Diesen 486er habe ich in recht bescheidenem Zustand bekommen vor ein paar Monaten, für um die 100€, wenn ich mich recht erinnere. Netzteil fehlte, ebenso die HDD. Und es sah so aus, als wäre der Rechner mehr als einmal nass geworden oder diente als Nest für irgendwelche Tiere, oder beides.
Mit viel Glück und Sucherei hab ich ein (äußerlich) baugleiches Netzteil bei Ebay gefunden, allerdings mit Schalter innen raus mit Kabel dran und nicht mit Kippschalter hinten außen. Die Aussparung für den Schalter hinten war vorgesehen, es musste nur ein aufgelötetes Blech weg und ich konnte einen Kippschalter einbauen. Nach dem Vergleich mit einem 386 und 286 mit selbem Gehäuse hatte ich echt Glück, genau so einen neuen Schalter im Keller gefunden zu haben, der exakt gleich aussieht wie das Original bei diesen Rechnern.
Festplatte war auch kein Problem, es gab eine Seagate mit 1,18GB, von denen zwar nur 504MB erkannt werden, aber egal
Ich wollte hierfür jetzt keine "seltenere" 100er, 200er oder 300er nehmen, die ich mir lieber für Rechner aufhebe, denen die 1,18er zu groß ist. Die 1,18 läuft hier wunderbar als Type 47.
Alle Schrauben waren total verrostet, das Gehäuse teilweise auch, die Slotblenden vergammelt, die Ports am Mainboard hinten total korrodiert, das Mainboard mit einer Kruste bedeckt... Ich konnte nur ahnen, wie die Floppy innen aussehen musste...
Zerlegt, gereinigt, alle Sockel und Pins gesäubert, und das Mainboard sah aus wie neu und lief auf Anhieb. Das Gehäuse hab ich an den schlimmsten Stellen mit harter Säure entrostet und aufpoliert. Da dadurch auch die Beschichtung leidet, habe ich das nicht überall gemacht, sondern nur, wo es schlimm rostig war. Vorne unter der Floppy ist noch ganz wenig oberflächlicher Rost, aber kaum der Rede wert. Habe ich gelassen, weil ich so wenig wie möglich Spuren am Gehäuse hinterlassen wollte. Eine gewisse "Patina" finde ich immer ok und mache echt nur so viel, wie wirklich nötig ist. Dafür bleibt alles möglichst original.
Auf der Gehäuserückseite gab es noch eine 2x1cm große Stelle an der linken oberen Ecke, wo der Lack von Rost verdrängt wurde, und ein paar Kratzer. Farbe gescannt, anmischen lassen und mit einem Wattestäbchen ausgebessert. Sieht man nicht, wenn man es nicht weiß. Auch hier habe ich nicht jeden Kratzer ausgebessert, sondern nur das schlimmste.
Noch die Slotbleche (auch von der Ethernet-Karte) schön gemacht, Floppy zerlegt, gereinigt und recapped und natürlich auch das Netzteil recapped mit Rubycons 105°, die beiden Elkos auf der Ethernet-Karte auch gleich mit.
Zusammengebaut und gefreut, dass noch alles läuft. Man weiß ja nie
Die CMOS-Batterie ist natürlich leer, war ja klar, aber er läuft, wenn ich im BIOS nach jedem Reset wieder alles einstelle. Ja mei, ich nutze den ja nicht jeden Tag und resette den täglich 20 Mal, so dass das nicht wirklich schlimm ist. Auch hier wollte ich so wenig wie möglich herumbasteln, wenn er doch so auch läuft.
So, hier ist er nun, mit ein paar Fotos und Daten, gesichtertem BIOS usw. Gegen Ende kommen die Fotos, wie er vor der Behandlung aussah.
486DX-33 | 525795 – Commodore-Museum Mannheim
Ein paar Vorschaubilder auch hier: