Mac SE/30 zugelaufen

  • Hi,

    mir ist vor ein paar Wochen ein SE/30 über die Bucht zugelaufen. Ich habe ihn zuerst einmal geöffnet und die Pufferbatterie entfernt, obwohl glücklicherweise alles ziemlich gut aussieht. Laut dem Aufdruck auf dem 68030 (8931) stammt er wohl aus Ende 1989 oder Anfang 1990. Insofern ist es erstaunlich, wie gut er innen aussieht,

    Nachdem ich nicht so auf der Höhe bin, was das Löten anbetrifft, aber sicherheitshalber ein Recapping machen möchte bzw. machen lassen möchte, wäre es toll, wenn jemand von Euch einen Tipp hätte, wer und zu welchem ungefähren Preis das durchführen könnte.

    Für die Zeit danach plane ich einen ROM-inator einzubauen und meinen RaSCSI dran zu flanschen.


    Ich bin ich München und fände es toll, wenn es vergleichbar verrückte im Umfeld geben würde ;)


    Beste Grüße

    Andi

  • vielen Dank,


    entsprechend der Info aus obiger Quelle war er der 282ste Mac, der in der 49. Woche 1989 in Cork gefertigt wurde.

  • Wenn das Logic Board keinen Batterieschaden hat, dann kannst du diesen

    Macintosh SE/30 problemlos einschalten. Wenn du Glück hast, so läuft der

    direkt ab der Harddisk an. Meistens hat man mit der Harddisk Probleme, diese

    wird nicht gefunden. Dann wird aber wenigstens eine Diskette mit Fragezeichen

    angezeigt. Wenn dem so ist, so bist du auf der Siegerstrasse!


    Wenn beim Starten aber ein Schachbrett oder Streifen angezeigt werden, so

    gibt es dafür auch Massnahmen das zu regeln.


    Also starte den Macintosh mal und schreib, was da passiert. Startton?

    Harddisk raspelt? Bildschirm bleibt dunkel?


    LG Rappi

  • Hi Rappi,


    Rechner läuft problemlos, sogar die Platte wird gefunden - ich habe Fotos von fliegenden Toastern ;)


    Ich bin sehr happy damit.


    LG, Andi

  • Das freut mich, dass der Macintosh SE/30 gut funktioniert.

    Die fliegenden Toaster ist ein Bildschirmschoner, der geht weg,

    sobald du die Maus bewegst.


    Natürlich wäre es noch besser, wenn du ein Recapping machst oder

    machen lässt. Wenn dir das zu viel Aufwand bedeutet, so bin ich überzeugt,

    dass dieser Mac so noch Jahre durchhält. Natürlich ohne Gewähr.


    Was du aber noch machen kannst, schau dir das Logic Board nochmals

    sehr genau an. Vor allem um die SMD Kondensatoren ist vielfach ein

    feiner Ölfilm sichtbar. Damit wird ein Waschen und gut trocknen lassen

    zur Pflicht.


    Jetzt sollten die Profis hier nicht weiter lesen, ich mache das so:


    1. ein Foto machen, damit du später noch weisst, wo die Chip waren

    2. hier gibt es nur 1 ROM, 1 Erweiterung und 8 RAM, diese entfernen

    3. mit einem Fettlöser und einer mittelharten Zahnbürste gut reinigen

    4. sehr gut spülen

    5. manche sagen, dann mit destilliertem Wasser nachspülen

    6. mit einem Lappen und Küchenpapier das meiste Wasser entfernen

    7. ich blase auch so fest ich kann in die Anschlüsse und unter die Komponenten

    8. nachdem 95 % vom Wasser weg ist nehme ich einen Haarföhn

    9. mit dem Haarföhn blase ich das Logic Board mit der nötigen Vorsicht trocken.

    10. zwischendurch den Haarföhn abstellen und mit dem Finger auf die Chip fassen

    Solange du die Temperatur aushältst, so lange passiert den Chip nichts


    LG Rappi

  • Hi Rappi,


    liebe Grüße in die Schweiz und vielen Dank für die tollen Tipps.


    Die fliegenden Toaster kenne ich noch aus meiner frühen Windows-Zeit, die Firma hieß damals After Dark und haben alle möglichen ScreenSaver hergestellt. Das war eine coole Zeit, als CRTs wirklich noch so etwas brauchten.


    Mein nächster Schritt ist einen Kumpel um ein DB-25 nach DB-25 SCSI-Kabel anzubetteln.


    Als ich den Rechner aufhatte, habe ich ein paar Fotos vom Logic Board gemacht und es sah eigentlich ziemlich gut aus, d.h. keine sichtbaren Rückstände um die Caps/Kondensatoren.


    Ich halte Euch auf dem Laufenden und für weitere guten Anmerkungen und Empfehlungen bin ich bereits im Voraus dankbar!


    Schöne Grüße aus München,

    Andi

  • Als ich den Rechner aufhatte, habe ich ein paar Fotos vom Logic Board gemacht und es sah eigentlich ziemlich gut aus, d.h. keine sichtbaren Rückstände um die Caps/Kondensatoren.

    Auf den ersten Blick schaut manches Board sauber aus, das muss aber nicht so sein.

    Ich halte das Board so, dass sich das Lampenlicht drin spiegelt. So entdeckt

    mach doch den einen oder anderen Film, der sich gebildet hat.

  • Mein nächster Schritt ist einen Kumpel um ein DB-25 nach DB-25 SCSI-Kabel anzubetteln.


    Als ich den Rechner aufhatte, habe ich ein paar Fotos vom Logic Board gemacht und es sah eigentlich ziemlich gut aus, d.h. keine sichtbaren Rückstände um die Caps/Kondensatoren.


    Amazon verkauft „DB25-Verlängerungen“, die über zwei Stecker verfügen und 1:1 verschaltet sind. Eine Alternative zum Kabel stellt auch ein DB25 Gender Changer dar.


    Wenn Du schon Fotos vom Logic Board gemacht hast, willst Du sie hier posten? Ein zeitnaher Wechsel der SMD-Kondensatoren ist sicher kein Fehler, da austretendes Elektrolyt korrosiv ist und die Leiterbahnen und Lötpads angreift. Wenn noch die Originalen drauf sind, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie noch dicht sind.

  • Hi,

    hat ein bissl gedauert, aber hier ist das Bild vom Logic Board meines "neuen" SE/30.


    Wie gesagt, ich bin für alle guten Tipps und Ideen offen.


    Beste Grüße aus München

    Andi

  • Ja, das sind noch die originalen Kondensatoren und sie haben schon einiges an Elektrolyt in der Umgebung verteilt. Ein Indiz sind die Beinchen von Q3 unter Kondensator C13. Auch die Beine der Schieberegister oberhalb von C3-C7 zeigen schon Korrosion.