Acorn A5000 mit Monitor AKF 50 macht Probleme

  • Hallo,


    nach längerer Zeit habe ich mal wieder mal wieder meinen A5000 hervorgeholt. Ich habe den Akku entfernt und die Platine gereinigt und soweit sieht das auch gut aus. Aber der Monitor macht Probleme. Vor ein paar Jahren hatte er noch funktioniert. Jetzt ist das Bild verzerrt und läuft durch. Ich vermute mal, dass da ein oder mehrere Elkos aufgegeben haben. Bei dem Monitor handelt es sich um einen AKF 50. Gibt es irgendwo einen Schaltplan, um zu sehen, welche Werte die Elkos haben?

    Kann ich als Ersatz einen beliebigen VGA Monitor anschließen?

  • Der AKF 50 ist meines Wissens nach baugleich mit dem Microvitec M1438. Von dem konnte ich auf die Schnelle zwar auch keinen Schaltplan finden, aber immerhin eine Reihe von Fotos vom Innenleben. Vielleicht kannst Du dort die benötigten Werte ablesen.


    Zum Ersatz: Jein. Der AKF 50 geht bis 15 kHz Zeilenfrequenz runter, und manche Grafikmodi (zumindest am A3000, für den A5000 kann ich es nicht sagen) brauchen das. Ein regulärer VGA-Monitor, der nur 31 kHz kann, wird also nur eingeschränkt (= im richtigen Modus) funktionieren.

  • Kann ich als Ersatz einen beliebigen VGA Monitor anschließen?


    Anschließen kannst Du den. Aber er wird Dir die "normalen" Modes nicht darstellen, es gehen dann nur die Wimpmodes 25,26,27,28 und 29,30,31. Außerdem mußt Du (um den Monitor richtig zu setzen und zu schonen) den Monitortype auf 3 oder 4 setzen. Dazu beim Einschalten die entsprechende Taste auf dem Ziffernblock festhalten.


    Es fehlen dann aber alle Game Modes. Es gibt angepaßte Modefiles und auch "Hacks" die das dann auch auf VGA anzeigen können, aber das klappt oft nicht wirklich gut.


    Letztlich willst Du den AKF50 sicherlich reparieren, auch weil es eben ein 15 - 38 kHz Monitor ist, der quasi ein echter Multisync ist, auch wenn er so nicht heißt. Sind mittlerweile auch selten und werden (wurden vor 5 Jahren, als ich das letzte Mal nach sowas geschaut habe) teuer gehandelt.


    Schaltplan habe ich davon auch noch nicht gesehen.



    https://manualzz.com/doc/10813580/acorn-akf50-60-70-manual

    (man beachte die letzte Seite, außen)

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • MJGraf : Erstmal Danke für den Link. Es ist aber leider nicht den Monitor, den ich habe.

    ThoralfAsmussen : Ich will den Monitor auf jedenfall reparieren. Der gehört halt zum "Gesamtpaket". Zuerst wollte ich heute nur die Werte von allen Elkos aufschreiben, um neue zu bestellen, aber dann habe ich sie auch gleich ausgelötet. Vorerst brauche ich keinen Schaltplan, ich ersetze einfache alle Elkos.

    Einen passenden Monitor habe ich auch gefunden. An meinen Ataris habe ich einen NEC, der müsste alle Frequenzen können.

    Jetzt muss ich aber erstmal Elkos bestellen. ;)

  • Ich habe inzwischen alle Elkos gewechselt, aber es hat nichts gebracht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sich etwas geändert hat:



    Der verzerrte Text ist der Text von oben, halt nur verzerrt. Was man auf dem Foto nicht sieht, ist das starke Flackern des gesamten Bildes. Hat jemand eine Idee?

  • Hast Du inzwischen mal einen anderen Monitor probiert? (Mit dem entsprechenden Modi)

    Damit wir ein fehlerhaftes Sync-Signal seitens des Rechners ausschließen können.

    Evtl. auch mal das kpl. CMOS-Ram zurücksetzten. Manchmal steht dort nach längerer Zeit Blödsinn drin.

  • Ja, ich habe einen NEC LCD 1970 NXP angeschlossen. Der Monitor sollte eigentlich alles können, was der A5000 auch kann. Dort wird dieses Bootpromt auch fehlerfrei angezeigt, siehe Foto.

    Der Rechner ist zur Zeit noch ohne neue Batterie. Ich hoffe mal, dass wieder mehr geht, wenn die Batterie eingebaut ist.


