8 Zoll Disketten auslesen - Hilfe benötigt

  • Ist das ueberhaupt eine Standardaufzeichnungsverfahren?

    Würde ich schon sagen, da ein paar Sektoren ja erfolgreich gelesen werden.

    Aber selbst bei der lesbaren Sektoren sind keine erkennbaren Daten (also Dateinamen, irgendwas Richtung Filesystem oder so).

    Was sagt denn ein echer Floppycontroller zu den Disketten? Also einer mit einer echten analogen PLL. Meine Erfahrung (inzwischen auch über 20 Jahre) ist, daß diese bei schludrig aufgezeichneten Disketten oft besser sind als Software-PLLs.

    Bei einem Standardformat sollte das ein guter PC lesen können. Ich würde nicht ausschließlich auf Kryoflux und Konsorten bei der Analyse vertrauen, sondern bei Problemen immer auch echte Setups zu Rate ziehen.

  • Nach meiner Erfahrung ergibt eine Analyse einer Aufzeichnung der Fluxwechsel mit Fluxteen durch einen Fachkundigen erheblich mehr Erkenntnisse, als das Einlesen mit einem (beliebigem) Floppycontroller.

    In dem Fall, an den ich denke, konnte anhand dieser Erkenntnisse ein Diskettenlaufwerk (Lese-Filter) so modifiziert werden, daß danach Disketten, von denen zuvor nur einige wenige Sektoren gelesen werden konnten, nach der Modifikation vollständig lesbar waren.

    Die Fehlerrate war im Ergebnis niedriger, als mit dem Original-System.

  • Wenn ich das Laufwerk in Verdacht habe, ist mein erster Versuch, ein anderes Modell zu nehmen. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Es gibt Laufwerke, die unterschiedlich gut lesen. Aber wenn die Fluxwechsel vom Laufwerk schon nicht passen, wird es auch mit Software sehr knifflig.


    Trotzdem, was sagt ein FDC zu diesen Disketten? Das ist das erste, das ich testen würde, wenn ich weiß, daß es eine Standardaufzeichnung ist.

  • Wenn ich das Laufwerk in Verdacht habe, ist mein erster Versuch, ein anderes Modell zu nehmen.

    Wenn das mal immer so einfach wäre.

    Ein funktionierendes zweiseitiges 5 1/4" 100 TPI Laufwerk mit Shugart-Bus dürfte von einigen hier als heiliger Gral angesehen werden.

    Da sollten wir mal ein Nachbau-Projekt triggern um einen "Shugart Controller" für die Commodore Laufwerke zu fabrizieren (statt des Commodore Digital Boards). Aber ich glaube dazu gab es auch schon mal einen Thread hier (und es betrifft dann eher nicht 8" wie hier angegeben).

  • Ja, wir hatten mal angefangen, die erforderlichen Informationen zusammenzuschreiben.

    Ist aber mal wieder, wie so oft, im Sande verlaufen. :(

    Eigentlich müsste doch eine 96 tpi Shugart Platine auf ein nacktes 100 tpi Commodore Laufwerk des gleichen Vendors&Modellreihe passen. Hat das schon wer versucht?

  • Ja, hab ich auch schonmal gemacht.

    Die gelesenen Daten waren unbrauchbar.

    Damals wusste ich noch nicht, daß die Fluxwechsel der CBM GCR-Kodierung es nicht durch die Lesefilter der gängigen Laufwerke schaffen.

    Wenn man die anpassen würde, könnte es klappen.

    Man kann da aber in eine weitere Falle laufen.

    Wenn man das mit den Matsushita Laufwerken versucht (hatte ich damit gemacht), muß man noch an die Schrittmotorsteuerung ran.

    Die 100TPI Laufwerke machen je Spur einen Schritt am Schrittmotor, die 96TPI Laufwerke zwei.

    Daher hatten for(;;) und ich dabei die Ansteuerung des Schrittmotors extern gemacht (µC + Treiber).

    +++ ATH

  • Also das habe ich oft gemacht. Viele schlecht gelagerte Disketten haben einen Pilzbefall auf der Scheibe. Da schneide ich die Hülle auf und putze die Scheibe mit Isoprop, bzw. besser mit Screen 99 . Das enthält auch Isoprop, jedoch geringer konzentriert und ist prima zum Reinigen geeignet. Damit habe ich schon viele Dutzend Disketten (5¼", 8") gerettet.


    Und die EPROM-Reparatur habe ich auch schon gemacht, war so um 2000/2001. Da hatte ich einen Bonddraht beim Auslesen zerschossen, weil ich das EPROM falschrum eingesteckt hatte (war ein billiger Brenner). Mit Mühe hatten ich und Klemens das Fenster rausgekratzt und unterm Stereomikroskop mittels Kontaktnadeln Verbindungen (inzwischen waren zwei oder drei Bonddrähte kaputt) von der EPROM-Fassung zum Kontaktpad hergestellt, während der andere das Auslesen gestartet hatte. Hat am Ende funktioniert ;)

  • Wenn ich das Laufwerk in Verdacht habe, ist mein erster Versuch, ein anderes Modell zu nehmen.

    Wenn das mal immer so einfach wäre.

    Ein funktionierendes zweiseitiges 5 1/4" 100 TPI Laufwerk mit Shugart-Bus dürfte von einigen hier als heiliger Gral angesehen werden.

    Es geht hier um 8"-Disketten

  • Vom Nachschleifen von Diskettenoberflächen hatte ich bisher nichts gehört.

    Also das habe ich oft gemacht. Viele schlecht gelagerte Disketten haben einen Pilzbefall auf der Scheibe. Da schneide ich die Hülle auf und putze die Scheibe mit Isoprop, bzw. besser mit Screen 99 . Das enthält auch Isoprop, jedoch geringer konzentriert und ist prima zum Reinigen geeignet. Damit habe ich schon viele Dutzend Disketten (5¼", 8") gerettet.

