Alphatronic P3 BASF Floppy A: 6118 defekt

  • Hallo,


    nachdem ich meiner P3 wieder Leben eingehaucht habe (defekter Tantal auf Floppy Controller), bootete sie wider einwandfrei.
    Die Bootvorgänge oft wiederholt und es hat prima geklappt.

    Am nächsten Tag wieder eingeschaltet und kein CP/M Start mehr. Es meldete sich nur noch MOS.
    Ich vermutete das Problem bei dem A: Lw.

    Laufwerke ausgebaut und B: auf A: gejumpert und auf Pos. A: angeschlossen und die Kiste bootet wider.
    Laufwerk A: auf B: gejumpert und Terminator eingesteckt.
    Diskette in B: eingelegt und versucht zuzugreifen.
    Fehlermeldung:

    BDOS Err. on B:

    St=20
    F=84
    S/T=0100
    H=01

    Kann man mit dieser Fehlermeldung etwas anfangen?

    Köpfe und Schlittenführung gereinigt. Keine Änderung.

    Bei beiden Laufwerken ist in der Schlittenführung eine lange Feder eingebaut, die den Schlitten zur Spur 0 ziehen soll.

    Bei dem funktionierenden Lw. geschieht dies ohne händischen Eingriff.

    Bei dem defekten Laufwerk muß man händisch nachhelfen.
    Die Feder bei diesem Lauwerk hat einen dünneren Drahtquerschnitt als bei dem funktionierenden Lw, also weniger Spannkraft.
    Müssen bei diesen Laufwerken die Köpfe durch die Feder die Spur 0 ohne händische Hilfe erreichen?


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Inwiefern unterscheiden sich die Laufwerke denn von den BASF 6108?


    Also Board, Aufbau, Jumper...


    Das sind zweiseitige 5.25" Laufwerke, die auch gerne in den TA alpahtronic P2s zu finden waren.

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  • Ich denke, das ist die 80-Track Version des 6108. Dass der Motor dauernd läuft ist bei den Alphatronic-Rechnern grundsätzlich normal (es gab aber später auch ein verbessertes MOS mit geändertem Verhalten).

  • Ich würde einfach mal drei Dinge probieren:

    • Köpfe reinigen. Bei alten Disketten gibt es oft Abrieb, dann "spinnt" das Laufwerk. Das hatte ich selbst neulich bei drei Laufwerken, die bisher problemlos gelaufen sind. Dann hatte ich zwei "unbekannte Disketten" getestet und damit bei allen Laufwerken die Köpfe verschmutzt. Dadurch kam es zu unerklärlichen Lesefehlern (unter DOS: Sektor nicht gefunden, Track 0 bad, usw.).
    • Das defekte ersten Laufwerk als "B: Laufwerk" einbauen, den Rechner mit dem funktionierenden Laufwerk booten. Dann eine neue Diskette (bzw. eine benutzte, aber entmagnetisierte Diskette) am B: Laufwerk formatieren. Wenn das gelingt, so ist vermutlich das Laufwerk nur geringfügig verstellt (Spurlage, Rotationsgeschwindigkeit).
    • Laufwerksplatine vom defekten ersten Laufwerk zum funktionierenden zweiten Laufwerk transplantieren. Wandert der Fehler mit, liegt das Problem auf der ersten Platine. Läuft das funktionierende Laufwerk auch mit der transplantierten Platine, dann ist der "mechanische Teil" des ersten Laufwerks defekt oder zumindest dejustiert.
  • Hallo,


    hat denn jemand dieses oder ein baugleiches Gerät und kann mir meine in #1 gestellten Mechanikfragen beantworten?
    Ich habe nämlich den Eindruck, dass der Kopf bei einem Zugriff nicht die Spur 0 anfährt. Im eingebauten Zustand kann ich das nur schwer erkennen.

  • Die Federn sollen nur die Luft aus der Schneckenführung des Schlitten nehmen. Die Tracks müssen in beiden Richtungen explizit anggefahren

    werden. Eine defekte Schrittmotorsteuerung würde sich in beiden Richtungen auswirken. Bleibt das Dir-Signal. Wird das auf der Floppyelektroniks

    korrekt verarbeitet?

