epromer ist aber unterwegs. :)

    Würde die Sache aber nicht einfacher machen, da ich bisher kein BIOS Abbild im Netz gefunden habe.

  • Bei einem 386er kann es durchaus vorkommen, daß der keine Lebenszeichen von sich gibt, wenn die ersten 64kB RAM nicht da sind.

    Nachdem die Spannungen ja OK sind, als nächstes mal das RESET Signal checken.

    Ist das nach dem Einschalten kurz aktiv, und dann inaktiv?

    Dann mal kontrollieren, ob nach dem Reset das Chip Select am BIOS ROM aktiv wird.

    Auch Adress- und Datenbus mal auf Aktivität prüfen.

    So ich habe den Reset mal gemessen, dieser geht sofort von Low auf High und bleibt dort auch.


  • Habe den OE gemessen, dieser geht ebenfalls von Low auf High und verbleibt dort bis zum Ausschalten.

    Habe auch mal den CE gemessen, dieser bekommt beim Einschalten einen kurzen Peak (Low/High/Low), erst beim Auschalten geht er für 0,25s wieder auf High.

  • Guten Abend fanhistorie ,


    Habe sie in einer aktiven Backplane stecken.



    Habe mittlerweile neue Erkenntnisse, der ISA Clock wird doch nicht durchgeschliffen wie ich oben beschrieben habe, sondern nur das OSC Signal. Habe am Oszilator 14Mhz und am ISA Stecker nur ganz kurz beim Einschalten ein Impuls High / LOW auf dem ISA Stecker Contact B20 (CLK). Auf dem OSC Conntact B30 habe ich kontinuierlich ca. 8 Mhz.


    Habe es mit anderen 386 Mainboards verglichen, da liegen sofort auch ohne bios oder cpu die 8mhz am isa stecker B20 (CLK) an, genauso wie am (OSC) Pin B30.


    Vermute da stimmt doch was nicht, oder der ISA BUS Controller 82C331 nimmt den Clock nach einem Impuls wieder weg. Vielleicht ne Art Schutzfunktion??

    Aufjedenfall machen das meine anderen 386er Mainboards nicht, die takten den BUS immer, sofort. Sind aber auch andere Chipsätze.

  • Guten Morgen

    Blumenkohl 3.1


    Würde eher deine Backplane als passiv bezeichnen, weil nur die Spannungsversorgung, ISA, PCI geschleift sind,


    Ob überhaupt dann deine SBC mit deiner bisherigen Backplane funktioniert, und nicht doch eine Originale aktive voraussetzt, kann ich auch nicht beantworten,

    weil ggf doch security Maßnahmen darüber realisierbar war,

  • Ah ok, dachte passiv wäre so ganz ohne Stromversorgung. Nunja das ist eine gute Frage, wusste nicht das es überhaupt spezielle aktive Backplanes gibt.


    Habe mittlerweile hier im Forum einen post von Richi entdeckt, in diesem Post geht es um den PCD-4T (annährend gleiches Board mit 486 CPU), und es scheint auf dieser Backplane sind noch diverse aktive Bauteile. Ich werde Richi mal fragen ob er zufällig seine Karte mal in einer passiven Backplane zum laufen bekommen hat. Das würde dann sicherlich einiges erklären.


    RE: PCD-4T - IDE

  • Die Karte sollte in folgenden Backplanes auf jeden Fall funktionieren: S26361-E84 (XPCAA) und S26361-E97-V2 (XPCAB) ebenso in den passiven Backplanes vom PCD-2M und PCD-3M...


    Die XPCAA ist eine komplett passive Backplane (nur Stromversorgung) und die XPCAB hat einen IDE-Kontroller und die Power-Off-Logik (eigne Port-Adresse für Soft-Power-Off). Zum XPCAB gehört noch eine Bedienfeld-Platine mit Reset, LEDs und Zwei-Richtungs-Wipenschalter zum ein/aus schalten. Die Bedienfeld-Platine mit "fester" Schalt-Position können nicht an der XPCAB verwendet werden.

  • Auf deiner Platine ist die CMOS-Batterie abgeklemmt. Ist sie noch in Ordnung? Ich meine mich entsinnen zu können, das es Varianten gab, die ohne Batterie auch nichts taten, weil Reset-Freigabe...

    Vielen Dank für deine beiden Links, dort gibt es einiges an Infos zu den Siemens Systemen.

    Tatsächlich ist die Batterie leer, ich denke ich werde es mal mit einer neuen versuchen. Ist zumindest ein Versuch wert!! Danke

  • Bei einigen Siemens Slot-CPUs gibt es eine kodierte 8-2-polige Stiftleiste, die mit KEYLOCK beschriftet ist.

    Auf dieser Stiftleiste findet sich nicht nur das KEYLOCK-Signal sondern auch das POWERGOOD Signal.


    Die Stiftleiste wird mit der Backplane verbunden, von wo das POWERGOOD-Signal des Netzteils durchgeschleift wird.

    Das Powergood-Signal kontrolliert den RESET der Baugruppe.


    In dem angehängten Bild ist das der oberste Stecker.


    Bei der am Anfang des Threads gezeigten Baugruppe sollte das die Stiftleiste oberhalb der CMOS-Batterie sein.


