Wiederinbetriebnahme und Brand einer Ultra 5

  • Hallo zusammen,


    nach fast 20 Jahren Ruhezeit auf meinem Dachboden wollte ich am Wochenende eine Ultra-5 wieder in Betrieb nehmen.

    Da mir aufgewölbte oder ausgelaufene Kondensatoren bekannt sind, habe ich ihr Inneres inspiziert, aber nichts dergeleichen gefunden. Aus sonstige Schäden waren nicht zu erkennen. Es war keine weiter Hardware zugesteckt, so daß ich sie verkabelt und eingeschaltet habe.

    Zuerst röhrte der Netzteillüfter los (die Lager sind wohl ein wenig angeschlagen) und wenig später kneterte auch die 9,1 GB IDE-Platte. Auf dem Original-Sun-Monitor, den ich seit 20 Jahren täglich im Betrieb habe, erschien das OpenBoot mit der (mittlerweile bekannten) "NVRAM invalid"-Meldung. Ich habe sie erst einmal ignoriert und mit boot disk das noch installierte Solaris 2.5 starten wollen.

    Nach gefühlt einer halben Minute machte es auf dem Motherboard unterhalb der Flachbandkabel für den 2. Parallel- und Seriell-Port "Puff" und ein Baustein fing mit kleiner gelber Flamme an zu brennen. Ich habe sofort ausgeschaltet, das Netzkabel gezogen und die Flamme erlosch.



    Nun meine Frage: Ist soetwas schon einmal jemandem passiert? Was ist da abgebrannt? Kann das mit dem tiefenentladenen NVRAM zusammenhängen? Ich habe hier noch eine SS20 und SS5 sowie eine weitere U5, die (aller Wahrscheinlichkeit nach) auch defekte NVRAMs haben. Die sollen nicht denselben Tod sterben.


    Freue mich auf eure Antworten/Kommentare


    Viele Grüße

    Johannes

  • und das heißt dann auch - wenn Du das sauber machst und das Bauteil ersetzt, sollte die Maschine wieder laufen (zumindest wenn die Hize nicht untendrunter was zerstört hat).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Danke! Dann besteht ja noch Hoffnung! Ich hatte immer angenommen, daß die Mehrfachlayer-Platinen da sehr empfindlich seien.

    Nu werde ich mal sauber machen und versuchen die Daten zum Kondensator zu ermitteln.

    Die zweite U5 müsste den ja auch haben. Derzeit Dremel ich am NVRAM rum. Batteriehalter und Knopfzellen sind im Zulauf.

  • Derzeit Dremel ich am NVRAM rum.

    ..da brauchts doch nur zwei winzige Löcher ;)


    http://www.amoretro.de/guides-…chmarq-modul-modifizieren


    und auf deine Frage: jaa - Tantals sind mir schon ettliche Explodiert - is gar nicht mal soo selten, aber dass die SMD-Tantals sterben, das is schon seltener ..meistens sinds die Tropfen-Dinger

    spricht aber auch dafür, dass deine Stromversorgung vermutlich inzwischen einen gehörigen "Ripple" auf der Gleichspannung aufweist ...umsonst stirbt son Tantal normal nicht8o


    aber ich seh da ebenfalls gute Chancen, dass man das Board retten kann - vermutlich nur viel Dreck ..pass auf, dass du die beiden SMD-Pads nicht beim "Rest"-auslöten von der Platine reisst :prof:

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Vielen Dank für den Link. Jedoch ist keines der dort genannten Module verbaut. Meines hat durchgängige Pin-Reihen rechts und links ohne Lücken.

    Ich habe mich an dieser Anleitung orientiert http://uteditor.de/index.php?site=psun4u und mit dem Sägen begonnen. Hat sich als unnötig herausgestellt, ginge eigentlich einfacher.

    Derzeit sieht mein NVRAM so aus

    Dickere Kabel hatte ich grade nicht zur Hand. Die Knopfzelle ist das Original, die vor dem Vergießen eingesteckt worden zu sein scheint.


    Der abgebrannte Tantal-Elko sieht eigentlich so aus

    Wenn ich den Aufdruck richtig interpretiere: 10µF, 16V, Gehäuse C bzw. EIA 6032-28 (6,1 x 3,3 x 2,5 mm)


    Elektronik ist nun leider gar nicht meine Welt, von daher habe ich keine Vorstellung, was ich tun könnte um den "Ripple" des Netzteils loszuwerden (außer ein neues zu kaufen :shock:). Meßgeräte oder gar Know-How in der Richtung besitze ich ebenfalls keine/s. Einzig ein Multimeter zur Strom-, Spannungs- oder Widerstandsmessung für meine KFZ-Schrauberei kann ich sinnvoll einsetzen, aber das dürfte kaum ausreichen.

