PET 2001 mit Monitor- und Tastaturproblemen

  • Hallo Gemeinde,

    Nachdem ich mich gerade im Vorstellungsbereich als Neuer geoutet habe, möchte ich Euch direkt mit ein paar Fragen zu meinem eben erworbenen PET 2001 (Ur-Modell von 1977 mit 9" s/w Monitor und Mickymaus-Tastatur) behelligen, in der Hoffnung dass jemand den einen oder anderen Tip für mich hat.

    Nach dem Einschalten zeigt der Monitor das folgende Verhalten:



    Die Einschaltmeldung kommt also, der Computer scheint daher soweit zu funktionieren. Auf dem Monitor läuft aber das gezeigte Streifenmuster von oben nach unten durch, die Schrift wird dabei in regelmäßigen Abständen verzerrt und unleserlich. Außerdem reagieren mehrere Tasten nicht auf Anschlag. Letzteres Phänomen kenne ich auch von anderen Rechnern, insbesondere von meinem Plus/4. Bei diesem hat Graphitöl geholfen. Leider kenne ich den inneren Aufbau der Taschenrechnertastatur des PET nicht. Verspricht die Graphit-Methode dort auch Erfolg ? Am dringlichsten wäre aber das Monitorproblem, das sicher nicht gesund ist. Kann sich vielleicht jemand aufgrund der gezeigten Symptome vorstellen was die Ursache ist ? Am besten wäre es natürlich, wenn sich ein Fachmann mit dem Monitor befassen würde, nur leider kenne ich niemanden im Großraum Augsburg-München. Vielleicht kann hier jemand mit einem Kontakt dienen, oder sogar selbst aushelfen ? Die Reparatur soll natürlich nicht umsonst sein. Aber ich befürchte, dass ich bei diesem Problem alleine nicht weiterkommen werde.

    Ich bin in jedem Falle für alle Tips dankbar!


    VG Heiko

    An Bord: Commodore PET 2001, VC20, C64, C128, Plus/4, Amiga 500, Atari 800XL, 260 ST

  • Es gibt sicher auch hie rim Forum zum Thema PET 2001 Tastatur etwas, aber ich habe bei mir am Blog auch einen Beitrag:

    PET 2001 Tastatur revitalisierung – kautzner-computer-museum.at


    lg

    Andreas

    Bei mir fing alles mit 64kb an.
    C64 und Amiga Fan seit 1986.
    Kautzner-Computer-Museum

    -= https://kcm.or.at =-

  • Genau was ich gesucht habe, vielen Dank. Damit kann ich mir selbst helfen. Bleibt halt noch das größere Problem von beiden - der Monitor :nixwiss: da werde ich selber eher nicht herumdoktern, vor dem Hochspannungsteil habe ich zuviel Respekt :strom:

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  • Oft hilft einfaches Reinigen der Kontakte auf der Platine und der Stempel mit Isopropanol.

    Ich habe auch schon gehört, dass man die Stempel mit einem sehr weiche Bleistift (9B?) "anmalen" kann, wenn man kein Graphitspray hat.

  • Ja, allerdings nicht lesbar. In dem Bereich unter der Systemmeldung ist alles zu verzerrt, aber man sieht dass dort Zeichen erscheinen, zumindest bei den Tasten die funktionieren.

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  • Zum Monitor:

    Auf den ersten Blick würde icch nach "trockenen" Kondensatoren suchen, denn das sieht nach einem analogen Problem (Spannungsabfall)

    in der Ablenkung aus.

    So ist es! Würde auch sagen: Alle Elkos und vor allem den einen bipolaren Elko tauschen.

    Der Rechner selbst scheint in Ordnung, die Einschaltmeldung sieht super aus (inkl. der vollen 8k Speicher, Respekt!).

    Einmal editiert, zuletzt von CBM_Ba ()

  • Ich habe das Revitalisieren einer Tastatur gerade hinter mir. Keine Taste ging.... jetzt gehen alle ohne Probleme. ich habe die Platine erst mit Isopropanol und dann mit einem Glasfaserstift wie auf Youtube gereinigt... dann nochmal Iso.

  • Uarg, Glasfaser ist extrem aggressiv, da schrubbt man im Nu die Goldbeschichtung der Platine ab!

    Das würde ich nur bei sichtbarer Korrosion durch Verschleiß an den betroffenen Punkten machen. ;)

    Die Tastatur geht nach so einer Behandlung schon- aber sie korrodiert auch sehr schnell, weil das Gold weg ist/sein kann.


    Erstmal nur Isoprop testen, wäre mein dezenter Vorschlag.

  • Erstmal nur Isoprop testen, wäre mein dezenter Vorschlag.

