Wir machen einen Bj. 1978 PET 2001-8 fit für dessen Ausstellung auf der Hack & Make in Nürnberg

  • Studer A721

    Cool, 5900,- DM Neupreis, nicht schlecht. Ich hab vor paar Jahren mal ein Revox B215 (ca. halber Preis) über Hamburg nach China verschickt über ebay. Schaut sich sehr verwand aus. War eine Verpackungsorgie vom Feinsten.

    Wie ist eigentlich der Löschkopf bei einer Stereo Compact Kassette, löscht der quasi die eine Hälfte das Bandes ab, also 2 von 4 Spuren? Weil würde der quasi auch "in Stereo löschen" würde ja ein kleiner ungelöschter Spalt zwischen L/R verbleiben wenn davor eine Aufzeichnung von einem Mono-Kopf drauf war.

    Das B215 ist im Prinzip ein A721 (Studer und Revox ist ja eine Firma).

    Studer war damals die Profischiene, Revox die Consumergeschichte.

    Viele Komponenten beider Decks sind gleich- Technik vom Feinsten, korrekt eingemessene Decks sind in ihrer Qualität nicht von einer CD zu unterscheiden (korrektes Bandmaterial vorausgesetzt).

    Direktantrieb, kein einziger Riemen- der Aufwand war enorm, hat sich aber ausgezahlt!


    Ja, der Stereokopf löscht nur zwei von vier Spuren, das ist korrekt. Bei einem normalen Stereodeck sollte dazwischen jedoch kein Spalt sein (also zwischen Spur 1/2, sowie 3/4). Es gab Mehrspurgeräte für Studios, die konnten jede Spur einzeln löschen.


    Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht! Ich versuche mit der oben geposteten WAV-Datei demnächst mal einen erneuten Versuch. Nicht, dass damals wirklich was mit den WAV-Dateien nicht gestimmt hat?!


    Ich nutze meines (zusammen mit anderem Revox- und Studerkram) immer wieder gerne:

  • Also aus der gestigen Praxis kann ich sagen: Ich habe gestern obiges space-invaders.wav aufs Handy, mit foobar bei max-vol über Klinke in eine kleine Sony-Kompaktstereoanlage (ca. Bj. 2005, vielleicht so paar Hundert €, also kein absolutes Klump, aber nur knapp drüber) rein, Type II Band rein, Record gemacht (es gibt keinerlei Knopf/Regler/Anzeige für Aussteuerung, alles passiert "irgendwie") und das Resultat lässt sich mit 50% Quote mit oder ohne LOAD ERROR in den PET laden. Das Tape in der Stereoanlage wurde praktisch fast noch nie benutzt und schon überhaupt nicht zur Aufnahme.

    D.h. so problematisch kann das nicht sein, wenns adhoc schon einigermaßen geht und das Space Invaders ist ja "fast 3 Minuten lang", halt also schon einige Flanken. Ich denke Azimut ist wichtig eben weil sonst die Bandbreite in den Keller geht und man hat ja im Idealfall so 16 kHz und damit will man effektiv ein Rechtecksignal bestmöglich aufs Band bringen und wieder ablesen. Wir erinnern uns an Fourier! Falscher Azimuth degradiert hier sehr stark. Das Zweite ist das Thema Gleichlaufschwankungen verursacht primär durch einen alten Antriebsgummi. Der PET/VC20/C64 wertet ja glaub ich die Pulslängen aus? Da kanns dann schnell krachen. Die Tapespeed ist wahrscheinlich gar nicht sooo kritisch solange sie nicht voll im Jenseits ist.

    Sehr cooles Thema jedenfall. Hab ich in meiner Kindheit übersprungen weil ich direkt mit C64 + 1570 gestartet habe, nix Datasette. Kassette war für mich nur im HiFi-Bereich vorhanden.

  • Das mit der korrekten Phase ist sehr interessant. Da muss ich mir auch noch mal das Aufzeichnungsformat anschauen. So tief war ich da nie drin!

    Ich hab nur gestern im Audacity gesehen dass das WAV am Anfang nicht allzu schön ist. Da ist erst eine Sekunde lang + und dann eine Sekunde lang - und dann gehts praktisch mit "Frequenz" los. Das davor macht nur Knackser logischerweise.

    Witzig finde ich auch dass man an der Kassette das Thema Binär -> Analog -> TTL hat und bei diesem CB2-Sound am User Port / VIA / 6522 isses grad umgekehrt. Da kommt der binäre 8-Bit Wert in das Schieberegister (anscheinend das was die C64 / 1541 Kommunikation langsam macht weil Hardware-Bug) und macht dann Rectangle-Synthesizer-Sounds.

  • Ich nutze meines (zusammen mit anderem Revox- und Studerkram) immer wieder gerne:

    Du bist mir scheints der Oberguru in Sachen open reel und vinyl. Ist das ein 701er Dual rechts und ein A77 links? Hatte/habe ich auch beides.

  • Du bist mir scheints der Oberguru in Sachen open reel und vinyl. Ist das ein 701er Dual rechts und ein A77 links? Hatte/habe ich auch beides.

    A77 hab ich sieben Maschinen hier, alle komplett recapped, mechanisch und optisch aufbereitet und eingemessen. Für diese Maschinen hab ich mir damals auch extra Millivoltmeter und Frequenzzähler, sowie Frequenzgenerator angeschafft. Ist aber schon ein paar Jahre her. :D

    War mein Hobby vor der Computerei, wenn man so möchte.

    Der Dreher ist ein Elac Miracord, einen Dual hab ich auch noch irgendwo im Keller.

    Die Maschinen waren damals allesamt günstig, mittlerweile sind auch da die Preise explodiert. So einen Unsinn mache ich nicht mit, weil das Hobby dann keinen Spaß mehr macht. :(

    Einmal editiert, zuletzt von CBM_Ba ()

  • D.h. so problematisch kann das nicht sein, wenns adhoc schon einigermaßen geht und das Space Invaders ist ja "fast 3 Minuten lang", halt also schon einige Flanken. Ich denke Azimut ist wichtig eben weil sonst die Bandbreite in den Keller geht und man hat ja im Idealfall so 16 kHz und damit will man effektiv ein Rechtecksignal bestmöglich aufs Band bringen und wieder ablesen.

    Die Aufzeichnung erfolgt beim PET mit Frequenzen im Bereich von 1,5 bis 3 kHz. Also 16 kHz sind schön, aber gar nicht notwendig.


    Ich habe übrigens damals (1978) meine Programme auf Sanwa-Kassetten gespeichert. Die gabs bei Karstadt im Zehnerpack für 1 DM pro Stück. Immer ein Programm pro Kassette. Backup jeweils auf der Rückseite der nächsten Kassette.


    Für Musik waren diese Kassetten praktisch nicht verwendbar. Ich habs probiert, keine Höhen, nur Matsch.

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."


  • Also Aufnahme (schreiben auf Kassette) sieht einfach aus, wobei ich es erstmal nichtrecht verstehe.
    IC3, sollen das Invert sein ?
    Wenn ja, dann liegt am Schreibkopf ein Gegentakt Signal an.
    Wenn Nein, dann liegt am Schreibkopf nur jeweils einmal ein kurzer positiver Impuls an, und zum anderen ein negativer Impuls. Pulslänge ergibt sich durch die Gaterlaufzeit.
    Komisch, irgendwie unklar.

    Lesen von Kassette, recht aufwendig mit 4 OPs, oder evtl . 2x Comp und 2x OP.
    Man müsste sich die Signale bei Interesse mal mit dem OSZI, bzw. das Lesesignal an Pin F mit dem "Logicanalyser" ansehen.


    mfG. Klaus Loy

  • Einen DAC oder ADC gibt es übrigens bei der Kassettenaufzeichnung nicht.

    Moment! Ich meinte im handy. Es gibt ja die methode dass man zwei dacs hat für L und R und jetzt tust du quasi alternierend mit z.b. 88.2 kHz updaten. Dadurch hast du halt einen kleinen fehler am lautsprecher oder Kopfhörer. Oder in unserem fall wenn du das dann in stereo aufs band tust und mit mono wieder abnimmst hast du einen gewissen effekt. Aber das ist theorie und hat garantiert in der praxis keine auswirkung. Außerdem könnte man das umgehen indem man nur eine leitung vom handy nimmt und die dann auf L/R aufspreizt am aufnehmenfen tapedeck.

  • Einen DAC oder ADC gibt es übrigens bei der Kassettenaufzeichnung nicht.

