MFA Alternative Frontblenden

  • In der Regel lasse ich Frontblenden für meine MFA-Platinen bei Schaeffer AG anfertigen. Diese sind sehr hochwertig aber auch recht teuer. Als Alternative habe ich mal den 3D-Druck von JLCPCB probiert, denn ich besitze (leider oder noch) keinen 3D-Drucker


    Als Druckmaterial habe ich hier MJF - PA12 HP Nylon, grey ausgewählt. Die Qualität finde ich ok. Die Stabilität ist bei der relativ geringen Dicke natürlich bei weitem nicht so hoch wie bei Alu, aber eingebaut fällt dies gar nicht mehr so sehr ins Gewicht.

    Der Preis ist dafür natürlich unschlagbar. Die Frontblende mit dem größten Materialeinsatz hat 2,96 EUR gekostet, die anderen 2,72 EUR bzw. 2,77 EUR.


    Frontblende


    Detailansicht der "Bohrungen" und Aussparung (Rückseite)


    Montiert


    Im direkten Farbvergleich kann man leichte Unterschiede erkennen


    Eingebaut im Rack (Original und Fälschung :) )


    Bei Gelegenheit werde ich auch noch mal andere Materialien ausprobieren.


    Nur für die Beschriftung der Frontblende bräuchte ich noch eine zündende Idee. Aufkleben mit (Transparent-)Folie wird vermutlich nicht funktionieren, denn die Oberfläche ist sehr offenporig. Dadurch wird normale Folie nicht oder nicht lange darauf haften.


    Für Vorschläge bin ich offen :)


    Thilo

    Das Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt. (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Für Vorschläge bin ich offen :)

    Einlasern. ;)

    Ist nicht ganz ernst gemeint.


    Aber ich finde die Teile sehr interessant.

    Neben dem Alu sehen die 3D Drucke komisch aus, aber wenn's einheitlich ist, warum nicht.

    Kann man die Schrift nicht einlassen, also aussparen beim Druck? Und dann evtl. mit einem dünnen Filzstift nachzeichnen.

    ;------------------------------------
    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Einlasern. ;)

    Ist nicht ganz ernst gemeint.

    Äh… war auch mein erster Gedanke.

    Da mir aber das Equipment dafür fehlt, wurde aus dem Geistesblitz ein kümmerliches Teelicht ;)


    Einlassen in den Druck wird vermutlich aufgrund der teilweise filigranen Schrift nicht umsetzbar sein.

    Eventuell bei den Frontplatten-Bezeichnungen (Fettschrift), aber ich denke bei den kleineren Schriften wird das schief gehen.


    Mir fehlen aber Erfahrungswerte im Bereich 3D-Druck, was hier möglich bzw. druckbar ist und was nicht.

    Das Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt. (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • ..wenn du noch die *STL-Dateien hier einstellen würdest, wär das klasse, dann könnt ich auch mal bissl "mitdrucken" :saint:


    ich hab schon eine Frontblende gemacht für das neue Netzteil:


    ..ich habs allerdings ganz schnöde mit Labelwriter beklebt

    inzwischen wäre aber ein Gravierlaser auch hier, könnte man durchaus machen

    und auch ne CNC - Fräse hätte ich jetzt im Zugriff :tüdeldü:


    wenn jetzt noch jemand das MFA - Logo für die Handgriffe pixeln könnte?

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Hi,

    Ich hatte das Logo vor langem mal als PNG und CorelDraw umgewandelt. Hilft Dir das weiter ?

    Meine ganzen STP-Dateien die ich bisher erstellt habe, werde ich später noch hier einstellen.

    Gravurlaser ? CNC-Fräse ? Ich bin *so was* von neidisch ... ;) Wenn Du das probierst, würde mich echt mal das Ergebnis interessieren.