  • Irgendwas ist da mit den ROMs. Hat jetzt vermutlich mit dem Monitorfehler nicht wirklich was zu tun, aber bei *modules sollte da deutlich mehr angezeigt werden.


    Kannst ja mal schauen, ob *unplug was anzeigt. Wenn nein wäre es evtl. eine interessante Idee, mal die ROMs bei abgeschaltetem Gerät aus- und wieder einzustecken. Ein normales, auch kleines, RISC OS hat irgendwas um die 60 und mehr Module im ROM.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • In der Zischenzeit könntest Du dem Monitor mal an an einen anderen Computer mit VGA-Anschluß betreiben.

    Ich meine daß er 800x 600 schaft aber Standart-VGA reicht für einen grundsätzlichen Test.


    Mein 5000er hatte nach einer lecken Batterie diverse Probleme. Das lag hauptsächlich an einem defekten

    Inhalt im CMOS-RAM. Das liegt ja in unmittelbarer Nähe. Auch ließ sich der Inhalt nicht mehr verändern.

    Unter dem Mikroskop konnte man eine Unterbrechung einer Leiterbahn (serielle Schreibleitung) zum Ram sehen.

  • Kannst ja mal schauen, ob *unplug

    Bei *unplug läuft der Bildschirm durch. Da werden mehr als 50 Einträge angezeigt. Genau sehen kann ich es nicht, dafür ist die Ausgabe zu schnell.


    In der Zischenzeit könntest Du dem Monitor mal an an einen anderen Computer mit VGA-Anschluß betreiben.

    Da muss ich echt überlegen, aus welchem von meinen Computern VGA herauskommt. :grübel:

  • Ich habe einen A5000 mit Batterieschaden. Beim Reinigen des Boards kam mir ein sehr kleines gelbes Bauteil entgegen,

    Teilbereiche sind mit einem grünen Schimmer überzogen. Der Rechner ließ sich einschalten, leider kein Beep und kein Bild.


    Wie schätzt ihr die Chancen ein, dass hier noch etwas zu retten ist? Komischerweise ist sogar im Floppy? Stecker das grün zu sehen, keine Ahnung wie das dahin kommt.


    Doc

  • Also für mein Gefühl ist das machbar - zumindest dahingehend, daß man das "Grün" da komplett gereinigt bekommt. Du mußt dir halt eine Fotowanne o.ä. mit Essigsäure anrühren und das Bord da so hineinlegen, daß das ungefähr bis zu dem Steckplatz für die Backplane unter Flüüsigkeit gesetzt wird.


    Dann ordentlich baden, gern auch mehrmals, bißchen pinseln an den Stellen, wo es nicht sofort schnell weggeht. Danach odentlich spülen und zum Schluß nochmal mit entionisiertem Wasser. Dann ordentlich trocknen (Backofen 60 Grad eine ganze Weile und dann noch bißchen an Luft herumstehen lassen, 3 Tage vor der Heizung oder sowas; anschließend nochmal die Connectoren auspusten damit man sieht, ob da noch Wasser drin ist). Wenn Du hast gern auch nach dem Baden und vor dem Trocknen in Isopropanol spülen.


    Evtl kann man vorher den FPA10 aus dem Sockel nehmen (direkt neben dem grünen Bereich). Und erstmal gut wegpacken. Vorher auf Grün ansehen und immer schon ESD Schutz dabei. Die Teile sind auch selten - und nur in Eureka, Pipedream und dem ein oder anderen Apfelmännchn wirklich hilfreich. Es gibt wohl auch einen MP3 Player, der mit FPA auf dem 5000er spielt. Zum Testen kann der draußen bleiben. Hüte ihn - es ist ein kleiner Schatz. ;)



    Und dann kann man halt erstmal nur probieren, was passiert.



    Das gelbe Bauteil gehört mit ziemlicher Sicherheit nach links oben im Bild, neben den schwarzen Kondensator. Da steht Cxxx auf dem Board.

    Das muß da dann auch wieder hin. Größe kann ich gern raussuchen.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • und noch: wenn Du ohne die RAM Karte testest, müssen da Jumper passend umgesteckt werden. Siehe TechDocs.


    Sollte man aber besser nicht nochmal einschalten, bis das Grün halbwegs entfernt ist. Wichtig: auch die Pins der Chips ansehen, v.a. die der großen SMD Chips - am Besten mit Lupe.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • PS: Gern auch nochmal ein größeres Bild machen von dem oberen Teil des Boards - also von oberer Kante bis zum Backplane Slot.

    mach ich gleich bzw. Morgen! Das andere Board sieht deutlich besser aus.

  • Danke der Kondensator auf +12V Eingang scheint aufgeplatzt.