    Moment! Ich meinte im handy. Es gibt ja die methode dass man zwei dacs hat für L und R und jetzt tust du quasi alternierend mit z.b. 88.2 kHz updaten. Dadurch hast du halt einen kleinen fehler am lautsprecher oder Kopfhörer. Oder in unserem fall wenn du das dann in stereo aufs band tust und mit mono wieder abnimmst hast du einen gewissen effekt. Aber das ist theorie und hat garantiert in der praxis keine auswirkung. Außerdem könnte man das umgehen indem man nur eine leitung vom handy nimmt und die dann auf L/R aufspreizt am aufnehmenfen tapedeck.

    Verstehe, alles klar.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Also Aufnahme (schreiben auf Kassette) sieht einfach aus, wobei ich es erstmal nichtrecht verstehe.
    IC3, sollen das Invert sein ?

    IC3 ist ein 7414 (invertierender Schmitt-Trigger).


    Lesen von Kassette, recht aufwendig mit 4 OPs, oder evtl . 2x Comp und 2x OP.
    Man müsste sich die Signale bei Interesse mal mit dem OSZI, bzw. das Lesesignal an Pin F mit dem "Logicanalyser" ansehen.

    Das ist eben eine Verstärkerschaltung, die das Signal vom Tonkopf auf einen ausreichenden Pegel bringt und dann mit dem Schmitt-Trigger daraus ein Rechtecksignal erzeugt. Das Signal habe ich schon häufiger angesehen. Bei Reparaturen von Datasetten. So spannend ist das nicht.

    Mit dem Logikanalyser siehst du nix, weil das bis vor den Schmitt-Trigger kein TTL-Signal ist. Hier braucht man dann tatsächlich mal ein Oszi. ;).

    Wie das Rechtecksignal dann aussieht, ist ja bekannt und beschrieben. Das ist genau das, was in den TAP-Files drinsteht.


    Ich habe mal das Service-Manual angehängt. Da sieht man auch schön die Evolution dieser Schaltung über die verschiedenen Datasetten-Generationen. Von der anfänglichen Transistorschaltung bis hin zu den OpAmp.


    EDIT: In einem der Schaltpläne im Service Manual sind auch die Oszilogramme eingezeichnet. Muss man also nicht selber messen.

  • Und was man immer bedenken muss ist, dass es am Band oder in jeglicher Physik kein Digital gibt. Wenn ich mir das WAV (fs=44.1 kHz) mal in Audacity reinziehe schaut das Spektrum (Hamming, size=1024) so aus. Und einen gewissen Teil davon bekommt man nun aufs Band und davon wiederum bekommt man einen Teil wieder runter.
    Und bei einem Musikgerät kann man sich da beliebig reinsteigern weil man letztlich jegliche Verbesserung und Verschlechterung irgendwie hört. Aber im Fall einer Commodore-Datasette gibt es halt ein gewisses sehr sehr niedriges Qualitätslevel wo es noch funktioniert oder eben nicht oder eben "grad so". Dessen muss man sich bewusst sein.
    Fakt ist, dass man im Spektrogramm diesen Peak bei 2350 Hz sieht. Das müsste sich mit irgendwas decken. Aber mit was. Wer weiss es?

  • Das sind die Frequenzen, die durch die verwendeten Bitmuster entstehen. Das liegt doch im Bereich deiner 2350 Hz.



    Ansonsten habe ich keine Ahnung, wie dieses Spektrum ensteht, wenn ich im Prinzip nur 3 Frequenzen haben. Ich hätte 3 Säulen erwartet.

    • i-Telex 7822222 dege d

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    2 Mal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Oh ja danke, genau sowas hab ich gesucht. Also es gibt scheints so einen "Leader" von ca. 10 Sekunden länge, das sehe ich auch im WAV und in dessen Spektrum ist der 2.8 kHz Peak sehr isoliert zu sehen. Und dieser Leader besteht aus "Short" also die höchste Rechteck-Frequenz, d.h. die Long und Mark sind niedriger.

  • Was ich noch gefunden habe ist diese Passage:


    "Die Datenrate lässt sich durch diverse Schnellladerprogramme realistisch (abhängig von den Eigenschaften des jeweiligen Bandlaufwerks und der Kassettenqualität) auf das maximal ca. 20fache (z.B. 7200 Baud Supertape) steigern. Grundsätzlich limitiert die Prozessorgeschwindigkeit die Transferrate, was bestenfalls bei einer Kreuzkopplung zweier Rechner über den Kassettenport zum Tragen käme. Unter realistischen Bedingungen, wenn eine zuverlässige Übertragung gewährleistet sein soll, liegt man bei der Datassette mit einem Verfahren, das bei 3600 Baud angesiedelt ist auf der sicheren Seite."https://www.c64-wiki.de/wiki/Kassettenport

  • Jetzt schauen wir uns jedenfalls den Fourier an. Daraus geht hervor: Je mehr Bandbreite (in Hz, nicht in mm :) ) ich habe, desto ähnlicher schaut das analoge Signal dem gedachten Rechteck aus. Hätte ich nur 3 kHz Bandbreite, könnte ich nur z.B. den Sinus mit der Grund-Frequenz dieses "Short" darstellen. Nun ist die Frage: Wieviel Bandbreite brauche ich oder anders rum wieviel besser als ein Sinus muss das Signal aussehen damit ich daraus noch meine Daten zuverlässig extrahieren kann. Und da ist wahrscheinlich so ein Daumenwert von 5x anzusetzen. D.h. 3 kHz * 5 sind eben die 15 kHz die man auf so einem Audioband typischerweise hat.

  • "Die Datenrate lässt sich durch diverse Schnellladerprogramme realistisch (abhängig von den Eigenschaften des jeweiligen Bandlaufwerks und der Kassettenqualität) auf das maximal ca. 20fache (z.B. 7200 Baud Supertape) steigern. Grundsätzlich limitiert die Prozessorgeschwindigkeit die Transferrate, was bestenfalls bei einer Kreuzkopplung zweier Rechner über den Kassettenport zum Tragen käme.

    Die Schnelllader beim C64 zeigen, wie viel Luft da noch bei beim Aufzeichnungsformat ist und wieviel Sicherheit Commodore eingebaut hat.

    Dementsprechend robust ist die Standardaufzeichnung.


    Bei PET und CBMs kenne ich nur zwei Schnellader. Aber als ich die bekam, hatte ich schon einen Diskettenstation. ;)


    Wie empfindlich das Timing auf der Softwareseite ist, zeigt die Tatsache, dass der C64 während der Kassettenoperationen die Bildschirmdarstellung abschalten muss, weil der Grafikchip, der mit Priorität auf den Prozessorbus zugreift, das Timing der CPU durcheinander bringt.


    Ich hatte damals (ca. 1979) mit einem Bekannten zusammen das BASIC-ROM des PET analysiert und wir hatten fast alles verstanden. Aber an den Kassettenroutinen sind wir gescheitert. Das funktioniert alles interruptgesteuert. Während der Kassettenoperationen wird der Interrupt ständig über eine Tabelle von Interruptvektoren umgeschaltet. Zwischendurch wird dann noch die Uhr aktualisiert, was aber nur so mäßig gut funktioniert.

    Ich habe bisher auch keine Beschreibung gefunden, wie diese Routinen genau funktionieren und wann gerade welche Interruptroutine aktiviert wird.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Jetzt schauen wir uns jedenfalls den Fourier an. Daraus geht hervor: Je mehr Bandbreite (in Hz, nicht in mm :) ) ich habe, desto ähnlicher schaut das analoge Signal dem gedachten Rechteck aus. Hätte ich nur 3 kHz Bandbreite, könnte ich nur z.B. den Sinus mit der Grund-Frequenz dieses "Short" darstellen. Nun ist die Frage: Wieviel Bandbreite brauche ich oder anders rum wieviel besser als ein Sinus muss das Signal aussehen damit ich daraus noch meine Daten zuverlässig extrahieren kann. Und da ist wahrscheinlich so ein Daumenwert von 5x anzusetzen. D.h. 3 kHz * 5 sind eben die 15 kHz die man auf so einem Audioband typischerweise hat.

    Verstehe ich nicht. Es wird kein Rechteck aufgezeichnet sondern ein Sinus. Oder genau genommen Flusswechsel. Völlig wurscht, wie das Signal aussieht. Es geht nur um die Periodendauer.

    Diese erzeugten WAV-Dateien waren auch niemals ein Rechtecksignal.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Sehr interessant.

    Desweiteren frage ich mich ob man bei dem verwendeten Codec den Begriff "Baud" oder "Baudrate" anwenden kann. Es gibt ja diese drei verschiedenen zeitlichen Längen der Symbole insofern also kein festes Zeit-Raster. Erst über ganzes Bytes hinweg ergibt sich eine Periodizität, nämlich
    1x Byte Marker und (Mark+Long)
    8x Bit 0 oder Bit 1 (Long+Short oder anders rum)
    Wenn ichs richtig verstanden habe.

    Und zwecks "Luft nach oben" bei der Transferrate muss man ja auch mal auf diese Modemgeschichten schielen, Stichwort 56 kBaud Modem in den 90ern oder dann noch später DSL. 56 kBaud ging ja auf der Telefonleitung, also mit 3.6 kHz Bandbreite, richtig? D.h. mit dem Codec und 16 kHz Bandbreite auf einem wertigen Audio-Tape in Stereo(!) wäre man Faktor 4.5*2=9 höher, also bei 500 kBaud(!). Das müsste man fast mal ausprobieren. Dazu müsste man sich aber richtig dolle auskennen.

  • Es wird kein Rechteck aufgezeichnet sondern ein Sinus. Oder genau genommen Flusswechsel.

    Naja schau mal. Du hast irgendeine Rechteckform als elektrisches Aufnahme-Signal. Irgendein Verstärker treibt das Signal nun in den Aufnahmekopf. Der bewirkt etwas in dem mit idealerweise 4.76 cm/s (exakt eigentlich 1 7/8 Zoll pro Sekunde, plusminus Speedfehler; plusminus Gleichlaufschwankungen) vorbeifahrenden Band. Und dann spielst du das Band wieder ab, d.h. die Magnetisierung im fahrenden Band (wieder mit den oben genannten Transportfehlern) macht, dass am Wiedergabekopf und einem nachgeschalteten Verstärker wieder ein elektrisches Signal da ist. Das ist die komplette Aufnahme-/Wiedergabe-Kette.

  • Die Schnelllader beim C64 zeigen, wie viel Luft da noch bei beim Aufzeichnungsformat ist und wieviel Sicherheit Commodore eingebaut hat.

    Dementsprechend robust ist die Standardaufzeichnung.


    Dafür war die Commodore Datasette auch bekannt - robustes und stabiles Aufzeichnen und Wiedergeben. Das hatte Commodore allen anderen voraus - noch mehr natürlich den Geräten, wo man wirklich ein Tape und keine Datasette angeschlossen hat (Stereoproblematik s.o.).




    nd in dessen Spektrum ist der 2.8 kHz Peak sehr isoliert zu sehen


    Vielleicht ist das auch einfach was ganz anderes ...


    die Kassette hat ja eine Mischung die auf irgendwelche Frequenzen optimiert ist. Bei einem Reineisenband wahrscheinlich so im Bereich der menschlichen "Sprech/Hörstimme". Und die liegt - damit ist der Teil, der gut verständlich ist, gemeint - so zwischen 100 und 3500 Hz. Mit einem Peak bei 3000 Hz. Und genau den Bereich wird vermutlich ein Reineisenband (für die Alf Kassette, nicht die Klassik Aufnahme) versuchen bestmöglich abzubilden, was im Umkehrschluß bedeutet, daß Du genau dort Dein Maximum mißt - auch wenn Du alle Frequenzen zwischen 0 und 20.000 Hz gleichlaut aufs Band aufspielst. Es ist also einfach eine "Bandeigenschaft", die da zu sehen ist. ... ist aber nur so eine Idee, muß nicht wirklich die Erklärung für das obige Bild sein.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Desweiteren frage ich mich ob man bei dem verwendeten Codec den Begriff "Baud" oder "Baudrate" anwenden kann.

    "Damals" wurde in Zusammenhang mit der Kassettenaufzeichnung niemals der Begriff Baudrate verwenden.


    56 kBaud ging ja auf der Telefonleitung, also mit 3.6 kHz Bandbreite, richtig?

    Jein. Das funktionierte nur, wenn auf der anderen Seite eine digitale Vermittlungsstelle war. Von Modem zu Modem funktionierte das nicht. Aber egal.

    Natürlich könnte man bei der Bandaufzeichnung auch (wie bei schnellen Modems und auch bei DSL) mit jedem Schritt mehrere Frequenzen gleichzeitig übertragen. Es gab ja noch lange Zeit Aufzeichnung auf DAT-Tapes. Gibt's die noch? Ich denke, da wurde die magnetische Aufzeichnung ziemlich ausgereizt.