  • Guten Morgen

    Blumenkohl 3.1


    Kannst du von dem Ausschnitt noch detailreiche Bilder erstellen,


    Vom Ablauf her würde ich so weitermachen,, zuerst würde ich erstmal bei eingeschaltetem System das Potential des Keylock Pin feststellen,

    (bezogen auf Masse /Gnd), dann abstecken ohmisch messen wohin der Pin auf der Karte führt ggf zu dem etikettietem Baustein?,

    Wenn ja, dann das Etikett vorsichtig entfernen, dann den Typ identifizieren, Pinning notieren


    Wenn Gnd Potential bei Keylock dann 5V über Vorwidetstand (470 - 10K Ohm anlegen, an den Pin anlegen, nachmessen ob der Pin des Baustein dann 5V auch annimmt, dann Vergleichsmessung Differenzierung Input/Output bei einmal Gnd und einmal 5V


    Anbei noch Screens, da du die Orginal Vorlage hast siehe Seite 40, welches Netzteil hast du ein AT oder ATX

  • Guten Morgen fanhistorie,


    Vielen Dank für deine Mühe mir zu bei meinem Problem zu helfen!!

    Ich habe mal den Key Interlock und den vermutlichen PowerGood gegen Grd zu messen. Beide 0 Volt bei eingeschaltenem AT Netzteil.

    Habe die Leiterbahnen mal so gut es geht verfolgt. Der Key Interlock kommt iwo unterhalb des KeyBoard Controllers heraus (rot umkreist), was auch Sinn ergibt.

    Das Powergood Signal endet iwo unterhalb der Quarz Steurung (blau umkreist). Dort verliert sich die Spur da dort ein 1,5kOHM Widerstand in Reihe geschaltet ist.

    Vielleicht nimmt er den Takt weg wenn kein Powergood Signal anliegt. Nun ist die Frage soll ich dort über einen 1k Ohm Widerstand mal 5v zuführen? Kann theoretisch ja nichts kaputt gehen.

  • Habe nun doch einen Chipsatz Layout gefunden und festgestellt das dieser Pin Vss ist. Stimmt auch. Liegt auf Masse. Macht das Sinn? Es ist ja ein 1,5k Ohm und Kondensator dazwischengeschaltet. Vielleicht wird sich auf dem Weg das Low geholt wenn am Powergood keine 5V anliegen. Auf jedenfall ist das kein Eingang für das Powergood Signal. Vermute das spielt sich alles weiter oben in der Quarz Steuerung ab, und es wird sich bloß das GRD Signal (Low) vom Chipsatz abgegriffen.


  • Ihr seid die Besten!!! Es funktioniert!!! :anbet::):applaus:


    Habe den PowerGood einfach mal mit Vorwiderstand an den 5V gehängt und es bootet. Geeeeil!! Für dieses Erfolgerlebnis kann man auch mal die Sonne, Sonne sein lassen. :D


    Habe noch festgegstellt das der RTC Quarz mit 250kHz getaktet hat und die Uhr nicht richig lief, ausgetauscht nun taktet die Uhr wie sie soll.

    Aber der Fehler lag defintiv an dem Powergood Signal. Komischweise darf ich ihn erst zeitverzögert anlegen. Muss erst das Netzteil einschalten und dann die 5V anlegen sonst bootet es nicht. Stehen die 5V sofort an, hängt es. Aber hauptsache es läuft.


    Vielen Lieben Dank an alle Beteiligten Helfer!! :)

    Wünsche euch noch einen schönen Sonntag, genießt die Sonne!

  • Schön, das du das Board wieder hinbekommen hast... :)

    Mit dem Power-Good-Signal hast du eine richtige Beobachtung gemacht. Es geht erst dann auf High, wenn das Netzteil die Spannungen sauber stabilisiert hat. Das dauert mindestens 20ms, eher etwas länger.

  • Guten Abend

    Blumenkohl 3.1


    Glückwunsch,

    Nur als Komplettierung,

    Je nach Ausführung deines Netzteils erwartet dieses das PG Signal nach

    0,1- 0,5 sec., wenn dieses dann vom Mainboard erzeugt wurde innerhalb dieser Zeitspanne erfolgt auch die Interne Leistungszuschaltung, ist messbar über ein Amperemeter in der Zuleitung, oder ein Zangenamperemeter, oder über einen Messwidetstand,

  • ich habe seit neustem eine wunderschöne 386-DX25 ISA Karte aus einem Siemens PCD-3M erhalten. Sie ist optisch quasi unbenutzt nur leider nützt das nichts, denn sie läuft nicht. :weinen:

    Habe eine ISA Analyzer Karte auf die Backplane eingesteckt und wie vermutet zeigt sie keinen BIOS Code. Die Karte verhält sich wie ohne CPU oder ohne BIOS Baustein.

    Welche ISA Analyzer Karte bietet sich denn für die Überprüfung eines PCD-3M an? Die Bewertung solcher Karten bei Amazon sieht übel aus. Übrigens, gibt es ein Service Manual für den PCD-3M?

  • Es gibt an der CPU-Karte, wie z.B. an der CPUAT, den Anschluss X23 für das Bedienfeld. Auf dem Pin 8 liegt das "Power Good" Signal vom Netzteil. Ohne das zeigt das Board kein Lebenszeichen...


    Bei dem Board CPUCP habe ich das schon Dokumentiert, wie die Pin-Belegung ist. Bei dem 386'er Board noch nicht... Das muss ich noch... ;)