Spende ans Museum: Amiga 4000 umgebaut

  • Hallo Leute.


    Ein Bekannter meinte er hat noch einen Amiga im Blechgehäuse daheim. Er bringt ihn mir.


    Gestern ist er angekommen.


    Zu meiner Überraschung war es ein Amiga 4000 der da in ein Big Tower Gehäuse gebastelt wurde.


    Dadurch hat er zwar kein Gehäuse mehr, aber durch die aufrechte Boardposition war der Akku zwar ausgelaufen, aber am Board vorbei getropft.


    Gleich mal raus damit.



    So, Board hab ich mal angeblasen und die Akkustelle mit Isopropanol gereinigt.


    Die nächsten Punkte wären das Akkustelle richtig reinigen und Versieglung.


    Hätte die stelle mal ein wenig mit verdünnter Essigessenz gereinigt und dann mit destilliertem Wasser. Danach noch mal isopropanol. Dann die Grünen Stellen vorsichtig mit Glasfaserstift bearbeitet.


    Passt das ? Will bei so einem schönen Board nix verhauen. Wie wird es dann versiegelt? Klarlack?


    Die ElKos müssen auch vorher gewechselt werden.


    Was mein die Community? Gibt es ein passendes Gehäuse noch wo zum Erwerben?


    Lg

    Andreas

  • Kann man aufgrund der Bilder schwer sagen. Ich würde das Board erst mal gründlich mit Wasser, Spülmittel und Zahnbürste waschen, mit destilliertem Wasser klarspülen, trocknen lassen und nochmal bessere Photos machen von der Region um den Akku.

    Telex 563140 goap d

  • So hier mal der Akku Bereich vergrößert.


    Links bei U133 der Chip hat angelaufene Pins. Sonst ist das Board in wirklich gutem Zustand.


    Mit dabei ist ein ScanDoubler, eine GraKa , Ariadne II Netzwerkkarte und ein SCSI Controller.


    Welche CPU es ist weiß ich noch nicht, sitzt auf einer Cyberstorm CPU Karte.

    Bei mir fing alles mit 64kb an.
    C64 und Amiga Fan seit 1986.
    Kautzner-Computer-Museum

    -= https://kcm.or.at =-

  • Meiner Meinung nach sollten alle SMD - Elkos gewechselt werden, nicht nur die Akku-nahen - aber das meinst Du oben glaube ich schon.


    Meiner Einschätzung nach gehört zumindest U177 (der HCT174) und die ersten beiden SMD Rs nahe dem Akku gewechselt.


    Möglicherweise auch des THT R-Array RP176 (schwer zu erkennen)


    Ansonsten wirklich in bemerkenswert gutem Zustand das Board.

    Telex 563140 goap d

  • Ich würde den HCT174 nicht wechseln, sondern nur mal nachlöten, damit der Akkusabber an den Lötstellen verbrennt. Die Leiterbahnen davor musst du verarzten, auch das grün angelaufene Lötauge unterhalb des Chips. Natürlich musst du den Rest des Akkusabbers mit Essigreiniger usw. neutralieren, den Bereich der Platine putzen usw.


    SMD-Elko-Wechsel ist unabhängig vom fast nicht vorhandenen Akkuschaden auf jeden Fall notwendig.


    Gefühlsmäßig würde ich den Rechner nach Beseitigung des geringen Akkuschadens mal kurz einschalten, ob er bis zum Abfragen einer Bootdiskette durch kommt. Das könnte die Fehlersuche erleichtern bzw. auf einen bestimmten Bereich eingrenzen, wenn das Board nach den einzelnen Schritten durch einen Fehler nicht mehr starten sollte. Mit meinem jüngsten A1200 hab ich das auch gemacht, um zu wissen, dass er geht, bevor ich den zum Arbeitsvorrat dazu gestellt habe.

