Onkel Ba's CBM-Druckerparade

  • Druckende CBM-Anhänger aufgemerkt,


    hier stelle ich nach und nach meine Commodore CBM Drucker vor.

    Irgendwie haben es mir die knatternden Freunde (mehr oder weniger) guten Schriftbildes angetan!

    Sie gehören zu einem stimmigen Gesamtbild, wenn es um Datenverarbeitung mit dem damaligen Marktführer in den Endsiebzigern/Achtzigern angeht. :)


    Heute kam per DHL ein 4023, mit dem ich hier beginnen möchte.

    Nach einer Komplettzerlegung mit Netzfilterentkernung, Intensivreinigung, Ölung und Fehlersuche (MOS 6532 war defekt) war es Zeit für den ersten Druck.

    Alles hervorragend. Das Schriftbild ist schön, weil er eine 8x8 Matrix hat. Der 4022 kommt mit 6x8 zurecht- hat aber auch was, da man ihm den Oldschool-Faktor deutlicher ansieht.


    Hier ein paar (wenige) Bilder):


    Vor der Zerlegung- sogar mit Anleitung:


    Fehlersuche:


    DIN EPROM installiert (wer hat die deutsche Version von WordPro für mich?):


    Zusammenbau nach Reinigung:


    Fertig:


    Schriftbildvergleich mit dem CBM 4022P (links 4023, rechts 4022P):


    Im Prinzip ist es ein MPS802, bzw. 1526 vom C64. Die Gehäusefarbe ist jedoch deutlich heller (wenngleich sie nicht wirklich zu den Büromaschinen passen mag) und er hat natürlich die IEEE488 Schnittstelle, anstelle der IEC-Buchsen.

    Lustigerweise ist die Bestückung annähernd identisch, weshalb ich von einem total fertigen 1526 den MOS 6532 schlachten konnte.

    Danach klappte es dann auch mit dem Selbsttest.


    So, für heute soll es das gewesen sein. Neuer Tag, neuer Drucker.


    AHOI!

  • Angekommen und am selben Tag noch repariert und gereinigt. Das ist sportlich. Bei mir dauert das immer Wochen. ;)

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Angekommen und am selben Tag noch repariert und gereinigt. Das ist sportlich. Bei mir dauert das immer Wochen. ;)

    Der 4023 ist total simpel aufgebaut. Recapped wurde garnix, nur Netzfilter raus.

    Das Druckwerk hab ich ausgeblasen, mit Alkohol gereinigt, dann mit Sinterlageröl und Silikonspray neu geschmiert und ein neues Farbband eingelegt.

    Der defekte 6532 war ein schneller Zufallsfund. Nachdem der Drucker die LED manchmal anwarf, war zumindest Leben drin. Kurz die 5V gecheckt und die beiden 6532 gegeneinander getauscht. Danach blinkte die LED ganz schnell, so dass klar war: Einer davon muss defekt sein!

    Naja- und das Gehäuse unter die Dusche werfen und abschrubben ging flott von der Hand. ;)


    Für einen Rechner brauch ich auch eeeeewig. Da ist aber auch mehr dran. :)


    Ich hab hier einen Kandidaten, der mit Sicherheit entweder Schrott, oder aber sehr aufwändig zu restaurieren ist:





    Ein 8023P, welcher wohl aus der Nordsee gezogen wurde. Hab mich noch nicht dran getraut. Eine Olympia steht hier auch noch… das wird noch laaaaange Freude am Hobby garantieren. :D

  • Ach du meine Güte. 8|

    Aber den Drucker habe ich noch nie gesehen.


    Ich habe hier einige Drucker, die repariert werden müssten. CBM 2022, CBM 2023, Epson FX100. Man sehen, irgendwann mal... ;)

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  • Ach du meine Güte. 8|

    Aber den Drucker habe ich noch nie gesehen.


    Ich habe hier einige Drucker, die repariert werden müssten. CBM 2022, CBM 2023, Epson FX100. Man sehen, irgendwann mal... ;)

    Ja, ein 2022, sowie 3022 (sind ja bis auf das Frontlabel identisch) warten hier auch noch auf Zuneigung.