    Das sieht man im Bild nicht wirklich - nur wenn mans weiß, könnte man das da erahnen.


    Wenn das so ist, wirst Du den auch tauschen müssen.



    Mir ist noch in Nähe des Aufklebers "0192-100 Issue2" aufgefallen, daß die ganze Umgebung da glänzt. Das kann - es sei denn du hast schonmal gewaschen - auch Batterieinhalt sein. Einfach mal genauer schauen und auch bis zu den ROMs hin und der Pfostenleiste (Genlock-Port). Test auf "Ekel" am besten mit pH / Lackmuspapier Teststreifen.



    Ansonsten: beim Aushebeln des FPA10 vorsichtig und von beiden Seiten (die Nuten); diese Sockel können brüchig sein, aber druntersehen wird man da schon wollen, vmtl ist es da auch schon bißchen grün.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ist mir jetzt erst aufgefallen, dass der eine einen weiteren Chip hat. Sieht aus wie eine FPU! Das war aber der Rechner der nicht lief, der andere sollte mit neuer Batterie laufen.

  • Sieht aus wie eine FPU!


    Yes , das ist eine FPU - die bei Acorn aber immer eine FPA ist. Floating Point Accelerator.

    Gibt es als FPA10 und als FPA11. Und ist nicht oft vorhanden.



    Sehr schön ist auch das



    weil das eine ColourCard Grafikkarte ist. Das Lasermodul daneben deutet darauf hin, daß das mal ein großes DTP System war. Dafür willst Du die Platte pfleglich behandeln und davon ein Image machen und später dann auch die Treiber für beide Karten finden. Die für die ColourCard liegt üblicherweise im !System Ordner und außerdem gibt es da noch Einstelltools dafür zur Mode Anwahl. Wichtige wären aber die Module / Software für die Laserprinter Karte - die dürfte man nämlich noch schwieriger bekommen.

    Die Webseite von Computer Concepts ist sogar immer noch im Netz. Die ColourCard hat außerdem einen überaus interessante Grafikchip, von INMOS (Transputer Firma). Und wirklich schöne und hohe Auflösungen.

    Außerdem darf man auf der Platte dann noch das ein oder andere coole Programm erwarten. Ich tippe mal auf Impression Publisher (die dicke Version) und ArtWorks mit potentiellen Zusatzmodulen. Und wer weiß was noch so alles.


    Das Flachbandkabel der Colourcard geht direkt auf den Genlock Sockel / Port und hat dort wirklich direkten Zugang zum Videochip auf dem Board, weshalb die ColourCard auch alle Auflösungen von dort quasi "durchschleifen" kann. Aber Achtung ! Beim Zusammenbau unbedingt das Kabel korrekt wieder anbringen - nichts probieren; wenn unklar erstmal die Anleitung im Netz suchen. Das ist wirklich der direkte heiße Draht zum VIDC - und der wird ganz heiß, wenn man da was falsch ansteckt.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    Edited once, last by ThoralfAsmussen ().

  • .



    also wirklich schön sieht es nicht aus. Aber bis auf den Chip ganz rechts (IC46) ist doch außerhalb der "Uhr" kaum was wirklich betroffen. Wenn es noch nicht in die Platine eingedrungen ist, kannst Du da Glück haben. Aber mit viel Freude am peniblen Säubern - öhne Kupferadern zu beschädigen - und dem ein oder anderen Bad kann das was werden. Zumal rein prinzipiell der gesamte grüne Bereich rein prinzipiell auch von der Platine nehmbar ist und durch ein Module an der Backplane ersetzbar; wobei es eigentlich nicht so aussieht als würde das nötig.

    Die IDE und Floppy Anschlüsse bekommt man vmtl auch mit einfachem Baden wieder hin. Ich würde die auch erstmal nicht auslöten, wegen 4 Layer Platine.


    Grün findet sich auch oben im Bild (C168 und höher), aber sieht eigentlich eher "aufgesetzt" aus und nicht "eingefressen".


    Man darf gespannt sein, was unter dem FPA zu sehen ist.



