Mein neuestes Etwas

  • Ich muss auch mal wieder mein neuestes Etwas vorstellen, was aber tatsächlich schon vor einigen Monaten den Weg zu mir gefunden hat.


    Ich habe ja schon sehr lange mit einem BBC Micro geliebäugelt, aber die Preise mit Einfuhrabgaben aus UK hatten mich bisher immer abgeschreckt und in Deutschland sind die Geräte echt rar.


    Wie es der Zufall jedoch wollte, hat Roman78 bei seiner Aufräumaktion einige Restbestände des Beeb gefunden und kkaempf war so nett und hat mir die Sachen dann mit nach Nürnberg gebracht. Ein paar Wochen später hat mich dann auch noch Roehrenjoe mit etlichen Acorn Teilen versorgt.


    Ziel war es ursprünglich aus drei BBC Micros von Roman78, die zum Ausschlachten oder als Ersatzteilspender gedacht waren, wenigstens einen funktionsfähigen Beeb zusammenzubasteln.


    Um es vorwegzunehmen: Ich konnte tatsächlich zwei komplette Geräte daraus machen.

    Einmal mit einem Issue 3 Board und dem Intel 8271 DFS und dann noch ein Issue 7 Gerät wofür ich mir ein DFS1770 besorgte.


    Allerdings musste ich vorher noch einige Arbeit reinstecken: Neben der obligatorischen Reinigungsaktion und dem Tausch der Netzfilter-Kondis, musste ich auch noch einen IC tauschen, bei dem ein Beinchen abgebrochen war. Die Solidisk Sideways RAM Erweiterung hab ich auch vorsorglich entfernt und einige EPROMs mussten noch gebrannt werden. Bei einigen gesockelten Chips waren die Beinchen schon sehr arg korrodiert bzw. angerostet und wollten ebenfalls behandelt werden.


    Dafür wurde ich dann aber sogar mit zwei funktionsfähigen Boards belohnt!


    Das hat mich dann motiviert gleich für Erweiterungen zu sorgen, die zum Teil von Roehrenjoe kamen, wie z.B. das 5,25“ Diskettenlaufwerk, die tolle AMX Maus und einiges an Software und Handbücher. Die DFS1770 Erweiterung und das PiTube musste ich aber in UK bestellen. Andere Teile warten noch darauf getestet zu werden.


    Hab mir dann gleich noch ein Kabel für den tollen Sharp Monitor von Roman78 gebastelt. Ich finde, der passt auch richtig gut zum Beeb.


    Jetzt kann es also endlich los gehen mit dem Kennenlernen!


    Es macht auf jeden Fall riesig Spaß sich mit dem BBC Micro zu beschäftigen. Vor allem das BASIC und das DFS sind um Welten besser, als das was man vom C64 gewohnt ist.

    Und das PiTube ist auch ziemlich cool, weil damit mit einem Raspberry Pi eine Vielzahl von Second Processor Varianten emuliert werden, die es damals für den BBC Micro gab – unter anderem auch der Ur-ARM. Somit schließt sich dann also wieder der Kreis ;)


    Außerdem gibt es für den 6502 Second Processor eine erweiterte Version von Elite, die damit auch lauffähig ist – Nur beherrschen werde ich das Spiel wohl nie ;)


    Ich schätze, damit wird der BBC Micro wohl auch Teil meiner Ausstellung bei der diesjährigen CC in Pfedelbach.


    Hier also ein paar Bilder von meinen Setups.





     


     


     


     


    "Link arms,don't make them." - Du musst Gott für alles danken, sogar für einen Franken

  • Ist das wirklich DRI GEM auf den Dingern?

    Jepp. Das funktioniert mit dem PiTube, der den 80286 als Second Processor emuliert.


    Der PiTube kann eine ganze Reihe von Co-Prozessoren emulieren: https://github.com/hoglet67/PiTubeDirect/wiki

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  • Das ist aber dann doch wahnsinnig langsam, wenn das nur eine Softwareemulation ist, oder?

    Ich bin da nicht so tief drin, aber langsam hat sich das bei mir gar nicht angefühlt. Die Emulator-Arbeit macht ja der Raspi. Ich verwende einen RPi2 dafür.


    Die Co-Pros sind ja auch in C geschrieben:


    The PiTubeDirect firmware currently includes emulations of the following Beeb Co Processors:

    • 65C102 (using 65tube - the fastest known native ARM 65C02 emulation)
    • 65C102 (using lib6502 - written in C)
    • 80x86 (using Fake86 - written in C)
    • ARM2 (using MAME's ARM 2/3/6 emulation - written in C)
    • 32016 (using a 32016 emulation that started life in B-Em, and was resurrected earlier this year)
    • Z80
    • 6809

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  • Der erste ARM Processor wurde damals mit dem BBC Micro entwickelt und getestet. Das war natürlich sehr weitsichtig von Acorn dem BBC Micro bereits einen Tube genannten BUS zur Verfügung zu stellen, um Co-Prozessoren anschließen zu können.

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  • Um es vorwegzunehmen: Ich konnte tatsächlich zwei komplette Geräte daraus machen.


    Wie ? Was ? Wo ? Was ich Dir da mitgebracht hatte war doch nur ein Haufen Schrott !?

    Daraus wieder was zu zaubern - meinen Respekt ! :anbet:

    Da siehste mal, bin ich dem Vereinszweck doch voll gerecht geworden ;)

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  • IME86S. Konstruktionsjahr 1966.

    Germanium und Kernspeicher. Wurzelfunktion, 16 Stellen.

    Hinten eine Schnittstelle für optionales Zubehör.

    Es gibt online einiges an Infomationen zu diesen Gerät.

    Jetzt noch das Netzkabel dazu gebaut:


  • 150kg Apple Zubehör... Kabel, Karten, Modem, Hubs, Tastaturen usw.


    Man sieht nur die obere Lage der Umzugskartons. Wird einige Zeit dauern, bis ich da durch bin.

    Ich werde den Inhalt in meinem Forum veröffentlichen, falls jemand etwas braucht. Es sind auch etliche Karten dabei.


        


        


    Kurator 8Bit-Museum.de - Entwickler des Retro Chip Tester (RCT) und des Z80 CPU Testers


    Erklärung gem. "§ 6 Übertragung von Nutzungsrechten" Abs. (1) der Nutzungsbedingungen:

    Hiermit erkläre ich, dass alle meine Postings mit deren Inhalten nicht der Creative Commons License (CC BY-NC-SA) unterliegen. Ich räume diesem Forum jedoch für meine eigenen Inhalte deren Veröffentlichung bis auf Widerruf ein.

  • Frisch aus dem Urlaub zurück konnte ich jetzt endlich die neueste Zukäufe öffnen :)


    1 x Sun Ultra 45 (die fehlte mir in meiner Sammlung) zwar mit ein paar Problemen aber bis zur CC sollten wir das hinkriegen

    1 x sgi Visual Workstation 320 (leider beim ebay Angebot nicht darauf geachtet, dass das Netzteil fehlt .. Mist, egal) .. Wäre dann eine Windows NT oder 2000 Maschine mit Dua Pentium III

    2 x NOS Sun Tastatur/Maus Sets mit Sun DIN und US Anschluß


    Gruß


    Iggi

  • 1 x sgi Visual Workstation 320 (leider beim ebay Angebot nicht darauf geachtet, dass das Netzteil fehlt .. Mist, egal) .. Wäre dann eine Windows NT oder 2000 Maschine mit Dua Pentium III

    evtl. hilft dies Video beim Netzteil-Ersatz?:

    https://m.youtube.com/watch?v=VBesDmKtdyY


    Hoffentlich hat sie schon genug Ram, den die Sticks scheinen nicht Standard zu sein :(

  • Achso, da werkelt ein ARM Prozessor, naja, dann ist das mehr als ausreichend schnell.


    Vor allem hat der aber 1 GHz (!) ... und damit macht er dann die Emulation von einem zweiten 6502, einem Z80 oder anderem, s.o.


    Ist letztlich das gleiche/ähnliche Prinzip, wie die Geschichte mit dem PiStorm für den Amiga, wo der Pi ja immerhin einen 68000 nachbilden muß - und das Teil ist rasend schnell im Vergleich zum Original Chip.



    edit: lustig ist die Sache mit der ARM2 / ARM3 Emulation auf einem Raspberry (mit einem ARM), die man dann an einem BBC Micro anschließt. ; Es gibt bei archive ein paar sehr schöne Scans von den Handbüchern für die Original-Tube-Prozessoren. Zum Beispiel die Z80 Variante und auch die 32xxx Version.