    Der 8023P entspricht technisch 1:1 dem MPP1361. Der steht schon überholt bei mir, weshalb ich den 8023 im Notfall evtl. als Ersatzteillager verwenden könnte.

    Reizen würde mich jedoch, ihn zum Laufen zu bringen. So rostig, wie er ist, mache ich mir da aber wenig Hoffnung (evtl. sind ja alle IC-Beinchen zu Staub zerfallen).


    Drucker machen schon irgendwie Spaß. Zumindest die "Brot und Butter"-Modelle lassen sich leicht instandsetzen.

  • Uh Druckkkeeeer :)


    Ich hab hier erst mal nur einen 4023, der allerdings etwas länger dauerte. GPIB eingedrückt, der ein neues gedrucktes Gehäuse erforderte, was beim wiedereinlöten ein Geduldsspiel bei den nun "freischwingenden" Pins erforderte, da ich den entsprechenden Spacer nicht ins Gehäuse einmodellieren wollte (auch wegen der Temperaturbeständigkeit beim Löten und des so besser kontrollierbaren Löterfolgs von oben). "Drüberkämmen" mit den Pins über das Board war dann aber eine gute Strategie.


    daneben hatte er einen Haarriss in der kleinen Platine unter dem Druckkopf was eine weile zu finden brauchte, mach Lösen und sanften Wiederanziehen der Schrauben des Endanschagsensors funktionierte es für eine Weile und fiel dann sporadisch aus. Komplett recapped wurde bei der Gelegenheit auch, just for Fun. Der Netzfilter in der Steckerbuchse ist noch, sollte ich mal angehen.


    Einen MPS801 habe ich auch, da war nur der Unihammer total festgekrustet. Die vordere (und nur die, ist eh justierbar) Führungsschiene raus, den Kopf ohne ihn von seiner Halterung zu lösen (die entsprechende Exzenterschraube zum justieren gibt's nicht) mit einem Wattestäbchen abdecken und das ganze mit einer Spritze Iso fluten. Repeat, repeat, done.

    Zur Feier des Tages dann ein Recap, nur um euch zu triezen ,)


    Mein bisheriges Prunkstück ist der CBM6400 A3 Typenraddrucker mit GPIB interface.

    Einmal Zerlegung, Waschen, Föhnen, Legen, Recap (im Schaltnetzteil schwächelten die Sekundärelkos schon deutlich) und dann die Hauptaufgabe, wo unterbringen. Liegt immer noch verpackt unter meinem Bett xD


    HALT nein, da war doch was! Genau, der "findige" Vorbesitzer hatte das GPIB verbastelt und stattdessen versucht wieder auf Parallel umzurüsten - in dem er das original Verbindungskabel des Interfaces zum Drucker missbrauchte, verschnippelte und auf einer großen Länge in Einzeladern spleißte.

    Den von mir gegangenen Weg das Kabel wieder zu einem Flachbandkabel zu machen, was parallel genug war um auf den dreireihigen Schneidklemmverbinder der Adapterkarte aufgelegt zu werden habe ich in einem eigenen Thread damals beschrieben:


  • Nicht von mir ;)

    Dachte ich mir fast. :D

    Schönes Gerät, mein Neid futtert sich durch das WWW in deine Richtung!


    So, der nächste Drucker ist heute zumindest in Betrieb gegangen: Ein CBM 3022!

    Auch er ist ein nadelnder Freund, dessen Lärmentwicklung erquicklich auf seine Arbeitsweise hinzuweisen versteht.


    Hier war suspekterweise die Leitung des FEED-Tasters, sowie die Masseleitung der LED von der Leiterplatte abgerissen?

    Ich war's nicht, hatte die Platine nicht draußen. Suspekt.

    Jedenfalls wollte er anfangs nicht feeden, der Lump! So fiel es mir dann auf...

    Nach ein wenig Silikonfett, Sinterlageröl, Luft und Liebe druckt er sich nun wieder die Nadeln aus dem Kopf. :)


    Die Elektronik: Kompakt und simpel. So mag ich das ja, weil mein Oberstübchen komplexere Schaltungen ohnehin mit einem Komplettabsturz quittieren würde:


    Hier gibt er gerade sein Bestes:



    Und hier das Schriftbild aus der Nähe:


    Ihm fehlt noch ein Nadelchen im Vergleich zum 4022- deshalb nochmal "schlechter". Außerdem ist das Farbband wohl seit 1983 leer.

