Atari Mega ST1 mit gewissen Zusätzen, wozu ist das alles?

  • Hallo zusammen,


    ich habe aus einem Atari Konvolut einen Atari Mega ST1 (C103277), der so einiges an Zusätzen verbaut hat. Könnt Ihr mir dazu vielleicht was erzählen?


       


    1: Floppy Umschalter oder HD Upgrade (1,44mb)?

    2: Shifter -> Abgang zur Speichererweiterung


     



    3: 68000er Sockel für z.B. Vortex AtOnce 286, Ich habe so ein Ding noch hier runliegen, muss ich beim Verbau der AtOnce was wissen? Wo finde ich ggf. (Atari)Software?



    4: 4 MB Speichererweiterung, gibt es dazu was zu wissen, außer dass das Flachbandkabel hinüber ist?


     



    Noch habe ich das Ding noch nicht laufen lassen.

    Leider hat der Vorgänger etwas unbeholfen das Floppylaufwerk mit der Säge angepasst. Falls jemand von Euch eine Haube übrig hat, würde ich mich auf ein Angebot von Euch freuen.

    Immer mindestens 2-3 Computer mehr als andere.

  • Hallo.


    Ich erkläre es anhand deiner Nummerrierung im ersten Bild:


    Zu 1: Das ist ein HD-Modul. Damit ist es möglich ein Diskettenlaufwerk mit 3,5" HD 1.44 MB Disketten zu betreiben, anstatt nur ein originales mit 3,5" DD und 720kb.


    Zu 2: Das ist der Shifter. Shifter heisst beim Atari ST der Grafikchip. Die angelöteten Kabel gehen direkt an den 16 Bit Datenbus von Pin 3 bis Pin 19 und sind für die nachträglich montierte Speichererweiterung.


    Zu 3: Diese Steckleiste ist der sogenannte Mega-Bus. Hier kann man verschiedene Erweiterungen anstecken, also ein Erweiterungsslot, zB. eine Grafikkarte zum Betrieb eines hochauflösenden 19" Atari Monitors. Diese Steckleiste ist original.

    Desweiteren ist ein Sockel auf den Prozessor gelötet, das ist nicht original. Evtl. war da früher mal eine Erweiterung verbaut wie zB eine TOS 2.06 Platine oder ein PC-Speed, AT-Once oder sowas..


    Zu 4: Die eigentliche Speichererweiterung.



    Gruß Jan


    EDIT: Ich sehe gerade, dass du dir die Fragen schon selber beantwortet hast... Egal, ich lass es stehen... :)

  • 1: HD-Mod, Upgrade auf 1,44 MB - dafür wurde hier auch der Floppycontroller gegen einen WD1772-02 getauscht (HD-fähig). Allerdings ein DD-Laufwerk verbaut??


    2+4: Speichererweiterung, 2 MB. Anders beim Mega 1 auf Grund des Platinenlayouts nicht durchführbar. Da der Shifter direkten Zugriff auf den Arbeitsspeicher hat, macht es Sinn dass er in die Erweiterung mit eingebunden wird.


    3: vermutlich war hier mal ein PC-Speed o.ä. montiert...


    // Edit: da war jemand schneller :mrgreen:

  • Ich war schneller als du, aber langsamer als der Fragesteller. Vermutlich hast du den ersten Thread genauso "schlecht" gelesen, wie ich.. :D

    Er hat sich fast alles selber beantwortet.


    Gruß Jan

  • Hallo Jan, hallo Michael,


    danke für Eure ausführlichen Antworten. So ganz von vorn wäre nicht nötig gewesen, ich bin zwar Multi-Retro-Computer-Sammler, obwohl ich als Amigaianer bin, habe ich es doch schon zu 8 Rechner (glaube ich) der ST Klasse geschafft. ;)



    Nochmal zu 1:

    Das Epson Floppy sieht auf den ersten Blick wie ein DD Floppy aus, auch der handgeschriebene Aufkleber mit „DD“ lässt daraus schließen. Der Typenaufkleber ist auch beschädigt.


    Wie ist das, kann ich ein normales HD Floppy (aus dem PC) einbauen, oder muss ich da Hardwareanpassungen wie z.B. beim Amiga machen?

    Den Platz dafür hat der Vorgänger ja gewaltsam geschaffen.




    Zu 2 + 4:

    Speichererweiterung probiere ich einfach aus, ob diese auch automatisch erkannt wird.



    Zu 3:

    Dass der Huckepack 68000 Sockel nicht Auslieferungszustand ist, sieht man. ;)

    Am Sockel ist zum Pin 12 (BGACK) ist eine Leitung angebracht, hat die was zu sagen?

    Die Lötung sieht auch nicht sehr vertrauenserweckend aus.



    Ich habe noch ein Vortex AtOnce 286 hier runfliegen, wollte ich zwar wo anders einbauen, aber wenn der Sockel schon da ist.

