1541 Spur 0 einstellen

  • Also, wenn du mir ein 360er und ein 1.2Mb Floppylaufwerk für PCs hin legst, kann ich nach Kopf verschieben an beiden Laufwerken dir sagen, welches davon das 360er und welches das HD-Laufwerk ist, ohne auf das Typenschild zu gucken. (Sofern der Kopf keinen Spindelantrieb hat) Die seltenen 640/720er 5,25er kann ich aber nicht nach der Methode von HD-Laufwerken unterscheiden, haben ja beide 80 Spuren.


    Und die Halbspuren bei der 1541 steuert man nicht über ein Rastmoment an, sondern man muss da schon die Stepmotor-Wicklungen sehr speziell ansteuern, damit der Motor da anhält, das ist nicht trivial. Von sich, stromlos, bleibt der Stepmotor an der Stelle aber nicht stehen.


    Dass es spezielle Laufwerke mit so Ausnahmen gegeben haben kann, will ich nicht ausschließen, da muss aber bei Commodore große Not geherrscht haben, dass man mal Laufwerke mit solch hochaufgelösten/teuren Motoren genommen hat. Das bedeutet aber auf jeden Fall eine abweichende DOS-Software im Laufwerk, oder eine Elektronik welche aus einem einfachen Step einen Mehrfach-Step gemacht hat. Die Alps-Mechanik in der 1541 gehört aber sicher nicht dazu, die fühlt sich beim Verschieben des Kopfes von Hand gleich an wie eins dieser typsichen 360er PC Laufwerke, sprich etwas über 40 Rastungen auf der Strecke.

    1ST1

  • ja, geht mir auch immer so - deswegen find ich es ja auch klasse, wenn mal jemand wie Flo sozusagen "von aussen kommt" und ganz unbequeme Fragen stellt - oft stellt sich dann heraus, dass das durchaus komplexer ist, als wir "eingefleischte" dachten


    vielen Dank deleted_02_23 für diesen Thread;)


    ..und auch danke an 1ST1 , dass ers nun doch wesentlich anschaulicher erklärt hat, als es in den ersten 2 Beiträgen den Anschein hatte ...geht doch:applaus:

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Und die Halbspuren bei der 1541 steuert man nicht über ein Rastmoment an, sondern man muss da schon die Stepmotor-Wicklungen sehr speziell ansteuern, damit der Motor da anhält, das ist nicht trivial. Von sich, stromlos, bleibt der Stepmotor an der Stelle aber nicht stehen.

    Sorry, aber ich kann nur sagen: doch!


    Kurios ist es bei der 1571 gelöst. Das ist auch ein Schrittmotor mit 80 Spuren/Schritten, aber der rastet wirklich nicht ein, bzw. nur auf Viertelspuren! d.h. da ist eine spezielle Schaltung drin, die den Kopf auf die Voll und Halbspuren bewegt (mit 12V) und dann auch hält (mit 5V)!. (diese merkwürdige Verschaltung musste extra für die 1570 wieder rückgängig gemacht werden, mit Fädeldrähten).

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Interessant zu lesen. Man müsste sich in dem Thread halt mal einigen, von welcher 1541 die Rede ist. Die alte 1541 hat keine Lichtschranke für Spur 0 Erkennung, die 1541C hat eine, diese kann man allerdings mit einem Jumper aktivieren bzw. deaktivieren. Die 1541 II hat eine Lichtschranke, diese ist nicht ohne weiteres deaktivierbar. Die Laufwerke haben (offziell) 35 Tracks, der Trackabstand wird bestimmt von der Rastung des Steppermotors. Die Track und Sektornummer steht im identifier jedes Sektors, deswegen braucht man auch keine Sektor 1 Lichtschranke bzw. das Index Loch wird nicht benutzt. (Sonst könnt man ja auch die Diskette nicht drehen und benutzen :) )

    Wenn die Laufwerkselektronik die aktuelle Position des Kopfes nicht kennt, werden immer 35 Tracks gestept richtung Track 0. Dh. wenn der Kopf physisch auf Track 35 steht, geht das ganze relativ geräuschlos von statten. Steht der Kopf allerdings physisch bei Track 10, dann rattert er noch 25 Mal gegen den Endanschlag. Durch dieses ständige Schlagen gegen den Endanschlag kann sich im Laufe der Zeit der Steppermotor dejustieren/verstellen/verdrehen, was eine Justage von Nöten macht.

    Wenn die Spurlage des Laufwerkes mittels einer Analogdisk mit den Cateyes eingestellt ist und der Azimuth ok ist (das ist der Winkel, in dem der Kopf zu der Diskette steht), dann stellt man den Anschlag ein. Du stellst das Laufwerk auf den Track 35 und lässt es dann initialisieren bzw. Track 0 anfahren. Da dürfte dann nichts zu hören sein. Steht der Anschlag zu stramm hörst du immer ein "knock" wenn er Spur 0 von Spur 35 kommend anfährt. Dann muß der Abstand vergrößert werden. Allerdings muß er Abstand kleiner als ein half track sein. Also kommt das hin mit dem Tip von Peter Sieg.


    Gruß Jan