    Der Drucker selbst scheint von '79 zu sein.


    Irgendwann überhole ich ihn noch vernünftig. Aktuell erfreut mich, dass er einfach GEHT.


    AHOI,

    der Druckerkäpt'n.

  • Der 3022 war mein erster Nadeldrucker. 2000 DM habe ich dafür berappt. Und dabei konnte er nicht mal Umlaute.

    Und immer nur ein Grafikzeichen pro Zeile. Damit habe ich Grafiken geplottet, wo dann jede Zeile bis zu 80x abgefahren wurde.

    Und ich hatte mir eine Software geschrieben, die Umlaute als Grafikzeichen gedruckt hat.

    Und der Lärm beim Druck auf die Metallschiene. Ein echtes Hightechgerät. 8o


    Aber vorher hatte ich einen Fernschreiber mit Baudot-Zeichensatz. Ich war also wirklich glücklich über diesen Drucker. Bis ich zum erstenmal einen EPSON MX80 habe drucken sehen - flüsterleise. :D

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Ich hab hier einen Kandidaten, der mit Sicherheit entweder Schrott, oder aber sehr aufwändig zu restaurieren ist:


    Sooo schlimm ist ja nun nicht. Wenn mal ein Lappen benutzt worden ist und der Staubsauger - dann weckt das bestimmt den Reinigungstrieb in Dir. Und das bißchen Rost sieht schlimmer aus als es ist ... die eckigen Sachen bekommt man bestimmt nochmal gut hin und die Rundstäbe lassen sich evtl auch durch Stänglein aus Edelstahl aus dem Baumarkt ersetzen. Wenn die nicht verchromt waren sollte man auch die "refurbishen" können.


    Und : Stylisch ist das Ding. Mal eine gnaz andere und ungewohnte Form von Commodore Eckigkeit. Sieht ja fast aus wie ein Alfa Romeo aus der Zeit.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Sooo schlimm ist ja nun nicht. Wenn mal ein Lappen benutzt worden ist und der Staubsauger - dann weckt das bestimmt den Reinigungstrieb in Dir. Und das bißchen Rost sieht schlimmer aus als es ist ... die eckigen Sachen bekommt man bestimmt nochmal gut hin und die Rundstäbe lassen sich evtl auch durch Stänglein aus Edelstahl aus dem Baumarkt ersetzen. Wenn die nicht verchromt waren sollte man auch die "refurbishen" können.


    Und : Stylisch ist das Ding. Mal eine gnaz andere und ungewohnte Form von Commodore Eckigkeit. Sieht ja fast aus wie ein Alfa Romeo aus der Zeit.

    Der sieht wirklich SCHLIMM aus... ;)

    Ich hab ihn noch nicht aufgeschraubt, weil mir der Rost an den Metallteilen und vor allem der Schimmel Angst machen.

    Aber du hast mich getriggert- dieses Wochenende reiß ich mal die Haube runter!

    Fehlt mir nur noch ein neues Farbband für MPP1361 und den baugleichen 8023P... leider gibt es da wohl nix mehr im Netz.

  • danach weißt Du mehr ...


    es ist aber manchmal ganz erstaunlich wie gut man Stahlstäbe mit feinstem Sandpapier wieder in Form bekommt. Allerdings ist das eher mal eine Tätigkeit für den Sommer - wenn man sich damit mal 1 h'chen in die Sonne setzen kann. Ist halt eher die Frage, wie es "innen" sonst noch so aussieht und was die Platine sagt. Und natürlich, ob man das Gestänge überhaupt auseinanderbekommt - manchmal ist soetwas ja bös genietet.


    Wahrscheinlich sollte man einfach erstmal anfangen den Deckel bißchen zu baden. Das steigert erstmal die Motivation - wenn der wieder glänzt, die anderen Sachen können dann aber ziemlich zäh werden; ist sicher nichts für einen Bastelnachmittag.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • ThoralfAsmussen @Mitlesende Druckhobbyisten!


