Korrekte Absicherung 5V-Netzteil an 230V

  • Foristen aufgemerkt!


    Nehmen wir an, ich würde gerne eine 5V Spannungsquelle in mein DIY-Projekt integrieren.

    Hierfür schwebt mir so etwas vor:

    https://www.reichelt.de/ac-dc-wandler-85-240-v-ac-5-v-dc-modul-irm-05-5-p157847.html?&trstct=pos_8&nbc=1


    Prinzipiell wohl ein "USB-Steckernetzteil in Printausführung".

    Muss ich da noch eine Primär-, oder Sekundärsicherung vorsehen, oder kann man das Modul einfach einbauen, Netzkabel dran -> fertig?

    Letztenendes ist es bei einem Steckernetzeil ja wohl auch ohne weitere Sicherungen?


    Danke euch!

  • die Meanwell-Teile sind echt gut - insofern schonmal gute Wahl ...

    aber trotzdem: Primärsicherung ist Pflicht :prof:

    ..und wenn du sicher gehen willst, dann am besten eine BlechBüchse drüber löten, falls es doch mal brennt


    sinnvoll wären ausserdem Y - Kondensatoren als Netzfilter:

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Danke dir schon mal! :)


    Aber weshalb brauche ich Netzfilter (ok, optional) und Sicherung?

    Ein Steckernetzteil hat zumindest letzteres auch nicht, oder liege ich falsch?

    Und falls doch- wie bemesse ich den Auslösestrom?

  • Das Modul hat laut Datenblatt entsprechende Filter zum Erreichen der CE Störaussendung geleitet und gestrahlt, somit ist hier keine weitere Beschaltung nötig.


    Sicherung eingangsseitig ist o.k.


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • wie bemesse ich den Auslösestrom?

    welche Leistung willst du maximal als Primärseitig haben?

    ..da gibt man noch bissl Verluste etc. drauf - und dann hast du die Eingangsleistung, /230V = Stromstärke


    edit:

    und wenn du es dir mit den Netzfiltern einfach machen willst, dann nimm kombinierte Kaltgeräte-Buchse-Schalter-Filter:


    ich bin signifikant genug:razz:

  • Laut Datenblatt hat das Teil einen Eingangsstrom von 80mA, allerdings einen Inrush Current von kurzzeitig 40A... (für wenige ms...)


    Aus dem Bauch würde ich 200mA Träge einsetzen...


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Naja, nach Datenblatt hat das Teil einen Einschaltstrom von max. 40A!

    Ok, Schaltnetzteil eben, und sicher nur ganz ganz kurz.

    Aber sekundärseitig sind 5W drin, bei einem Wirkungsgrad von 71%- primär also grob 7W Leistungsaufnahme?

    Eigentlich reichen da also 31mA.

    Wenn ich jetzt 100mA träge nehme, sollte es sich doch ausgehen... bleibt jedoch die Frage, weshalb ich diese Sicherung benötige? ;)


    *edit*

    Hat sich mit mikemcbike überschitten. :)

  • bleibt jedoch die Frage, weshalb ich diese Sicherung benötige?

    Wenn das Netzteilmodul intern einen Kurzschluss durch Defekt erzeugt, dann muss eine Netztrennung stattfinden, damit nicht alles in Flammen aufgeht.


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • bleibt jedoch die Frage, weshalb ich diese Sicherung benötige?

    Wenn das Netzteilmodul intern einen Kurzschluss durch Defekt erzeugt, dann muss eine Netztrennung stattfinden, damit nicht alles in Flammen aufgeht.

    Soweit bin ich da voll bei dir- aber wie ist sowas in bspw. einem Apple Ladegerät für's Handy geregelt? Haben diese Steckernetzteile dann intern so eine Sicherung verbaut?

  • Haben diese Steckernetzteile dann intern so eine Sicherung verbaut?

    Wenn sie nach elektrischer Sicherheit EN61010 gebaut sind, ja. China Export (CE) verzichtet darauf oft.


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Haben diese Steckernetzteile dann intern so eine Sicherung verbaut?

    Wenn sie nach elektrischer Sicherheit EN61010 gebaut sind, ja. China Export (CE) verzichtet darauf oft.

    Danke dir!

    Letztendlich wird es ohnehin so sein, dass man als "DIYer" keine Geräte für 230V Netzanschluss bauen darf, ohne sie abnehmen zu lassen, richtig?

