Disketten Löschen

  • Da ich viele Test mit unterschiedlichen Floppy-Formaten (inklusive Spurbreite) mache, benötige ich ein möglichst einfaches Verfahren, um Floppies komplett, schnell und "rückstandsfrei" zu löschen.

    Da gibt es bei eBay den "Bulk Tape Eraser" von "Realistic"


    "Erases completly in secounds"
    "Reduces noise to 'New Tape' levels."

    Leider nur mit 120V, nur aus USA, wo der Versand nach Deutschland teurer ist als der Artikel.

    Mit Permanent-Magneten möchte ich nicht rumwerkeln. Gibt es Produkt Alternativen aus Europa? Werkzeug Entmagnetisierer aus China - passt so etwas auch für Disketten?

  • https://www.ebay.de/itm/155384742369

    Profigerät aus UK für Magnetbänder aus den 60er/70er Jahren...


    https://www.ebay.de/itm/134536161953

    Aus China für Werkzeug, zb Schraubenschüssel


    https://www.ebay.de/itm/144926252117

    Für Festplatten:


    usw.


    Das China-Teil für Werkzeug habe ich noch nicht ausprobiert, sollte aber funktionieren. Das Prinzip ist immer gleich.

    Die Profi-Geräte machen manchmal was spezielles mit den Magnetfeldern. Da werden auch manchmal spezielle Frequenzen erzeugt.

    Meist sind es aber nur spulen, die mit 220V 50hz betrieben werden.

    Das UK-Teil mit Schublade ist gut, das hatten wir früher auch auf der Arbeit.

    3,5" rappeln ein wenig, 5,25" kann man auch in kleinen Stapeln gut dort hinein tun. :)

    Das blancco Teil ist sehr teuer und nur für hdd geeignet.

  • Solange Ihr die entmagnetisierten Platten nicht mehr verwenden wollt, ist das bestimmt praktikabel.

    Ansonsten, alle per Degausser entmagnetisierten Datenträger (ausgenommen Bänder), insbesondere mit Servospuren, sind nur noch Müll.

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • Habe mir das Teil heute gekauft. Deine Empfehlung war ausschlaggebend. 8-) Ich werde es in mein Keller Abteil stellen und bei geplanten Löschaktionen via Powerstation mit Strom versorgen. Für die Wohnung ist mir das Teil zu schwer und zu klobig. Und auch gefühlt viel zu gefährlich für meine Disketten und Festplatten. :sense:

  • Theoretisch müsste man doch mit einer 1541 gut Floppies löschen können. Die hat 40 logische Tracks mit einer 80 Track Mechanik und einem breiten 40 Spur Kopf. Wenn man da jeden Half Track intelligent löscht (wie bei nibwrite -u) , könnte man doch alle Bereiche der Floppy vollständig löschen?

  • Mit Permanent-Magneten möchte ich nicht rumwerkeln.

    Warum nicht? Was spricht gegen Magnete?

    Klar, eine gleichmässige Magnetisierung bleibt bestehen, aber bisher hatte ich keine Probleme mit durch Magneten gelöschte Disketten weiter zuarbeiten.

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    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Der Fluxkompensator ist gestern geliefert worden. Er zieht so um die 1200 Watt, was für die von mir angedachte Powerstation zu viel Dauerlast ist. Als Lastspitze liefert sie bis max 1800 Watt OK, aber nur kurzzeitig. Somit musste das Teil in meine Wohnung, und der UK/EU Steckdosenadapter verträgt nur 2,5A. Musste also bei Amazon etwas nachbestellen ...

    Eine Frage drängt sich mir auf. Wie viel Mindestabstand muss man da zu Floppies und Festplatten einhalten, damit die nicht in Mitleidenschaft gezogen werden?

  • Der Weircliffe Degausser BTE 200 wurde heute von mir getestet - bin mit 8" und 5,25" Floppies gestartet. Soweit ich das sagen kann (Test der gelöschten Floppies mit Nibread und Anadisk) , sieht das Ergebnis gut aus. Zugegeben, ein Luxus Löschgerät. Aber wenn man bedenkt, wieviel Geld ich in den letzten Jahren bei eBay & Co für jungfräuliche Floppies ausgegeben haben, macht das ganze durchaus Sinn.

  • Ich verstehe den Sinn nicht, wenn du die Diskette "normal" neu formatierst, wird sie doch gelöscht?