    Nachdem ich immer noch auf Elkos warte, um Holger 's Rechner vollenden zu können, bin ich heute mal ans Gehäuse, sowie ans Druckwerk des eigentlich hoffnungslosen 8023P gegangen.

    Frei nach Maniac Mansion: Benutze 600er Nassschleifpapier mit Drucker -> ZACK: Schlitten wieder freigängig, Rost ging so halbwegs brauchbar weg. :)

    Der Druckkopf sieht komplett zugerostet aus, den lege ich erstmal in Öl ein. (Davon gibts jeweils keine Bilder).

    Nachdem die Mechanik langsam wieder frei wird, nahm ich allen Mut zusammen, den Schimmel des Deckels- sowie die Gehäuseteile an sich- zu baden, zu schrubben, zu bürsteln...


    Vorher- ich bin froh, nicht angegriffen worden zu sein:


    Nachher:



    HERRLICH. Im Frühjahr/Sommer gibts dann erstmal ein KERNIGSTES Retrobright.

    Ich habe Mut gefasst- irgendwie muss das Ding wieder ins Leben.

    Die Elektronik hat leider auch verrostete Beinchen und der Trafo sieht aus, als hätte er im Wasser gestanden. Wir werden sehen. :)

  • Bin ja mal gespannt, ob der wieder läuft! Zum Beispiel die rostige Laufschiene, ob die wieder so glatt und ohne Spiel wird, dass sich der Druckkopf darauf störungs und zerspahnungsfrei bewegen kann...? Bei Olivetti läuft der Druckkopf auf solchen Schienen mit gesintherten Laufbuchsen, wenn es da nicht glatzt ist, verschleißen die ruckzuck und dann klemmt das.

  • Also - mach ihm doch nicht gleich wieder soviel Mut - ... das sieht doch jetzt schonmal ganz (!) anders und viel besser aus. Ich find ja immer noch, daß der schon ein sehr feiner Drucker wieder werden kann. Zumal einer, der wahrscheinlich nicht gar so häufig wie der "normale" PET Traktor-Drucker ist.


    Aber das braucht halt alles seine Zeit. Und jetzt ist doch schonmal das Äußere wieder so, daß man ihn da guten Gewissens bis es bißchen wärmer wird "eintüten" kann, ohne daß man Angst vorm Überfallkommando der Milben und Staublungentierchen haben muß.


    An dem Gehäuse braucht man auch kein Retrobright - das kann man schön mit H2O2 haltigem Spülmittel auswaschen. Ziel dabei ist das leichte Gelb wie links vorn zu erhalten und nur die dunkel-gelblichen Verfärnungen ein bißchen aufzuhellen. Dazu einfach an den Stellen behandeln wie bei Retrobright, aber ohne Tüten/Frischhaltfolien und ohne UV Licht. Einfach paarmal hintereinander machen und immer ca. 15 min stehen lassen. Dazwischen gut klarspülen mit normalem Wasser. Das ist bißchen aufwändiger aber man bekommt mit bißchen Feeling ein gut gealtertes Gehäuse ohne Fleckengefahr. Man muß halt nur die Stellen die noch OK aussehen einfach mal in Frieden lassen.


    Wahrscheinlich kann man Elektronik und Druckgestänge auch schonmal baden. In 1 Monat sollte z.B. auch ein Trafo wieder gut trocknen. Gummipuffer sofern vorhanden schonnmal mit Gummipflegemittel satt einpinseln - Nigrin (Autozubehör) - hilft auch immens, daß die nicht einreißen, wenn man es später auseinanderbaut.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Bin ja mal gespannt, ob der wieder läuft! Zum Beispiel die rostige Laufschiene, ob die wieder so glatt und ohne Spiel wird, dass sich der Druckkopf darauf störungs und zerspahnungsfrei bewegen kann...? Bei Olivetti läuft der Druckkopf auf solchen Schienen mit gesintherten Laufbuchsen, wenn es da nicht glatzt ist, verschleißen die ruckzuck und dann klemmt das.

    Die Mechanik müsste von Brother sein- auch hier läuft der Kopf mittels Sinterbuchsen auf der Schiene.

    Letztere ist nicht mehr zu 100% glatt, das wird auch definitiv nix mehr.

