NVMe M.2 SSD Speicher mit Gedächtnisverlust

  • Hallo!


    Ich habe hier einen 1TB WD M.2 SSD Speicher in meinem Fujitsu Esprimo P756.


    Ich kann da mein Linux drauf installieren, neu starten, alles scheint ok.

    Regelmäßig, über Nacht ( =längere stromlos-Zeit) bootet das System nicht mehr, bzw unterbricht den Bootvorgang mit Filesystem-Fehlern.

    Ein FSCK bringt ihn wieder dazu, fertig zu booten, aber mit vielen Fehlermeldungen.

    Nach einer weiteren Neuinstallation ist wieder alles gut, aber nur bis zum nächsten Tag.


    Kennt jemand tools, um die Gesundheit von MVMe Speichern zu überprüfen? Ist so ein Fehler bekannt?


    Gruß

    Stephan

  • Ich vermute mal, das da noch nicht mal 50% belegt sind - bei einem solchen Füllgrad dürfen die sich, meiner Meinung nach, nicht so verhalten. Da würde ich mal bei WD nachsehen, ob die eine Diagnose SW haben und danach ein Garantiefall bei denen aufmachen.


    Was für ein Datei-System verwendest du? BTRFS, wie vom Installer vorgeschlagen? Mit dem habe ich auch schon dicke Probleme bekommen. Insbesondere nach einem Festplatten-Tausch, weil der Linux-Rechner dann alles angefangen hat zu "vermischen", als ich von der defekten Platte noch Daten "runter kratzen" wollte. Seit ich wieder auf EXT4 gegangen bin habe ich da auch wieder ruhe.

  • Jo CrystalDiskinfo oder DriveDX auf nem Mac ( für andere geneigte Leser ).

    Das sieht eindeutig nach einem Defekt aus ... da würde ich gar nicht lange testen und gleich reklamieren

  • Leider hatte ich in letzter Zeit des öfteren IO Fehler bei Festplatten mit verschiedenen Dateisystemen. Es stellte sich aber dann heraus, das es NICHT am Medium lag, sondern am Dateisystem selbst (auch schön mit raid 6 - auch da IO Fehler ...) . Frage ist dabei ob das 'schlafen' gehen des Systems nicht solch einen Fehler verursacht - auch wenn es das nicht sollte.

  • Für Windows gibt es direkt von WD ein Tool um die SSD zu checken, und auch um Firmware-Update zu machen.


    WD-Software
    List of all WD firmware and software available for download.
    support.wdc.com


    Unter Linux hilft dir das natürlich nicht. Aber vielleicht hat dein Notebook auch noch einen SATA-Anschluss und Einbau einer SATA-Platte ist zusätzlich möglich, dann kannst du mit UEFI ganz einfach Dual-Boot machen, UEFI erkennt zwei bootfähige Platten ohne weiteren Bootmanager. Dann parallel ein WIndows installieren und das Tool die SSD checken lassen.

  • Dann könnte es wirklich das Power-Management sein, das die SSD/PC "schlafen legt" und dieser dann den SSD-Status nicht wiederherstellen kann. Ggf. macht es Sinn, das Power-Management nur auf den Bildschirm zu beschränken, um erst mal zu sehen, das Linux mit den Dateisystemen sauber läuft. Eventuell braucht Linux dann noch eine händische Optimierung, damit das PM dann sauber funktioniert.

  • ist in der /etc/fstab in den Mount-Optionen z.B. "noatime" oder "relatime" gesetzt? damit wird dem Dateisystem-Treibern gesagt, das sie z.B. die "Last Read Time" im Dateisystem nicht zu setzten brauchen. Das könnte schon eine Fehlerquelle für unsaubere shutdown s sein.


    hier eine Zeile aus meiner /etc/fstab:

    ...

    /dev/sda12 /home ext4  data=ordered,noatime

    ...

  • Hab mal auf einer anderen NVMe Disk installiert, mit noatime Option in der /dev/fstab.

    Hab auch noch mal die "unsafe shutdowns" aufgezeichnet. Interessanter Weise hat er schon einen unsafe shutdown, obwohl die SSD brandneu ist. Das muß ich mal weiter beobachten.