    Gruß

    Thilo

  • Gravurlaser ? CNC-Fräse ? Ich bin *so was* von neidisch ... ;) Wenn Du das probierst, würde mich echt mal das Ergebnis interessieren.

    gugg doch mal, ob es bei dir in der Nähe auch ein FabLab gibt?


    ich hab hier gleich 3 im "Zugriff":


    Home

    https://fablab-nuernberg.de/

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Hi Andreas,

    hier mal die Frontplatten im STP und PDF-Format die ich bisher schon erstellt habe:


    Datei (STP/PDF)BeschreibungLink zum Post
    8Bit_InputAktuell nur ein Entwurf für 8Bit-Eingabebaugruppe
    mit einer platzsparenden schmalen Blende
    Da gibt es noch nix zum Zeigen,
    kommt aber bald
    CPU_8085CPU-Baugruppe mit Reset und Trap-TasterMFA-Originalkarte
    Kein Post vorhanden
    FDCFloppy-Baugruppe mit Platz für ein 3,5"-Laufwerk
    (doppelte Breite)
    MFA-Originalkarte
    Kein Post vorhanden
    FPU8231 CoProzessorMFA FPU-Erweiterungskarte
    GAL_ProgrammerGAL-ProgrammiergerätMFA GAL-Programmierer (4.14 Nachbau)
    Power_Control2Ersatz der MFA-StromversorgungMFA Neuer Entwurf der Stromversorgung
    RAM_ROM_Paging_2RAM-Karte mit Paging-Funktion und Anzeige der RAM-SeiteMFA Speicherkarte 64kb RAM/ROM mit Boot-ROM und Pagingfunktion
    Seriell_9-DSUBErsatz der MFA - Seriellen SchnittstellenbaugruppeMFA-Originalkarte
    Kein Post vorhanden
    Seriell_Multi_2x9-DSUBErweiterung der seriellen Schnittstelle mit 2 x RS232MFA Multi-Seriell-Karte
    Seriell_Multi_2x9-DSUB_USBPrototyp der Erweiterung der seriellen Schnittstelle mit 2 x RS232
    und zusätzlich USB-B-Anschluss
    .. nur eine andere Variante
    ZaehlerNachbau der Zähler und Interrupt-KarteRedesign der Zähler/IRQ-Baugruppe


    Gruß

    Thilo

  • Wenn du magst, Thilo, dann könnte ich das mit meinem Faserlaser (Rofin, 1064 nm, 30 Watt) ausprobieren. Hierzu bräuchte ich dann allerdings dein Rohmaterial. Beim Lasern kommt es allerdings sehr auf die Zusammensetzung des Materials an. Manche Kunststoffe funktionieren, manche eher mäßig. Richtig gut lässt sich Alu lasern... Beim KS müsste man eventuell schauen, ob man es "zweifarbig" drucken könnte - untere Schicht schwarz, dann Deckschicht in grau. Habe allerdings auch viele einfarbige Kunststoffe in tiefschwarz lasern können... Einen Versuch wäre ja mal wert... Als Vorlage kann ich STL, DXF und viele andere Formate direkt verarbeiten.


    Beste Grüße

    ToM

  • Ich will hier niemandem in die Parade fahren... Frontblenden baue ich immer selber mit entsprechenden Aluminium Fronten, die ich selber bohre oder die Durchbrüche erstelle und dann mit Decal Wasserfolie (und anschliessendem Klarlack) beschrifte...


    Beispiel #1: MFA Frontplattenbeschriftung - Vorlage

    Beispiel #2: RE: Wer bastelt gerade an WAS ?


    Ist meine Vorgehensweise und ich denke einigermaßen kostengünstig...

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • So, wir haben das Experiment ja mal wahr gemacht und die gedruckten Frontplatten von Thilo unter'm Laser gehalten...


    Das Ergebnis ist erst einmal mehr als ernüchternd, da tatsächlich das Material keinen sauberen Farbumschlag erfährt - zu mindestens nicht von grau nach schwarz/dunkelgrau. Das Material aus dem 3D-Drucker hat doch noch eine sehr faserige Oberfläche; also ziemlich rauh (habe das einmal unter dem elektronischen Mikroskop gelegt - siehe Anhänge). Unterm Laser wird diese faserige Oberfläche dann zu schnell aufgeschmolzen.


