Amiga 500 unteres Abschirmblech rostet... gibt es Tipps zum Entrosten?

  • Hi ihr Lieben,


    ich hab gerade einen Amiga 500 auf der Werkbank, der anscheinend seeeehr feucht gelagert war...


    Das Motherboard ist gottseidank funktionstüchtig und unbeschadet!


    Aber die beiden Abschirmbleche hat es ordentlich erwischt...


    Habt ihr ev. Tipps zum Entrosten oder soll ich die Bleche lieber gleich ganz weglassen? Das würde nur hinten bei den Anschlüßen ev. "unschöne" Öffnungen geben...


    Danke, der TOM:0)



  • Nachdem das Abschirmblech einen Großteil der hinteren Abdeckung darstellt, würde ich das auf keinen Fall entsorgen.


    Chemisches Entrosten mit z.B. Zitronensäure (etwa 1-2 Eßlöffel/Liter Wasser) - Das verwandelt den Rost in einen schwarzen, stabilen Belag. Danach gründlich mit Wasser spülen und trocknen.


    Dann mit Drahtbürste, Schleifpapier und Muskelschmalz die losen Partikel beseitigen.


    Zum werksfrischen Spiegelglanz wirst du das Blech so aber nicht mehr kriegen. Nach dem Entrosten ist ziemlich sicher ein Lackieren mit Silber aus der Spraydose angesagt.

  • Lakieren ist problematisch, da das Teil leiten muss. Das Metall bildet den Ground am Amiga. Ohne das Abschirmblech haste Inseln mit Ground auf dem PCB

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  • Das Abschirmblech soll tun, wie es heisst - Abschirmen! Der Amiga ist das reinste Funkfeuer, und bei Betrieb ohne Abschirmblech "kann" es zu Störungen kommen - nicht nur beim Amiga selbst, sondern auch bei anderen Geräten in der Nähe.


    Entrosten? 24 bis 48 Stunden In Cola baden :sunny:


    Nach der Prozedur einfach mit Flüssigseife und heissem Wasser abwaschen, trocken föhnen; ggf. mit einem "Schleifschwamm" vorhandene Rostreste entfernen; das Blech selbst dann mit "Mehl" einreiben und wieder mit einem Lappen abwischen; dann Rostet auch nix mehr - zumindest solange es nicht "Feucht" wird. :kafeee:

  • Cola soll auch helfen... :prof:


    Rost entfernen mit Cola » Geht das wirklich?
    Warum Cola verwendet werden kann, um Rost umzuwandeln, und welche Wirkungsgrenzen eine Behandlung mit Cola hat, können Sie hier nachlesen.
    www.hausjournal.net

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Wenns gut werden soll:


    Pelox Rostentferner, so oft baden und den gelösten Rost mit einer Bürste entfernen bis keine schwarzen Stellen mehr existieren

    Pelox RE Rostentferner
    bis unbegrenzt über 0°C 2 bis 5qm/kg Wasser, sollte unverdünnt eingesetzt werden 5-60 Minuten 10 Minuten bis 24 Stunden. Je länger das Produkt einwirken kann…
    www.korrosionsschutz-depot.de


    Oder nach Entfernung des gröbsten Rostes bzw zur Konservierung von anderweitig entrostetem Eisenmetall: Kovermi

    Kovermi Rostkonverter
    60°C 5°C bis 35°C 15 bis 20qm/Ltr Wasser, sollte unverdünnt eingesetzt werden 1-3 Stunden   Auch auf blankem Blech einsetzbar - sparsam anwenden! Gute…
    www.korrosionsschutz-depot.de


    Mit beiden beste Ergebnisse bei der Komplettrestauration eines Wartburg 311 Coupe gesehen (leider "nur" der Wagen eines Kumpels). Pelox entfernt Rost bis auf den letzten Rest, und Kovermi haben wir z.B. unter jedem sandgestrahlten Teil zur Konvertierung auch der letzten Rost-Reste und dem Schutz vor Wiederrosten. Auch meine SR-2 Teile sind alle nach dem Strahlen mit Kovermi behandelt, und rosten teilweise auch ohne jede Weiterbehandlung (ich brauch einfach mehr Zeit für Projekte) nicht mehr wieder. Nehme ich auch gerne für Abschirmbleche oder Chassisteile, die angerostet sind. Sieht dann nicht mehr toll aus, da schwarz-fleckig (je mehr Restrost, desto schwärzer) aber dann kannst du ja auch noch überlacken. Für Abschirmbleche zum Beispiel mit

    KONTAKT CHEMIE GRAPHIT 33 (ggf auch nur an den Kontaktflächen zur Masse, den Rest dann mit normalem Lack) dann erhalten sie weiterhin auch eine leitende Oberfläche/leitende Verbindung.