    Habe weiterhin mal XFS ausgewählt und ein BIOS Update durchgeführt.

    Das sind jetzt viele Änderungen auf einmal, mal schauen wie er sich nun verhält.

    Telex 563140 goap d

  • Der Fehler ist weg. Was auch immer ich gemacht hab (noatime, neue SSD, XFS) war gut. Bei Gelegenheit probier ich noch mal mit den Einstellungen die alte SSD ob die wirklich tot ist.

    Super.

    Aber diesem Medium wuerde ich nie wieder vertrauen.


    Das ist wie mit einem Bootsmotor der immer wieder rumzickt


    Dem koennte ich nicht mehr vertrauen. Ja, es ist eine SSD.

    Aber auch Daten koennen manchmal das Leben schwer machen

    wenn sie erst einmal weg sind.


    Fazit fuer mich, wenn ein Datentraeger so laeuft,

    waer das nichts mehr fuer mich.

    Alles geht - Nichts muß

  • Toshi , benutze es ruhig.

    Wichtige Daten waeren fuer mich halt Tabu auf diesem Medium wenn das schon so holprig anfaengt.

    Ich haette immer ein unsicheres Gefuehl.

    Nimm ein anderes Medium, nimm die Grundeinstellungen.

    Und wenn dann alles gut laeuft, fuehlst du dich auch besser.

    Liebe Gruesse und froehliche Weihnachten Dir und deiner Familie.


    P.s. Mir faellt gerade auf, wir haben gar keine Weihnachts-Party-IchfreuMich-Smileys :)

    Alles geht - Nichts muß

  • und froehliche Weihnachten Dir und deiner Familie.


    P.s. Mir faellt gerade auf, wir haben gar keine Weihnachts-Party-IchfreuMich-Smileys :)

    Danke, Dir und allen anderen, die hier mitlesen auch.


    Der hier kommt Deinem Wunsch noch am Nächsten :xmas: - wenn Du einen besseren hast, her damit, dann bau ich den ein.

    Telex 563140 goap d

  • Nimm ein anderes Medium, nimm die Grundeinstellungen.

    Jop, das ist auch mein Approach zu Datenhaltung auf Computern.


    XFS hat bei mir früher (aber noch auf HDDs) immer sehr gut funktioniert und ich traue ihm relativ weit

    btrfs ist übler Sondermüll (die Codequalität ist wirklich atemberaubend gruselig) und meine ganzen letzten Experimente damit waren eine Sammlung aus Kernel panics, hängenden Systemen, Datenverlust/Dateikorruption, etc.

    Definitiv nichts, was ich in den nächsten paar Jahren nochmal produktiv einsetzen werde.


    Mein aktueller Goldstandard für Datenspeicherung sind Samsung SSDs mit ext4. Meine NAS (seit 2021), mein Laptop (seit 2011), mein Desktop (seit 2011) laufen komplett auf ext4 SSDs von Samsung und ich habe die ganzen Jahre trotz einiger unsicherer Shutdowns, Crashes (durch andere Sachen), etc. nie irgendwo Daten verloren oder als Defekt bemerkt.


    Ich hab auch im Familien und Freundeskreis ne ganze Menge Samsung SSDs (sowohl SATA als auch M.2 NVMe) verbaut und die Dinger laufen alle noch einwandfrei. Die traue ich mich mittlerweile definitiv ohne jegliche Vorsicht weiterzuempfehlen.

  • Oh weh, da kann ich nur dringend von abraten.

    Journaling ist eine ganz tolle Sache, die möchtest du immer dringend haben.

    Auch alleine deshalb, weil die Non-Journaling Codepfade im Dateisystem vermutlich viel seltener genutzt werden. Fast niemand hat Journaling aus, du könntest damit in ganz neue gefährliche Bugs reinrennen.


    Moderne SSDs (und deren Controller) sind dafür designed, die können damit umgehen und können wesentlich, wesentlich schlimmere Misshandlung ab.

    Ich prügele auf der Arbeit täglich auf SSDs mit absurd großen Kompilierprozessen rum, schubse da täglich mehrere 100GB an Sourcecode in kleinen Dateien vollautomatisch durch die Gegend und mir ist dabei noch keine SSD verstorben.