• Hallo zusammen,

    Bin nochmal günstig an einen weiteren, wohl aber defekten 5151 gekommen, in der Hoffnung, ich kann ihn wieder richten. Das Gehäuse war tadellos, Betonung auf „war“.

    Denn nach einer unnormal langen Lieferzeit seitens Paketdienst, weil wohl die Lieferadresse unleserlich war, kam er dann folgendermaßen bei mir an.

    Ja, auch ich habe erstmal schlucken müssen.


    Da die Bildröhre aus ihren Halterungen gebrochen ist, hat auch diese Schaden genommen.


    Ich kann mir die Antwort eigentlich schon denken,

    aber dennoch mal gefragt: Ist die Röhre noch zu retten oder komplett Schrott?


    Grüsse, Stefan

  • ich bin schon seit längerem dazu übergegangen, keine CRTs >9" Kassenmonitor-Format mehr per Post zu ordern. Sowas kann man verschicken, daß es keinen Schaden nimmt, ist aber aufwändig und der übliche Ebay KA Verkäufer zu sowas eher nicht fähig oder bereit.


    Glaube auch nicht, daß dies noch finanziell tragbar rettbar ist.

    Telex 563140 goap d

  • Die IBM Monitore 5151 und 5153 bestehen leider aus einem Kunststoff, der mit der Zeit EXTREM spröde geworden ist. Ich hatte einen 5153 mal bei eBay KA erstanden und selbst abgeholt. Das Gehäuse ist mir dann zuhause beim Rausheben aus dem Auto unter der Hand gerissen. Man kann noch so vorsichtig sein, beim Öffnen und Hantieren bricht es immer weiter. Die CRT hängt mit ihrem Gewicht an wenigen Punkten am Gehäuse, was die Sache nicht besser macht


    Roland

  • Das muss trotzdem unglaublich dilettantisch verpackt gewesen sein, bei so einer massiven Beschädigung. :(


    Die Röhre ist definitiv hin, da sie Luft gezogen hat- sowas ist immer ein Totalschaden.

  • Die Röhre ist definitiv hin, da sie Luft gezogen hat- sowas ist immer ein Totalschaden.


    Es sei denn es ist ein von den extrem seltenen Ur-IBM Röhren, wo sich das Richten wieder lohnt. Wie das gemacht wird konnte man vorgestern im Thread "Supercoole Youtube Videos" ansehen.


    Vielleicht läßt es sich ja sogar in dem Zustand noch weiterverkaufen.(?)



    Ansonsten: die Beschreibung defekt ist da jetzt ziemlich zutreffend. ... Leider.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Jo, das passiert.... geteiltes Leid ist halbes Leid - hier mein Amstrad CTM, April diesen Jahres. Versand von UK -> USA.


    Glücklicherweise habe ich eine volle Kostenerstattung erhalten. Nur musste ich dann immer noch 20 $ Entsorgungskosten für die Röhre zahlen:


  • Die Röhre ist definitiv hin, da sie Luft gezogen hat- sowas ist immer ein Totalschaden.

    Woran erkennst Du das? Ich würde eher die Pins *vorsichtig* grade biegen und die Röhre in einem funktionierenden, gleich großen Monitor testen.

    Oder nur mal die Heizspannung testen - mit Luft dürfte die Heizwendel ziemlich schnell durchbrennen. Aber nur an den Bildern kann ich nicht erkennen, ob die Röhre Luft gezogen hat oder nicht.

    Was das Versenden angeht, sehe ich das wie Toshi. Ich habe es auch schon ein paar Mal erklärt, deswegen nur die Kurzfassung: Glücksspiel, selbst bei guter aufwändiger Verpackung. Besser bleiben lassen.

    Nur musste ich dann immer noch 20 $ Entsorgungskosten für die Röhre zahlen:

    Ist das bei Dir nicht kostenlos bzw. in den Müllgebühren enthalten? Ich kann sowas als Sperrmüll anmelden oder ich fahre selbst auf die Deponie und gebe es da ab - ohne Entsorgungskosten.


    Gruß, Jochen

  • Woran erkennst Du das? Ich würde eher die Pins *vorsichtig* grade biegen und die Röhre in einem funktionierenden, gleich großen Monitor testen.

    Die Röhre ist definitiv hin.



    Wenn der Nippel von der Röhre abgebrochen ist, ist das Vakuum weg, da ist jetzt hinten ein Loch in der Röhre.


    Ohne das Vakuum dürfte es sogar hoch gefährlich sein, zu versuchen die Röhre noch zu betreiben. Besser nicht ausprobieren.

    1ST1

    2 Mal editiert, zuletzt von 1ST1 ()

  • Ohne das Vakumm dürfte es sogar hoch gefährlich sein, zu versuchen die Röhre noch zu betreiben

    Zumindest würde durch Ablenkung des Strahls durch die Luftmoleküle kein brauchbarer Elektronenstrahl beim Phosphor ankommen.

    Was der Elektronenstrahl dann mit den Luftmolekülen macht wird wohl auch nicht so gesundheitsfördernd sein.