    Also ist dieses Thema sicherlich dünnes Eis... :(

  • solang nix passiert, wird dir nie jemand Fragen stellen - SOLLLTE es aber mal einen Brand geben, dann wird deine Versicherung sicher seeehr genau prüfen, ob sie nicht die Zahlung irgendwie "vermeiden" könnten....

    ich bin signifikant genug:razz:

  • bleibt jedoch die Frage, weshalb ich diese Sicherung benötige?

    Um Brände zu verhindern.

    Ich habe bei mir mal erlebt, daß ein bei einem DSL-Modem mitgeliefertes Steckernetzteil abgebrannt ist. Zum Glück waren keine brennbaren Gegenstände in der Nähe, so daß außer dem Netzteil und der Steckdosenleiste nichts weiter beschädigt wurde.

    Bei einem Kunden von mir ist das schlechter ausgegangen. Da ist ein Kellerraum ausgebrannt, weil das Steckernetzteil des Akkuschrauber-Ladegeräts die Grätsche gemacht hat. Sein Glück war, daß der Raum eine FH-Tür hatte, und diese geschlossen war.

    +++ ATH

  • 'Gute' Steckernetzteile haben eine diskrete Primärsicherung (also als Bauteil) fest verlötet und daher mit kontrolliertem Verhalten.

    'Schlechte' haben eine dünne Zickzackförmige Leiterbahn, welche dann irgendwie durchbrennt und hoffenlich verlöscht. So ein Steckernetzteil ist bei mir dabei explodiert und durch das Zimmer geflogen...

  • Haben diese Steckernetzteile dann intern so eine Sicherung verbaut?

    Wenn sie nach elektrischer Sicherheit EN61010 gebaut sind, ja. China Export (CE) verzichtet darauf oft.

    Danke dir!

    Letztendlich wird es ohnehin so sein, dass man als "DIYer" keine Geräte für 230V Netzanschluss bauen darf, ohne sie abnehmen zu lassen, richtig?

    Also ist dieses Thema sicherlich dünnes Eis... :(

    Das kommt darauf an.


    Wenn du dir selber was baust, dann bist du auch selbst verantwortlich und keiner wird dir reinreden. Da kannst du machen was du willst, wenn du nur dich selbst gefährdest. Im Falle eines Wohnungsbrandes zahlt halt die Versicherung nicht, wenn sie dir grobe Fahrlässigkeit nachweisen kann.


    Wenn du dein nicht abgesichertes Bastelgerät jemandem schenkst und der kommt durch den fahrlässigen Aufbau zu Schaden, dann hast du schon ein Problem mehr. Lässt sich durch eine unterschriebene Erklärung des Empfängers auf Belehrung zu den Gefahren und Akzeptanz der konstruktiven Einschränkungen auch lösen.


    Wenn du so ein Gerät verkaufst - also Inverkehrbringer bist, dann greifen die hiesigen Gesetze und Normen. Dann ist EMV, NSR (Niederspannungsrichtlinie bei 230V-Geräten) Pflicht!


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • 5W bei 5V sind eben mal 1A im Ausgang - warum nimmst Du nicht einfach ein CE-konformes USB-Netzteil um Dein Zeuchs zu versogen? Hast Du 12V zur Verfügung? - die 12V zu 5V Zigarettenanzünder-USB Teile werden ja überall nachgeschmissen und 1A können die für gewöhnlich alle...

    (Hast Du Platz im Gehäuse? Du könntest dort auch eine Euokupplung mit einem USB-Netzteil einbauen und hättest Dein 230V Problem los...)


    :)Franky

  • an dem Modul wird doch nirgendwo ein PE angeschlossen ..insofern ist ein zusätzlicher Netzfilter in meinen Augen trotzdem sinnvoll

    Jaja... es steht auch im Datenblatt, dass die EMC-Ergebnisse des Moduls nicht davon befreien, das Gesamtgerät prüfen zu lassen.


    Wie gesagt: Hobby oder Inverkehrbringen? Das ist die wichtige Frage.