  • Tipp zum Lacken: vergiss die normalen Sprühsauce aus der Baumarktdose. Du WILLST 2-Komponentenlack. Ja ist teurer, ja einmal aktiviert kann eine Dose nur wenige Stunden genutzt werden. Aber das Ergebnis ist wie Tag und Nacht. Während die Baumarktfarbe mit dem Fingernagel abrubbelbar ist und jede anziehende Schraube die Oberfläche versaut ist 2K wirklich hart und abriebfest.


    Das Monitorchassis (leider mit Essig die Oberfläche versaut) und das Heckblech meines PET habe ich gestrahlt und mit Kovermi behandelt, dann mit silbernem und schwarzen 2K-Lack lackiert. Schon die Haptik dieses Lackes ist komplett anders. Ich sammele einfach Lackierjobs über eine Zeit, dann ist auch eine angebrochene Dose nicht verschwendet.

  • Tipp zum Lacken: vergiss die normalen Sprühsauce aus der Baumarktdose. Du WILLST 2-Komponentenlack. Ja ist teurer, ja einmal aktiviert kann eine Dose nur wenige Stunden genutzt werden. Aber das Ergebnis ist wie Tag und Nacht. Während die Baumarktfarbe mit dem Fingernagel abrubbelbar ist und jede anziehende Schraube die Oberfläche versaut ist 2K wirklich hart und abriebfest.


    Das Monitorchassis (leider mit Essig die Oberfläche versaut) und das Heckblech meines PET habe ich gestrahlt und mit Kovermi behandelt, dann mit silbernem und schwarzen 2K-Lack lackiert. Schon die Haptik dieses Lackes ist komplett anders. Ich sammele einfach Lackierjobs über eine Zeit, dann ist auch eine angebrochene Dose nicht verschwendet.

    Zugegeben ist 2K-Lack das non-plus-ultra beim Lackieren. Aber zwischen der "Baumarkt-Dose" und dem gibt es noch viele, viele Zwischenstufen und für ein simples Abschirmblech, das normalerweise nie befummelt wird, ist 2K-Lack ziemlich sicher Overkill. Einfach einen gescheiten Hersteller suchen (empfehlenswert ist z.B. Mipa), von denen tut's auch ein 1K-Lack - und der ist wesentlich umweltschonender.

  • Lackieren? :shock:

    Es wurde oben doch bereits erwähnt, daß das leitend sein muß.

    Das Ding ist aus Weißblech, also verzinntes Stahlblech.

    Die Stellen, an denen das Zinn nach dem Entrosten fehlt, bekommt man, wenn man das ordentlich blank macht, mit einem geeigneten Flußmittel auch wieder verzinnt.

  • Da ist im Original nix dran verzinnt, sonst würd's ja nicht rosten und auch nicht so spiegelblank aussehen... Das ist ganz einfach rohes Stahlblech.


    Und um seinem Zweck gerecht zu werden (nämlich abzuschirmen) muss es an sich auch nicht geerdet sein (genausowenig, wie ein Faradayscher Käfig geerdet sein muss).


    Und nein, "Inseln mit Ground" auf der Leiterplatte gibt es auch nicht, wenn man lackiert - Was fehlen könnte, ist der Ground an den herausgeführten Anschlüssen, aber der wird über die Schrauben sicher hergestellt.

  • Weil mich POST #3 verunsichert (und interessiert) hat, hab ich gestern mal alle GNDs am Amiga 500 Mobo nachgemessen...


    Fazit: Alle GNDs sind auch ohne das Abschirmblech miteinander verbunden (also keine Insel-GNDs) auch an allen Steckern ist GND schön vorhanden...


    Das Abschirmblech lag jetzt über Nacht in einem Essig / Zitronensäure Bad demnächst gibts Bilder vom Ergebnis...


    Danach plane ich ev. übergebliebene Roststellen mit Rostumwandler zu behandeln und dann alles mit Zinkspray vor weiterem Rost zu schützen...


    Wie gesagt Bilder folgen...


    Lg. TOM:0)

  • Könntest du mir sagen welche Version des Boards du da hast?
    Vielleicht gabs A500-Boards, die keine eine gemeinsame Masse hatten? Mir wurde damals im A1k-Forum davon abgeraten das Board ohne das Blech zu nutzen, genau aus dem Grunde.