    Ich bin dennoch guter Dinge. Der Schlitten läuft immerhin ruckfrei drüber- und da der Antrieb nicht mittels Riemen, sondern einer Metallwalze umgesetzt ist, ist genug "Drehmoment" und quasi null Elastizität vorhanden.

    Der druckt wohl so lange, bis er endgültig frisst. :)

    Andererseits ließe sich die Sinterbuchse, sowie die Laufschiene sicher wechseln.


    Wir werden sehen- erstmal muss ohnehin geprüft werden, ob die Motoren noch laufen.


    Vielen Dank für die aufbauenden Worte, werter Druckerfreund! :)

    Das Spülmittel werd ich mal testen, danke für den Tipp!

    Zu hell will ich das Gehäuse nicht haben. Die Originalfärbung kann man innen sehen... da fehlt es außen schon heftig.

    Im Prinzip müsste sich final ein nahezu identischer Farbton zu 3000/4000/8000er CBM's einstellen.



    Den Trafo hab ich gestern todesmutig mittels einer in Reihe geschalteten 60W Glühlampe ans Netz geklemmt.

    ALLES SUPER! Er brummt wohlig zufrieden vor sich hin und die Spannungen sollten absolut in Ordnung sein.

    Also kann ich hier eine Reinigung starten.

    Außerdem noch die beiden Leistungstransistoren durchgemessen- keine Kurzschlüsse.

    Elkos fürs Mainboard sind bestellt, hier recappe ich lieber mal vollständig.

    Testen könnte ich es wohl im MPP1361, der ja bis auf die Optik baugleich sein soll.


    Wir werden sehen- es bleibt spannend! :)

  • Die Mechanik müsste von Brother sein- auch hier läuft der Kopf mittels Sinterbuchsen auf der Schiene.

    Letztere ist nicht mehr zu 100% glatt, das wird auch definitiv nix mehr.

    Hast Du's schon mal mit einer Scheuermilch probiert? Wenn die Achse nur verchromt wäre, hättest Du gute Chancen sie wieder hin zu bekommen...


    :)Franky

  • Hast Du's schon mal mit einer Scheuermilch probiert? Wenn die Achse nur verchromt wäre, hättest Du gute Chancen sie wieder hin zu bekommen...


    :)Franky

    Die Achse ist wirklich stark verrostet. Nassschleifpapier trägt zwar die groben Pickel ab, es bleiben aber kleine Krater in der Achse- da hat der Rost also schon arg zugeschlagen.

    Testen kann ich es aber natürlich mal. Denke aber, 600er Nass ist heftiger, als Scheuermilch.

    Man müsste die Welle einfach mal ausbauen.

    Hab ich nur noch nicht getan, weil die Mechanik wirklich VIELE Schräubchen hat (von denen einige komplett verrostet sind).

    Da brauch ich mal Zeit und einen kleinen Sortimentskasten, in den beschriftet alle Schräubchen reinkommen.


    Natron kann beim Reinigen von Stahl auch kleine Wunder wirken.


    https://www.dm.de/heitmann-pur…ulver-p4062196081498.html


    Ich teste einfach mal eure Vorschläge- kostet ja erstmal nix, bzw. wenig- danke euch!

    Richi

    Hast den großen Sack schon gekauft? Richte schon mal alles her. :D



    Den 4022 stell ich hier nicht explizit vor, hierzu gab es diesen Thread:


    Dem 4022P ist eine vergleichbare Frischzellenkur zugute gekommen, auch er wird nicht näher vorgestellt.


    Für Klickfaule ein Bild:


    Also: Ab in eure Kellerverliese, Drucker rausziehen, endlich mal angehen!

    Alte Rechner ohne Drucker ist wie a Semmel ohne Leberkaaas, warmes Bier, kalte Pizza, Grippale Infekte... :)


    Auf BA-ld!

  • Weiter ging’s beim 8023P-Rostklumpen: Druckwerk von seinen elektromechanischen Komponenten entkernt:



    War nicht wild, nach Rostlöser und gut zureden gingen alle Schrauben auf.

    Alle drehbaren Komponenten sind mittlerweile wieder leichtgängig und- soweit ich es beurteilen kann- auch funktionsfähig.