    Das alte Format stört - ich Teste viel mit unterschiedlichen Formaten. Z.B. MFM Disks mit 128, 256, 512 oder 1024 Byte Sektor Größe. FM/MFM/GCR und 48/96/100/135 tpi und Spurbreiten 40/80 Tracks etc. Gerade wenn man Kopierschutz Copy Tests macht (nibwrite/Kryoflux/Option Board) gibt es dann auch vieles anders, was eine Neuformatierung erschwert bzw unmöglich macht.

  • Der Weircliffe Degausser BTE 200 wurde heute von mir getestet - bin mit 8" und 5,25" Floppies gestartet. Soweit ich das sagen kann (Test der gelöschten Floppies mit Nibread und Anadisk) , sieht das Ergebnis gut aus. Zugegeben, ein Luxus Löschgerät. Aber wenn man bedenkt, wieviel Geld ich in den letzten Jahren bei eBay & Co für jungfräuliche Floppies ausgegeben haben, macht das ganze durchaus Sinn.

    Sehr gut. Kannst du das Gerät mal mit geöffneter Schublade fotografieren? Bei uns war damals ein Plastik-Einsatz für Daten-Bänder drin, den man herausnehmen konnte. Da ich aber nur sehr kurz mit dem Gerät gearbeitet hatte, ist das alles ein wenig schwammig in meiner Erinnerung.

    Hast du auch mal einen Stapel von Disketten gleichzeitig ausprobiert?

    Bei uns gingen wohl 5x 5,25" übereinander und mehrere Stapel nebeneinander. Eine 10er-Packung 5,25" hat nicht gepasst.

    3,5" mit Metallblende haben übelst gerappelt und gingen manchmal auch kaputt, weshalb wir das selten gemacht haben.

    Die 3,5" mit Plastikblende gingen waren aber meist von keiner guten Qualität.


    -Jonas

  • wenn du die Diskette "normal" neu formatierst, wird sie doch gelöscht?

    Wenn die Diskette formatiert ist, ist sie nicht gelöscht.

    Sie enthält Sektor-Header und (leere) Sektor-Daten. Danach ändern sich nur die Daten und CRCs.

    Gelöscht ist sie, wenn die Magnete ungerichtet sind, also keine Rest-Magnetismus mehr vorhanden ist.

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    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Sehr gut. Kannst du das Gerät mal mit geöffneter Schublade fotografieren? Bei uns war damals ein Plastik-Einsatz für Daten-Bänder drin, den man herausnehmen konnte.

    Kurz für Dich zwei Fotos gemacht. Kein Plastik-Einsatz. Der Platz ist Optimal für 8" Floppies. Ich habe heute nur mit Einzel-Floppies getestet. Siehe Kurzanleitung auf der Schublade.

  • Aber was willst du mit einer völlig leeren Diskette, also ohne Sektormarkierungen, anfangen außer sie zu formatieren?

    Den alten "Dreck" entfernen.

    Mit 48tpi geschrieben, danach mit 96tpi ist noch der einfache Fall.


    Ich habe letztens mit Toast_r 100tpi und 96tpi kopiert, die Lesefehler waren sehr undurchsichtig. Nachdem wir mit einem Magneten den alten "Dreck" von den zu beschreibenden Disketten entfernt haben, waren die Leseergebnisse reproduzierbar.

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    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Bei meinen Tests den Lemmings Kopierschutz zu duplizieren (Weak Bit Protection - https://www.forum64.de/index.p…flux-weak-bit-protection/) brauchte ich für jeden Versuch eine neue jungfräuliche Floppy. Mit dem Degausser ist das nun nicht mehr nötig.

    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Löschen mit einem Permanentmagnet ausreicht. Der Unterschied zu einer "jungfäulichen" Disk ist, dass die Magnetschicht mehr oder weniger in eine Richtung gerichtet ist. Bei einer neuen Disk ist sie zerstreut.


    Da aber alle Informationen auf der Disk über Fluxwechsel und nicht über Feldstärken definiert werden, sollte kein Unterschied in der Handhabung auftreten. Der Leseelektronik ist es prinzipiell egal, ob kein Magnetfeld am Kopf anliegt oder ein statisches. Es werden ja keine Gleichströme weiterverarbeitet, sondern nur Fluxwechselimpulse und die nur in einem bestimmten Zeitfenster (Stichwort: Filter nach dem Lesekopf).


    Das Disketten vor einem Wiederbeschreiben (in bestimmten Fällen) sinnvollerweise gelöscht werden sollten ist unbestritten. Es sollten aber beide Methoden funktionieren.


    Was die Weak Bits betrifft, sind es hier auch nicht die magnetischen Feldstärken, sondern die Zeiten der Fluxwechsel, die sich nicht an den Standard halten und damit "seltsame", wechselnde Leseergebnisse produzieren.

  • Der Leseelektronik ist es prinzipiell egal, ob kein Magnetfeld am Kopf anliegt oder ein statisches. Es werden ja keine Gleichströme weiterverarbeitet, sondern nur Fluxwechselimpulse

    Auf einer Diskette ist immer ein Magnetfeld vorhanden, denn du kratzt ja die Magnetpartikel nicht ab. Es findet nach Behandlung eben (vielleicht!*) nur kein Polariätswechsel mehr statt.


    * kommt drauf an, wie die die Diskette mit dem Permanentmagneten behandelst, und wenn du nur nochmal versehentlich nochmal anders darüber streifst.


    IMHO genügt es, eine Diskette mit einem GCR-Laufwerk (Commodore VC 1541/1551/1571) nochmal beidseitig zu formatieren, um sie für ein FM/MFM völlig unleserlich zu machen...

    1ST1

  • Auf einer Diskette ist immer ein Magnetfeld vorhanden, denn du kratzt ja die Magnetpartikel nicht ab. Es findet nach Behandlung eben (vielleicht!*) nur kein Polariätswechsel mehr statt.


    * kommt drauf an, wie die die Diskette mit dem Permanentmagneten behandelst, und wenn du nur nochmal versehentlich nochmal anders darüber streifst.


    IMHO genügt es, eine Diskette mit einem GCR-Laufwerk (Commodore VC 1541/1551/1571) nochmal beidseitig zu formatieren, um sie für ein FM/MFM völlig unleserlich zu machen...

    Wenn die Magnetpartikel nicht ausgerichtet sind, sondern in alle Richtungen zeigen, dann ist auf der Oberfläche in Summe kein Magnetfeld vorhanden, da sich die einzelnen Felder aufheben (Löschen mit Wechselstrom und fallender Amplitude). Beim Löschen mit einem Permanentmagneten ist dann ein Magnetfeld vorhanden, welches aber nicht stört, da es keine Daten enthält.


    Bei der Behandlung mit einem Permanentmagneten wird Dir kaum ein Fluxwechsel innerhalb von wenigen Mikrosekunden (umgerechnet auf die Bewegung der rotierenden Diskette) gelingen. Diesen würdest Du aber brauchen, wenn die Leseelektronik davon Notiz nehmen soll (Stichwort: Filterelektronik). Deshalb ist es auch völlig egal in welcher Richtung Du über die Diskette streichst. Ich mach das meist spiralförmig, damit ich die komplette Oberfläche bestreiche.


    Es geht ja nicht darum die Diskette für FM/MFM unleserlich zu machen, sondern darum etwaigen magnetischen Datenmüll von der Diskette zu entfernen, damit dieser beim nächsten Lesen nicht stören kann (egal für welche Modulation). Siehe 48, 96 und 100tpi-Problematik.

  • Hast du auch mal einen Stapel von Disketten gleichzeitig ausprobiert?

    Bei uns gingen wohl 5x 5,25" übereinander und mehrere Stapel nebeneinander. Eine 10er-Packung 5,25" hat nicht gepasst.

    3,5" mit Metallblende haben übelst gerappelt und gingen manchmal auch kaputt, weshalb wir das selten gemacht haben.

    Die 3,5" mit Plastikblende gingen waren aber meist von keiner guten Qualität.

    5x 8" und 5x 5,25" Floppies ließen sich gut auf einmal löschen. Bei 3,5" habe ich nur mit 4 Floppies getestet, welche aber trotz Metallblende die Prozedur gut überstanden haben.

  • Wenn du mir ein Kryoflux (raw) oder FLUXCOPY (FLX) Image davon schickst, kann ich mir das Mal ansehen.

    Die Herausforderung ist hier, eine physische Floppy (und kein Image) zu erstellen, bei der die originale Kopierschutzabfrage (ohne Kastration der Kopierschutz Routine) funktioniert. KryoFlux ist mit diesem Fokus das falsche Produkt.

    Für FLUXTEEN kann ich sagen, das hier von ungeschützten Disketten ausgegangen wird.

    Also FLUXTEEN ist jedenfalls betreffend kopiergeschützter Programme kein Ersatz für das Option Board.