    Es war bestimmt auch nichts, was im "Pflichtenheft" der BBC gestanden haben wird. Die Tube ist da wahrscheinlich drin, weil das eigentlich irgendwie auch das Projekt der Cambridge Prozessor Group (also der Arbeitsgruppe CPU der Universität) war. Und die wollten gern auch was zum Basteln haben und nicht nur solches "normales" Zeug, wie UserPort I/O haben. Wäre wirklich mal interessant rauszubekommen, wer das da mit "eingebaut" hat. In Schulen hat sowas (Zweitprozessor) bestimmt auch nicht oft an so einem Rechner danbengestanden, und Privatleute hatten sogar das Gerät insgesamt in UK eher selten. Da war auch eher ZX81, C64, Atari am Start.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich habe die Kisten alle ausgepackt und viele Fotos gemacht.


    Wer Apple Zubehör sucht, kann sich in meinem Forum anmelden (bitte das Nick von hier verwenden, damit ich die Anmeldung zuordnen kann, der Account muss freigeschaltet werden, da das Forum nicht öffentlich ist).


    Link gibt es auf Anfrage.


    Aber bitte kein einzelnes VGA Kabel anfragen, es soll schon etwas weniger werden ;)


    PC-Rath_de Evtl. ist da auch etwas für dich dabei. Einiges ist OVP.

    Kurator 8Bit-Museum.de - Entwickler des Retro Chip Tester (RCT) und des Z80 CPU Testers


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  • Für mich sind Sophie Wilson und Steve Furber zwei der unaufgeregten Helden der Computer Geschichte. Sie entwickeln da einfach eine CPU, die jeden 486er in die Tasche steckt, weniger Power Consumption hat und noch nicht mal einen Kühlkörper braucht.

    Schade, das Acorn und später nach der Übernahme Olivetti nicht in der Lage waren daraus Kapital zu schlagen.

    "Link arms,don't make them." - Du musst Gott für alles danken, sogar für einen Franken

  • Für mich sind Sophie Wilson und Steve Furber zwei der unaufgeregten Helden der Computer Geschichte. Sie entwickeln da einfach eine CPU, die jeden 486er in die Tasche steckt, weniger Power Consumption hat und noch nicht mal einen Kühlkörper braucht.


    Volle Zustimmung.


    Und sie sind, wenn man sich die Videos so ansieht, beide absolut "unabgehoben" und "allürenfrei" geblieben. Zudem sind sie auch durchaus immer noch relativ unbekannt, wenn man sich die Reichweite ihrer Idee so anschaut.


    Man muß aber auch sagen, daß sie natürlich nicht allein da unterwegs waren, weder beim BBC noch später beim ARM. Und ohne die unglaubliche Anschubfinanzierung der Firma durch das britische "Computer Literacy" Programm der BBC und letztlich der Thatcher (!) Regierung (man glaubt es ja kaum), hätte es auch keinen ARM gegeben, weil das als "Hobby der Entwicklungsabteilung" nur ging, da Acorn so dermaßen heftig erfolgreich war. Ist halt einen interessante Story.


    Es gibt da aber Leute, die auch eher technisch nicht soviel damit zu tun hatten und trotzdem unglaublich wichtig waren. Allermindestens Hermann Hauser und (wohl v.a.) Chris Curry und viel später Robin Saxby für das ARM Produktmodell (fabless). Außerdem als graue Eminienz im "assoziierten Hintergrund" vmtl auch so jemand wie Andy Hopper (google mal nach Cambridge Ring und Netzwerktechnik).


    Historisch werden sie wohl mal als ähnliches Paar wie die beiden Unix Erfinder (Thompson/Ritchie) wahrgenommen werden.

    Das ist da auch ein ähnliches Level, was den Einfluß auf den Gang der Technikgeschichte betrifft.


    Man wird sehen was noch passiert. Bin gespannt, was geschieht, wenn wirklich Windows on ARM Notebooks in größerer Menge kommen. Und im Serverbereich haben sie ja, sozusagen, auch schon den Fuß in der Tür.



    Schade, das Acorn und später nach der Übernahme Olivetti nicht in der Lage waren daraus Kapital zu schlagen.


    Das kann man so eigentlich nicht sagen.


    Die haben sich eigentlich immer ganz gut gestanden - nur so explosiv und exponentiell wie zu 8Bit Zeiten ist das nie wieder geworden. Vielleicht ja sogar absichtlich.

    Was sie nie geschafft haben, ist, zu kapieren, wo die Bereiche sind, in denen sie sofort hätten anlanden können. Stattdessen haben sie sich voll auf das/den CommonWealth kapriziert und vom ganz großen amerikanischen Computergeschäft geträumt. Die hatten sowas aber selber ...


    Und sogar am Schluß ist das nicht direkt eine solche unglaubliche Untergangsgeschichte wie bei Atari und Commodore geworden. Auch wenn es natürlich in der Form, wie das passiert ist, ein komplettes Fiasko war. Google mal nach element14. Die sind dann später für über 300 Millionen Pfund an Broadcom gekommen. Später ist ungefähr ein Jahr nach "Zerschlagung" von Acorn. Und 300x10E6 Pfund Sterling sind zu der Zeit so ungefähr 1 Milliarde (!) DM gewesen. Da haben sich also schon durchaus irgenwelche Leute wirklich sehr erfolgreich "betätigt".

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Olivetti wusste, soweit ich mich erinnere, garnicht, was sie da bei Acorn mit dem ARM für einen Rohdiamanten da im Netz hatten. Ich meine, das ARM-Projekt wurde auch ein Stück weit vor den Italienern versteckt oder in der Bedeutung runtergespielt. Vielleicht war Olivetti auch nicht das Potential der CPU bewusst, Energieeffizienz spielte damals keine Rolle und ein 486er verbrauchte selbst ja im Vergleich zu heutigen CPUs fast nix, und auf dem ARM lief halt auch kein DOS / Windows / XENIX / Novell / OS/2 / ... , passte also auch nicht in die Produktpalette und die Softwareauswahl für die Archimedes-Reihe war ja immer sehr überschaubar, als das man damit einen Eroberungsfeldzug anzetteln konnte.

  • Das kann man so eigentlich nicht sagen.


    Die haben sich eigentlich immer ganz gut gestanden - nur so explosiv und exponentiell wie zu 8Bit Zeiten ist das nie wieder geworden. Vielleicht ja sogar absichtlich.

    Was sie nie geschafft haben, ist, zu kapieren, wo die Bereiche sind, in denen sie sofort hätten anlanden können. Stattdessen haben sie sich voll auf das/den CommonWealth kapriziert und vom ganz großen amerikanischen Computergeschäft geträumt. Die hatten sowas aber selber ...

    Ja, du hast sicher recht, dass man die damalige Entwicklung etwas differenzierter betrachten muss. Leider neigt man gern dazu lange zurückliegende Ereignisse sehr verkürzt zu sehen.


    Bin schon sehr gespannt, wie sich die Prozessoren weiter in den Notebooks durchsetzen werden. Im Serverumfeld planen wir kommendes Jahr in unserem Unternehmen ARM Server zu evaluieren. Jedenfalls muss sich Intel warm anziehen. Hoffentlich hat Deutschland mit der Intel Megafab in Magdeburg nicht auf ein totes Pferd gesetzt.


    Und die RISC-V Entwicklung könnte auch noch spannend werden. Der Raspi Pico2 z.B. bringt ja jetzt auch RISC-V zum Ausprobieren mit ;)

    "Link arms,don't make them." - Du musst Gott für alles danken, sogar für einen Franken

  • m.E. hat das aktuelle Umdenken Apple mit ihren M-Chips angestoßen. Das haben die ja schon gut umgesetzt.


    Ich freue mich dann schon auf noch mehr Software- und Hardware-Inkompatibilitäten und meinen Kunden zu erklären, dass XP-Software nicht auf dem neu gekauften 200€ Laptop laufen werden (also nicht anders, wie aktuell).

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • m.E. hat das aktuelle Umdenken Apple mit ihren M-Chips angestoßen. Das haben die ja schon gut umgesetzt.

    Anders hätte es meines Erachtens auch gar nicht funktioniert. Da brauchst du schon einen Hersteller mit großer Durchdringung und Durchhaltevermögen. Dazu kommt die qualitativ gute Hardware. Alles was Apple bieten kann. Und dann springen auch die Software Entwickler auf den Zug auf, wenn sie sehen, dass damit eine langfristige Strategie befolgt wird.


    Hier kannst du dann gleich wieder den Vergleich zum missglückten Versuch durch Acorn ziehen. Da war die Firma wohl einfach zu klein damals.

    "Link arms,don't make them." - Du musst Gott für alles danken, sogar für einen Franken