Altes MAC Medium an Linux auslesen - Problem mit Dateinamen

  • Hallo,

    ich habe kein passende Unterforum gefunde, wenn der Thread woanders besser aufgehoben ist, bitte Bescheid geben.


    Also, ich habe ein altes Medium, was ursprünglich an einem MAC erzeugt wurde (vermutlich OS9 oder X), welches ich heute an einem Debian Linux (Ubuntu) auslesen will.

    Nun ist es so, dass das Medium als HFS automatisch eingebunden wird, die Dateinamen aber Murx sind. Zum einen stimmen die Umlaute nicht, zum anderen wurden aber auch Zeichen verwendet, die in Dateinamen heute wohl nichts mehr zu suchen haben...


    Beispiel aus \


    K'$'\200\''PPI -- vermutlich KÄPPI

    Achim\ Demo\ 1 ---- ?????

    Icon'$'\r --- Zeilenumbruch???


    Wie bekomme ich das Medium so angemountet, dass der Zeichensatz stimmt....wenn das überhaupt geht?

    Oder das wenn nicht möglich, wie bekomme ich das wieder gerade gezogen? Ich habe mich mit convmv und detox schon beschäftigt, leider tun die auch nicht das was ich mir vorstelle. Detox schmeißt einfach alles weg, was nicht konform ist... und bei convmv habe ich anscheinend nciht den richtigen Zeichensatz getroffen....es ist nicht UTF-8 und es ist auch nicht ...

    Ich bin ziemlich ratlos....


    Danke Für eure Hilfe


    Legat

  • Hi,

    ich würde vermutlich zunächst mittels dd eine Kopie von dem Medium anlegen und dann nur noch mit dieser Kopie weiter experimentieren.
    Mir fallen da spontan hfsutils ein, eventuell auch z.B. mal Basilisk II (Mac Emulator) versuchen. Eine Systemdisk anlegen und das per dd erzeugte Image als zusätzliches Laufwerk eintragen.
    Ciao

  • So, ich bin einen Schritt weiter.

    Alle versuche unter Linux führen dazu, dass der Festplattentype HFS ist (nicht HFSPlus). Dort waren Sauereien wie / \ " LF CF anscheinend im Dateinamen möglich und können halt nicht richtig angezeigt werden.

    Letztlich habe ich es unter Windows geschafft.... hätte ich im Leben nicht für möglich gehalten.


    Das Programm heißt HFSexplorer, ist kostenfrei und läuft unter Java. Es hat brav alles sichtbar gemacht und man dann die Dateien einfach extrahieren.


    Jetzt habe ich alle Dateien heruntergezogen, aber keine Datei hat eine Dateinamenserweiterung.

    Die Alten MACOS hatten da wohl Dateiheader und keinen Suffix... ich muss jetzt nur noch herausfinden, was das für Deteiheader sind.

    Eine Liste der Dateiheader konnte ich noch nicht finden; Linux guckt zwar bei Dateien ohne Header nach, was es sein könnte...wurde aber auch nicht fündig.


    Kennt jemand ein Programm zum bestimmen des Dateityps aufgrund des Inhalts?


    Gruß Legat

  • Hallo Legat,


    Macintosh-Dateien haben einen Resource- und einen Datenteil. Der Typ der Datei steht mit anderen Metainformationen im Resourceteil. Manche Programme legen auch zusätzlich essentielle Informationen im Resourceteil ab. Da es für den Resourceteil keine Entsprechung in anderen Betriebssystemen gibt, legen Export-Programme bei der Konvertierung auf einem nicht-Mac-System zwei Dateien an, jeweils eine für den Resource- und den Datenteil.


    Es ist möglich, dass die Daten im Datenteil einem Format entsprechen, mit dem Du ausserhalb des ursprünglichen Mac-Programms etwas anfangen kannst - möglich, aber nicht wahrscheinlich. Zur Identifikation unbekannter Dateien eignet sich das Linux-Tool file.


    Ich vermute aber, dass es einfacher ist, die Dateien in einem Emulator mit ihrem ursprünglichen Programm zu öffnen und in einem Austauschformat zu exportieren (oder per Copy&Paste zu extrahieren). Dazu musst Du natürlich auch herausfinden, welches Programm die Dateien erstellt hat - Dabei hilft ResEdit, mit dem Du im Resource Fork herum gucken und unter anderem auch Typ und den Creator ermitteln kannst - Der Creator ist eine Identifikation des Programms, welches die Datei erstellt hat.

  • Ich habe für einen Bekannten mal seinen Datenbestand von alten Platten gerettet. Ich habe das mit Linux und Basilisk II erledigt.

    Den Tipp mit dd und Image hast du ja weiter oben schon bekommen. Was meinem Bekannten geholfen hat, ist die Dateien mit Stuffit im Emulator zu komprimieren. Das bewahrt auch die Ressource-Fork und man kann sich dann dieses Problems separat und evtl. irgendwann später annehmen. Die .sit Dateien kann man dann ganz problemlos in anderen Dateisystemen ablegen, transferieren und später wieder im Emulator weiterbearbeiten.

    Ein geschicktes Feature von Basilisk II ist für diese Anwendung auch, dass man ein Host-Verzeichnis als File-Share in der Gastmaschine mouten kann. So kann man die Dateien ganz leicht zwischen Host und Gast transferieren.

    Das Genie beherrscht das Chaos