    Müßte man malnachlesen, aber heute nicht mehr :wegmuss:

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Ich habe den "Nippel" nicht zuordnen können - aber ja, dann hat die Röhre Luft gezogen.

    Die Hochspannung wird sich dann einen anderen Weg durch die Bildröhre suchen und wo rauskommen, wo die Elektronik nicht damit "rechnet"... **puff**

    Wieso sollte es **puff** machen? Luft ist ein (fast) genauso guter Isolator wie das Vakuum, nur kommt das Strahl natürlich nicht mehr am Phosphor an, weil die Elektronen unterwegs mit Luftatomen zusammen stoßen. Außerdem brennt die Heizwendel an der Luft sehr schnell durch, und dann fliegen da auch keine Elektronen mehr durch die Gegend. Ich habe als Jugendlicher mit Schrottfernsehern alles mögliche probiert und habe keine spektakulären Ergebnisse erzielt.


    Gruß, Jochen

  • Also die Röhre ist ja offensichtlich hinüber. Aber vielleicht gibt es in anderen zeitgenössischen (und leichter/günstiger verfügbaren) Monitoren ja baugleiche Röhren? Damit könnte man eventuell den IBM Monitor doch noch restaurieren? Das Kunststoff-Gehäuse kann man sicher kleben. Die Sprünge werden aber wohl zu sehen bleiben und bei dem spröden Material dürfte es keine ganz leichte Übung sein (eventuell innen Verstärkungen anbringen). Mir persönlich wäre der Aufwand definitiv zu hoch, aber wenn man unbedingt einen "originalen" IBM Monitor haben möchte...

  • Ich denke auch, dass das eher ein Schlachter für Elektronik wird, die Röhre dürfte hinüber sein und das Gehäuse braucht sehr viel Liebe. Ich hab in einem meiner Amigas mal angefangen, spröde und deshalb gebrochene Schraubbolzen durch 3D-gedruckte Teile aus ABS zu ersetzen und muss sagen: ABS mit Aceton zu verbinden, klappt echt besser, als man denkt, bedarf aber etwas Übung, wenn du so solche Risse kleben wolltest (sofern das Gehäuse überhaupt ABS ist, ich denke aber, ja). Da ABS schmilzt ja in Verbindung mit Aceton und sobald das Aceton verdampft und das ABS aushärtet, geht es eine absolut stabile, nahtlose Verbindung ein. Evtl. kann man auch die Struktur etwas nachbilden, indem man eine Nahtstelle dann von außen mit Aceton bestreicht und mit etwas ähnlich strukturiertem (ein Küchenschwamm? Nie ausprobiert) darauf rumtupft - aber es wird nie wieder gut und sieht nach einem Puzzle von 2-8 Jahren (nicht Altersfreigabe, sondern tatsächlich Dauer) aus.

  • Auf so einer Röhre hast du 12 kV Hochspannung. Schon bei 1kV ist ein Luftspalt von 1 Meter kein unüberwindbares Hindernis.

    1 kV überspringt 1 m??? Dass wären dann bei 230 V 23 cm!


    Bei normaler Luft brauchst du über 1 kV pro Millimeter.


    Der Strom bei 12 kV beträgt im Regelfall mehrere 100 µA. Der Zeilentrafo schafft im Kurzschlußfall nicht einmal 1 mA. Das ist unangenehm aber keinesfalls direkt gefährlich. Schreckreaktionen können aber gefählich sein.


    Merke: nicht die Spannung tötet, sondern der Strom durch den Körper.

  • Ohne das Vakuum dürfte es sogar hoch gefährlich sein, zu versuchen die Röhre noch zu betreiben. Besser nicht ausprobieren.

    Glaub ich nicht daß es gefährlich ist. Riecht vielleicht komisch.

    Der Emitter ist tot, die Heizwendel werden an Luft einfach durchbrennen und zwischen Kathode und Anode liegt an Luft die Beschleunigungsspannung. Man sollte die Reste vom Barium-Emitter nicht einatmen oder Aufessen, den man durch das Loch nach außen schütteln kann.


    Aber ich stimme Dir zu, macht keinen Sinn es zu probieren.

    Telex 563140 goap d

  • Was ich übersah: Der Abstand zwischen der "Anode" (12 kV) und anderen Gittern beträgt in der Röhre weniger als 1 mm. Mit Luft drin wird es auf jeden Fall Überschläge auf die anderen Elektroden geben und mithin die Hochspannung an Schaltungsteile des Monitors gelangen, welche das sicher nicht aushalten.


    Auch wenn zu diesem Zweck bei vielen Schaltungen Funkenstrecken in Form von diskreten Bauteile oder im Layout in Form von sich gegenüber stehenden Spitzen eingebaut sind.

  • 1 kV überspringt 1 m??? Dass wären dann bei 230 V 23 cm!

    Hab noch ein anderes Hobby, von dem hier kaum jemand was weiß, Spurweite 1067 mm und kleiner... (neuerdings auch Normalspur, von den Chinesen gesponsert) Dort in dem Land gibt es Oberleitungen mit 1,2 KV, und da sitzen dann Leute auf dem Dach weil sie innen drin keinen Platz finden. Da wurden dann schon ettliche Leute gegrillt. Die Bahngesellschaft versucht das zwar mit allerhand Mitteln einzudämmen, Züge mit Nagelbrettern auf dem Dach, Schmierseife und Öl eingeschmiert, Betonbälle über dem Gleis aufgehängt, usw., aber es passiert immer wieder...

