SX64 ohne Bild

  • Sodele, jetzt hat es mich auch erwischt: SX64 nach einem Jahr mal wieder eingeschaltet... Kein Bild, kein Ton, wir stehen vor'm Telefon.

    Klar: PLA defekt... aus einem C64 Board eine ausgelötet und in den SX64 gepfriemelt, das geht sogar, ohne die CPU-Platine auszubauen.

    Und: voila! Alles geht wieder.


    Aber jetzt zu meinen Fragen:


    Wie bekommt man von dem Kasten die blöde Bodenplatte ab? Die sechs Schrauben an der Seite sind gelöst - irgendwo hängt das Teil noch in der Gegend des Tastatursteckers...


    Und mein SD2IEC will auf dem SX64 keine Disketten lesen. Auf ID9 eingestellt führt LOAD"$",9 zum Aufflackern des SD2IEC und es folgt die Meldung "$ not found" oder so ähnlich. Also wird das Gerät ja wohl ordentlich angesprochen. Kann das an der geliehenen PLA liegen? Aber nach meinem Studium der Schaltpläne ist ja nur der 6526 für den seriellen Port zuständig... Und da der SD2IEC grundsätzlich erkannt wird, sollte die srielle Schnittstelle ja eigentlich funktionieren...


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Wozu willst du denn die Bodenplatte ab machen? Man kommt doch von oben überall dran?

    Die abgebrochenen Pinöpel vom Griffscharnier klapperten da noch rum. Mittlerweile sind sie auch so rausgefallen. Trotzdem wüsste ich gerne, wo die Bodenplatte noch festhängt.



    Was das SD2IEC betrifft, sollte eigentlich gehen.

    Ja. Sollte. Tut's aber nicht und mir fehlt hier die Erfahrung...


    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen


  • Wie bekommt man von dem Kasten die blöde Bodenplatte ab? Die sechs Schrauben an der Seite sind gelöst - irgendwo hängt das Teil noch in der Gegend des Tastatursteckers...

    Am Tastaturstecker ist die Bodenplatte mit zwei Laschen in das Steckergehäuse eingehängt. Die Laschen kommen von hinten in das Tastatursteckergehäuse und haken sich da ein - Die Platte muss also hinten leicht angehoben und dann nach hinten flach rausgezogen werden. Das braucht manchmal ein bißchen sanfte Gewalt, weil das normalerweise seit der Herstellung noch nie auseinander war. (Ich geh' davon aus, dass du das Netzteil ab hast und ansonsten auch schon weitgehend demontiert - CRT raus und so)


    Hier kann man die Mimik sehen (und der Mann im Video verwendet da m.A. nach ein bißchen zuviel davon (von der sanften Gewalt"). Er ruppt auch nach oben statt nach vorne.


    Der SX ist jetzt nicht gerade der wartungsfreundlichste C=: Der geht entweder minimalinvasiv (so wie du's gemacht hast, die CPU-Karte rausholen ist jetzt allerdings nicht wirklich ein Problem, wenn man vorher das Netzteil abbaut, kommt man ganz gut bei) oder "komplett auseinander" - Dazwischen geht irgendwie nix - Das "komplett auseinander" will man allerdings ungern mehr als einmal machen.

  • Da hab ich tatsächlich auch lange gebraucht, um herauszufinden, wie die Bodenplatte abgeht und das ist echt total fies gelöst.

    Du musst nämlich von oben auch noch eine Schraube lösen, nachdem du den oberen Deckel abgenommen hast (siehe Bild).



    Von vorne gesehen links neben dem Modulsteckplatz am Boden hinter dem Floppy-Laufwerk.

    "Link arms,don't make them." - Du musst Gott für alles danken, sogar für einen Franken

  • Ich brauche doch die blöde Bodenplatte nicht! ;)


    Jedem Sammler alter Computertechnik geht es irgendwann so: man schaltet seinen Schatz nach einiger Zeit ein und er startet nicht mehr. Die Teile gehen durch schlichtes Rumliegen kaputt, da benötigt es nicht mal zu viele Betriebsstunden oder schlechtes Klima. Vermutlich diffundieren in den Halbleiterbausteinen einfach diverse Strukturen zu Tode und das war's dann. Ein solcher Kandidat für unspektakuläre Todesfälle ist der Commodore C64 - oder wie bei mir, der SX-64. Auspacken, einschalten, geht nicht.


    Der Rechner startet nicht, der Monitor zeigt ein einfarbiges Bild, das hier auf dem Foto aufgrund der Belichtungszeiten etwas bunter rüberkommt. Immerhin leuchtet da was, also der Monitor läuft und das Netzteil scheint auch zu funktionieren. Dieser Fehler ist gut bekannt und liegt zu 95% an der PLA (Programmable Logic Array) 906114, die sich neben anderen Aufgaben um die Steuersignale für die dynamischen RAMs generiert. Ohne PLA läuft da garnichts mehr. Die PLA beim C64 ist übrigens die selbe wie beim SX64, deswegen hab ich sie mir gleich mal zum Testen von einer C64 Platine geborgt...


    Der SX64 lässt sich leicht öffnen: erst die vier Schrauben der Seitenzierleisten lösen, diese herausziehen, dann die zwei schwarzen Schrauben auf der Rückseite lösen, die noch den Deckel halten. Dann löst man die sechs Senkkopfschrauben an den Seiten und der Deckel kann abgenommen werden.


    Die Bausteine im SX64 sind gottseidank gesockelt, so kann man die PLA vorsichtig heraushebeln, ohne die Platine ausbauen zu müssen.


    Den Prüfling eingesetzt und schon ist wieder alles gut...


    Da ich aber nicht eine funktionsfähige C64 Platine opfern möchte, hab ich mir einfach einen der vielen PLA-Nachbauten gekauft. Im Original ist der Baustein ein programmierter 82S100, den gibt es fast nicht mehr - und wenn man einen bekommt, dann ist er entweder schon programmiert oder man treibt kein Programmiergerät auf, das den brennen kann. Ersatz findet man in CPLDs, GALs oder sehr schnellen EPROMs der 55ns-Klasse. Ich habe keine Ahnung, was hier drin ist, die Beschriftung ist abgeschliffen. ;)


    Der Baustein wird wieder vorsichtig eingesetzt.


    Und schon ist das Drama beendet. Der SX läuft und das C64-Board ist auch wieder vollständig!


    Da bin ich mal gespannt, welches Exponat als nächstes die Flügel streckt!


    Zu finden unter: http://www.wolfgangrobel.de/commodore/sx64rep.htm




    Mitglied im Verband der nicht anonymen Elektroschrottabhängigen