Moin Moin
Mein erster Beitrag hier, auch wenn ich schon eine Weile (unregistriert) mitlese. Und auch gleich ein Problem.
Ich habe hier auf meiner Werkbank einen Schneider PC. Das Teil ist allerdings nicht einer der bekannten Vertreter (CPC, Euro PC/AT) sondern eher ein später Vertreter von Schneider. Vermute ich zumindest, da ich nahezu keine Infos dazu im Netz finde.
Bevor ich den allerdings ausprobieren kann, müsste erst einmal das Netzteil funktionieren. Ich hab das sicherheitshalber mit zwei alten Festplatten getestet und es schaltet nicht ein bzw. auf den Stromschienen kommt keine Spannung an.
Der Computer ist konkret: Schneider D 486 20, eventuell auch "Euro 486" (ungarische Wikipedia hat da was) mit 486-SX20 CPU und 1MB RAM. Die Ident-Nr (Modellnummer) lautet 63361. Das Netzteil trängt die Bezeichnung "SNT-150" und scheint von einer Firma mit dem Namen "Dual" gebaut worden zu sein.
Das Netzteil ist kein Standard AT, eher ein Vorläufer zum ATX mit "Softpower-On". Eingeschaltet wird mittels Schlüsselschalter. Der "Draht" davon geht über das Mainboard zum Hauptstromstecker und legt dort einen Pin auf Masse. Darauf reagiert das Netzteil - ein Relais schaltet hörbar zu. Ich bin nicht sicher ob das nur den "Passthrough" für die Stromversorgung eines Bildschirms schaltet oder ob das theoretisch auch das komplette Schaltnetzteil starten sollte. So oder so: Weder an den Steckern für die Mainboardversorgung noch an den zwei separat ausgeführten Standardmolexsteckern kommt etwas an. Leider finde ich komplett keine Schaltpläne oder auch nur Doku zu dem Netzteil. Fotos hänge ich an.
Was habe ich bisher getan:
- visuelle Inspektion & Reinigung: Sieht soweit gut aus. Auf der Unterseite waren relativ viele Flussmittelrückstände. Ich glaube allerdings nicht das da schon jemand dran war. Das dürften Fabrikationsrückstände gewesen sein.
- Kondensatoren im Niederspannungsbereich sind komplett getauscht. Die meisten wären zwar noch halbwegs gegangen, aber da ich sie zum Messen eh draussen hatte, habe ich gleich neue eingebaut
- Die mir bekannten "üblichen Verdächtigen" Dioden, Gleichrichter und Widerstände gemessen. Sehen soweit gut aus. Ebenso die Sicherung
Ich habe zum Messen ein älteres Oszi und ein brauchbares DMM und bin auch nicht ganz unbekleckt was Elektronik betrifft. Ich weiß das Strom "klein schwarz und häßlich" macht und gehe mit der entsprechenden Vorsicht an die Sache heran. Vom Hintergrund her bin ich Elektriker und auch wenn die Ausbildung schon einige Jahrzehnte her ist, weiß ich zumindest grob was ich tue Mit Schaltplänen und Elektronik finde ich mich zurecht, allerdings habe ich an der Stelle keinen Schaltplan und wenn ich sage "ich finde mich zurecht" meine ich vor allem das ich ebensolche halbwegs lsen kann. "Reverse Engineering" bei einem Schaltnetzteil ist dann doch was anderes. An der Stelle bin ich dann etwas überfragt.
Daher meine Frage an das Forum:
Hat zufällig jemand so einen PC bzw Doku dazu - im Idealfall Schaltpläne - oder kann mir jemand einige Denkanstöße geben um dem Fehler auf die Spur zu kommen? Ich weiß das ich da einfach ein kleines ATX Netzteil reinbauen kann, aber ich würde gern zumindest versuchen das Original zu erhalten.
Anbei noch ein paar Bilder.
Vorderseite Computer:
Rückseite Computer:
Typenschilder PC und Netzteil:
Netzteil bestückte Seite und Unterseite - Die Bilder sind "gedreht" da ich versucht habe die Leiterbahnen nachzuziehen:
Grüße,
Chipmonk