    1ST1

  • Das wäre mir zu heikel. wenn die Käfer flach aufliegen, bilden die Bäuche der ICs und die Platine einen Kapillarspalt, der schwierig oder nicht zu reinigen ist. Ob der Siff darunter ist, siehst du erst, wenn der Käfer ab ist. Ob die ausgelaufenen Rückstände aus dem Akku rückstandsfrei verbrennen?


    Mein Ansatz ist mitlerweile immer : Alles raus, auf im Umfeld, lieber ein Bautel raus was noch gut aussieht als später wieder Ärger.


    Ich habe hier ein paar A2000. Eigentlich sind alle repariert, aber halblebig instabil sind sie leider alle.


    Eigentlich liefen sie mal gut nach Reparatur. Ich habe aber die Vermutung, daß ich damals nicht gründlich genug gewesen bin.

    Telex 563140 goap d

  • Zur Info, das Gerät lief am Tag bevor ich ihn bekommen habe noch Problemlos.

    Hat von SCSI Platte gebootet und die Workbench hat gestartet.


    Das Board stand aufrecht im Tower und man sieht oben im ersten Bild das es nach unten auf das Metall getropft ist.

    Die Alubecher ElKos kommen alle runter und werden ersetzt, das ist eh klar.


    Denke auch ich werde den TCT174A mal runternehmen.


    Die Leiterbahnen davor musst du verarzten, auch das grün angelaufene Lötauge unterhalb des Chips.

    Was meinst Du mit verarzten?


    lg und allen schon mal danke für den Input.

    Bei mir fing alles mit 64kb an.
    C64 und Amiga Fan seit 1986.
    Kautzner-Computer-Museum

    -= https://kcm.or.at =-

  • Naja, Lötstoplack auf den Leiterbahn ist weggefressen, auf dem Lötauge ist grünber Glibber. Das mus porentief sauber werden und die Leiterbahnen verzinnen, bei Unterbrechung mit Fädeldraht reparieren und dann alles versiegeln, notfalls mit nem Tropfen Nagellack.

  • Nagellack ist gut. gibts sowas auch in Klar? Den Lötlack aus der Sprühdose finde ich bei kleinen Stellen ungut, weil man immer so viel maskieren muß.

    Andererseits ist der "richtige" Schutzlack ja angeblich überlackierbar was Nagellack wohl eher nicht ist.

    Telex 563140 goap d

  • Hast du ein Bild von dem Tower, wo der A4k eingebaut war? Ich hatte selbst mal so einen Umbau gemacht, das Gehäuse war von einem Escom A4000T. Diese Gehäuse wurden nach der Pleite von Escom in großen Mengen auf Messen und Börsen angeboten. Der Escom-A4000 passt da nur nach einem brutalen Eingriff rein, von Vorne war es dann aber ein echter Escom A4000T. In meinem Rechner steckte eine Cyberstorm 68060 Mk 1 (die mit dem Türmchen für die CPU) und Zusatzplatine für SCSI), eine Picasso IV mit Paloma-Modul und eine Netzwerkkarte, also sehr ähnlich wie in deinem System. Wenn man heute hört, was ich damals dafür bekommen habe und was es heute wert ist, fängt man an zu weinen.

  • Hast du ein Bild von dem Tower, wo der A4k eingebaut war?

    Nein leider nicht, aber das war ein standard ATX Big Tower, kein A4000T. Das A4000D Gehäuse wurde da wüst zusammengeschnitten und verarbeitet.

    Bei mir fing alles mit 64kb an.
    C64 und Amiga Fan seit 1986.
    Kautzner-Computer-Museum

    -= https://kcm.or.at =-

  • Naja, Lötstoplack auf den Leiterbahn ist weggefressen, auf dem Lötauge ist grünber Glibber. Das mus porentief sauber werden und die Leiterbahnen verzinnen, bei Unterbrechung mit Fädeldraht reparieren und dann alles versiegeln, notfalls mit nem Tropfen Nagellack.

    Ja passt. An Nagellack hatte ich auch schon gedacht.

    Bei mir fing alles mit 64kb an.
    C64 und Amiga Fan seit 1986.
    Kautzner-Computer-Museum

    -= https://kcm.or.at =-