    Evtl. werd ich es erstmal heiß duschen… da ist so viel Dreck dran, dass Anfassen zum Balanceakt zwischen schwerer Infektion und sofortigem Tod wird.


    Die Motoren drehen leicht- ob sie funktionieren, wird sich zeigen. Einer hat heftig Rost angesetzt.

    Der Druckkopf selbst wird auch noch herausfordernd.


    Bleibt dran und schaltet wieder ein, Jünger der elektromechanischen Signal-in-Text-Umwandler!

  • So, heute das Druckwerk ordentlich unter der Dusche geschrubbt und anschließend auf dem Ofen getrocknet.

    JETZT kann man es auch anfassen.


    Vorher- mir ist ungelogen die Dusche verstopft, weil so viel Dreck unten drin war:


    Nachher:



    Die Motivation steigt! :)

  • Im 1. Ausbildungsjahr hatten wir ja auch Metallbearbeitung, da gehörte auch Werkzeugpflege dazu.

    Weiss nur nicht mehr wie das weiße Pulver heißt welches wir zusammen mit Öl verwendet haben

    um leichte Rostspuren und angelaufenes Metall wieder aufzuhübschen.

    Eventuell kennt ja jemand noch dieses Pulver und CBM_Ba kann mal damit testen, bevor er

    schmirgelt.

    Achso, bevor ich es vergesse 1. Ausbildungsjahr war 1974, wegen dem Pulver. :wegmuss:

  • Ich vermute mal, das könnte Quarzsand gewesen sein. Irgendwo habe ich mal gelesen, das man das in Verbindung mit Wasser oder Öl zum nass schleifen / polieren nutzen kann. Mir fällt gerade ein, das ich früher mal Dursol für die Chrom-Pflege verwendet habe. Ich meine, von denen gibt es auch Metall-Politur für Edelstahl.

  • Mir fällt da auch noch Nevr Dull ein… hab ich bei meinen alten Peugeots für die Chromzierleisten verwendet…

    Erstmal gehe ich die Führungsstange des Druckkopfes an.

    Mal sehen, wann es weitergehen wird.


    Ich hab mir vorhin erstmal einen 8026-B ersteigert. :sunny:

  • Jungs, schneller als gedacht vermelde ich die Fertigstellung des 8023P-Rostbucket-Printers! :)

    Es war viel Arbeit mit Entrosten, annähernd jedes Einzelteil ausbauen und reinigen, justieren, Elektronik überholen, etc,etc,etc...


    Es waren doch mehr Teile, als gedacht- und es gibt in Summe kaum Bilder, weil ich so herrlich "dabei" war.

    Im Nachgang eigentlich unfassbar, dass das Ding überhaupt wieder druckt.

    Nachdem alle rostigen Schienen und Führungen entrostet waren (600er Nass + eingespannt in Bohrfutter des Akkuschraubers klappte SUPER!) ging es an die verbliebenen, noch unbehandelten Teile:


    - Motoren entrostet und mit Sinterlageröl geschmiert

    - Kabelbäume gereinigt und mit Teslanol T6 behandelt

    - Zahnräder und Führungsschiene mit Wälzlagerfett gefettet

    - Kopfschlitten gereinigt und verbaut


    Dann hab ich den Druckkopf angeschlossen, aber ausgebaut daneben gelegt.

    Selbsttest gestartet- und siehe da: Beide Motoren laufen butterweich und leise, Druckkopf macht druckende Geräusche.

    Das war's dann aber auch- die Nadeln waren alle komplett mit verhärteten Ablagerungen von Farbband/Papier/Rost/etc... zugesetzt. :(

    Also sofort ausgeschaltet und ordentlich Balistol eingeträufelt.

