IBM 5151 lackieren?

  • Guten Abend!

    Neuerdings kann ich einen voll funktionsfähigen IBM 5151 mein Eigen nennen, der zukünftig seinen Platz auf dem 5160 finden wird.


    Leider mit kleinem Wermutstropfen:

    Der Monitor hat die ein oder andere Abschürfung

    Im Zuge der bevorstehenden Aufbereitung würde ich die daher gerne „retouchieren“, wenn’s nur irgendwie geht.


    Mir kam jetzt in den Sinn, die Gehäuseteile neu zu lackieren.

    Ich frage mir nur, ob es eine Farbe gibt, die auf der Oberfläche hält, ohne das man das Gehäuse anrauen muss?

    Die feine Struktur auf den Teilen würde ich ja mit Schleifpapier gänzlich ruinieren.

    Zudem stelle ich mir die Frage, wie ich den korrekten Farbton herausfinde.


    Hat jemand schon einmal Erfahrung mit dem Lackieren eines PCs/Monitors gemacht?

    Gibt es da eine Chance oder würdet ihr mir dazu eher abraten?


    Grüße, Stefan

  • Ist die Farbe vom Gehäuse abgeschürft oder ist das Schmutz bzw. Klebstoff?

    Schmutz/Klebstoff bekommst Du mit diversen Reinigern herunter. Insbesondere Backofenreiniger löst so ziemlich alles, leider auch aufgedruckte Beschriftungen ;-).

    Den Farbton kannst Du meist in einem Farbengeschäft (Spezialabteilung in einem guten Baumarkt, Autolack-Firma) bestimmen lassen, dort bekommst Du auch passend abgemischte Farbe. Soweit ich den Bildern entnehmen kann hast Du ja nur kleinere Schäden, die kannst Du mit entsprechend abgemischtem Tupflack kaschieren ohne den Rest abzuschleifen. Das wird zwar nicht perfekt halten, aber Du reibst ja ohnehin nicht mutwillig drauf herum. DIe Kunststoff-Struktur bekommst Du so aber nur bedingt hin. Wenn es perfekt sein soll kann Dir auch hier eine Autolack-Firma/Autoaufbereiter helfen. Die können vom umliegenden Kunststoff einen Abdruck nehmen und dann mit dieser Schablone die Struktur auf die Schadstelle aufbringen. Allerdings wirst Du da zusammen mit der abgemischten Farbe wohl schon einen ordentlichen dreistelligen Euro-Betrag bezahlen.

  • Für kleinere Sachen kann man auch Farben für Plastikmodelle nehmen.

    Die kleinen Döschen von Revell, Humbrol & Co. sind nicht sehr teuer und es gibt unendlich viele Abstufungen bzw. man kann die natürlich auch mischen. Mit einem Schaumstoffballen relativ trocken aufgetupft kann man den Übergang auch ohne Spritzpistole/-griffel ganz gut hinbekommen.

    Ich habe manchmal Gehäuse aus dunklem Kunststoff, die hell lackiert waren und dann sehen auch kleine Kratzer sehr unschön aus.

    So etwas kann man damit gut ausbessern - der Kratzer bleibt zwar, ist aber optisch nicht mehr auffällig.

    Ich habe damit auch schon einwandfrei nachgebaute Tastenkappen lackiert.


    Für vollflächige Schäden bzw. komplette Neulackierungen (wobei sich da des Museums-Restaurators Magen eher umdreht), kommt man nicht Sprühdosen um professionelle Lackierung herum. Dann muss aber auch der Untergrund entsprechend aufwendig vorbereitet werden.


    Martin

  • Es wäre zu schön, wenn es nur Kleberreste wären :)


    Das mit der trockenen Tupftechnik ist aber eine super Idee! Gerade wegen des Überganges.


    Und die Revell-Farbe wäre eine günstige Alternative.

    Ich kann mir nur vorstellen, dass das selbst Anmischen nicht unbedingt einfach wird.


    Ich vermute eine Mischung aus 32371 hellgrau RAL7035 und 32301 weiss RAL9010.

    Wobei ich mir auch nicht sicher bin, ob es matt sein müsste oder seidenmatt.

    Ein wenig glänzt die Oberfläche ja, aber nur sehr dezent.