    Das verbaute China-Schätzchen ist dies

    Sieht nach (alter) PC-Technik aus.

  • Meist genügt es schon, die Elektrolyt-Kondensatoren, die am Ausgang deines Netzteils sitzen zu tauschen - womöglich sind schon einige davon aufgeplatzt/aufgeblasen?


    Vorsicht natürlich: wenn du das Netzteil öffnest und die Platine rausnimmst, dann kann der Eingangs-Kondensator immer noch geladen sein, auch wenn das Netzteil schon lange ausgeschalten war - entweder gar nicht erst berühren, dessen Pins ..oder entladen


    ..es gab hier mal einen schönen Thread über PC-Netzteile und deren Eigenarten.. aber ich find ihn grade nicht...

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Wenn die Tantal altern, müssen die langsam an die Spannung gewöhnt werden. Einfach wieder an die volle Spannung gehangen kann es passieren, dass einer abbrennt, kenne ich auch von den Tantal-Perlen. Wenn möglich größere Spannungsfestigkeit einlöten

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

    • Offizieller Beitrag

    Wenn möglich größere Spannungsfestigkeit einlöten

    Kann ich nur unterstützen!

    Auf älteren PC Mainboard finden sich häufig für die 12V Schienen Tantals mit 16V Spannungsfestigkeit.

    Das sind dann die Kandidaten, die gerne mal den Knallfrosch geben.

    Ich habe mir angewöhnt, in etwa die dreifache Spannungsfestigkeit der Betriebsspannung zu wählen.

    Also für die 5V Schienen 16V und für die 12V Schienen 35V.

  • Das kann am Platz scheitern. Ich neige eigentlich dazu +/-5V -> 10V und +/-12V -> 25V einzulöten.

    Habt ihr euch mal gefragt, warum selten Rein-Tantal heute eingesetzt werden? Weil die Solid-State-Elkos (Polymerkondensatoren heißen die wohl offiziell) zwischenzeitlich vergleichbare Werte habe, aber günstiger sind. Und weniger problematisch.

    Aus 3x 10µF 16V Tantal zur Spannungsstabilisierung werden dann einfach 3x 22µF 25V SolidState. Ich nehme gerne die SMD und biege die Beine zu THM.

    Wer mag schaut sich das ganze mal bei Wikipedia an, besonders die Innenwiderständer der unterschiedlichen Typen und Anwendungsregeln bei Selbstheilung (wo auch die normalen Tantal aufgeführt sind): https://de.wikipedia.org/wiki/Polymer-Elektrolytkondensator.


    Aber zurück zum Thema: Du hast da Polymer-Tantal-Kondensatoren. Die haben so einen kleinen Innenwiderstand, dass du sie durch selbige austauschen musst. Mehr Spannung / Kapazität wäre kein Problem. Vielleicht findest du ja bei dir eine defekte Grafikkarte oder so, wo du den stibitzen kannst.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

    2 Mal editiert, zuletzt von PC-Rath_de ()

  • Meist genügt es schon, die Elektrolyt-Kondensatoren, die am Ausgang deines Netzteils sitzen zu tauschen - womöglich sind schon einige davon aufgeplatzt/aufgeblasen?


    Vorsicht natürlich: wenn du das Netzteil öffnest und die Platine rausnimmst, dann kann der Eingangs-Kondensator immer noch geladen sein, auch wenn das Netzteil schon lange ausgeschalten war - entweder gar nicht erst berühren, dessen Pins ..oder entladen


    ..es gab hier mal einen schönen Thread über PC-Netzteile und deren Eigenarten.. aber ich find ihn grade nicht...

    Das Innenleben des Netzteils sieht nach meinem Dafürhalten gut aus

      


    Leider sind die Elkos verklebt, ein Tausch würde wohl ne größere OP. Das Innenleben eines anderen Standard-ATX-Netzteils könnte es dann evtl. auch tun.

  • Das Innenleben des Netzteils sieht nach meinem Dafürhalten gut aus

      


    Leider sind die Elkos verklebt, ein Tausch würde wohl ne größere OP. Das Innenleben eines anderen Standard-ATX-Netzteils könnte es dann evtl. auch tun.

    Wie siehen die anderen Elkos aus? Der Kleine hinter den Orangenen und die 1-2 im Regelkreis?


