Sternpunktverschiebung? Frage an die Elektriker-Experten

  • Hallo Kollegen,


    Mal eine Frage die nichts mit alten Rechnern zu tun hat. Ich bin grade auf Dienstreise in Italien, hier steht eine Anlage die letzte Woche ausgefallen ist, zwei Baugruppen sind definitiv wegen Netzüberspannung gestorben (geplatzte Varistoren im Netzfilter) und Gestank/Rauchzeichen. Anlage wird mit CEE 32A Stecker 3phasig versorgt. Betreiber der Anlage hatte letzte Woche gemessen nach Abstecken vom CEE Stecker: 160V L1/N, 240V L2/N und 254V L3N ohne Last mit Multimeter. Die Phasen gegen PE alle 230V.

    Er hat dann das Zuleitungskabel und eine Neozedsicherung an L1 getauscht die "nicht ganz kaputt" war. Danach hat angeblich wieder alles gestimmt. Das Kabel und die getauschte Sicherung sind nicht mehr da.

    In meiner Anlage scheint alles io (Klemmen, Verdrahtung, Schütze usf...) bzw finde ich nichts Verdächtiges.

    In der UV wo meine Anlage dran hängt ist nur ein RCD und drei Schmelzsicherungen 32A für die Phasen....

    Klingelt da was bei Euch? Hab da spontan an Neutralleiterbruch/Sternpunktverschiebung auf Betreiberseite gedacht, aber in der Halle vom Betreiber sonst alles ok und keine sonstigen Ausfälle... obwohl da viel sensibles Equipment herumsteht.


    Hätte jetzt noch gedacht einen Überspannungsschutz und Phasenüberwachungsrelais mit Unter und Überspannungsauslösung nachzurüsten.

    Was meint ihr?


    Gruss

    Stephan

    Telex 563140 goap d

  • Guten Morgen

    Toshi


    Bei der Auswahl von solch einem Überwachungsgerät solltest du vorab überprüfen, ob es auch für "Oberwellenbehaftete Industrienetzte"

    (z.b. verursacht durch Tyristoranlagen, oder automatischen Blindstrom Komensationsanlagen,

    oder mit Notstrom-Versorgung) ausgelegt, bzw. geeignet ist,


    lieber ein paar Euro dann mehr investieren bevor es zu vielen Abschaltungen führt, und der Kunde verärgert, es dann danach überbrückt,


    oder die Parameter aufs äußerste einstellt,

    (zulässige Schieflast von 5% auf 20%), oder die Einstellung der Rückspannungsschwelle

  • Er hat dann das Zuleitungskabel und eine Neozedsicherung an L1 getauscht die "nicht ganz kaputt" war. Danach hat angeblich wieder alles gestimmt. Das Kabel und die getauschte Sicherung sind nicht mehr da.

    Perfekt. Alle Beweise vernichtet :)

    Wahrscheinlich war im Kabel der N unterbrochen.

    Und eine "nicht ganz kaputte Sicherung"? ROTFL

  • Joa, da wird N irgendwo keinen perfekten Kontakt haben. Irgendwo zwischen Gerät und HAK.

    Das hat mit einer Sicherung aber nix zu tun.

    Das kann natürlich sein, dass dieses Problem nur eintritt, wenn ein bestimmtes Gerät eingeschaltet ist.


    Stell dir das mal so vor: Du hast eine Sternschaltung und ein besonders starkes Gerät (sagen wir mal 32A abgesichert) hängt an L1. Ist der N-Kontakt nun so schlecht, als ob nur ein 1mm² angeschlossen wäre, zieht das N graphisch gesehem natürlich in die L1-Richtung. L1 hat dann deine 160V und an L2/L3 verrecken die Geräte.


    Du suchst jetzt also ein starkes L1-Gerät, schaltest das ein und gehst mit der Wärmebildkamera an jedem Anschlusskasten auf die Suche, wo es heiß wird.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • oh danke...

    Hast Du vielleicht einen Tip?

    Hab an das hier gedacht https://www.reichelt.de/netzue….html?&trstct=pol_7&nbc=1

    Telex 563140 goap d

  • Guten Abend

    Toshi

    Kann man generell nicht so beantworten, daß es doch auch die Details, ggf. Zulassungen Einsatz, Bedingungen ankommt,


    Aus der Erfahrung heraus

    haben sich z. b. Dold Geräte aus Furtwangen bewährt,

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    auch bei Probleme oder Sonderanfragen, war der Support erreichbar,


    Aber was eigentlich wichtig ist, wäre erst mal abzuklären, woher die ggf Schieflast kommt, (unsymetrische Belastung) der Anlage,