    2. Möglichkeit ist eine verstellte bzw. nicht funktionierende Track "0" Erkennung.

  • Eigentlich ist der Schlittenantrieb keine Schnecke sondern ein Kurvenrad.
    Bei dem funktionierenden Laufwerk mit der stärkeren Feder wird der Kopf bei händischer Verschiebung
    wieder auf Spur 0 gezogen.
    Bei dem defekten Laufwerk mit der schwächeren Feder ist das nicht der Fall.

    Das ist was ich nicht verstehe. (bug oder feature?)
    Leider habe ich keine Kabelverlängerungen mehr, was Messungen unmöglich macht.
    Außerdem fehlt mir auch ein Manual zu diesem Laufwerk.

    Da das Laufwerk nach der Reparatur des Floppy Controllers funktioniert hat, sind mechanische Einstellungen wohl

    immer noch korrekt.

  • Hallo,

    @fanhistorie


    Diese Feder meine ich.

    Das weiß ich eben nicht, da bei beiden Laufwerken unterschiedliche Drahtstärken und damit unterschiedliche Zugkräfte eingesetzt wurden.
    Meine Frage ist: muß diese Feder nach einem Zugriff den Schlitten wieder auf Spur 0 ziehen?

  • Mit Schnecke meinte ich diese Spirale. Die Feder sorgt dafür, daß die Führung/Antrieb des Kopfschlitten immer durch dieselbe "Schulter" des Schneckenganges erfolgt und nicht springt.

    Entfernst man die Feder läßt sich der Schlitten etwas vor und zurück bewegen. Dann gibt es keine Spurtreue.

    Ist die Floppy unter Strom, hält der Steppermotor die aktuelle Position. Wenn die Mechanik leichtgängig und geschmiert ist, kann

    die Feder das Tellerrad im stromlosen Zustand des Laufwerkes zurückdrehen.

    Habe diesen Floppytyp in mehreren Rechnern. Das Ist also normal.

  • Wenn die Mechanik leichtgängig und geschmiert ist, kann

    die Feder das Tellerrad im stromlosen Zustand des Laufwerkes zurückdrehen.

    Ja, und das passiert nicht. Der Schlitten bleibt genau dort stehen wo man ihn hingeschoben hat.
    Die Schlittenführung ist leichtgängig. Die Leichtgängigkeit des Motors ist wie beim funktionierenden Lw.
    Ich habe eben mal die Federn getauscht und bei dem def. Laufw. wird der Kopf nun auf Spur 0 gezogen.
    Was ist da los?
    Ob die Feder mal unfachmännich ausgewchselt wurde?

  • Ich kenne diese Spiralscheiben in zwei Ausführungen:

    1 x mit einer Rille ahnlich einer Schallplatte

    1x mit einem Steg, an dem ein Kugellager entlang läuft.


    (Bei der erste Version hatte ich mal ein Problem mit einer zu hoch eingestellen Steprate. Da sprang der Führungsstift aus der Rille.)

    Auf jeden Fall soll die Feder gar nicht auf Track 0 zurückziehen. Wenn sie es tut, ist es ein Zeichen für Leichtgängigkeit.

    Das Laufwerk muß jederzeit per Motor aktiv vor und zurück steppen. Ich kenne noch kein Betriebsystem, daß das Laufwerk nur in

    eine Richtung steppen läßt und anschließend wartet, daß die Kopfmechanik automatisch auf Track = zurück gezogen wird.

  • Die Variante bei mir ist die mit Kugellager.
    Ich habe jetzt nochmal einen Test gemacht.
    Den Kopf händisch auf Spur 80 gezogen und dann einen Zugriff

    durchgeführt und der Kopf fährt dann motorgesteuert auf Spur 0.

    Allerdings fiel mir dabei auf, dass der Spindelmotor anscheinend zu schnell läuft.
    Der Steuertransistor (TIP110 Darlington) scheint am Transistortester zu funktionieren.
    Jetzt wäre ein Schaltplan/Service Manual eine feine Sache.