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  • Könntest du mir sagen welche Version des Boards du da hast?
    Vielleicht gabs A500-Boards, die keine eine gemeinsame Masse hatten? Mir wurde damals im A1k-Forum davon abgeraten das Board ohne das Blech zu nutzen, genau aus dem Grunde.

    Hi echo ,


    es handelt sich um ein Rev. 5 Board.


    Mit Blech ist alles sicher noch besser und "fetter" mit Masse verbunden...


    Lg. TOM:0)

  • Die ABSCHIRMBLECHE dienen NICHT als Ground für das Board! Das ist Quatsch! Das Board selbst hat GND Leitungen, und benötigt das ABSCHIRMBLECH nicht als GND Verbindung. ::heilig::


    Die ABSCHIRMBLECHE dienen zum ABSCHIRMEN der Hochfrequenten Frequenzen, um Störungen zu vermeiden.


    Ja, es stimmt - wenn gesagt wird, man solle den Amiga nicht ohne das ABSCHIRMBLECH betrieben - das kann zu Problemen beim Betrieb führen, und auch andere Geräte in der Nähe vom Amiga stören.


    Beim Rev 3 Board ist ein Betrieb ohne das Abschirmblech Problematisch; gleiches gilt beim Rev 5.


    Ab Rev 6A wurde es zwar etwas besser - Stichwort "Grundrauschen" - aber immer noch nicht so gut, das man es ohne Abschirmblech betreiben sollte.

  • Die ABSCHIRMBLECHE dienen NICHT als Ground für das Board! Das ist Quatsch! Das Board selbst hat GND Leitungen, und benötigt das ABSCHIRMBLECH nicht als GND Verbindung. ::heilig::


    Die ABSCHIRMBLECHE dienen zum ABSCHIRMEN der Hochfrequenten Frequenzen, um Störungen zu vermeiden.


    Ja, es stimmt - wenn gesagt wird, man solle den Amiga nicht ohne das ABSCHIRMBLECH betrieben - das kann zu Problemen beim Betrieb führen, und auch andere Geräte in der Nähe vom Amiga stören.

    Hi DigitalKeeper ,


    sehe ich genauso! :0)


    Sagt mal: hat irgendjemand von euch auch persönlich schon mal mit seinem "ungeschirmten" Amiga irgentwelche Probleme im Betrieb erlebt? Entweder im Amiga oder in angrenzender Peripherie bzw. anderen Elektrogeräten in der Nähe?


    Lg. TOM:0)

  • Also - ich hatte hier Hunderte von Boards, die durch den Reparatur Marathon gegangen sind.


    Ein Problem beim Betrieb ohne Abschirmblech trat nur bei Rev 3 und Rev 5 Boards auf, und nur dann, wenn ggf. eine Speichererweiterung und eine Turbokarte verwendet wurde.


    Mitunter gab es Probleme am Expansionport, wo alte HDs angeknüppert waren, die ggf. Schreib- Lesefehler hatten, die nach Einbau in das Gehäuse mit Abschirmblech weg waren. Allerdings habe ich das nie Verifiziert, und weiter verfolgt - kann auch einfach an den alten HDs gelegen haben.


    Mittlerweile verwende ich nur noch CF-Cards....

  • Das ist, mit Verlaub, nicht richtig - Es gibt viele andere gute Gründe, warum das Abschirmblech eventuell mit Masse verbunden sein sollte, aber die reine Abschirmwirkung ist keine davon. Die Schirmung basiert zum größten Teil auf Wirbelströmen, in denen sich die eingefangenen Störungen totlaufen (Faraday'scher Käfig), und denen ist die Masse ziemlich egal. Eine isoliert angebrachte Konservendose schirmt genausogut ab wie eine mit einem Erdpfahl angeschlossene.


    U.u. fängt man sich, wenn man ein schlecht gebautes Abschirmblech mit einer Signalmasse verbindet, höchstens zusätzliche Störungen ein, erreicht also genau das Gegenteil des Gewünschten.

    Einmal editiert, zuletzt von tofro ()

  • Hi,


    Hier das Blech...


    0) Vorher

    1) nach dem Säurebad und Laugenbad / abspülen / trocknen

    2) nach dem Auftragen des Rostumwandlers

    3) Nach 2 Schichten Zinkspray und mit neu-verzinnten Kontaktflächen


    Danke nochmal für all eure Tips!


    Lg. TOM:0)



  • wichtig sind die Laschen mit den Löchern dass sie niederohmig an GND liegen, das hast Du ja berücksichtigt.


    Der Rest vom Blech kann lackiert, beklebt oder geteert werden...

    Geteert und gefedert wäre sicher auch mal was Neues ;0)


    Lg. TOM:0)