Yamaha C1 Music Computer defekt

  • Hallo liebe Vintage Freunde!


    Ich besitze einen Yamaha C1 Music Computer, aber leider im defekten Zustand.

    Ich habe jetzt bemerkt, dass das Netzteil wohl einen Defekt aufweist.

    Die Sicherung ist überprüft und scheint OK zu sein. Ich habe mit meinen Messgerät festgestellt, dass die Wechselspannungsseite den Defekt nicht verursacht.


    Könnt Ihr mir einen Typ geben, wie ich am besten vorzugehen habe?


    Ich hatte überlegt, die einzelnen Kondensatoren auszulöten und anschließend durch zu messen. Diese Bauteile sind ja echt anfällig.


    Es wäre echt sehr Schade um diesen Rechner, weil ich ihn gerne noch für das Musikmachen einsetzen möchte.


    Eine Typ wäre sehr nett.


    VG Tammy :sunny:

  • Hallo Tammy-Aachen ,


    auf Verdacht irgendwas auszutauschen kann gut gehen, tut es meistens aber nicht. An Schaltnetzteilen reparieren sollte man m.E. nur, wenn man einen Trenntrafo hat, weiß was man tut und einen Schaltplan hat. Auf deinen Bildern ist erstmal kein Anhaltspunkt zu sehen, dass da irgendetwas total versagt hätte. Na ja, auf dem letzten Foto gibt es verdächtige Flecken rund um den kleinen Elko, aber die Platine zeigt auch an Stellen , wo kein Elko in der Nähe ist Spuren von irgendwas Flüssigem. Sollte mich aber wundern, wenn das der Übeltäter wäre.


    In deinem Fall würde ich so vorgehen: kannst du erkennen, welche Spannungen das Netzteil an den Musikcomputer gibt ? Dann versorge ihn doch erstmal mit (evtl. geliehenen) Labornetzgeräten. Erstens erkennst du so, ob es wirklich nur das Netzteil als Fehlerquelle ist und du kannst schon mal messen, wieviel Strom du für die jew. Versorgungsspannung brauchst. Wenn die Reparatur des Schaltneztzteils nicht klappt, kannst du so eine neue Spannungsversorgung aufbauen. Die üblichen Spannungen und Ströme bekommt man ja aus betriebsfertigen Modulen zB von der Fa. Mean Well recht günstig


    Roland

  • Oft sind es tatsächlich Elektrolytkondensatoren, aber, wie Roland schreibt, nicht immer.


    Was man auch leicht machen kann ist, die Kondensatoren mit einem regelbaren Heißluft Gebläse anzuwärmen.


    Ich habe schon mehrfach erlebt, dass dann ein Netzteil wieder "ansprang" und mit gezielter Wärmezufuhr kann man auch versuchen, den Problemfall einzukreisen.

    Ich meine jetzt nicht alles zu grillen, sondern gezielt einzelne Kondensatoren oder Gruppen so auf 50-70 Grad anzuwärmen.


    Die Kondensatoren laufen ja nicht immer vollständig aus, sondern verlieren manchmal auch langsam an Kapazität weil Elektrolyt durch einen undichten Stöpsel verdunstet. Wenn dann die Kapazität nicht mehr ganz reicht, ist der Schwingkreis nicht mehr "in Takt".


    Grundsätzlich aber immer Finger und Nasen weg, wenn das unter Strom steht und eine abschaltbare Steckdosenleiste ist auch gut.

    Auch an den Kühlkörpern können 240 Volt anliegen.


    Martin

  • ... und eine abschaltbare Steckdosenleiste ist auch gut.

    Aber eine, die beide Pole schaltet.

    ... wenn er dann noch schalten kann :neinnein:. Trenntrafo ist ein Muss !


    Die Schaltnetzteile, die ich bislang repariert habe, waren nie wegen eines Kondensators ausgefallen. Im Gegenteil, ich habe hier ein Netzteil von einem hp54510 Oszi, da leckten alle Kondensatoren, das Ding stank, als hätte eine Katze reingepinkelt - aber es lief. Ausfälle, die ich hatte, waren meist in der Regelelektronik zu suchen, also in dem Regelkreis von der Sekundärseite zur (gefährlichen) Primärseite. Deshalb braucht man auch unbedingt einen Schaltplan !


    Beim Testen auch beachten, dass einige Schaltnetzteile eine Mindestlast an der Ausgangsseite brauchen, sonst laufen sie überhaupt nicht an !


    Roland

  • Guten Tag

    Tammy-Aachen


    Kann den anderen nur zustimmen, ohne korrekten /passenden Schaltplan, Blockschaltbilder, Anschlussbelegung hat der Tausch einzelner Elko Bauteile nur geringen Erfolg,


    Quelle der Bilder,

    In archiv.org findet sich zwar ein manual, Blockschaltbild, Partslist, für die 120V Ausführung,

    auch als Download bei Yamaha direkt findet sich ein deutsches manual über die 220V Ausführung welches aber nur bedingt als Reparaturvorlage dient,


    Da du nach einem Typ gefragt hat :),


    Zu der Anschlussbelegung, wenn noch nicht gemacht, falls ein externer Einspeisseversuch unternommen wird,

    da diese noch soweit unbekannt ist (9Polig), muss diese erst ermittelt werden,

    (verm. Power Good, 5, 12,-12V, ggf Vcc Inverter des Display, Sonderspannungen für den MIDI Teil,


    Poste bitte Bilder des Mainboards, und der abgehenden Stecker, dann suche auf dem Mainboard die dazugehörigen Messpunkte für 5, 12, -12V und messen diese dann ohmisch aus,


  • Die Unterseite des Netzteils wäre interessant zu sehen, wegen kalten Lötstellen.


    Außerdem kann man ganz ohne Strom anzuschließen mal die Halbleiter (Gleichrichter, Schalttransistoren, usw.) und Übertrager-Trafos durchmessen. Aber dazu muss man eine grobe Ahnung haben wie diese Bauteile funktionieren und welche Widerstandswerte zwischen welchen Beinen ganz grob zu erwarten sind. Im eingebauten Zustand spielt allerdings auch der Rest der Beschaltung eine Rolle, aber für eine grobe Abschätzung könnte dieses Vorgehen reichen.


    Das Netzteil scheint vom Aufbau denen von ATARI im 1040ST, Mega ST und Megafile zu ähneln. Daher Vorsicht, im laufenden Betrieb kann an den Kühlkörpern hochfrequente Wechselspannung anliegen, da sind mit 400..450 Volt zu rechnen, damit ist nicht zu spaßen.

    1ST1

  • Hallo!


    Danke für die Infos, aber das ist mir alles selber bekannt gewesen! Habe den Fehler nach meinem Vorschlag rasch gefunden. Es war ein Kondensator!


    Hat sich erledigt. Wieso sollte ich keine Ahnung von Elektronik haben?


    VG Tammy :sunny: