TTY Current Loop - Verständnisfrage !

  • Servus,
    ich hoffe es kann mir jemand diese Current Loop Schnittstelle erklären, ich steh da auf dem Schlauch.






    Die Schaltung stammt vom Handbuch des MOS TIM. Ich baue mir gerade einen "TIM-1" und möchte - der Vollständigkeit halber - auch die TTY- Schnittstelle gemäß dem Schaltplan bestücken.

    Allerdings verstehe ich diese Schaltung nicht ganz.

    Normalerweise ist es doch so: Der Sender erzeugt einen Stromfluß von etwa 20mA über den Empfänger .. also ist mir der Teil "CURRENT LOOP OUT" soweit klar.

    Nur wie ist das bei "CURRENT LOOP IN" ? Hier ist der "Empfänger" ja relativ Hochohmig, da können doch gar keine 20mA zustande kommen.


    Würde mich über den ein oder anderen Erklärungsversuch freuen.


    VG, Christian

  • Hab's mir angesehen, Danke, Zumindest weiss ich jetzt, das es sich hier auf Seiten des TIM um eine aktive Beschaltung handelt, die auf der anderen Seite die passive Beschaltung vorraussetzt. Allerdings werden beim "Current Loop IN" dann nur etwas um die 3-5 mA fliessen.

    Vielleicht so gewollt weil ausreichend ?

  • Diese TTY-Schnittstellen wurde ja üblicherweise verwendet um Fernschreiber als Drucker anzuschließen.


    Der Fernschreiber hat ja im Ausgangskreis nur einen Schalter. Wie hoch der Strom ist, ist dem Fernschreiber daher egal. Und deswegen muss der Strom auch vom KIM geliefert werden. Wie groß ist eigentlich der Strom, der durch die Basis fließt - habe von Transistoren keine Ahnung.


    Was mich wundert, sind die geringen Spannungen und die -10 Volt. Oder sind die beim KIM sowieso schon vorhanden?

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Der Fernschreiber hat ja im Ausgangskreis nur einen Schalter. Wie hoch der Strom ist, ist dem Fernschreiber daher egal. Und deswegen muss der Strom auch vom KIM geliefert werden. Wie groß ist eigentlich der Strom, der durch die Basis fließt - habe von Transistoren keine Ahnung.

    Ja, so wird´s wohl sein, da wird sich der Konstrukteur gedacht haben, daß hier ein kleinerer Strom reicht. Begrenzender Faktor für den Strom an der Basis dürfte ja der 2,7k Widerstand sein.


    Was mich wundert, sind die geringen Spannungen und die -10 Volt. Oder sind die beim KIM sowieso schon vorhanden?

    TIM (Terminal Interface Monitor), nicht KIM. Der TIM besteht eigentlich nur aus dem 6530-004 RRIOT und einer Anleitung zum Bau eines TIM-Systems. Den "TIM-1" (ich nenne den Computer einfach mal so) musste man sich selbst aus einem 6502 , ein wenig RAM und wenigen TTL-Bausteinen selbst zusammenschustern. Dafür gibt es einen Musterschaltplan in der MOS TIM Anleitung von MOS. Ich versuche beim Bau meines TIM-1 so weit es geht am Schaltplan der Original-Anleitung bleiben. Die Spannungen werden alle extern eingespeist. Der Originalplan sieht hier 5V für die Logik, -12V/+12V für EIA (RS232) und eben die -10 v für die TTY Schnittstelle vor. Die -10V ergeben gegenüber den +5V immerhin 15V . Der TIM verfügt nicht wie der KIM über eine eigene Tastatur/Display, sondern die Benutzer -EA erfolgt nur über Terminal oder TTY. Der KIM hat auch eine Current-Loop- Schnittstelle, die ist aber ein bisschen anders aufgebaut.


    Infos zum TIM sind hier schön zusammengefasst:

    TIM 6530-004 – Retro Computing

  • detlef eine echte Teletype 33ASR o.ä., welche hier ja anzuschliessen geplant war, hat einen Eingangswiderstand von nahezu 0 Ohm und vergleicht tatsächlich einen intern erzeugten Strom mit dem gegenläufig angelegten externen Strom. Eine Spannung, ohne Strombegrenzung, zerstört die Eingangsschaltung der Teletype! Es geht hier im Gegensatz zu TELEX auf eine Elektronik und nicht einen Empfangsmagneten!

    Der Sendekontakt ist tatsächlich rein mechanisch und dem ist in Grenzen egal, wieviel Strom fliesst. Da läuft eine Schleifkohle auf einer Platine im Kreis und erzeugt so Start-, 8 Daten- und 2 Stoppbits...


  • detlef eine echte Teletype 33ASR o.ä., welche hier ja anzuschliessen geplant war, hat einen Eingangswiderstand von nahezu 0 Ohm und vergleicht tatsächlich einen intern erzeugten Strom mit dem gegenläufig angelegten externen Strom. Eine Spannung, ohne Strombegrenzung, zerstört die Eingangsschaltung der Teletype! Es geht hier im Gegensatz zu TELEX auf eine Elektronik und nicht einen Empfangsmagneten!

    Die Strombegrenzung ist ja auch die Aufgabe der Seite, die den Strom liefert.

    Aber dass der Strom hier "gegenläufig" sein muss, das war mir nicht klar. Danke für die Info.


    Alle Schaltungen, die ich aus Computerzeitschriften zu dieser Zeit kenne, waren für rein mechanische Fernschreiber. Da ging es schon mal mit 60 Volt und bis zu 40mA zur Sache. ;)

    • i-Telex 7822222 dege d

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    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

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  • Ich hatte auch eine Weile gebraucht, um diesen Stromkreis zu verstehen:

    Der Empfangsstrom (+) fließt über die BE-Strecke von Q1 und die parallele Schutzdiode CR5 und R3 (0,82 Ohm) in die lokale Masse "A", welche auch der Rückweg des Empfangsstroms ist (-).

    Ein Gegenstrom kommt von -4,7 Volt über R10 oder R1 (20mA vs. 60mA) ebenfalls auf die Basis von Q1.

    Ist dieser Gegenstrom größer als der Empfangsstrom schaltet Q1 durch und sperrt Q2. Der Empfangsmagnet (Selector) fällt ab.

    Ist dieser Gegenstrom kleiner als der Empfangsstrom sperrt Q1 und Q2 leitet. Der Empfangsmagnet (Selector) zieht an.


    Nachträge:

    1. dieser Stromkreis hat ein eigenes Netzteil (T1 CR1, CR2, C2) um potentialfrei zu bleiben

    2. Der Emitter von Q1 ist an R3, das ergibt eine Mitkopplung und damit eine Hysterese

    3. Ich *vermute*, dass der meiste Schleifenstrom über CR5 fließt und nicht über die BE-Strecke von Q1

    4. Es reicht auch aus, am Empfangskreis (+) (-) zu verbinden, damit Q1 sperrt

  • Danke Reinhard, hab's zwar im Detail nicht verstanden (ich und Transistoren), aber das Prinzip ist klar.

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