    So werde ich es machen, schwereres Geschütz kann man immer noch auffahren.

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  • So, die Tastatur habe ich mittlerweile mal wie beschrieben gereinigt. Bis auf 2 Tasten gehen jetzt alle, für die beiden fehlenden mache ich nochmal einen extra Durchgang. Was den Monitor angeht frage ich mich, wieso das Stromkabel am Trafo angelötet ist. So muss man es ja immer quasi gewaltsam trennen, wenn der Monitor abgebaut werden soll, und anschließend wieder anlöten. Wäre hier eine Steckverbindung nicht sinnvoller, oder spricht da irgendwas dagegen?

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  • So weit bin ich noch nicht vorgedrungen. Ist das Monitorgehäuse demnach nur aufgesetzt und geht ohne die Innereien ab ?

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  • Du musst den Monitor aufschrauben, dort kannst du den Stecker, welcher nach unten in den Rechner führt, abstecken.

    Dann lässt sich die Monitoreinheit ausbauen.

  • Ok danke. Nach abnehmen der Verkleidung bietet sich das folgende Bild:



    Ist die Pampe in der dieser schwarze Kondensator steht normal ? Ist fest wie getrockneter Pattex.

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  • Elkos tauschen kriege ich hin. Da ich aber von Monitoren nicht viel verstehe - kann ich die alle bedenkenlos anfassen, oder muss ich irgendwo besonders aufpassen bezüglich Hochspannung?

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  • Vernünftiger Weise sollte man die Bildröhre erstmal entladen.

    Da ist zwar nicht soviel Wumms drauf, wie bei Farbbildschirmen, wenn man daran einen Schlag bekommt, erschrickt man sich trotzdem ganz anständig und durch unkontrollierte Reaktionen kann es zu Verletzungen oder anderen Schäden kommen.

    +++ ATH

  • Auf der Platinenunterseite scheint es regional mal recht warm geworden zu sein, oder täuscht das ?



    Auf der anderen Seite ist davon allerdings nichts zu sehen:


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  • Der dicke blaue Kondensator hier macht mir auch etwas Kopfzerbrechen. Die Kapazität 25V 700 uF scheint es nicht mehr zu geben, egal wo ich geschaut habe. Am nächsten dran wäre 25V 680uF. Die nächste erhältliche Größe ist dann schon 1000uF. Denkt Ihr der 680er wird es auch tun?

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  • Auf der Platinenunterseite scheint es regional mal recht warm geworden zu sein, oder täuscht das ?

    Das ist normal, das sind die Gleichrichterdioden.

    Die sind halt bis an die Grenze des zulässigen ausgelegt.


    Der dicke blaue Kondensator hier macht mir auch etwas Kopfzerbrechen. Die Kapazität 25V 700 uF scheint es nicht mehr zu geben, egal wo ich geschaut habe. Am nächsten dran wäre 25V 680uF. Die nächste erhältliche Größe ist dann schon 1000uF. Denkt Ihr der 680er wird es auch tun?

    Der 680er wird sicher auch reichen, trotzdem würde ich den 1000er nehmen, da das heutzutage ja kein Kostenfaktor mehr ist.

    Stop!

    Eben mal in die Unterlagen geschaut: Da gehört ein 4700µF hin. Da ist wohl einfach die 4 nicht mehr lesbar.


  • Vielen Dank für die Hinweise!

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  • Mein Kommentar zu der angeschmorten Platine unter dem Gleichreichter:

    Irgendwann kann die verschmorte Leiterplatte (hier zum Glück robustes FR4 Material) wenn man hier nichts tut auch leitfähig werden (Kohle - klar?)

    Empfehlung wäre hier der Einbau neuer Dioden die mit Abstand eingebaut werden (Drähte der Dioden länger lassen und unten so biegen das diese nicht reinfallen können)


    Grüße,


    Joachim

  • Wenn ich mir die Brandstelle so ansehe:

    Warum ist das Verbrannte nur bei zweien der vier Dioden?

    Warum ist die kurze Strecke Leiterbahn zwischen den Dioden so starkt verbrannt?

    Ich würde auch mal prüfen, ob es hier nicht vielleicht einen Kurzschluß gibt, weil eine der

    Dioden in beide Richtungen durchlässig geworden ist.

  • Und noch ein Hinweis:

    C28 - Das ist der, der mit Kleber auf der Platine fixiert ist - ist bipolar (10µF 25V).

    Da also keinen normalen (gepolten) verbauen.

    Mir ist ja klar dass die Technik in den letzten 45 Jahren Fortschritte gemacht hat. Aber kann der Kleine hier tatsächlich der passende Ersatz für den Großen sein ??


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