    1ST1

  • Ich hab auch beruflich viel mit Kurzschlüssen und Überschlägen zu tun.

    Die (vereinfachte) Theorie (Paschendurchbruch), wie viel mm man braucht, um durch Abstand xx kV zu isolieren, die man schön im Labor beweisen kann und die Praxis / reale Anwendung haben leider wenig miteinander zu tun, weil es gefühlt hundert andere Faktoren gibt als nur Druck, Spannung und Abstand die das beinflussen

    Telex 563140 goap d

  • ... Oberleitungen mit 1,2 KV, und da sitzen dann Leute auf dem Dach weil sie innen drin keinen Platz finden. Da wurden dann schon ettliche Leute gegrillt.

    Bei Regen, mit einem nassen Zweig als Leiter...?

    In trockenen Räumen ist 1kV/mm realistisch.

    Das wird auch bei der elektrischen Zündung von Gas- und Ölbrennern so verwendet.

    Die Zündtrafos liefern da Spannungen im Bereich 5 - 10kV, um eine wenige mm lange Funkenstrecke zu überbrücken.

  • Die Funkenweite in Luft beträgt im Elektronikfall so ca. 1mm/1000V. Bei 14kV sind das max. 1,5cm...

    Die Kriechstrecke über stark verdreckte Bildröhrenrückseiten ist deutlich höher, der anhaftende Staub leitet oft.


    Der abgebrochene Pinöpel ist der Verschlussstutzen der Bildröhre, der nach dem Evakuieren verschmolzen wird. Die Röhre ist nun mit Luft gefüllt. Die Anodenspannung wird sich auf der Innenseite der Röhre ins Strahlsystem verkrümeln und da über die Pins der Bildröhre den Weg Richtung Masse suchen. Schäden sind möglich, manchmal leuchtet es auch nur blau. In Betrieb nehmen würde ich die Röhre so auf keinen Fall.


    Eine Reparatur ist nicht möglich, wenn die Chassisplatine nicht beschädigt ist, würde ich die als Ersatzbaugruppe aufheben, der Rest ist meiner Meinung nach reif für die Tonne.


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Merke: nicht die Spannung tötet, sondern der Strom durch den Körper.


    Na, ob das mal stimmt ?


    Das "Event" ist doch die Störung der Erregungsleitung im Herzen (zwischen natürlichem Schrittmacher (Sinusknoten), über AV Knoten und Nervenbahnen in die Kammern). Müßte man mal nachsehen, wieviel Strom/Spannung dafür wirklich nötig sind, am isolierten Herzen. Damit dort aber überhaupt ein störendes Potential entstehen kann muß dieses erstmal dahinkommen - weshalb Kleinspannungen ( sorry Toast_r , ich hab mir das immer noch nicht gemerkt, wie da die Grenzen und Bezeichnungen waren ) also z.B. 5V oder 12V unproblematisch sind, weil die erstmal fettige und schlechtleitende Haut überwinden müßten. Wären Menschen so ähnlich wie Quallen sähe das bestimmt ganz anders aus.

    Aber einmal am Herzen angekommen, ist wahrscheinlich eher die Richtung und der Zeitbezug des "Einschlages" zur Herzaktion selbst wichtig. Da wird das in der Refraktärzeit wahrscheinlich wesentlich unkritischer sein (also höhere Störspannungen können vertragen werden) als kurz vor der nächstfolgenden normalen Erregung.

    "Strom" macht in dem Zusammenhang vmtl. eher die Sekundarschäden, wie Verbrennungen etc.


    Aber: interessante Frage ! Muß man mal richtig nachgehen. Gibt da bestimmt auch Messungen aus der Frühzeit der Entdeckung, vielleicht sogar bis zu Volta zurück (wobei dem eher nicht klar war, wie und wieso ein Herz schlägt (Na+ Channels etc. dürften eher neueres Wissen sein, und so richtig erst seit PatchClamp erforscht, also vielleicht (Tip) ab 1980 herum mit paar ganz wenigen Vorläufern paar Jahre eher; erste Messungen im neuronalen Axon sind wohl schon deutlich älter, dann aber zuerst wohl bei Riesennerven von Octupussen oder sowas).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Sehr schade um den Monitor...


    Das mit dem brüchigem Plastik kann ich bestätigen. Vermutlich geht der Weichmacher mit der Zeit raus und der Kunststoff bricht superleicht.

    Bei Interesse und falls du planst das Gehäuse zu kitten, kann ich vielleicht mit einer passenden Bildröhre aushelfen. Ich habe mal vor langer Zeit einen SM124 auf Grün getrimmt - mit ebendieser Röhre aus einem 5151. Ist super wenig benutzt worden, da kurz darauf die PCs massiv bei mir Einzug gehalten haben. Und da ich mittlerweile mit diesem Grünen 3 St. SM124 habe, könnte ich auf diesen verzichten.