    Die Schriftart war nun in unserem Versuch nicht repräsentativ, da sie durch das DXF-Format aufgelöst wurde. Ein Versuch mit "echten" Schriftarten steht noch aus, da ich dann die "Füllung" besser dem Laser anpassen kann (Strichstärke: 0,1mm ist für das Aufschmelzen zu gering, wodurch der Laser zu lange auf dem "selben" Fleck verfährt).


    Die Laserleistung lag bei 15% (von 30 Watt) - darüber eingestellt würde es gleich zum Schmelzbad generieren... Den Vorschub stellte ich auf 150mm/s ein. Bei 100mm schmelzen die Ränder zu sehr an - ohne bzw. mit wenig Verfärbung. Bei 200mm "passiert" mit dem Material scheinbar nichts - nur minimale Rauchwölkchen, jedoch keinen Abtrag.


    Die Laserparameter kann ich dann - wenn die Schriftart für den Laser optimiert wird - noch ein wenig herunterregeln und ggf. lieber mehrere Durchgänge lasern oder aber die Frequenz, Pulsbreite bzw. Wobbelfrequenz empirisch anpassen.


    In Alu lässt sich das Ergebnis (gleiche DXF-Datei, nur andere Laserparameter) natürlich ganz gut sehen. Als Beispiel habe ich hier einmal eine alte ausrangierte Frontplatte gelasert.


    Wahrscheinlich ist das Filament aus dem 3D-Druck thermisch zu empfindlich. Bei einem Zuviel schmilzt es gelb-bräunlich auf, bei Zuwenigem kommt kein Farbumschlag zustande - was ja beim Drucken auch nicht passieren soll...


    Wir forschen weiter :tüdeldü:


    Rauhe Oberfläche, zu starke Aufschmelzung


    Farbumschlag gelb-bräunlich; also eher unregelmäßig


    Links Alu-Platte, rechts 3D-Druck


    dito.


    Alu (aus dem Schrott gezogen, die Bohrungen waren schon ...)

  • Hi Dr.ToM,

    ich finde Deine Arbeit aber echt beeindruckend und super dass Du diese Testreihe hier durchführst.

    Die obere Schrift ist offensichtlich nicht so richtig für den Laser geeignet. Hier wäre eventuell eine andere Schrift hilfreicher.

    Das Alu liefert natürlich ein viel besseres Ergebnis, aber es ging hier ja erst mal um eine Machbarkeit und der Reaktion der Oberfläche. Ich bin trotzdem beeindruckt vom Ergebnis und finde Deinen Einsatz echt super! :anbet:


    Gruß

    Thilo

    Das Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt. (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Gerne geschehen!

    Ich werde die Testreihe noch fortsetzen. Die Rückseite deiner Frontplatten sind allerdings nicht geeignet, da sie eine andere Struktur (wahrscheinlich von der Heizplatte) aufweisen. Ich werde nunmehr die selbe FP um 180° umdrehen und mit jeweils unterschiedlichen Schriftarten/Parametern bearbeiten. Das passt hoffentlich alles noch auf die eine Frontplatte...


    Kannst du mir sagen, wie deine Ursprungs-Schriftart heißt?

    Beste Grüße

    ToM

  • Mal eine Zwischenfrage (eines blutigen Laien), wenn man die Oberfläche des 3D-Drucks planschleifen würde, würde es dann beim lasern besser gehen?

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Das könnte durchaus sein, dass sich das dadurch besser, also randschärfer, lasern lässt.

    Ich habe es aber erst einmal nicht machen wollen, da die Struktur so sehr gut gelungen aussieht und auch das Schleifen zu einem einheitlichen Gesamtergebnis führen sollte... Ich habe so die Vermutung, dass die gedruckten Teile dann wieder etwas heller erscheinen, da ja auch der Drucker schon ein wenig aufschmilzt.

    Aber auch dies werde ich mal ins Auge fassen :thumbup: - und demnächst berichten...