    Nach einiger Wartezeit ein erneuter Start: Erst nichts, dann begannen nach und nach wirklich ALLE acht Nadeln mit ihrer Arbeit! :love:

    Also hab ich den Druckkopf in Isopropanol eingelegt und einfach ein paar Minuten drucken lassen, damit alles rausgespült wird. Der Isoprop war danach kohlschwarz, die Nadeln glänzten wieder, wie 1982 zuletzt. :)

    Allerdings passierte dann die Katastrophe: Die acht Nadeln sind untereinander in einem Keramikplättchen geführt, welches durch die Einwirkung des Alkohol einfach abgefallen ist?! :(

    Lange Rede, garkein Sinn: Irgendwann saß ich da mit ACHT haarfeinen Nadeln und zwei Nadelführungsplättchen, durch die die Biester wieder durchgefädelt werden mussten. Wäre eigentlich kein Problem, wenn man denn rankommen würde! Nach etwa zwei Stunden, verdammt viel Fluchen und noch mehr Kaffee hatte ich sie endlich wieder drin. Wie aber jetzt das Keramikplättchen wieder ans Kunststoff des Kopfes kleben? Na, einfach Sekundenkleber in eine Arztspritze und VORSICHTIG dosieren...

    Ende vom Lied: Ein Tropfen Sekundenkleber landete EXAKT über allen Nadeln mittig auf dem Keramikplättchen und verklebte wirklich ALLE acht mit selbigem. :cry2:

    Ok, wieder alles zerlegen, gangbar machen, viel Balistol, viel Kaffee, viel Fluchen, ihr wisst schon...

    Endlich: Der finale Test des Konglomerates an elektromechanischem WAHNSINN!

    Zu meiner vollendeten Verstörung druckte der Apparat, als gäbs kein Morgen mehr. Bei genauerer Betrachtung jedoch fiel mir auf, dass der Buchstabe "M" sehr suspekt aussah... irgendwie fast, wie ein verkümmertes "W"?!

    Auch einige Zahlen hatten merkwürdige Formen. Also die Lupe rausgezogen und den Ausdruck inspiziert: Nadel zwei und drei von oben waren vertauscht zusammengebaut! :fp:

    Somit druckte Nadel drei die Punkte von Nadel zwei und umgekehrt!

    Ich wollte fast aufgeben- da kam die verrückte Lösung in mein Oberstübchen geschossen: "Wenn Pfusch, dann bitte mit Anlauf!"

    Kurzum: Im Schaltplan die Nadelansteuerung gesucht und PIN2 mit PIN3 im Stecker des Kopfes umgepinnt. :D

    Ein erneutes Zerlegen des Kopfes hätte dieser mit SICHERHEIT nicht mehr überlebt- da war diese Lösung halbwegs ok.


    Zusammenfassung: Der Drucker druckt einwandfrei (ein Farbband brauche ich noch, die gibts aber nimmer)!


    Hier die Bilder, die ich gemacht hatte. Kopfschlitten beim Zerlegen, Schmieren und Reinigen:


    Druckkopf mit dem weißen Keramikplättchen nach der zigfachen Zerlege- und Zusammenbauaktion:


    Testlauf ohne Gehäuse, Druckkopf noch nicht auf dem Schlitten:


    Zusammenbau:



    Ist er nicht herrlich geworden? :D

    Ok, er ist hässlich vergilbt- aber er erzählt eine Geschichte... eine lange, verrückte Geschichte. Sowas mag ich, weshalb eventuell KEIN Retrobright-Versuch gestartet wird. Und wenn doch, dann sicher nur mit diesem Oxi-Waschmittel (Tipp von weiter oben im Thread, glaub ich):


    Hier ein Auszug des Schriftbildes mit komplett leerem Farbband. Der Kopf war wirklich unfassbar verschlissen, hatte Einlaufspuren, die Schiene hinter dem Papier ebenso. Das Ding musste damals wirklich heftig ackern und wurde dann irgendwann achtlos in die Ecke (ins Wasser? :D ) geworden.


    Nadel vier ist kürzer, als die anderen- dafür druckt er noch anständig. Sie scheint irgendwie abgebrochen zu sein.

    Macht nix: Patina mit Stil- ich bin mit Ü40 auch nicht mehr knackfrisch (ganz im Gegenteil).


    ToDo:

    - Farbband organisieren/altes einfärben

    - Evtl. Oxiclean-Action vollführen (Sommer)

    - Genießen


    Gelernt habe ich wirklich viel in Bezug auf die Mechanik und Ansteuerung des Druckers- hat irre Freude gemacht!

    Und es zeigt, dass die Dinger kein Hexenwerk sind... simple Mechanik, simple Elektronik.


    Ahoi,

    euer Druckerpapst!