    Verklebt: Och das geht eigentlich: Alle mit der Entlötpumpe freimachen und dann kommen halt alle gemeinsam (vorher Plan machen).

    Ob die Elkos gut sind lässt sich optisch nicht erkennen (Aufgebläht = definitiv Defekt, nicht aufgebläht = ok oder taub).

    Zum Prüfen gäbe es nun 2 Optionen:

    - Man müsste die Elkos Auslöten und auf Kapazität + Innenwiderstand prüfen.

    - Netzteilspannungen unter Last auf Restwelligkeit und Lastwechselverhalten prüfen


    Beim Netzteilinnenleben Tausch gib es ein paar Sachen zu beachten (Airflow, Polung des ATX-Steckers, unterschiedliche Schraubabstände ect.). Auf die Schnapsidee bin ich auch schonmal gekommen...


    ------------------------------------------------


    Ich persönlich würde den Tantal tauschen, die anderen auf Temperaturanstieg prüfen (IR-Thermometer oder Wärmebildkamera (würde ich sowieso immer empfehlen beim ersten Wiedereinschalten) und das Problem damit abhaken.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Wie siehen die anderen Elkos aus? Der Kleine hinter den Orangenen und die 1-2 im Regelkreis?


    Ich persönlich würde den Tantal tauschen, die anderen auf Temperaturanstieg prüfen (IR-Thermometer oder Wärmebildkamera (würde ich sowieso immer empfehlen beim ersten Wiedereinschalten) und das Problem damit abhaken.

    Aussehen tun sie gut, aber wie ich jetzt weiß, heißt das nicht viel.

    Ich denke, ich lasse das Netzteil erst einmal unangetastet. Bei meinen (Löt-)Künsten geht da wahrscheinlich mehr kaputt als daß ichs repariere. Klassische Verschlimmbesserung.


    Ich besorge mir jetzt erst einmal neue Tantal-Kondensatoren für das Board. Wenn ich das richtig verstanden habe, sollten es auch die kleinen Knallerbsen mit 22µF, 35V tun? Daß der abgebrannte Kondensator eine andere Bauform (=Block) hatte, spielt keine Rolle?


    Vielen Dank für den Tip mit dem IR-Thermometer, Wärmebildkamera habe ich leider nicht.

  • Ne, sollten bei dir auch die Polymer-Tantal sein. Nur die normalen Tantalperlen lassen sich durch Al-Polymer ersetzen.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Nach einer Reinigung mit Spiritus sieht die Brandstelle jetzt so aus

    Das zweite Pad hat sich in Rauch aufgelöst, es ist jedenfalls nicht mehr vorhanden. Auch an dem Brandrest ist nix


    Was die silbernen Punkte im Krater darstellen, kann ich mir nicht erklären. Die Kontaktierung für den Kondensator vermute ich oben rechts am Kraterrand, leicht rötlich. Ich werde mal versuchen, dort einen Draht anzulöten.

  • Verkohltes Platinenmaterial kann zu einem gewissen Grad leitfähig werden.

    Du müsstest also eventuell einmal den Widerstand zwischen zwei Punkten an der schwarzen Stelle messen, um das auszuschließen.

    Den Widerstand zwischen der Stelle und VCC bzw. GND, die möglicherweise auf den mittleren Platinenlagen liegen, solltest du auch messen.

  • Sind die Silbernen Punkte wirklich IN der Platine oder noch Reste des Kondensators?


    Ich glaube das PAD noch darunter zu sehen!


    Und das Schwarze sind dann auch Reste des Kondensators und nicht verkohlte Platine!

  • Noch ein Hinweis zu den Dallas ICs. Es gibt einen einfachen Nachbau. Laut Info werden folgende Typen unterstützt.

    • Dallas DS1287 / DS12887 / DS12B887 (using BQ3285)
    • Dallas DS1387 (using DS1385, untested so far)
    • Dallas DS14287 (using BQ4285)
    • Benchmarq BQ3287 (using BQ3285)
    • Benchmarq BQ4287 (using BQ4285)
    • ODIN OEC12C887 (using BQ3285)
  • Die verkohlten Stellen sind mit 2000er Schleifpapier zu entfernen, die können leiten.

    Ja das ist die Platine, am Kondensator sind ja beide Beine vorhanden.

    Ist der 74ACT04 dreckig oder hat einen Riss? Evtl tauschen?


    Am Brandherd würde ich nichts mehr herumlöten, sondern prüfen, ob die Kerkos die selbe Spannung glätten und einen Kondensator parallel schalten

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Aussehen tun sie gut,

    ui - ja, tatsächlich, die sehen noch sehr gut aus, da würde ich auch erstmal nicht dran rumfummeln:thumbup:

    Nach einer Reinigung mit Spiritus sieht die Brandstelle jetzt so aus

    holla, da hats die Platine ja weit mehr erwischt, als ich gedacht hätte... da hoff ich mal, dass du da eine Lösung findest? ...notfalls den Tantal einfach komplett weglassen ...das Board müsste auch problemlos ohne laufen ;)

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Es ging einen Schritt weiter. Ein neuer Tantal-Elko ist vorgestern eingetroffen und wurde heute eingelötet. Anstelle des Originals habe ich einen 22µF, 35V-Exemplar mit gleichem Gehäuseformat wie das Original genommen. Alles zusammengebaut und das NVRAM der zweiten U5 eingesetzt. Und siehe da:


    Jetzt müssen nur noch die Knopfzellen und Batteriehalter kommen, dann gibt es bald auch wieder ein stabiles NVRAM und die Installation mit GenToo Linux kann beginnen. Ein Original Solaris 2.5 habe ich leider nicht mehr.


    Vielen Dank für eure Ratschläge und Empfehlungen. Das hat mir sehr geholfen :):thumbup:

    Einen schönen Sonntag noch

  • Was ist der Reiz, so eine Maschine mit Linux zu betrieben, gibt es da nicht geeignetere Kisten für?

    Solaris in nahezu jeder Version findest du auf archive.org.

    Danke für den Hinweis. War mit nicht bekannt, daß Solaris für Sparc mittlerweile frei verteilt werden darf. Ich werde es mal versuchen.

    Dann dürfte auch die Raptor 3DGFX und der 68-pol-SCSI/Ethernet-Controller wieder funktionieren. Ungeahnte Möglichkeiten tun sich auf...8)

    • Offizieller Beitrag

    Das mit der Lizenzierung von Solaris ist nicht so einfach.


    Solaris 10 wurde unter der CDDL freigegeben und mündete in OpenSolaris. Frühere Versionen wurden immer von Sun zusammen mit der Hardware ausgeliefert und an die Hardware (nicht an den Käufer) gebunden lizenziert. Wenn Du heute eine der ursprünglich ausgelieferten Version entsprechende Download-Version benutzt, weil Dir die Originaldatenträger nicht zur Verfügung stehen, ist das möglicherweise ein Graubereich.


    Solaris 11 wäre aber wohl in jedem Fall zu lizenzieren. Genau kapiert habe ich das aber auch nie und im Web finde ich keine verbindliche Quelle, die alle Fragen abdeckt.

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


    Mein Netz: Acorn | Atari | Milan | Amiga | Apple //e und IIGS | Macintosh | SUN Sparc | NeXT |SGI | IBM RS/6000 | DEC Vaxstation und Decstation| Raspberry Pi | PCs mit OS/2, BeOS, Linux, AROS, Windows, BSD | Stand-alone: Apple //c und III | Commodore 128D | Sinclair QL | Amstrad | PDAs

  • OK, dann wäre Solaris 2.5.1 vertretbar, denn damit habe ich sie seinerzeit gekauft. Alles neuere dann nicht. Soll mir auch recht sein.
    Heute sind die Batteriehalter und Knopfzellen eingetroffen. Vielleicht schaffe ich es ja, sie heute weiterzubeatmen.

  • Es ist (erfolgreich) weitergegangen. Das NVRAM hat einen Batteriehalter und eine CR2032-Knopfzelle erhalten.

    Die Programmierung über OpenBoot hat geklappt und die Maschine ist nach 1/2-stündigem Betrieb nicht wieder abgebrannt oder anderweitig ausgestiegen. :applaus:

    Interessehalber versuche ich mal Solaris 10 zu installien, ein IDE-DVD-Laufwerk, das DVD-RWs lesen kann, habe ich noch gefunden. Sogar brennbare Medien hatte ich noch.

    Das Booten von CD/DVD klappte auch ganz gut, allerdings gibts kein GUI, weil die Machine nur 2x64 MB Hauptspeicher hat, aber 288 MB dafür gefordert sind

    Außerdem hat sie über das hme0-Interface gemault, kann sein daß das am Ende nicht funktioniert. Mal sehen.

    Die 9,1 GB-IDE-Platte konnte die Installation erkennen, Sun-typisch partitionieren und formatieren.

    Derzeit installiert sie


    wird aber noch eine Weile dauern....