  • Ich hab leider nur Unterlagen für das BASF 6106/6108 40 Track Laufwerk, was bei meinem TRS-80 verbaut ist.

    Vielleicht kann man ja trotzdem was damit anfangen?

  • Guten Abend

    soldier


    Frage : Gibt es ggf. auf der Unterseite noch ein Poti um die Drehzahl einzustellen,


    fishermansfriendtoo

    vermutlich ist im Gegensatz zu dem 6106 innerhalb des Motors ein zusätzlicher Tacho /bzw. Ausgang, welcher dann als Feed Back (Rückmeldung) über die diskteten Bausteine LM311, 75452, und 3470 die Drehzahlregregelung durchführt,


    Als Beispiel noch ein paar Bilder von einem Trac FD-50C-11U, bzw nur von dem Gleichstrommotor mit dem mehrdrähtigem Anschluss

  • Hallo,

    @RetroGuy


    vielen Dank für das BASF Manual.
    Es gibt gewisse Ähnlichkeiten mi dem 6118.
    Leider ist die Ansteuerung des Spindelmotors komplett anders.
    Soweit ich das aus dem Layout erkennen konnte wird bei dem 6118 ein IC CS2917

    verwendet. Ein F to V Konverter. gefolgt von einem Kleinsignal Transistor und dem Leistungs-

    transistor (TIP110 Darlington)-
    Der LSI (81041-003K ist wohl noch der gleiche.

    Ich versuche nun einen CS2917 zu ergattern.

    Viele Grüße

    Jürgen

  • Hallo,

    @fanhistorie


    ja, den Spindeltrimmer gibt es.
    Ich werde ihn aber in dem jetzigen Zustand nicht anfassen, da das Lw. ja nach der ersten Reparatur funktionierte

    und am näcjsten Tag nicht mehr.

    Der Spindelmotor hat 4 Anschlüsse. Typ Buehler Products INC

    88165-002/03

    13.45.10


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Danke,

    Bei Bühlermotoren sind wir wieder im Nürnberger Gebiet,

    Bühler Motor


    nur mit der kurzen Art. Nummer komme ich

    bisher an keine Infos,


    Kannst du ein Bild des Motors posten, dann würde ich direkt anfragen ggf bekommen wir auch Infos

    wenn es Standardware und kein OEM Produkt für BASF /Siemens war,

  • Der Typenaufkleber ist so positioniert, dass man ihn auf einem Foto nicht komplett sehen kann.
    Mit viel Licht und Vergrößerung, denke ich, dass ich die Typenbezeichnung richtig erkannt habe.

  • Diskette in B: eingelegt und versucht zuzugreifen.

    Scheint ja ein Lesefehler zu sein.

    Hast du mal geschaut, ob Signale an der ReadData Leitung des Laufwerks rauskommen?

    Ich hatte vor ein paar Jahren ein Laufwerke, da hat ein kaputter Tantalkondensator die Versorgung der Leseelektronik platt gemacht.


    BDOS Err. on B:

    St=20
    F=84
    S/T=0100
    H=01

    Kann man mit dieser Fehlermeldung etwas anfangen?

    Nicht konkret.

    Aber S/T koennte Sector/Track heissen, H koennte Head sein.

    Hat das CP/M des P03 keine Systemspuren?

    Wenn H=1 angesteuert wird und die zaehlweise bei 0 anfaengt, koennte auch die Seitenumschaltung im Laufwerk defekt sein.


    Ich wuerde erstmal die ReadData Leitung messen.

    Mechanisch scheint ja alles i.O.

    ;------------------------------------
    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Hallo,

    @funkenzupfer


    was ich mittlerweile rausgefunden habe ist, dass der Spindelmotor zu schnell läuft.
    Ich habe mangels Unterlagen noch nicht herausgefunden welche Bauelemente dafür

    verantwortlich sind. Verdächtig sind der DS75452 und CS2917, die habe ich heute mal bestellt.
    Die beiden Transisoren die den Spindelmotor antreiben sind auf jeden Fall in Ordnung.

    Vielleicht hat ja jemand noch ein Manual zu diesem Lw. Typ, welches die Arbeit erleichtern würde.