    Muss ich beim Verbau der AtOnce was wissen?

    Wo finde ich ggf. (Atari)Software zur Einrichtung des Moduls?

    Das Zusatzkabel zu Pin 12 muss dann wohl auch weg.



    Danke Euch schon mal

    Viele Grüße

    Klaus

    Immer mindestens 2-3 Computer mehr als andere.

  • 1 = HD-Kit um HD-Diskettenlaufwerke anzuschließen - aber nur intern, nicht extern! Scheinbar ist hier aber wieder das originale DD-Laufwerk eingebaut.

    2 = "Shifter" Videochip, an dem werden die Datenleitungen für (4) abgegriffen. So macht man das halt...

    3 = Sockeladapter auf der CPU für eine Turbokarte, üblicherweise eine PAK 68/2 oder 68/3 die hier fehlt, wurde vielleicht separat verkauft. Oder wie Jan1980 schreibt, war da vielleicht eine PC-Emulator-Karte oder TOS 2.06-Erweiterungsplatine drauf, letztere gab es aber auch für den Mega-Bus, wäre also in einem Mega-ST einfacher gewesen die zu installieren, als einen Sockel auf die CPU drauf zu löten. Die Leitung an Pin 12 der CPU dient wahrscheinlich dazu, um zwischen der 68000 und der Turboklarte (68020, 68030) umzuschalten.

    4 = RAM-Erweiterung auf 4 MB

    Unterstes Bild: Adapter auf dem MMU-Chip, um die Adress-Signale, RAS und CAS für die RAM-Erweiterung abzugreifen. Kann man so machen, strapaziert aber diese quadratischen Sockel, wenn der Rechner nicht läuft, dürfte das Fehlerursache Nummer 1 sein, Kontaktprobleme der Adress/RAS/CAS-Signale zum RAM.


    Das mit dem ausgesägten Floppylaufwerk sieht blöd aus, offensichtlich hat der Vorbesitzer das nachgerüstete HD-Laufwerk dann wieder wo anders gebraucht, in einem PC zum Beispiel. Du kannst da ein beliebiges HD-Laufwerk für PCs einbauen, den einzigen "Umbau", den du machen musst, ist die Laufwerksadresse von DS1 auf DS0 (bei manchen Laufwerken ist es auch als DS2 auf DS1, wenn die Jumper von DS1-DS4 beschriftetn sind) zu ändern. Aber vorsicht, bei neueren PC-Laufwerken gibts garkeine Jumper, Dipswitches oder Schiebeschalter mehr, die sind fest auf DS1 verdrahtet. Dann müsstest du tatsächlich am Laufwerk rumlöten, vielleicht findest du statt eines Jumpers eine Lötbrücke, oder du must am Shugart-Anschlussstecker DS1 mit DS0 tauschen, oder auf dem Mega-ST-Board das Floppykabel ablöten, einen 34-pol. Wannenstecker einlöten, und dann ein PC-Floppykabel mit dem berühmten "Dreher" verwenden, dann gehts auch.

    1ST1

  • Hat jemand von Euch vielleicht eine Anleitung, wie ich Vortex HD Plus in Betrieb nehmen kann? Eventuell ist auch das Vortex auch defekt.

    Ich habe schon Mal die Treiberdiskette da, wenn ich von ihr boote und das Vortex aus ist, wird zumindest schon Mal die Platte gesucht, auch wenn ich das Programm vom TOS aus starte sucht es die Platte, Wenn ich das Vortex einschalte, passiert folgendes: ich kann plötzlich nicht mehr auf das Diskettenlaufwerk zugreifen, auch nicht davon booten. Wenn TOS geladen wird, fehlen alle Icons.

    Das Kabel habe ich am Vortex Hard Disc Out angeschlossen.

    in Arbeit: Amiga 1200, Toshiba T3200SXC, Toshiba Desk Station V Plus

  • hm, ich sehe jetzt die Icons, aber das Diskettenlaufwerk geht trotzdem nicht. Interessanterweise startet das TOS jetzt instand, davor hat es ne weile gebraucht, ich kann auch keinen Kaltstart erzwingen.


    Bzw. das Diskettenlaufwerk versucht die Diskette zu lesen, behauptet aber, es seien keine Daten drauf.

    in Arbeit: Amiga 1200, Toshiba T3200SXC, Toshiba Desk Station V Plus

  • Versucht er vielleicht von der Festplatte zu Booten? Wenn die dann defekte Sektoren hat, schlägt das natürlich fehl. Wenn dir die Daten da drauf egal sind, kannst du das natürlich an einem PC anschließen und LowLevel formatieren, sowie prüfen. Dann mit der entsprechenden Software die Festplatte am Atari neu einrichten.

    Passendes Ersatzkabel hätte ich übrigens da....

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...