  • Es hat einige Stunden gebraucht, Solaris 10 zu installieren. Danach ist die Maschine so gut wie unbrauchbar. Man bekommt zwar ein CDE (alternativ natürlich OpenView), aber mit 128 MB swappt sie sich zu Tode, die Platte röhrt durchgehend (toll, daß die das nach über 20 Jahren noch aushält).

    Im CDE anmelden ging grade noch, aber den Webbrowser (es ist immerhinque einer bei) zu öffnen, dauerte fast 30 min. Ebenso mit Terminal, Console und anderen Äpps.


    Also Solaris 2.5.1, das zwar deutlich schneller installierte, aber dafür an der Konsole mit dem Login-Prompt endete. OpenView ist zwar da, wird aber nicht per default gestartet :neinnein: , CDE fehlt komplett :shock:. Ebenso gibts keine bash, kein DHCP, keinen Nameserver-Client, keinen Webbrowser, echt nix ;(.

    Kann mich nicht erinnern ein so spartanisches Solaris 2.5.1 je gehabt zu haben. CDE kann man zum Glück nachinstallieren und auch als Default-Login konfigurieren. NFS funktioniert out-of-the-box, man muß also nicht alles erst auf CD brennen. Schwein gehabt.


    Zwischendurch hatte sich ein Kabel der Knopfzelle gelöst (kalte Lötstelle fabriziert), so daß die Maschine nach dem ersten Ausschalten wieder im Wald stand. Seitdem läuft sie aber ruhig und stabil auch bei 28° Zimmertemperatur :sunny: und nach dem Wiedereinschalten.

  • zu 2.5.1


    alles was Du da monierst, kann zu der Zeit einfach noch gar nicht dabei gewesen sein. OpenView war damals halt der Sun Standard (die Motif Sachen kommen erst mit Solaris 7 auf dem Rechner an und da auch nur als Option), den Desktop händsich zu starten, war evtl. sogar üblich, weil man, wenn der DesktopManagar (xdm (?)) erstmal läuft immer wieder auf das grafische Login zurückfällt und normalerweise diese Maschinen nicht ausgeschaltet hat (daher - nullo problemo), bash ist aus dem Linux Lager und gehört daher natürlich nicht auf eine Sun, csh oder zsh sind da wohl üblicher - außerdem konnte man solche Sachen als Pakete ziemlich einfach nachladen, nur leider gibt es diese Server nicht mehr in der Form (heißen heute https://unixpackages.com/ und sind (ziemlich!) kostenpflichtig und die SunSites gibt es auch nicht mehr wirklich (die große deutsche war wohl in Aachen - mal bei archive.org gucken, wie das aussah). Siehe diesbezüglich auch PN und da http://www.ibiblio.org/pub/packages/solaris/sparc/


    DHCP war 1995 sowas von absolut unüblich, da machte man hostfiles - und manchmal sogar noch ohne Nameserver, das funktioniert auch und hat durchaus Vorteile; wenn es das DHCP da überhaupt schon gut funktionsfähig gab. Webbrowser - ging gerade los. Heute ist das auf allen derartigen Plattformen ein Problem. Wenn Du damit wirlich surfen willst, geh mal nach dem Opera Brwoser suchen, den gab es m.E. auch für Sun und der war immer relativ flott und konnte einiges, was heute Basis sein muß (CSS, JavaScript). Dafür wirst Du da wahrscheinlich in so ein Verschlüsselungdilemma reinlaufen. Wenn der Desktop schneller sein soll, nimm den OpenView - der ist sowieso besser ;) - oder fvwm. Für letzteren gibt es auch schöne Themen - der muß nicht zwangsläufig so krampfig aussehen, wie er daherkommt. NFS - ist doch immerhin was. Damit wird das ein schönes NAS mit Fensterfernsteuerung - OK, das geht dann an der Idee einer Workstation bißchen vorbei.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    3 Mal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Ich bin mit sicher, dass es irgendetwas zwischen Solaris 2 und 10 gab.

    Mit welchen BS wurde es den original aufgelifert oder was war zu der Zeit üblich. Maximal die nächste Version sollte man dann nutzen.


    Solaris 7 und 8 finden sich bei WWPC

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Ich bin mit sicher, dass es irgendetwas zwischen Solaris 2 und 10 gab.

    Bist du in die Versionsfalle gefallen, die SUN uns aufgestellt hat?


    Solaris 2.6 = SunOS 5.6

    Solaris 7 = SunOS 5.7


    Da ist die führende "2." weggefallen. Eine schöne Tabelle hat Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/…ystem)#Versionsgeschichte


    ...und sag' nix: Einfach kann jeder ;)

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