    Grüße, Stefan

  • Ich habe zwar kein so historisches Stück lackiert und bei mir ging es auch eher um einen Farbwechsel.


    Aber Du kannst es gern mal als möglichen Ansatz bzgl. Deiner Reparatur sehen. Wichtig ist:

    • Flächen zuvor gründlich reinigen - hier gilt immer Staub und Fett frei.
    • Anschleifen der Oberflächen ist nicht notwendig, da hier zuvor ein Primer aufgetragen wird.
    • Bevor die Farbe aufgetragen wird erst einmal ein paar Sprühstösse auf einen Karton oder so, um zu sehen, wie die Farbdeckung ist.

    Ich hab das Ganze jetzt auch eher auf die Schnelle und eher semi professionell gemacht. Sprich mit Sprühpistole bekommst Du eine saubere Farbdeckung und es ist auch von der Handhabung einfacher. Für einen besseren Schutz hätte ich noch matten Klarlack auftragen können.


    Den perfekten Farbton kannst Du Dir sogar herstellen lassen.


    Hier mein Bastelprojekt.


    VG

    Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft!


    Es ist nicht Deine Schuld dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt!

  • Es wäre zu schön, wenn es nur Kleberreste wären :)


    Das mit der trockenen Tupftechnik ist aber eine super Idee! Gerade wegen des Überganges.

    Zeig doch einfach mal Bilder. MIt Acetonfreiem Nagellackentferner und Autolackstiften lässt sih viel reißen

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Dein Projekt mit dem Eizo gefällt mir sehr gut. Sieht super aus.

    Und deine Tips helfen mir auch weiter.


    Die Schramme(n) geht(en) ja leider bis runter ans Plastik, daher hoffe ich, dass es mit dem Ausbessern mit Revell-Farben genügen wird.



    Es wäre zu schön, wenn es nur Kleberreste wären :)


    Das mit der trockenen Tupftechnik ist aber eine super Idee! Gerade wegen des Überganges.

    Zeig doch einfach mal Bilder. MIt Acetonfreiem Nagellackentferner und Autolackstiften lässt sih viel reißen

    Ganz oben kann man die Schrammen begutachten :)



    Grüße, Stefan

  • Die Bilder hatte ich nicht gesehen.

    Das dunkle am Rand sind aufgetragene Schrammen, die gehen mit Mikrofasertuch + Bremsenreiniger oder notfalls acetonfreiem Nagellackentferner rückstandslos weg.

    Vorne sieht sehr nach abgetragener Schramme aus.


    Du weißt nie, wei die alte Lackierung auf eine Neue reagiert. Du solltest einen Tupflack/Lackstift vorsichtig auftragen

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Ich wollte mich zu Vervollständigung nur kurz zurückmelden, was ich wegen der Macken unternommen habe.


    Habe mir die Email-Farben „hellgrau“ und „beige“ seidenmatt von Revell besorgt und

    soweit gemischt, bis ich annähernd den richtigen Farbton bekam.


    Um die Struktur an der extrem abgeschrappten Stelle halbwegs hinzukriegen, habe ich die Farbe etwas trocknen lassen und dann mit einem Zahnstocher in Form gebracht.


    Ich finde, das Ergebnis kann sich ganz gut sehen lassen. Ein wenig glänzender sind die behandelten Flächen, aber es hält sich in Grenzen.


    Nochmal danke für euer Input!


    Grüße, Stefan

  • Echt gut gemacht... ich hätte wahrscheinlich statt eines Zahnstochers eine Schaumstoff Lackrolle genommen und damit den leicht angetrockneten Lack bearbeitet um die Struktur hin zu bekommen. Aber Respekt. Hattest Du die Farbe vorher mit einem Pinsel aufgetragen ?

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Echt gut gemacht... ich hätte wahrscheinlich statt eines Zahnstochers eine Schaumstoff Lackrolle genommen und damit den leicht angetrockneten Lack bearbeitet um die Struktur hin zu bekommen. Aber Respekt. Hattest Du die Farbe vorher mit einem Pinsel aufgetragen ?

    Habe die Farbe mit Schaumstoff aufgetupft, wie es mir oben empfohlen wurde. Relativ trocken. An der großen Schramme jedoch etwas mehr Farbe, damit das auch mit der Struktur hinhaut.