    Aber jetzt kommen wir ins Theoretisieren und ziemlich weit weg vom Ursprungsthema.

    Von mir aus könnte diese ganze theoretische Kassettenaufzeichnungsdiskussion auch ausgelagert werden.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • die Kassette hat ja eine Mischung die auf irgendwelche Frequenzen optimiert ist. Bei einem Reineisenband wahrscheinlich so im Bereich der menschlichen "Sprech/Hörstimme". Und die liegt - damit ist der Teil, der gut verständlich ist gemeint - so zwischen 100 und 3500 Hz. Mit einem Peak bei 3000 Hz. Und genau den Bereich wird vermutlich ein Reineisenband (für die Alf Kassette, nicht die Klassik Aufnahme) versuchen bestmöglich abzubilden, was im Umkehrschluß bedeutet, daß Du genau dort Dein Maximum mißt - auch wenn Du alle Frequenzen zwischen 0 und 20.000 Hz gleichlaut aufs Band aufspielst. ... ist aber nur so eine Idee, muß nicht wirklich die Erklärung für das obige Bild sein.

    Hier wurde aber nicht das Spektrum einer Bandaufzeichnung analysiert, sondern das einer aus einem TAP-File erzeugten WAV-Datei. Das Signal hat nie ein Band gesehen. Das ist also das absolut reine Nutzsignale, ohne jegliche Störungen. Deswegen kann ich mir dieses Spektrum nur als einen Fehlinterpretation des Ausgangsdaten erklären. Dazu müsste man wiederum wissen, wie hier das Spektrum analysiert wurde. Damit kenne ich mich aber nicht aus.


    Ich bin mir aber hunderprozentig sicher, wenn ich die WAV-Datei Periode für Periode analysiere, dann kommen da nur 3 unterschiedliche Periodendauern und damit auch nur 3 Frequenzen raus. Denn genau so wurde sie erzeugt.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Es wird kein Rechteck aufgezeichnet sondern ein Sinus. Oder genau genommen Flusswechsel.

    Naja schau mal. Du hast irgendeine Rechteckform als elektrisches Aufnahme-Signal. Irgendein Verstärker treibt das Signal nun in den Aufnahmekopf. Der bewirkt etwas in dem mit idealerweise 4.76 cm/s (exakt eigentlich 1 7/8 Zoll pro Sekunde, plusminus Speedfehler; plusminus Gleichlaufschwankungen) vorbeifahrenden Band. Und dann spielst du das Band wieder ab, d.h. die Magnetisierung im fahrenden Band (wieder mit den oben genannten Transportfehlern) macht, dass am Wiedergabekopf und einem nachgeschalteten Verstärker wieder ein elektrisches Signal da ist. Das ist die komplette Aufnahme-/Wiedergabe-Kette.

    Ja, genau. Und was ist die Schlussfolgerung?

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Hier wurde aber nicht das Spektrum einer Bandaufzeichnung analysiert, sondern das einer aus einem TAP-File erzeugten WAV-Datei. Das Signal hat nie ein Band gesehen. Das ist also das absolut reine Nutzsignale, ohne jegliche Störungen.


    OK. Dann ist es natürlich keine Erklärung.


    Ich dachte es ging um die Aufnahme vom Band mit dem SpacInvaders, was da probehalber bespielt worden ist und zu 50% lesbar ist.



    Also - Kommando zurück ... andere Erklärung muß her.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich bin mir aber hunderprozentig sicher, wenn ich die WAV-Datei Periode für Periode analysiere, dann kommen da nur 3 unterschiedliche Periodendauern und damit auch nur 3 Frequenzen raus. Denn genau so wurde sie erzeugt.

    Exakt. Nur so kanns auch funktionieren.
    Und wenn man in so ein WAV reinzoomt, dass man die einzelnen fs=44.1 kHz Samples sieht schauts so aus.
    T=22.7µs also der Abstand zwischen den Abtastzeitpunkten.
    D.h. wenn meine Symbolzeiten
    182µs / 262µs / 342µs
    sind muss ich immer high / low "Büschel" aus ca.
    8, 11.5 und 15 Samples sehen.
    ...und wundersamerweise: genau so ist es auch. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Rolando ()

  • Ich dachte es ging um die Aufnahme vom Band mit dem SpacInvaders, was da probehalber bespielt worden ist und zu 50% lesbar ist.