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Nachtrag: 99% aller Hersteller von Kleingeräten vertreiben ihre Produkte genau aus diesen Gründen mit einem separaten zugelassenen Netzteil, um sich nicht in den Zulassungs-Dschungel zu begeben. Die NSR (Niederspannungsrichtlinie) ist mit extremen Prüfaufwänden verbunden - und damit auch mit großen Kosten und hohem Zeitaufwand. Ich hab das gerade hier in einem Projekt, wo alleine für die Fehlereinpflanzung schon mal mindestens 15 Prototypen getötet werden...


    Wenn man das vermeiden kann, sollte man es tun.


    Ja... 230V ist Niederspannung... ;)


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  • Haben diese Steckernetzteile dann intern so eine Sicherung verbaut?

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    Danke dir!

    Letztendlich wird es ohnehin so sein, dass man als "DIYer" keine Geräte für 230V Netzanschluss bauen darf, ohne sie abnehmen zu lassen, richtig?

    Also ist dieses Thema sicherlich dünnes Eis... :(

    War soll die denn abnehmen? Verboten ist es nicht, aber wie schon gesagt. Die Versicherung... :tüdeldü:

    Aber das Problem hat man schon bei jeder PET-Reparatur.


    Soll das Teil denn dauerhaft am Stromnetz betrieben werden?

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Es geht um mein petSD+ im großen Gehäuse. ;)

    Aktuell befindet sich da drin ein Steckernetzteil, an welches ich die 230V über einen 2-poligen Schalter direkt angelötet hab.

    Ich hätte ein besseres Gefühl, wenn es ein wenig "legaler" wäre.

    Die 230V liegen also wirklich nur bei Benutzung an und sind ansonsten 2-polig getrennt.


    Aber ihr habt prinzipiell recht: Einfach ein "externes" Steckernetzteil nehmen. Die Dinger sind kaum größer, als ein Eurostecker-Netzkabel.

    Weniger Ärger.


    Danke euch!

  • Guten Tag

    CBM_Ba


    Würde auch zu dem Kompakt Netzteil tendieren,

    ohne genaue technische Details deines Projektes,


    Das IMR hat den Nachteil wegen dem sehr hohen Einschaltstrom, (dafür benötigst du dann ggf. eine aktive vorgeschaltete Einschaltstrombegrenzung,), und der fehlende Berührschutz, (offene Pins), wenn du dieses in eine Leiterplatine verbaust,



    Zu dem Kompakt Netzteil

    Je nach Ausführung

    ggf einstellbar, optische Anzeige,

    Evt Ausführung schnappbar auf Gutscheine,

    Empfehlung je nach Ausführung,

    Primär 3* 0,75 feindrähtig,


  • Schwärm:

    Ich finde das britische System gut.

    Da ist immer im Stecker selbst die Sicherung drin.

    Phase und Neutralleiter sind auch eindeutig belegt.

    Üblicherweise hat jede Steckdose einen Schalter dabei, der genau diese Steckdose abschaltet.


    (Habe das System hier für 24 Volt DC im Einsatz)

  • ...und warum keine Eurokupplung in das Gehäuse schmeißen und das unmodifizierte Steckernetzteil einfach einstecken? :grübel:


    :)Franky

    Dazu ist leider kein wirklicher Platz im Gehäuse.

    Klar- mit gaanz viel Gefummel würde es wohl gehen- aber dann müsste das Netzteil arg klein sein.

    Also kleiner, als bspw. diese weißen Appledinger.


    Da ich ein petSD+ gerade für einen Foristen baue (bleibt aber ein Einzelfall :D ), werde ich die "5V mit Handyladegerät"-Variante bauen.

    Netzschalter bleibt dann im petSD+. So fühlt es sich quasi an, wie eins mit integriertem Netzteil, ist aber "legaler". :)

  • Schwärm:

    Ich finde das britische System gut.

    Da ist immer im Stecker selbst die Sicherung drin.

    Gab's auch bei DDR-Geräten. Meine Güte, was habe ich gesucht, als ich erstmals so eine Gerät mit defekter Sicherung auf dem Tisch hatte.

    Meine Fernschreiber müsste ich auch dringend mal absichern. 2A Sicherungsautomaten liegen hier schon seit einem Jahr rum, müsste nur eingebaut und verdrahtet werden. :tüdeldü:


    Die selbstaufgebauten i-Telex-Systeme lauf alle mit einem internen 230 Volt-Netzteil. :nixwiss:

    • i-Telex 7822222 dege d

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    • Marburger Stammtisch

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