    Aber mach das besser in Ruhe bei gutem Licht und nicht nachts halb-zwei, wenn Du es jetzt noch lesen solltest.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • und für alle, die nur interessiert mitlesen und das nicht auf Anhieb sehen: Der Chip neben dem 50 MHz Quarz ist der ARM Prozessor, der mit 25MHz taktet. Damit ist das auch ein Board der ersten Baureihe. Die Chipbezeichung der 4 großen SMD ICs ist die Kennung mit VY am Anfang. Der FPA IC im Sockel ist normalerweise nicht vorhanden, und war auch lange gar nicht lieferbar, bis sie ihn dann doch gebaut haben. Das ist die FPU, die der Acorn üblicherweise gar nicht hat und trotzdem gibt es 3D Games ala Starfighter3000 oder Interdictor2 oder Chock Away. Die 3D Routinen sind dort üblicherweise mit Integer gebaut. Trotzdem kann ein Acorn mit einem sogenannten FPE (floating point emulator) einen floating point Schnittstelle für Programme haben, wobei diese Sachen dann von einem Softwaremodul abgearbeitet werden - nur wenn der FPA eingesteckt ist, werden sie stattdessen dorthin geschickt. Vorteil: alle Software, die floating point nutzt läuft überall (mit FPE) und wird instantan beschleunigt, wenn der FPA steckt, der dann den FPE direkt ersetzt. Sehr interessant ist eine Software namens SuperFPE, die beschleunigte floating point Routinen hatte, aber eben auch rein ein FPE war. Der IC rechts oben neben der CPU ist der MEMC (Memory Controller). Der kann sowas wie virtuelles RAM (ala VAX), was aber eigentlich gar nicht vom OS benutzt wird (da bleibt es dann Homecomputer). Außerdem muß man pro 4MB RAM einen MEMC haben und da der unsinnigerweise auf dem A5000 Mainboard aufgelötet ist, sehen die seltenen 8MB (12MB) Erweiterungen dann entsprechend komisch aus, und erfodern teilweise das Sockeln des MEMC, wobei dann dort eine Aufsteckplatine reinkommt auf der dann originaler und neuer MEMC + 4MB RAM sitzen.


    Noch zur Colour Card : die Acorns können einen sogenannten EigenX und EigenY Wert einstellen, was so eine Art Multiplikator für die Auflösung ist. Damit kann man entweder sehr gezoomte Bilder bekommen oder andersherum welche mit quasi doppelt so hoher Auflösung wie der Monitor eigentlich anzeigt. Das sieht zwar nicht toll aus, weil eben doch real Pixel fehlen, aber die ColourCard hat solche Modi auf für per se ziemlich hohe Auflösungen und man kann dann statt 800x600 quasi virtuell einen Schirm mit 1600x1200'er Auflösung haben, was irgendwie auf einem 17" Monitor schon ganz nett ist. Außerdem hat die ColourCard eigenes VideoRAM und beschleunigt so die Gesamtmaschine ein bißchen, die normalerweise sonst immer noch mit den Videozugriffen im normalen RAM durch den eigentlichen VideoChip (VIDC) klar kommen muß. Bringt gefühlt 15%. Hauptvorteil sind aber die höheren Auflösungen. Grafikkaren waren aber üblicherweise nicht in PrivatArchies verbaut, eher Profitools.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Hallo ,

    schöner Rechner bzw. schöne Ausstattung, FPA , ColourCard.


    Kann dir jetzt aber schon sagen das es mit etwas reinigen nicht getan ist , zumindest Langfristig nicht.

    Habe selber einen A5000 mit Akkuschaden der wesentlich besser aussah als deiner , diesen habe ich über ein anderes Forum reparieren lassen, alles im Bereich des Akkus wurde runter gelötet , Bahnen erneuert und wieder neu aufgebaut , so eine Arbeit ist mit Geld kaum zu Bezahlen.

    Die Leiterbahnen sind auf den 5000er Board so filigran das diese schnell in Mitleidenschaft gezogen werden .


    Wenn Du es nicht selber kannst suche Dir jemanden der bereit ist dies zu übernehmen , andernfalls wirst Du nicht lange Freude am A5000 haben.


    Wünsche Dir viel Erfolg mit deinen Rechner.

    Gruß

    Thomas




  • Hallo zusammen, da habe ich ja offensichtlich was richtig gutes erstanden... Nur noch mal damit das klar verständlich ist. Es sind zwei A5000, der eine hat eine FPU und keine Addon-Boards, in dem anderen steckten diese Boards. Der mit der FPU hat einen vermutlich stärkeren Akku-Schaden, der andere hat(te) eigentlich gar keinen Schaden , bis auf eine leere Batterie.


    So wie ich das sehe, kann ich die FPU aus dem defekten A5000 nehmen und dort die Beine sauber machen und in den funktionierenden A5000 einbauen, neue Batterielösung rein und gut wäre es. Was ich mit dem defekten A5000 mache, weis ich noch nicht, denn ich habe keine Löterfahrungen und auch kein Equipment da was dran zu machen.