    Das steht jetzt im Prinzip als nächstes an. Dass man das Band mal zurückliest (Datasette oder Audio-Tapedeck) und gegen das WAV vergleicht.

    Interessant wäre auch ein Referenzband zu haben mit einem 1 kHz Sinus und das mit der Datasette abzuspielen und per Scope das Analogsignal angucken und den Jitter bewerten. Damit wüsste man wahrscheinlich schnell wie der Capstangummi (also den zwischen Motor und Capstanwelle meine ich) beisammen ist. Wenn da was eiert geht das natürlich 1:1 in das Timing ein und macht sofort Bitfehler. Und zwar sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen.

  • Ich dachte es ging um die Aufnahme vom Band mit dem SpacInvaders, was da probehalber bespielt worden ist und zu 50% lesbar ist.

    Das steht jetzt im Prinzip als nächstes an. Dass man das Band mal zurückliest (Datasette oder Audio-Tapedeck) und gegen das WAV vergleicht.

    Interessant wäre auch ein Referenzband zu haben mit einem 1 kHz Sinus und das mit der Datasette abzuspielen und per Scope das Analogsignal angucken und den Jitter bewerten. Damit wüsste man wahrscheinlich schnell wie der Capstangummi (also den zwischen Motor und Capstanwelle meine ich) beisammen ist. Wenn da was eiert geht das natürlich 1:1 in das Timing ein und macht sofort Bitfehler. Und zwar sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen.

    Das sieht übel aus, dass kann ich jetzt schon sagen. Leider sieht ein funktionierendes Band genauso übel aus. Weil da eben immer was eiert. So dass man sich wundert, dass das überhaupt eingelesen wird. Man erkennt keinen offensichtlichen Unterschied zwischen funktionierenden und nicht funktionierenden Aufnahmen. Das war jedenfalls meine Erfahrung. Ich bin aber gespannt, zu welchen Ergebnissen ihr kommt.


    Genau das war der Grund, warum ich angefangen habe, die unterschiedlichen Aufnahmen mit dem Arduino direkt von Datasette zu lesen und zu analysieren. Leider habe ich das dann wegen anderer, interessanterer Themen nicht weiterverfolgt.


    Damit wüsste man wahrscheinlich schnell wie der Capstangummi (also den zwischen Motor und Capstanwelle meine ich) beisammen ist.

    Wenn ihr von einem Problem mit der Datasette ausgeht, würde ich das Thema aber ganz anders angehen. Also tatsächlich erstmal die komplette Mechanik prüfen. Der Antriebsriemen ist häufig ausgeleiert oder sogar spröde. Die Kopfjustierung muss geprüft werden. Den Pegel des TTL-Ausgangssignals messen. Kontakte am Stecker der Datasette und am PET gereinigt?


    Möglichst andere Fehlerquellen ausschließen und am besten eine bespielte Kassette besorgen, die an einem PET mit justiertem Kopf beschrieben wurde. Wie will man den sonst bei so vielen Fehlerquellen das Problem eingrenzen? Das ist doch sonst stochern im Nebel.

    • i-Telex 7822222 dege d

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  • Bisle Nebelstochern soll ja in der Freizeit bewusst sein. Soll ja Spaß machen.


    Desweiteren hab ich grad auf wiki/datasette folgende Kuriosität zum Thema Mono/Stereo entdeckt:
    "Verwendet wurde typischerweise nur eine Monospur mit einer typischen Bandbreite von rund 10 kHz. Eine Ausnahme sind die Geräte von Atari, die auf einer Stereospur die Daten, auf der anderen eine Musikspur zur Untermalung des Ladevorgangs unterbrachten."
    [nachgetragener Link:] https://de.wikipedia.org/wiki/Datasette

    Krass oder? Ich hatte davon keine Kenntnis.

    Einmal editiert, zuletzt von Rolando ()

  • Ist immer schwierig, wenn solche Zitate ohne Quellenangabe gepostet werden. In diesem Fall fehlt mir komplett der Kontext und ob das für die Datasette relevant ist. Denn was heisst typischerweise?


    Bisle Nebelstochern soll ja in der Freizeit bewusst sein. Soll ja Spaß machen.

    Das stimmt. Das mache ja eigentlich auch so, wenn mich ein Thema interessiert. Da ist der geradlinigste Weg oft zu langweilig.

    Aber ich dachte, der PET sollte zu einem Termin vorführbereit sein. ;)

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