    Das habe ich auch schon oft gemacht.

    Nachschleifen dürfte aber was anderes als Reinigen sein.

    +++ ATH

  • Das habe ich auch schon oft gemacht.

    Nachschleifen dürfte aber was anderes als Reinigen sein.

    Gut, ich weiß nicht, was die mit Nachschleifen meinen. Denn schleifen kann man da eigentlich nichts, ohne daß gleich die Trägerfolie zum Vorschein kommt. Schon das Wegrubbeln eines Klecks mit einem Wattestäbchen und etwas Druck ist schon sehr sehr kritisch. Ich vermute, die meinten auch Polieren. Ansonsten möchte ich sehen, wie da geschliffen wird. ;)

  • Ja, was damit genau gemeint ist, würde mich auch interessieren.

    Polieren scheint da tatsächliech naheliegender - wobei ich auch dabei nur sehr vorsichtig ans Werk gehen würde.

    Das könnte vielleicht eine Möglichkeit für die Disketten sein, bei denen die Oberfläche so rau geworden ist, daß bei Benutzung der S/L-Kopf anfängt zu schwingen. Da hatte ich mal einige 8" Disks, bei denen das der Fall war. Da die aber keine rettungswürdigen Daten enthielten, habe ich da nichts mehr dran gemacht. Im Nachhinein wären die prima geeignet gewesen, sowas mal auszuprobieren.

    +++ ATH

  • @kkämpf,

    kannst auch mal mein 8" Laufwerk probieren. Evtl. verhält sich daa ja etwas anders als deins. Es wär einen Versuch wert.


    mfg. K.Loy

  • ... ich hätte auch ein paar 8" hard sektorierete Disketten.
    Die kannst dann auch anschaun, bzw. kryolisieren.

  • "strings" (unter Linux) sagt


    "PEPPERMINT PARK

    Logic * *

    FURY I.T.S.

    tware

    JENS K.

    22 March 1989"


    Das Filesystem auf der Diskette ist mir nicht bekannt. Aber immerhin kann man nun ein Filesystem erkennen !

  • Die "neuen" Images lassen sich bestens dumpen. Es gibt kaum Fehler.

    Jedoch bleibt die Datenstruktur/Bedeutung der Daten weiterhin rätselhaft, da diese derzeit nicht bekannt ist.


    Schönen Abend


    PAW

  • kkaempf liebt es Filesystemen ihr Geheimnis zu entlocken.

    :D


    Noch mehr liebe ich es, wenn das andere für mich machen  8)


    Allerdings stellt sich nun raus, dass wir doch doppelseitig lesen müssen :fp:


    Nächste FabLab Sitzung ist damit auch klar:

    - Eigenes 8" Laufwerk justieren/reparieren =O

    - Disketten nochmal einlesen, doppelseitig


    Herrje !

  • Man müsste mal schaun, ob man den Stepper des Floppy Laufwerks mit Microstep beteiben kann.
    Das müsste prinzipiell machbar sein, allerdings wäre das ein Gebastel und der Kryoflux könnte damit nicht umgehen.

    Microstep ist das wie moderne Stepper Treiber z.B. bei 3D-Druckern arbeiten.
    Also am Laufwerk herum justieren ist keine gute Idee, außer du hättest eine "Justier Diskette".

  • Man müsste mal schaun, ob man den Stepper des Floppy Laufwerks mit Microstep beteiben kann.

    Das müsste prinzipiell machbar sein, allerdings wäre das ein Gebastel und der Kryoflux könnte damit nicht umgehen.


    Hat schon jemand das Microstepping mit einem Diskettenlaufwerk probiert?


    Falls so was ginge, könnte man damit vielleicht auch die 96- zu 100tpi-Problematik lösen!


    Falls Kryoflux nicht damit umgehen kann, gibt es ja auch noch FLUXCOPY, welches ich eventuell anpassen könnte.


    PAW

  • Die Laufwerkselektronik kann sowas natürlich nicht.
    Das müsste man extra dran basteln und mit einem Stepperdriver den Stepper direkt antreiben.
    Damit kann dann natürlich kein Floppy Controller umgehen.

    Diese Idee ist nur für Experimente geeignet.
    Das könnte beim Lesen von Problem Diskettn evtl. helfen.
    Die Frage ist halt, wie sagt man es dem Floppy Controller.

    Ein Experiment könnte so aussehen:
    1. Arduino macht die Stepper Pulse für den Microstep Driver.
    2. Mit dem Oszi und Logic Analyser (SALEA oder so) get man auf Read Data

    und bewertet ob die Daten besser oder schlechter werden wenn man zwischen

    den Spuren herum stept.

    Das alles ist nur eine Idee


    mfG. Klaus Loy

  • ...bewertet ob die Daten besser oder schlechter werden wenn man zwischen

    den Spuren herum stept...

    Sowas in der Art hat Commodore ja bei der 8050 mit Micropolis Laufwerken gemacht.

    Die Stepper bei diesen Laufwerken machen 4 Schritte pro Spur.

    Bei Lesefehlern wurde damit versucht, neben der Spur zu lesen.

    Kann natürlich helfen, wenn die Diskette auf einem Laufwerk geschrieben wurde, das anders justiert ist.

  • Allerdings stellt sich nun raus, dass wir doch doppelseitig lesen müssen :fp:

    Hmm, wahrscheinlich muss nur die cmdisk Software angepasst werden. :grübel:

    Denn die Lage des Indexlochs der Disketten sagt klar "einseitig".

    Oder sind es gar keine Fairlight CMI Disketten ?! :nixwiss: